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Ich weiß nicht ob diese Entscheidung die Richtige war

B
Hi liebes Forum,

ich habe vor 2 Tagen eine Entscheidung getroffen mit der ich mich grad nicht gut fühle. vll könnt ih mir eure Meinung dazu sagen.

Ich habe vor 2 Monaten einen Mann kennengelernt, den ich sehr attraktiv fand und sehr sympathisch. Wir haben uns in diesen 2 Monaten etwa 7 mal getroffen. Ich hätte mich gerne öfter mit ihm getroffen, aber er hatte meist keine Zeit. Sehr häufig weil er immer wieder mit Freunden verabredet war. Bei diesen Verabredungen wurde so gut wie immer getrunken. Viel und oft. Im Schnitt würde ich sagen (er hats auch bestätigt) 5 von 7 Tagen die Woche. Er protokolliert auch immer wann er trinkt. Das ganze hat mich schon sehr stutzig gemacht. Ich weiß auch, dass er ne schwere Kindheit hatte (wusste lange Zeit nicht dass sein vermeintlicher Vater gar nicht sein wahrer Vater ist). Er hat ein sehr liebloses und schlechtes Verhältnis zur Familie. Neben den Verabredungen zum Trinken, macht er auch viel Urlaub zwischendrin. mit Freunden an typischen Orten wie Malle. natürlich in erster Hinsicht zum Trinken.
Er meint er hätte das im Griff aber ich denke mir warum hat man denn ständig dieses Bedürfnis?! Naja und als wir mal über seine Familiensitutation mit Vater etc geredet haben kam danach plötzlich der Satz: Jetzt hab ich richtig das Bedürfnis zu trinken. Naja und er meinte er macht sich einfach immer so viele Gedanken die er nicht stoppen kann. Da spätestens ging mir ein Licht auf. Ich selber trinke nicht viel und nicht oft. Aber ich denke er will damit seine Gedanken ruhig stellen.
Die 2 Monate waren für mich sehr schwer, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, dass ich ihm nicht wichtig genug bin.
Ich habs dann angesprochen, was er in unserer Beziehung nun sieht, was lockeres oder wie er das sieht.
Er meine seine Intention ist nicht was lockeres, aber er sei momentan so sehr damit beschäftigt selbst zu ÜBERLEBEN dass er mir seine volle Aufmerksamkeit nicht schenken kann. Was sollte das heißen? Ich dachte direkt an Depressionen und Selbstmordgedanken. Und er meinte er wollte mich niemals in sein chaotisches Sein hineinziehen, macht sich einfach so viele Gedanken und hat das Gefühl er wandle einfach so in der Gegend rum ohne Plan aber auf der suche nach einem Plan. Ich war ganz schön damit überfordert, aber ich finde das klingt das schwerwiegenden Problemen. Deswegen fühle ich mich auch nicht richtig wahrgenommen, weil er nur mit sich selbst scheinbar beschäftigt ist.
Ich habe dann auf drängen von Freunden und Familie. und weil mein Kopf mir eigentlich auch gesagt hat, dass ich das beenden muss in dieser Anfangsphase weil ich ihn nicht therapieren kann. Und meine Bedürfnisse kommen zu kurz. er kann mir nicht das geben was ich brauche. Ich weiß nun nicht ob das zu voreilig war. er hat mehrmals gefragt ob ich ihn denn nun wirklich nicht mehr wiedersehen will. ich hab es ihm dann wiederholt gesagt aber es ist mir total schwer gefallen weil mein Herz ihn ja eigentlich will. aber ich war eben die 2 Monate schon unglücklich und dachte es wird so nur schlimmer. Nun hat er es scheinbar akzeptiert und von seiner Seite aus kommt nix mehr.
Nun vermisse ich ihn natürlich und langsam bereue ich meine Entscheidung. ich bin hin und her gerissen.

20.07.2019 20:03 • #1


monchichi_82
Zitat von bestronger983:
Ich hätte mich gerne öfter mit ihm getroffen, aber er hatte meist keine Zeit.

Ich halte es für falsch Liebe hinterher zu betteln. Wenn man Liebe nicht freiwillig und gerne bekommt dann passt es nicht. Ganz gleich wie sehr man versucht sich diese Verbindung schön und passend zu reden.

Das ist natürlich Geschmacksache aber ich würde mir schon ernsthafte Gedanken über den Alk+holkonsum machen. Ein Mann der an 5 von 7 Tagen viel trinkt ist für mich ein Alkoh*liker. Ob man mit einem Alkoh*liker eine Partnerschaft mit Tiefgang führen kann der offenbar in seinem Alltag destruktive Bewältigungsstrategien hat möge man mal dahingestellt lassen. Für mich wäre es nichts.

Dieser Mann hat in meinen Augen zu viele Probleme mit sich selbst als das er eine tragfähige Beziehung leben könnte und denke das deine Entscheidung dich zu distanzieren richtig war.

20.07.2019 20:34 • x 1 #2


A


Ich weiß nicht ob diese Entscheidung die Richtige war

x 3


Gorch_Fock
Klarer Rat: Lass die Finger davon. Er ist schwerer Alk. mit allen Merkmalen der Persönlichkeitsveränderung. Was meinst Du passiert mit Dir, wenn er mal richtig voll ist und ihr in Streit geratet? Alk. enthemmt, kann hoch aggressiv machen und löst auch bei den Partner oft schwere Probleme aus (Thema Co-Abhängigkeit). Sein Familienleben ist kaputt und destruktiv. Auch das würde im Rahmen einer Beziehung noch massiv auf Dich zurückschlagen. Sehr oft entstehen durch diese problematischen Verhältnisse auch Probleme, die wieder auf Dich durchschlagen würden (die lügt doch immer, wir wussten sie ist nicht gut für Dich, etc.). Denn mit einem gemeinsamen Feindbild (Dich) können gerade in kaputten Familienverhältnissen hervorragend neue Allianzen geschlossen werden.
Halt Dich fern davon und reflektiere mal, welche Baustellen Du offen hast und warum Dich solche Menschen anziehen.

20.07.2019 20:40 • x 2 #3


C
Zitat:
seine Intention ist nicht was lockeres, aber er sei momentan so sehr damit beschäftigt selbst zu ÜBERLEBEN dass er mir seine volle Aufmerksamkeit nicht schenken kann


Hi BeStronger (guter Nick),
ich glaube, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast. Denn auch dieser Satz von ihm zeigt vor allem -- ob er nun wahr ist oder dramatisierend oder ob er auch nur verschleiern soll, dass du es nun mal nicht hundertprozentig 'bist' für ihn --, dass er nicht danach strebt, eine Beziehung mit dir zu einzugehen.
Er will es nicht.
Einmal in der Woche treffen ist für mein Gefühl auch eher ein F-plus-Rhythmus.
Ich finde es sehr stark, dass du nach zwei Monaten merkst, dass es so für dich nicht passt, und es durchziehst. Wenn du Pech hast, trauerst du noch länger, weil er nicht kämpft.
Aber es ist richtig, und irgendwann verblassen die Erinnerungen.
Alles Gute!

20.07.2019 21:12 • #4


aquarius2
Zitat von bestronger983:
Er meine seine Intention ist nicht was lockeres, aber er sei momentan so sehr damit beschäftigt selbst zu ÜBERLEBEN dass er mir seine volle Aufmerksamkeit nicht schenken kann. Was sollte das heißen? Ich dachte direkt an Depressionen und Selbstmordgedanken.


Auf jeden Fall ist er eher ein Fall für den Arzt aber kein potentieller Partner. Kennst du Alk. aus deiner eigenen Familie, soziales Umfeld? Manchmal sucht man sich ja unbewusst das, was man kennt.

Zitat von bestronger983:
Deswegen fühle ich mich auch nicht richtig wahrgenommen, weil er nur mit sich selbst scheinbar beschäftigt ist.


Warum willst du denn eine Beziehung zu ihm aufbauen?

Zitat von bestronger983:
weil mein Kopf mir eigentlich auch gesagt hat, dass ich das beenden muss in dieser Anfangsphase weil ich ihn nicht therapieren kann. Und meine Bedürfnisse kommen zu kurz.


Das siehst du sicher richtig.

Zitat von bestronger983:
Nun vermisse ich ihn natürlich und langsam bereue ich meine Entscheidung. ich bin hin und her gerissen.


Warum vermisst du was hat er an sich, was dir fehlt?

20.07.2019 21:18 • #5


Tiefes Meer
Zitat von bestronger983:
Nun vermisse ich ihn natürlich und langsam bereue ich meine Entscheidung. ich bin hin und her gerissen.

Normal. Du hast Dich in seine guten Seiten verliebt. Die hat er sicher auch. Und die vermißt Du jetzt. Nur leider hat er dazu noch sehr viel weiteres im Gepäck, was das Gesamtbild unstimmig macht. Ich meine, seine ständigen Sauftouren, die ja viel von ihm ausmachen, die vermißt Du sicher nicht .

20.07.2019 21:21 • #6


aquarius2
Wie ist er denn, wenn er betrunken ist?

20.07.2019 21:22 • #7


B
Ich hab ihn betrunken noch nie erlebt. Ich war nie dabei. Aber er hatte mal erzählt wie er mal nachts torkelnd aus dem Bad kam und sich fast den Kopf an der Bettkante gestoßen hat weil er gefallen ist. Also ich denke er trinkt manchmal auch recht viel.
Ich kenne keinen Alk. aus meinem Bekanntenkreis. Wie gesagt immer wenn wir uns getroffen haben hat er nicht getrunken...daher habe ich ihn live ganz normal kennengelernt. Nur erzählt er eben immer davon was er abends macht und dass er diese Urlaube macht. Allein in den 2 Monaten war er schon mit Freunden in diversen Ländern wo jeden Tag getrunken wurde. Wie gesagt...es ist seltener dass er nicht trinkt. Wochenenden ja sowieso und in der Woche auch oft. Aber ich glaube nie alleine. Aber genau weiß ich das natürlich nich.

Ich vermisse natürlich die Zeit mit ihm...wobei ich zugeben muss dass mir halt auch die ein oder ander Macke aufgefallen ist. Sehr rechthaberisch und regt sich über fremde Menschen sehr auf (Dinge die mir nicht mal auffallen. Wenn zb einer sein Auto an der falschen Stelle geparkt hat oder ähnliches). Insgesamt eher unruhig. Ich sag mal so...irgendwie nich so ganz mit sich im Reinen. Aber naja aus diesen Gründen wollte ich das nach 2 Monaten nicht beenden...hab irgendwie drüber hinweggesehen...aber dass er lieber trinkt mit seinen Freunden anstatt sich mit mir zu treffen hat mich genervt. Und ich mein man kann ja nur psychisch labil sein wenn man das ständige Bedürfnis hat zu trinken...
Ja und dann krieg ich manchmal so gedanken wie...ICH bin nicht wertvoll genug für ihn, dass er sich mal mehr zeit nimmt... mein Selbstwertgefühl ist auch nicht das beste wie man merkt. Das is alles der Grund weswegen ich leide...ich hätte mir gewünscht, dass es passt und dass ich ihm wichtiger bin.

20.07.2019 21:33 • #8


aquarius2
Zitat von bestronger983:
Ich hab ihn betrunken noch nie erlebt. Ich war nie dabei. Aber er hatte mal erzählt wie er mal nachts torkelnd aus dem Bad kam und sich fast den Kopf an der Bettkante gestoßen hat weil er gefallen ist. Also ich denke er trinkt manchmal auch recht viel.


Das denke ich auch...

Zitat von bestronger983:
Ich kenne keinen Alk. aus meinem Bekanntenkreis. Wie gesagt immer wenn wir uns getroffen haben hat er nicht getrunken...daher habe ich ihn live ganz normal kennengelernt.


Er war nüchtern normal, ok aber du hast schon auf dem Schirm, dass er normalerweise eben nicht nüchtern ist?

Zitat:
Sehr rechthaberisch und regt sich über fremde Menschen sehr auf (Dinge die mir nicht mal auffallen. Wenn zb einer sein Auto an der falschen Stelle geparkt hat oder ähnliches). Insgesamt eher unruhig. Ich sag mal so...irgendwie nich so ganz mit sich im Reinen.



Zitat:
Aber naja aus diesen Gründen wollte ich das nach 2 Monaten nicht beenden...hab irgendwie drüber hinweggesehen...aber dass er lieber trinkt mit seinen Freunden anstatt sich mit mir zu treffen hat mich genervt. Und ich mein man kann ja nur psychisch labil sein wenn man das ständige Bedürfnis hat zu trinken...


Ein Alk. stellt seine Sucht immer vornean und hat nicht unbedingt Krankheitseinsicht. Wenn du Lust hast, kannst du ja mal ein Meeting bei Al-Anon mitmachen oder eben bei der Beratungsstelle anrufen und deine Wahrnehmung schildern, die können dir sicher weiterhelfen.
Ich würde mich von diesem Mann distanzieren.

20.07.2019 21:43 • #9


Simone1978
Wenn ich nach zwei Monaten schon gewusst hätte, dass Alk. sein Leben bestimmt, wäre mir einiges erspart geblieben. Aber ich hatte noch nie in meinem Leben mit Alk. zu tun und habe die Ursache für dieses Verhalten woanders gesucht.
Heute weiß ich, dass man gegen diese Sache nicht ankommt. Egal wie vernünftig du argumentierst und wie groß seine Gefühle vielleicht sind.
Er kennt ja so gar sein Problem. Warum sonst dokumentiert man seinen Alk.? Trotzdem will er sich nicht helfen lassen. Und das musst du akzeptieren. Er zieht dich sonst mit in den Abgrund. Und da ist es noch schlimmer als der derzeitige Liebeskummer.
Du hast nun diese Erfahrung gemacht und wieder eine Lebenserfahrung mehr.
Hier gibt es viele Beiträge dazu. Lies sie dir am Besten mal durch.
Viel Glück

20.07.2019 21:43 • x 1 #10


aquarius2
Das mit dem Trinktagebuch kenne ich auch von meinen Patienten, nennt sich kontrolliertes Trinken und soll diese Menschen davon abhalten körperlich abhängig zu werden.
Googel das ruhig mal...

20.07.2019 21:46 • #11


monchichi_82
Zitat von bestronger983:
mein Selbstwertgefühl ist auch nicht das beste wie man merkt.

Nein nein... das ist kaum zu merken

Zitat:
ICH bin nicht wertvoll genug für ihn, dass er sich mal mehr zeit nimmt...

Na ich weiß ja nicht... wenn du in der Wahrnehmung lebst für einen Alki nicht gut genug zu sein dann solltest du ganz dringend anfangen an dir selbst zu arbeiten, ganz unabhängig von irgendwelchen Beziehungen.

20.07.2019 21:48 • #12


Simone1978
Zitat von aquarius2:
Das mit dem Trinktagebuch kenne ich auch von meinen Patienten, nennt sich kontrolliertes Trinken und soll diese Menschen davon abhalten körperlich abhängig zu werden.

Bei fast täglichem Trinken gehe ich davon aus, dass die körperliche Abhängigkeit schon vorhanden ist. Da ist dieses 'kontrollierte Trinken mit Tagebuch' eher makaber...

20.07.2019 21:49 • x 1 #13


aquarius2
Wenn du diesen Test machst erfährst du was über dein Trinkverhalten, ob du dein Trinkverhalten soweit ändern kannst, dass du insgesamt weniger trinkst oder eben besser abstinent lebst. Wenn Leute täglich Alk. trinken können sie, müssen aber nicht körperlich abhängig sein. Aber es ist da wirklich höchste Eisenbahn, sein Verhalten zu reflektieren und weniger zu trinken.

20.07.2019 21:52 • x 1 #14


Ayaka
ich denke du weißt sehr wohl - rational - dass das die richtige Entscheidung war. Jetzt vermisst du ihn und suchst verzweifelt nach einem Grund ihm wieder nachzulaufen

Schalte doch einfach wieder deine Vernunft ein - du warst ihm nie wichtiger als seine Freunde und der Alk - durftest schön die zweite Geige spielen während er sich ins Verderben säuft. Das war keine große Liebe - die gehört bei ihm nur seiner Sucht - du hast keine Chance.

Sei froh ihn los zu sein und arbeite an deinem Selbstbewusstsein

20.07.2019 21:56 • x 1 #15


A


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