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Ich weiß nicht woran ich bin

J
Hallo ihr Lieben

Nun habe ich mich auch mal dazu entschlossen hier einen Beitrag zu verfassen um mir einfach mal alles von der Seele schreiben zu können und vielleicht irgendwelche Tipps oder sonstiges zu bekommen.
Zu meiner Situation :

Mein Mann (23) und ich (26) sind seit gut 4 Jahren zusammen und davon jetzt in einer Woche 1 Jahr verheiratet. Wir haben einen 14 Monate alten Sohn und bis vor kurzem glaubte ich alles sei in Ordnung.
Doch gut vor einem Monat eröffnete mir mein Mann nach einem kleinen belanglosem Streit, dass er schon länger darüber nachdenkt sich zu trennen.
Na gut. Das ist jetzt eine Weile her und seitdem geht es nur noch bergauf und wieder bergab.
Zuerst sagte er er sei sich nicht sicher, er will uns nicht verlieren. Dann beschlossen wir abzuwarten, am 20.6. Unseren Hochzeitstag zu verbringen und ne Woche darauf eine Woche eine Auszeit zu nehmen. D.h. Ich würde zu meinen Eltern mit unserem Sohn fahren und er will sehen ob er uns vermisst. Nunja soweit so gut.
Die letzte zeit sind wir ab und an aneinander geraten wenn ich ihn darauf angesprochen habe wir im Moment seine Gefühle aussehen und dass ich nicht verstehe was die Woche und der gemeinsame Hochzeitstag bringen soll wenn er sich doch irgendwie sicher ist. Er wurde nur sauer und war genervt aber betonte immerwieder, dass er irgendwo die Hoffnung hat dass da noch was bei ihm an Gefühlen kommt.
Jetzt war er die letzten Tage ziemlich kalt zu mir. Heute wurde unser Sohn getauft, hatten danach mit der Familie gefeiert. Die wissen nichts von der Situation im Moment und er war unglaublich liebevoll zu mir. Kam ständig, nahm mich in den Arm und küsste mich. Als ich ihn darauf ansprach ob er das nur tut damit noch keiner was ahnt oder ob er es tut weil er es möchte antwortete er, dass er es wollte weil er einfach von all dem nachdenken über uns abgelenkt war weil heute eben so viel los war.
Ich weiß einfach nicht mehr was ich noch denken soll, habe Angst vor seiner Entscheidung. Mir geht es einfach unglaublich schlecht und ich weiß nicht weiter.
Vielleicht hat jemand von euch ja einfach ein paar Worte für mich.

Lg

12.06.2016 22:39 • #1


danea
Liebe J89,

zunächst mal tut mir deine Situation sehr leid, ich kann mir vorstellen, dass so ein ungewisser Zustand nicht schön ist. Ist denn in der letzten Zeit irgendwas vorgefallen, das euch emotional auseinandergebracht haben könnte? Kann es vielleicht auch sein, dass er sich in der Rolle des Vaters erst noch zurechtfinden muss? Kinder sind etwas tolles, stellen aber natürlich jede Beziehung sehr auf die Probe. Gab es in den letzten vier Jahren schonmal eine solche Phase?

Liebe Grüße,
Danea

12.06.2016 23:03 • #2


A


Ich weiß nicht woran ich bin

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J
Er sagte, dass ich in letzter Zeit fast ausschließlich nur noch Mutter war und ihn in der Sache Partnerschaft ziemlich vernachlässigt habe. Ich muss zugeben, dass ich fast nur noch Mutter und nur noch wenig Ehefrau war stimmt. Allerdings war dies einfach mein Problem da ich eine sehr sehr schwere Geburt hatte die mir noch sehr lange nachgehangen hat und ich psychisch damit noch lange zu kämpfen hatte. Und ja, wir waren schon immer ein Paar das leider viel gestritten hat weil er irgendwie einfach beide sehr stur sind und manchmal wegen Kleinigkeiten an die Decke gehen. Allerdings war das in den letzten Monaten fast überhaupt nicht mehr der Fall sondern es war eigentlich wirklich sehr harmonisch zwischen uns. Er meint ihm fehlt, dass wir Dinge miteinander Unternehmen. Gemeinsam weggehen etc. Das sehe ich auch ein. Das habe ich leider wirklich vernachlässigt.
Ich denke auch, dass ihm jetzt erst klar geworden ist was es heisst wirklich Verantwortung für ein Kind zu haben und sich gebunden zu fühlen. Allerdings bin ich der Meinung, dass man durch diese harte Zeit eben gemeinsam durch muss und nicht einfach alles hinschmeißen und davor weglaufen sollte.

Lg

12.06.2016 23:11 • #3


H
Euer Kind ist noch sehr klein und da ist man einfach nur Mutter. Wenn es mal schläft, dann ist man froh, dass man auch mal schlafen kann. Als meine Kinder in dem Alter waren, hatte ich keine Lust mich zu stylen und auf Feten zu gehen.
Dein Mann scheint wenig Verständnis dafür zu haben. Vielleicht solltest nur du zu deiner Mutter fahren und das Kleine bleibt bei ihm, damit er mal einen Hauch von Ahnung bekommt, was es bedeutet für ein Kind zu sorgen.

13.06.2016 01:36 • #4


Biggy
Hallo J89 ,

Gerade jetzt, wo Eure Familie gewachsen ist, kommt wohl das, was viele junge Familien kennen. Der Mann muss seine Geliebte, seine Vertraute, seine Weggefährtin teilen...
Vielleicht war der Reiz an der streitbaren Partnerin ein anderer, als der Reiz, der liebevollen Mama seines Kindes?

Bis Gestern wurde ich auch in so einer Warteschleife des Grauens gehalten. Es ist unfair und demütigend, wenn der Mensch, den Du liebst, sich plötzlich nicht mehr sicher ist.

Ich wünsche Dir die Kraft, die Du jetzt brauchst.

13.06.2016 01:55 • #5


J
Ja eigentlich denke ich ja auch, dass es normal sein sollte, dass man nun erst einmal wirklich nur Mutter ist. Ich mein ich versuche ihm ja auch so gut es geht den Rücken mit dem Kleinen frei zu halten weil er nachts arbeitet und den Mittag dann schläft und ich zurzeit noch in elternzeit bin.
Ich würde ihn bei ihm lassen wenn ich könnte um ihm eben gerade genau das aufzuzeigen aber es geht leider arbeitsbedingt nicht.

@Biggy
Ja, da hast du Recht. Man fühlt sich schon fast wertlos dem Anderen gegenüber. Vor allem weil man weiss, dass man selbst noch wirklich liebt. Meine größte Sorge ist einfach, dass er sich einfach schon entschieden hat zu gehen aber nur angst hat diesen Schritt zu gehen. Es tut einfach unglaublich weh.
Wie ging es denn bei euch aus?

13.06.2016 07:03 • x 1 #6


danea
Zitat von J89:
Er sagte, dass ich in letzter Zeit fast ausschließlich nur noch Mutter war und ihn in der Sache Partnerschaft ziemlich vernachlässigt habe. Ich muss zugeben, dass ich fast nur noch Mutter und nur noch wenig Ehefrau war stimmt. Allerdings war dies einfach mein Problem da ich eine sehr sehr schwere Geburt hatte die mir noch sehr lange nachgehangen hat und ich psychisch damit noch lange zu kämpfen hatte. Und ja, wir waren schon immer ein Paar das leider viel gestritten hat weil er irgendwie einfach beide sehr stur sind und manchmal wegen Kleinigkeiten an die Decke gehen. Allerdings war das in den letzten Monaten fast überhaupt nicht mehr der Fall sondern es war eigentlich wirklich sehr harmonisch zwischen uns. Er meint ihm fehlt, dass wir Dinge miteinander Unternehmen. Gemeinsam weggehen etc. Das sehe ich auch ein. Das habe ich leider wirklich vernachlässigt.
Ich denke auch, dass ihm jetzt erst klar geworden ist was es heisst wirklich Verantwortung für ein Kind zu haben und sich gebunden zu fühlen. Allerdings bin ich der Meinung, dass man durch diese harte Zeit eben gemeinsam durch muss und nicht einfach alles hinschmeißen und davor weglaufen sollte.

Lg


Liebe J89,

ich kann deine Situation voll und ganz nachvollziehen und finde, du musst dir da keine Vorwürfe machen. Euer Kind ist noch sehr klein und zu 100% auf euch angewiesen, da stehen andere Dinge natürlich erstmal hinten an. Vielleicht könnt ihr euch ja nochmal zusammensetzen und euch einen bestimmten Tag im Monat oder alle 2 Wochen aussuchen, der nur für euch beide bestimmt ist. Vielleicht habt ihr da ja seitens eurer Familie Unterstützung.

Glaubst du denn, er lässt sich nochmal komplett auf die Beziehung ein?

Liebe Grüße
Danea

13.06.2016 22:30 • #7


J
Danke für deine lieben Worte, Danea.

Da hast du Recht. Mit einem Kind verändert sich sowiso alles. Aber vor allem jetzt wo er noch so klein ist braucht er uns. Und er ist nunmal auch ein Mama-kind da ich zurzeit in Elternzeit 24/7 um ihn herum bin.
Ich habe ihm das auch schon vorgeschlagen, dass wir das so machen können. Meine Eltern würden den Kleinen auch auf jeden Fall jederzeit nehmen wenn wir mal was zu zweit unternehmen möchten. Aber jetzt möchte er erstmal sehen wie die Woche abläuft in der ich bei meiner Familie bin.
Ich weiss wirklich nicht ob er sich auch wieder ganz darauf einlassen kann, ob er bleibt. Es ist ein Hin und Her im Moment. Mal sehr liebevoll, mal sehr distanziert.
Ich kann nur hoffen, dass er das alles nicht einfach so wegwirft. Sicher würden mir wahrscheinlich einige raten sich darauf garnicht weiter einzulassen und die Sache abzuhaken, allerdings bin ich der Meinung, dass man (sofern es keine schwerwiegenden Beweggründe gibt) dafür kämpft und versucht das wieder hinzubekommen.

Liebe Grüße

13.06.2016 22:44 • #8


F
Liebe J89,

die Sache abzuhaken wäre jetzt erstmal nicht der richtige Schritt, finde ich. Natürlich tut es weh zu hören, dass der Partner an der Beziehung zweifelt und überlegt, sich zu trennen.
Ich würde das mit der Auszeit auf jeden Fall versuchen und würde diese Zeit auch gleichzeitig für eine Kontaktsperre nutzen (es sei denn es wäre etwas mit eurem Kind - in dem Fall kann sie natürlich nicht gelten). Damit hast du die Chance, dass er merkt wie sehr er euch vermisst.
Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie alles Liebe und hoffe, dass dein Mann merkt, was er an euch hat!

LG
Feenstaub

13.06.2016 23:02 • #9


J
Ja mit der Auszeit sind wir uns auch beide sicher, dass wir sie auf jeden Fall machen werden. Selbst wenn es bis dahin besser laufen sollte, sodass er wirklich vielleicht wieder erkennen kannst er an mir/uns hat und uns dementsprechend auch hoffentlich vermisst.
So sehr das im Moment alles verletzt und mich verrückt macht bleibt mir ja leider auch nur das Abwarten.

Aber danke auch an dich für die lieben Worte!

Liebe Grüße

13.06.2016 23:16 • #10


unbel-Leberwurst
Zitat von J89:
Ja eigentlich denke ich ja auch, dass es normal sein sollte, dass man nun erst einmal wirklich nur Mutter ist.


Hier erhebe ich mal bedingten Einspruch. Auch als junge Mutter muss man mal loslassen können.
Klar steht das Kind absolut im Vordergrund und ist schutzbedürftig, aber ab und an mal das Kind zu den Grosseltern oder zur Schwester geben, sollte möglich sein. Das Baby wird das überleben!

Also ab ins Kino oder ins Restaurant und dabei am besten so wenig wie möglich über das Kind reden.

14.06.2016 11:38 • #11


danea
Zitat von unbel Leberwurst:
Zitat von J89:
Ja eigentlich denke ich ja auch, dass es normal sein sollte, dass man nun erst einmal wirklich nur Mutter ist.


Hier erhebe ich mal bedingten Einspruch. Auch als junge Mutter muss man mal loslassen können.
Klar steht das Kind absolut im Vordergrund und ist schutzbedürftig, aber ab und an mal das Kind zu den Grosseltern oder zur Schwester geben, sollte möglich sein. Das Baby wird das überleben!

Also ab ins Kino oder ins Restaurant und dabei am besten so wenig wie möglich über das Kind reden.



Ja, das stimmt wohl und ich denke, dass J89 diesen Weg auch gehen wird. Ich denke auch, dass so eine Auszeit zwei Menschen durchaus wieder näherbringen kann.

14.06.2016 16:24 • #12


J
Ja das habe ich auch auf jeden Fall vor. Aber wie oben schon geschrieben war es das erste Jahr einfach sehr schwer für mich weil mir die psychischen Folgen der Geburt noch lang nachgehangen haben und ich deswegen nicht weg von dem Kleinen wollte. Außerdem wohnt die Familie etwas weiter weg und da war das alles so ne Sache. Jedenfalls ist es nun so weit, dass ich wirklich gern mehr allein mit meinem Mann unternehmen möchte und die Woche Auszeit als Chance nutze.

14.06.2016 16:47 • #13


A


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