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Ich weiss, Trennung ist die einzig mögliche Option!

L
Ich bin seit paar Monaten mit einem 17 Jahre jüngeren Mann zusammen. Ich 45, er 28. Bin ein sehr sensibler Typ und habe diese Beziehung nicht leichtfertig begonnen. Vor kurzem hatte ich es beendet, da ich wieder an meinen alten Problemen gescheitert bin. Ich habe mich zu sehr auf eine Aussage fokussiert, mich extrem reingesteigert und alles nur negativ gesehen. Bin ein Selbstzweifler vorm Herrn. Habe Vertrauensprobleme aufgrund von entsprechenden Erlebnissen als Jugendliche im Elternhaus, geringes Selbstwertgefühl, depressive Verstimmungen. War deswegen 2016 sehr lange krank geschrieben. Nach der Trennung habe ich ihm einen Brief geschrieben, worin ich erklärt habe, warum ich so bin wie ich bin. Damit er es versteht und mir noch eine Chance gibt. Er hat ja auch Fehler gemacht. Aber er war in manchem reifer als ich und bei Problemen sagte er immer, ja hinschmeißen ist immer einfacher als dran zu arbeiten. Er hatte auch sehr viel Verständnis für meine gesundheitlichen Probleme wie Schlaflosigkeit und Reizdarmsyndrom. Deshalb wollte ich ihn auch nicht verlieren. Nun war eigentlich alles wieder in Ordnung zwischen uns und er schrieb mir zwei Tage von früh bis spät, also nicht extrem aber immer, dass er mit mir in Kontakt stand. Auch schrieb er mir, ich liebe dich mega. Mehr geht ja eigentlich nicht. Und dann kippte es von einem Tag auf den anderen war er wie abgekühlt und meldete sich relativ selten. Ich fragte, ob alles ok ist, weil er sich kaum meldet, da schrieb er nur alles gut, er müsse jetzt los, fängt eher an zu arbeiten. Ohne liebes Wort wie sonst. Nachmittags habe ich ihm auf seine Nachricht er hätte Feierabend und ob alles schick ist bei mir geschrieben, alles gut und schönen Feierabend. Da schickte er mir eine Sprachnachricht, ob wirklich alles gut ist, da ich ihm ohne Kuss oder Smiley geschrieben hätte. Darauf schrieb ich zurück, er soll doch mal seine Nachricht von heute morgen lesen, da findet er auch nix dergleichen. Das sah er ein. Und dann kam wieder nix mehr von ihm. Das habe ich nicht ausgehalten und fragte ihn, was denn mit ihm los sei. Er schrieb, bei ihm ist alles in Ordnung. Es war ja auch alles in Ordnung aber die letzten beiden Tage war er so zurückhaltend im Gegensatz zu den beiden Tagen davor. Wenn es nicht so krass gewesen wäre, wäre es mir gar nicht so aufgefallen. Darauf kam natürlich wieder nix. Ich bin am verzweifeln, weil ich nichts von ihm erfahre. Und wenn doch alles in Ordnung ist, wieso verhält er sich dann so abgekühlt und schei. mir gegenüber. Das tut mir absolut nicht gut, sowas macht mich ganz schnell wieder richtig krank. Wenn er mir sagen würde, er hätte jetzt doch ne andere, wüsste ich woran ich bin. Mit dieser blöden ungeklärten Situation komme ich nicht klar. Ich will ihm auch nicht unrecht tun, aber eine Nachricht ist doch immer drin für jemanden den man liebt. Auch wenn er körperlich schwer arbeitet und dann kaputt ist. Für Facebook reicht es ja auch. Nach meinem Brief hatte er drei Wochen überlegt und mir dann geschrieben, er möchte mir mir alt werden. Egal ob das jetzt realistisch ist oder nicht, aber seine Absichten hat er damit ja deutlich zum Ausdruck gebracht. Warum kann ich nicht einfach Schluss machen, bin ich mir immer noch so wenig wert? Ich kann sowieso schwer loslassen, dass was ich liebe. Ich brauche jetzt den Austausch und die Meinungen, auch und vielleicht gerade von außenstehenden Menschen.

18.03.2017 11:59 • #1


Scarlett2016
@Lilli72

Seid Ihr nun getrennt?

So wie Du schreibst, scheint er recht reif zu sein, Du aber nicht. Ich möchte Dich nicht angreifen, aber Du hast offensichtlich eine Geschichte zu verarbeiten und bringst Schwere in die Beziehung.

Ein junger Mann von 28 Jahren sollte Leichtigkeit in seinem Leben haben und nicht erwachsen auf eine 45jährige schauen und sich um sie kümmern müssen. Es scheint ein ziemliches Ungleichgewicht in Eurer Beziehung zu sein.

Du bist nicht weniger wert sondern Du fühlst Dich so. Du brauchst andere, um glücklich zu sein. Du gibst Verantwortung für Dich und Deine Krankheit ab. War sicherlich auch Thema in der Therapie, oder?

Wenn Ihr nicht getrennt seid, dann rate ich Dir zu SPRECHEN, nicht zu schreiben und die Sache zu klären.

Du mußt Dir klar darüber werden was Du möchtest: einen Partner oder einen Kümmerer.

Seid Ihr aber getrennt, verstehe ich Dein Problem nicht. Kannst Du das präzisieren?

18.03.2017 12:06 • x 2 #2


A


Ich weiss, Trennung ist die einzig mögliche Option!

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L
Wir sind noch nicht getrennt. Und ja du hast recht, ich fühle mich nur gut, wenn der entsprechende Output kommt. Von meinem Partner und von meiner Umwelt. Ich habe gestern mit meiner Mutter darüber gesprochen, sie meinte, ich soll es entweder locker sehen mit ihm und lockerer werden oder wenn ich mit seinem Verhalten nicht klar komme, es beenden. Findest du an seinem Verhalten alles ok, also dass ich da wieder nur ein Problem draus mache? Deine Meinung ist sehr objektiv und ich danke dir dafür. Mir tritt niemand zu nahe, der mir sachlich und objektiv seine Ansicht der Dinge mitteilt. Bin also kritikfähig.

18.03.2017 12:39 • #3


Scarlett2016
Zitat von Lilli72:
Wir sind noch nicht getrennt. Und ja du hast recht, ich fühle mich nur gut, wenn der entsprechende Output kommt. Von meinem Partner und von meiner Umwelt. Ich habe gestern mit meiner Mutter darüber gesprochen, sie meinte, ich soll es entweder locker sehen mit ihm und lockerer werden oder wenn ich mit seinem Verhalten nicht klar komme, es beenden. Findest du an seinem Verhalten alles ok, also dass ich da wieder nur ein Problem draus mache? Deine Meinung ist sehr objektiv und ich danke dir dafür. Mir tritt niemand zu nahe, der mir sachlich und objektiv seine Ansicht der Dinge mitteilt. Bin also kritikfähig.


@Lilli72

Es scheint so, dass Du sehr bedürftig bist und Dir selbst nicht genügst.

Meinst Du, dass ein soviel jüngerer Mann Dir in Deinen Themen eine Stütze sein kann?

Es kann sein, dass Du ein Problem daraus machst, ja. Du bist unsicher, Du liebst Dich selbst nicht und wünschst Dir, dass jemand Verantwortung für Dich übernimmt. Du machst Dich abhängig in der Bedürftigkeit. Das ist destruktiv.

Du weisst, dass das falsch ist. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich.

Geh raus aus Deinen kindlichen Mustern.

Du warst sehr lange in Therapie. Hast Du Dich schon verändert?

Wenn Ihr noch zusammen seid, dann trefft Euch und schreibt nicht hin und her. Sage ihm, was Du Dir wünschst und versuche es fließen zu lassen... wenn es nicht schon zu spät ist.

Davon ab: Du schreibst selbst im Strangtitel, dass die Trennung die einzige Option ist. Ist das Deine Erkenntnis? Was fehlt Dir dann an der Umsetzung?

Ich wünsche Dir Reflektion und viel Kraft genau hinzuschauen. Versuche rauszufinden, wo wirklich Dein Problem liegt.

18.03.2017 12:45 • #4


S
Ich persönlich finde diese viele Schreiberei eh nicht gut. Nur weil es diese Möglichkeiten gibt, muss man sich und sein Wohlbefinden doch nicht komplett davon abhängig machen. Ob mit oder ohne Smilies ist doch komplett irrelevant. Vielleicht bin ich da zu abgeklärt oder zu alt, aber ich finde es einfach kindisch und irgendwie auch einfallslos. So ein Emotion ist schnell gedrückt. Persönlich würde ich eine liebevolle, selbst formulierte Bemerkung mehr schätzen.

Ausserdem halte ich es auch für ganz falsch, grundsätzliche Dinge nur noch über Whatsapp zu besprechen. Da fehlen doch ganz viele zusätzliche Bestandteile der Kommunikation, wenn ich nur was schriftliches habe. Also lieber persönlich ansprechen.

Dann finde ich deine Erwartungen an ihn viel zu hoch. Du bist ein erwachsener Mensch und hast gesundheitliche Probleme und um die solltest du dich kümmern und wo nötig entsprechende professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Dabei sollte er dich begleiten und unterstützen. Mehr aber nicht, verantwortlich für dich bist du.

Du aber forderst von ihm und drängst ihn in die Rolle eines Elternteils, das sich um dich kümmern muss. Er muss reifer sein als du, obwohl er 12 Jahre jünger ist , du aber so klein, leidend und bedauernswert bist und daher soviel Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchst.

Das ist keine gesunde Rollenverteilung in einer Beziehung. Die Ratschläge deiner Mutter sind genau die richtigen: Lege nicht jedes Smilie, das er schickt oder nicht schickt, auf die Goldwaage. Freu dich, dass du einen Partner hast der dich liebt und versuche auf Augenhöhe mit ihm zu bleiben, oder trenn dich, wenn du das nicht kannst und es dir nicht gut tut.

18.03.2017 12:54 • x 1 #5


A
Zitat von Lilli72:
Bin ein sehr sensibler Typ und habe diese Beziehung nicht leichtfertig begonnen. Warum kann ich nicht einfach Schluss machen, bin ich mir immer noch so wenig wert?

Ich kann sowieso schwer loslassen, dass was ich liebe.

Du hast dein Pro-blem doch schon recht klar erkannt, genau hierin liegt jetzt deine Chance um nach einer Lösung für dich zu suchen, die besteht darin Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

Da du schon psychosomatische Beschwerden vor ihm hattest vermute ich, dass du schon ganz früh in deinem Leben das Gefühl bekamst nicht gut und richtig zu sein, nicht so sein zu dürfen wie du bist.
Das kann Wunden hinterlassen, die immer wieder aufbrechen - obwohl real gesehen kein Grund dafür vorhanden ist, es ist auch nicht von Bedeutung wovon wir uns traumatisiert fühlen, der Schmerz hängt meiner Ansicht nach nicht unbedingt mit einer Erfahrung zusammen sondern eher mit dem Gefühl des alleingelassen werdens Angesicht solch schmerzlicher Gefühle, das kann dazu geführt haben, das wir nicht gelernt haben wie wir uns selbst regulieren können um aus dem Stresszustand herauszukommen.
Meiner Erfahrung nach ist es möglich das nachzuholen indem ich mir selbst das gebe, was ich brauche, so kommt es langsam zu mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit, wir brauchen das nicht mehr von aussen und für den Partner ist das erleichternd weil er sich nicht mehr zuständig und verantwortlich für uns fühlen muss, das kann Druck erzeugen - und er ist ja nicht unsere Mama.
Was würde schlimmstenfalls passieren wenn du ihn verläßt ?

18.03.2017 13:18 • x 1 #6


L
Ich habe kein gesundes Selbstbewusstsein, weil ich ständig in meiner Jugend von allen kritisiert wurde. Und stand im Schatten meiner Schwester. Ihr flog immer alles zu, was ich mir erarbeiten musste. Mittlerweile bekomme ich ständig Komplimente, die mich freuen aber ich kann das nicht in meinem Innersten verfestigen. Ich vergleiche das immer mit der Welpenzeit, dass kriegt der Hund später nie richtig los, wenn da was falsch lief. Auch deine Antwort trifft den Nagel auf den Punkt. Danke!

18.03.2017 13:23 • #7




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