51

Ich will einzig und allein sie, doch habe sie verloren!

H
Hallo zusammen,

ich weiß, dass es bestimmt schon einige ähnlicher Beiträge gibt, aber da jede Geschichte ja individuell ist - ich denke, vor allem meine - möchte ich die Geschichte gerne mit der Community teilen und hoffe auf den ein oder anderen Ratschlag.

Erstmal grundsätzlich und kurz auf den Punkt gebracht, um danach alles genauer zu beschreiben: Meine Ex-Freundin (24) hat mich (26) an Silvester letzten Jahres, 31.12.20, nach 2 Jahren und drei Monaten nach einem Streit ziemlich plötzlich verlassen, seitdem habe ich immer wieder versucht sie zurückzugewinnen, ohne sie dabei zu nerven oder aufdringlich zu werden, leider ohne Erfolg.

Nur zur detaillierteren Geschichte:
Ich habe meine Ex-Freundin Anfang Oktober 2018 kennengelernt und war von da an eigentlich sofort in sie verguckt. Wir hatten beide ein Studium in einem neuen Ort angefangen und alles war neu. Wir beide hatten eigentlich nicht im Sinn uns zu verlieben als wir dorthin gekommen sind, dennoch ist es passiert.

Es hat aber lange Zeit gedauert bis sie sich wirklich auf eine Beziehung einlassen konnte, da sie in der Vergangenheit einmal eine sehr sehr schlechte Erfahrung mit einem Mann gemacht hat (näher will ich es aus Respekt ihr gegenüber nicht ausführen, ich denke, man kann es sich erschließen) und seitdem keinerlei romantischen Kontakt zu Männern mehr hatte. Ich war also ihr erster Freund.

Ich für meinen Teil bin mit 13 auf die schiefe Bahn geraten, habe angefangen zu *beep*, bin abhängig geworden und habe durch die Sucht viele Jahre im kriminellen Milieu verbracht. Mit meinem Umzug in den Studienort wollte ich das alles eigentlich hinter mir lassen, aber ich habe es nicht geschafft die Sucht hinter mir zu lassen.

In unserer ersten Zeit gab es, aufgrund der Ansichten die mir in dem kriminellen Milieu vermittelt wurden ("Meine Freundin geht nicht feiern" oder macht dies oder das nicht), oft Streit, so dass sie es schon fast beendet hätte bevor wir offiziell zusammen waren.

Nachdem ich mich aber sehr bemüht habe, hat sie sich doch voll und ganz auf mich eingelassen und wir waren dann offiziell zusammen. Es war eine wunderschöne Zeit und ich habe ihr, was S. angeht, so viel Zeit gelassen, wie sie wollte, eben aufgrund dessen, was ihr wiederfanden war. Wir waren wirklich glücklich, doch leider gab es auch öfter mal Streitereien.

Im Juni 2019 kam dann die erste Trennung. Ich habe wieder um sie gekämpft und habe damals auch aufgehört zu *beep*, da das ein großes Problem für sie war. Wir sind wieder zusammen gekommen und irgendwann bin ich wieder schwach geworden und der Sucht erlegen. Wir haben damals dann die Vereinbarung getroffen, dass ich *beep* darf, aber nicht, wenn wir uns sehen. Das hat soweit auch ganz gut geklappt, zumindest in der ersten Zeit.

Ich bin dann im Oktober 2019 in eine andere Stadt gezogen, weil es mit dem Studium nicht geklappt hatte und von da an war es eine Fernbeziehung. Wir haben uns aber immer an den Wochenenden gesehen. Und da kam dann nach und nach das größte Problem auf. Dadurch, dass ich die Woche über immer gek. habe und es nicht konnte, wenn sie dann am Wochenende kam oder ich bei ihr war, war es für mich immer wieder ein Entzug. Ich hatte oft schlechte Laune, war reizbar und leicht aus der Fassung zu bringen. Das haben wir oft durch gemeinsame Aktivitäten, körperliche Zuneigung oder einfach eine schöne Zeit in Schach halten können, aber zu oft war ich aufgrund des Entzugs ein Ar..

Ich will nicht sagen, dass ich immer blöd war, wir hatten natürlich auch unglaublich viele unglaublich schöne Zeiten, die für mich auch klar überwiegen. Wir haben jeden Abend telefoniert, waren immer füreinander da und haben uns immer unterstützt. Wir hatten so viele Insider Witze und konnten beieinander genauso bescheuert sein, wie wir es in unserem Inneren sind. Wir hatten so unglaublich viel gutes, es würde den Rahmen sprengen alles aufzuzählen. Dennoch stand die Sucht halt immer im Raum.

So kam es, wie es dann kommen musste, nach einem eigentlich gar nicht so krasses Streit hat sie sich dann an Silvester 2020 von mir getrennt.

Seitdem habe ich mein Leben von Grund auf verändert. Ich habe die Sucht bekämpft, bin seit der Trennung clean, bin in Therapie und ich bin mir sicher, dass ich der Sucht nie wieder nachgeben werde.

Ich habe versucht ihr das klar zu machen, aber sie konnte mir nicht vertrauen, was ich verstehen kann. Wir haben nach der Trennung dann einige Male telefoniert nachdem ich ihr einen Brief geschrieben habe. Ich habe versucht, sie zu überzeugen, uns noch eine Chance zu geben. Aber sie konnte nicht (Februar 21). Sie wollte, dass sich jeder erstmal um sich kümmert, weil es ihr auch nicht gut ging, und wollte mir nichts versprechen.

Wir haben uns dann im April getroffen wegen der Sachen, die sie noch bei mir hatte. Ich habe da nochmal versucht mit ihr zu sprechen und sie zurückzugewinnen, aber sie meinte da, dass sie festgestellt hat, wir würden nicht zusammen passen, wären nicht füreinander bestimmt und könnten nicht dauerhaft glücklich miteinander werden. Das hat sie an vielen kleinen Dingen festgemacht, die ich nachfolgend kurz zu erklären versuche:

Sie ist ein sehr freiheits- und gerechtigkeitsliebender Mensch. Sie ist sehr umweltbewusst, sehr feministisch und anti-sexistisch. Sie ist einfach ein wirklich guter Mensch. Ich war immer der böse Typ und hatte mich mit all diesen Themen nie wirklich auseinandergesetzt, weshalb ich in Bezug auf diese Themen oft dumme Sachen gesagt oder gemacht habe, was die dann wiederum zu dieser Einsicht hat kommen lassen.

Nun ist es so, dass ich eigentlich gar nicht der böse Typ bin und dass ich mich genauso mit diesen Themen identifiziere, nur konnte ich das lange Zeit nicht, weil mein Kopf viel zu sehr mit der Sucht und deren Folgen beschäftigt war. In den letzten Monaten habe ich mich für diese Themen extrem sensibilisiert. Ich lebe vegan, gehe auf Demos und vieles mehr. Ich habe mein Leben wirklich grundlegend verändert, ohne die Sucht ist es ein anderes Leben und da bin ich stolz drauf.

Die Abende der letzten Monate habe ich damit verbracht, ihr ein Buch zu schreiben. Unsere Geschichte, von Anfang bis Ende, mit Bildern. Es sind knapp 250 handschriftliche Seiten geworden. Auch darauf bin ich stolz.

Wir haben uns am Freitag letzter Woche nochmal getroffen, da sie auch aus dem Studienort wegzieht und ich noch eine Sachen seit meinem Umzug bei ihr stehen hatte. Wir hatten eine gute Zeit, waren ein Eis essen, haben 2 Stunden über alles Mögliche geredet, nur nicht über uns als Paar, denn ich wollte die Stimmung damit nicht versauen. Ich habe ihr erzählt, wie sehr im mich gewandelt habe und ich habe gemerkt, dass sie das beschäftigt hat. Sie meinte da auch, dass es ihr ein komisches Gefühl gibt, dass ich diesen Wandel, den sie sich die ganze Zeit erhofft hat, erst vollzogen habe, nachdem wir uns getrennt haben. Im Endeffekt habe ich diesen Wandel nur vollziehen können, weil ich mit ihr glücklich werden will.

Am Ende des Treffens habe ich das Buch gegeben, sie war sprachlos. Dazu hatte ich noch einen Brief geschrieben in dem ich alles nochmal losgeworden bin, was ich sagen wollte, ihr alles erklärt habe, die Sucht, meine Launen, meinen Wandel und alles, was dazu gehört. Ich habe ihr geschrieben, dass ich diesen Weg, den ich jetzt gehe mit ihr gehen will und dass sie sich melden soll, sollte sie ein Interesse daran haben wieder aufeinander zu zu gehen. Ich war nach dem Treffen wirklich guter Dinge, denn ich habe gemerkt, dass ich das alles sehr nahe geht und sie noch Gefühle für mich hat.

Aber sie hat sich bisher nicht gemeldet. Und es macht mich fertig. Ich bin wieder so niedergeschlagen wie nach der Trennung. Ich weiß für mich einfach, dass es niemals etwas vergleichbares geben wird. Sie hat mir, dem Jungen von der Straße, ein Zuhause gegeben, das ich nie hatte, sie hat mir ein viel lebenswerteres Leben gezeigt als das, das ich geführt habe. Durch meine Liebe zu ihr bin ich gesundet und kann endlich mein Leben frei nach meinen Wünschen gestalten - ohne die Sucht. Und ich kann einfach nicht verstehen, wie sie mich nicht mehr haben will. Ich habe alles getan, was in meiner Macht stand, habe mein Leben für sie und uns in den Griff bekommen. Sie meinte immer, ich war der erste Mann, der ihr nicht nur an die Wäsche wollte, sondern ihr Liebe gezeigt hat. Und wie soll sie mich nach allem jetzt nicht mehr wollen? Wie kann sie das? Ich verstehe es nicht.

Vielleicht muss ich auch noch abwarten, vielleicht ist das mit dem Buch und dem Brief auch zu viel zu verarbeiten für sie. Vielleicht braucht sie Zeit. Aber was, wenn ich auf eine Nachricht warte, die niemals kommt?

Ich weiß nicht, was ich tun soll? Soll ich in ein paar Wochen nochmal auf sie zugehen oder sollte ich sagen, wenn sie den Wert meiner Handlungen seit der Trennung nicht erkennst, ist sie selbst schuld und ich sollte loslassen? Wie kann ich loslassen, wenn ich mir keinen anderen Menschen an meiner Seite vorstellen kann, wenn ich der festen Überzeugung bin, dass sie die Frau und die große Liebe meines Lebens ist? Wie? Was soll ich tun? Ich kann nicht mehr. Ich bin wirklich verzweifelt. Ich habe so viel Hoffnung in das alles gesteckt. Wie kann sie so kalt sein?

Ich weiß nicht, ob sich jemand diesen Roman durchliest, falls doch erstmal vielen Dank dafür! Und ich bin für jeden Rat dankbar. Vielen Dank

Liebe Grüße
MW1101

29.07.2021 01:30 • x 1 #1


KäptnNemo
@MW1101 Hallo, nimm es mir nicht übel, ich habe den Text etwas überflogen, da ich gerad selbst nicht ganz so fit bin. Ein paar Zeilen wollte ich Dir aber trotzdem schreiben.

Erstmal: Toll, dass Du Deine Sucht bekämpft hast! Das hast Du nicht für sie getan, sondern für Dich! Schade ist halt, dass Du es nicht schon früher geschafft hast und ich kann mir vorstellen, das sie auch nicht ganz darauf vertraut, dass Du es zu 100% geschafft hast - denn leider hört man es viel zu oft: Die Menschen ändern erst etwas, wenn sie das Liebste schon längst verloren haben.

Fall jetzt aber bitte nicht in ein Loch und geh Deinen Weg weiter. Ich fürchte nur, dass Du Dich von einer Beziehung mit ihr verabschieden musst. Sie scheint Dich noch sehr zu mögen, aber die Liebe ist wohl nicht mehr vorhanden.

Es tut mir leid, dass ich Dir gerade nichts anderes dazu sagen kann

29.07.2021 01:46 • x 4 #2


A


Ich will einzig und allein sie, doch habe sie verloren!

x 3


BrokenHeart
@MW1101

sie hat Dich auf den Boden der Tatsachen gebracht ..... und das war gut so ... setze sie jetzt nicht unter Druck. Sei dem Geschehenen einfach Dankbar und verwechsle Liebe nicht mit Dankbarkeit ......

Halte sie weiter auf dem Laufenden mit Deinen Fortschritten, aber fordere nichts ....

Sei glücklich, dass Du so einen Menschen in Deinem Leben hattest und jetzt die richtige Spur gefunden hast um darauf aufzubauen

29.07.2021 02:33 • x 6 #3


Luto
Zitat von MW1101:
Seitdem habe ich mein Leben von Grund auf verändert. Ich habe die Sucht bekämpft, bin seit der Trennung clean, bin in Therapie und ich bin mir sicher, dass ich der Sucht nie wieder nachgeben werde.

Ich habe versucht ihr das klar zu machen, aber sie konnte mir nicht vertrauen, was ich verstehen kann. Wir haben nach der Trennung dann einige Male telefoniert nachdem ich ihr einen Brief geschrieben habe. Ich habe versucht, sie zu überzeugen, uns noch eine Chance zu geben. Aber sie konnte nicht (Februar 21).

Nach einigen Wochen mal eben jahrelange Sucht beendet? Das klingt zumindest gewagt. Normalerweise dauert das ein wenig länger. In was für einer Therapie bist Du?


Zitat von MW1101:
Sie meinte immer, ich war der erste Mann, der ihr nicht nur an die Wäsche wollte, sondern ihr Liebe gezeigt hat. Und wie soll sie mich nach allem jetzt nicht mehr wollen? Wie kann sie das? Ich verstehe es nicht.

Das ist von außen nicht ganz genau einzuschätzen... es kann sein, dass sie Dir einfach nicht mehr vertraut ... es kann aber auch sein, dass sie Achtung und Liebe verloren hat, und das ist dann bei vielen Frauen gerne endgültig.

Geh' Deinen Weg erst einmal ohne sie weiter. Weitere Versuche, sie zurück zu gewinnen, bewirken wahrscheinlich das Gegenteil.
und ja: ein 250Seiten-Buch nach einer Trennung ist eher drüber, da bekämen viele Frauen eher Angst!

Ich wünsche Dir viel Kraft für die Zukunft!

29.07.2021 04:28 • x 3 #4


Heffalump
Zitat von MW1101:
Die Abende der letzten Monate habe ich damit verbracht, ihr ein Buch zu schreiben. Unsere Geschichte, von Anfang bis Ende, mit Bildern. Es sind knapp 250 handschriftliche Seiten geworden. Auch darauf bin ich stolz.


Zitat von MW1101:
Und ich kann einfach nicht verstehen, wie sie mich nicht mehr haben will.


Zitat von MW1101:
Aber was, wenn ich auf eine Nachricht warte, die niemals kommt?

Du hast also die letzten 7 Monate damit zugebracht, Ihr deine Liebe und Anhänglichkeit zu zeigen. Trotzdem bleibt sie bei ihrem Entschluss, die Beziehung nicht weiter zu führen.

Das Leben hart sein kann, weißt du doch schon, du hast eine Sucht entwickelt und dich damit diesem Leben entzogen. Dann kam dein Retter auf weißen Pferd und hat dir gezeigt, das Leben viel mehr ist als Sucht und Flucht. Sei dankbar, nicht jeder bekommt so eine Chance.

Nun liegt es aber in der Natur der Sache, das Leben sich weiter dreht, entwickelt und sie dir das sicherlich auch wünscht. Das du dich weiter entwickelst, Erfahrungen machst und reifst. Nur eben nicht mit ihr, für sie - sondern für dich ganz allein. Nicht weitere 7 Monate, wo du hoffst und sehnst, sondern liebst, lachst, traurig bist, nachdenklich, lernend und Dich weiter formst.

Fähigkeiten vertiefst.

Es passiert durchaus, das man sich wieder trifft, nach Jahren, Jahrzehnten und sich wieder findet, der Zeitraum dazwischen aber genutzt sein will. Mach was aus dir.

29.07.2021 05:42 • x 3 #5


Milly85
Zitat von MW1101:
Hallo zusammen, ich weiß, dass es bestimmt schon einige ähnlicher Beiträge gibt, aber da jede Geschichte ja individuell ist - ich denke, vor allem ...

Hey! Herzschmerz bzw. die erste richtig große Liebe zu verlieren tut immer am meisten weh. Davon kann glaub ich jeder hier ein Lied singen

das was mich hellhörig gemacht hat war der Satz hier:
Zitat:
Im Endeffekt habe ich diesen Wandel nur vollziehen können, weil ich mit ihr glücklich werden will.

und das ist auch der Punkt den sie meint, denke ich. Du hast dich nicht deinetwegen in diese Richtung verändert, sondern allein ihretwegen! Nicht, weil es DEINE Überzeugung ist, sondern damit sie wieder mit dir zusammenkommt.

Und das hat halt irgendwie einen faden Beigeschmack. Es wirkt irgendwie heuchlerisch, weißt du was ich meine?

Auch, dass du dich jetzt therapieren hast lassen, machst du nur, damit sie wieder zu dir zurückkommt. Nicht, weil du der Überzeugung bist oder warst, dass es schlecht ist für dich.

Denkst du, du bleibst jetzt weiterhin clean, auch wenn du weißt, dass sie endgültig abgeschlossen hat mit dir und du auch mal schwache Momente allein haben wirst? Wenn du diese Frage mich JA beantworten kannst, dann bist du auf einem guten Weg und tust es wirklich für dich.

Du kannst momentan gar nichts mehr machen. Lass ihr etwas Luft zu atmen, wenn sie schreibt, antworte ganz normal, aber ohne noch mal zu betonen, dass du im sie kämpfen willst, das hat sie mittlerweile schon verstanden.

Versuche dich auf dein Leben zu konzentrieren, es gibt wirklich noch mehr als sie auf dieser Welt. Und wenn du Glück hast, gibt es vielleicht irgendwann noch eine Chance, aber darauf darfst du nicht hinarbeiten. Du hast alles getan was du konntest und jetzt ist sie am Zug!

29.07.2021 10:43 • x 4 #6


H
Zitat von Luto:
Nach einigen Wochen mal eben jahrelange Sucht beendet? Das klingt zumindest gewagt. Normalerweise dauert das ein wenig länger. In was ...



Bin in einer psychologischen Verhaltenstherapie, um dem eben vorzubeugen und alternative Verhaltensweisen zu entwicklen, um eben nicht mehr nach dem Suchtstoff zu greifen.

29.07.2021 12:20 • #7


H
Zitat von Milly85:
Hey! Herzschmerz bzw. die erste richtig große Liebe zu verlieren tut immer am meisten weh. Davon kann glaub ich jeder hier ein Lied singen das was ...


Naja, ich weiß was du meinst. Aber das es nicht meine Überzeugung ist, das für mich zu tun, ist so auch nicht ganz richtig. Sucht ist eine sehr komplexe Sache. Ich wollte das schon sehr lange nicht mehr, habe es aber nie geschafft mich davon zu lösen. Solange sie noch da war, gab es dazu ja auch keinen Anlass und für mich war alles gut - zumindest habe ich mir das gesagt.

Ich denke, man tut einfach alles, um den Konsum weiter rechtfertigen zu können und ist blind für vieles.

Sozusagen habe ich diesen Weckruf gebraucht, ja. Und ich bin auch dankbar dafür. Nur würde ich diese guten Weg und all das Gute, das in mir zum Vorschein kommt, gerne mit dem Menschen teilen, der das in mir bewirkt hat. Und ich verstehe halt nicht, wie sie das nicht wollen kann, denn ich weiß, dass wir überwiegend sehr glücklich zusammen waren und ich weiß, dass sie noch Gefühle für mich hat. Und eigentlich spricht doch jetzt nichts mehr dagegen, dem Ganzen noch eine Chance zu geben - zumindest aus meiner Sicht..

29.07.2021 12:25 • x 1 #8


H
Zitat von Milly85:
Hey! Herzschmerz bzw. die erste richtig große Liebe zu verlieren tut immer am meisten weh. Davon kann glaub ich jeder hier ein Lied singen das was ...


noch eine kleine weitere Info. Es ist auch nicht so, dass nur alles falsch gemacht habe und sie immer alles richtig. Es ist kein Vorwurf ihr gegenüber, aber sie hat nie mit mir gesprochen, wie sehr sie meine Sucht oder andere Dinge belasten. Das hat sie erst bei der Trennung gemacht und von da an habe ich versucht, all diese Dinge aus dem Weg zu räumen. Ich bin mir sicher, wenn sie vorher mit mir gesprochen hätte und mir klar gemacht hätte, was auf dem Spiel steht, hätte ich diesen Wandel auch in der Beziehung vollziehen können.

29.07.2021 12:47 • #9


Luto
Zitat von MW1101:
Es ist auch nicht so, dass nur alles falsch gemacht habe und sie immer alles richtig

Das wird für sie keine Rolle spielen.
Du bist jeweils die ganze Woche Deiner Sucht nachgegangen, und hast Dich am WE immer nur zusammengerissen. Das spüren Frauen und verlieren zunehmend die Achtung.
Besser: suchtfrei in eine Beziehung gehen! das geht dann aber erst wieder bei der nächsten Frau.

Zitat von MW1101:
Ich bin mir sicher, wenn sie vorher mit mir gesprochen hätte und mir klar gemacht hätte, was auf dem Spiel steht

das hätte Dir klar sein sollen...

warum zogst Du eigentlich in eine andere Stadt? aufgrund eines Jobs?

29.07.2021 13:05 • #10


H
Zitat von Luto:
Das wird für sie keine Rolle spielen. Du bist jeweils die ganze Woche Deiner Sucht nachgegangen, und hast Dich am WE immer nur zusammengerissen. Das ...


Ob Frauen das so sehen, kann nicht beurteilen und würde ich auch nicht pauschalisieren. Ich persönlich finde, das ist ein sehr großes, wenn nicht das größte Opfer, dass ein süchtiger Mensch bringen kann - nämlich für eine andere Person auf den Konsum zu verzichten und das Wochenende für Wochenende.

Und ja, das hätte mir klar sein sollen, war es aber leider nicht. Das kann ich nicht mehr ändern. Alles was ich tun konnte, war mich halt von dem Moment an zu ändern als ich es gecheckt habe das habe ich getan.

Bin damals umgezogen, weil das Studium dort nicht so war wie erhofft. Habe in einer anderen Stadt ein neues Studium angefangen und das läuft auch echt gut.

29.07.2021 14:28 • #11


H
noch eine kleine Ergänzung in Bezug auf einige Vorredner:

Sie hat zu mir gesagt, dass sie immer Gefühle für mich haben wird. Und das Monate nach der Trennung. Dem entsprechend glaube ich nicht, dass es an mangelnder Liebe liegt. Sie hat genauso unter der Trennung gelitten wie ich. Ich denke aber tatsächlich, dass es an mangelndem Vertrauen liegen könnte und sie einfach Angst hat, dass ich wieder einen Schritt zurück mache, alles wird wie vorher und wir dann beide wieder verletzt werden.

29.07.2021 14:31 • #12


FrauDrachin
Zitat von MW1101:
Sie hat genauso unter der Trennung gelitten wie ich. Ich denke aber tatsächlich, dass es an mangelndem Vertrauen liegen könnte und sie einfach Angst hat, dass ich wieder einen Schritt zurück mache, alles wird wie vorher und wir dann beide wieder verletzt werden.

Bei mir zumindest ist es so, dass es irgendwann einen Point of no Return gegeben hat.
Ich bin der Meinung, dass es eine Entscheidung (und kein Schicksal, oder keine automatische Folge von verliebt sein) ist, sich zu binden.
Wenn man dann merkt, es klappt nicht, und eine Weile um die Beziehung gekämpft hat, dann trifft man eine bewußte Entscheidung, die Verbindung zu kappen. Auch das muss nichts damit zu tun haben, dass keine Liebe mehr da ist.

Wenn dieser Prozess, des sich Lösens, des sich Entliebens und der Trauerarbeit weit genug fortgeschritten ist, dann läßt er sich halt auch nicht mehr umkehren. Und um sich neu zu verlieben, ist es bestimmt noch viel zu früh.

29.07.2021 14:41 • x 1 #13


L
Die Trennung hat dich motiviert eine Therapie zu machen. Die läuft ja noch nicht so lange. Die Gefahr besteht, dass du in alte Muster kippst, wenn sie zurück kommt. Von Stabilität kann man vielleicht nach ein, zwei Jahren sprechen. Und Beziehungen sind oft gar nicht stabilisierend und in dem Prozess in dem du dich befindest wahrscheinlich gar nicht hilfreich.

29.07.2021 14:49 • x 2 #14


H
Zitat von FrauDrachin:
Bei mir zumindest ist es so, dass es irgendwann einen Point of no Return gegeben hat. Ich bin der Meinung, dass es eine Entscheidung (und kein ...



Ja, ich befürchte auch, dass es dieser Point of no Return ist.

Für mich wäre es auch nicht leicht mich nochmal auf sie einzulassen, da ich auch Angst davor habe, wieder so verletzt zu werden. Dennoch würde ich über meine Schatten springen wollen und es versuchen.

Aber vielleicht ist es auch so, dass jede/r erstmal seinen/ihren eigenen Weg gehen muss. Ich muss meinen Weg vielleicht auch erst wirklich festigen - so wie es @Lillilli geschrieben hat.

Keine Ahnung, ich hoffe einfach nur eine Reaktion von ihr. Egal, wie diese ausfällt. Das Warten darauf ist wirklich schrecklich.

Die Zeit wird zeigen, ob es noch eine Chance gibt oder ob man sich irgendwann wieder findet oder eben nicht.

29.07.2021 16:39 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag