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Ich will Ehrlichkeit

M
Es waren fünf Tage. Fünf Tage nach meinem letzten Eintrag hattest du Geburtstag.
Heute ist der 5. November. Und alle guten Dinge sind drei.
An deinem Geburtstag habe Ich dich wieder in mein Leben gelassen. Zwei Wochen später warst du getrennt.
Das habe Ich damals geglaubt.
Was danach kam, habe Ich zwischen Glück und größtem Misstrauen verfolgt.
Das Misstrauen blieb.
Und immer wieder gab es Momente, die mich an deiner Ehrlichkeit haben zweifeln lassen.
Jetzt bist du zum dritten Mal gegangen. Oder eigentlich nicht. Denn aussprechen kannst du es nicht. Das Gehen ist wieder mein Teil. Ich gehe mit einer Ruhe, die mir zeigt, dass es der richtige Weg ist.
Ich trauere trotzdem. Es war nicht alles schlecht. Aber mein Misstrauen und mein Bauchgefühl täuscht mich nicht.
Mein Bauchgefühl täuscht mich nicht!

05.11.2018 19:05 • x 1 #16


M
Heute. 24. Januar.
Als wir uns damals, am 2. November gestritten haben, und du am nächsten Morgen meine Wohung verlassen hast, habe Ich auf uns vertraut. Ich dachte, so naiv, wie Ich glauben wollte, wenn wir es bereits 4 Monate lang geschafft haben, dann bringt uns dieser Streit nicht auseinander. Die Diskussionen und Auseinandersetzungen die Wochen davor habe Ich gefliessentlich ignoriert. Auch dein Verhalten mir gegenüber.
In meiner Erinnerung hast du dich an dem Samstag morgen nochmal umgedreht, nachdem Ich dich bat, mir zu sagen, dass abends noch alles ok sein wird, wenn wir telefonieren werden.
Wir haben an dem Abend nicht mehr telefoniert. Auch nicht am nächsten Abend. Auch an den Abenden der kommende Woche nicht, an denen Ich noch dachte, dass wir uns zusammen raufen werden. Denn zu keinem Moment hieß es, dass es vorbei ist. Nur irgendwann schriebst du mir, dass du das alles nicht mehr kannst. Was das alles ist, weiß Ich bis heute nicht. Ich kann es mir nur zusammen reimen. Die erste Woche war Ich schon fast erleichtert.
Dann kamen wieder jede Menge Tiefs, aber auch Hochs.
Und irgendwann nur noch Nebel.
Und die Angst.
Und die Panikattacken.
Und dann, an dem Samstag habe Ich das Buch von dir, mit Widmung bei mir im Briefkasten gefunden.
Und wieder ein Heulkrampf mit Panikattacke.
Und ein tiefes Tief.
Eine Woche später hast du mir tatsächlich eine Nachricht geschickt und sie direkt gelöscht. Ich habe dich damals nicht mehr blockiert. Weil wir hatten uns Lebe wohl gesagt. Lebe wohl bedeutet für mich Lebe wohl.
Aber diese Nachricht und diese ganzen offenen Fragen. Dein Gehen auf die Art und Weise Ich gehe mal schnell Zig. holen hat mich erneut traumatisiert.
Ich habe auf die gelöschte Nachricht nicht reagiert. Bis gestern Abend. Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann mögest du bitte den Mut zusammen nehmen und es mir sagen. Oder wenn das Gegenteil der Fall ist, nicht mehr an mich denken.

Heute Vormittag kam eine Antwort. Du wolltest dich mir mitteilen. Aber ohne konkreten Inhalt. Das gehört wahrscheinlich zu deiner Verarbeitung, schätze Ich.
Nur deine Worte: Ich hoff es geht dir gut, haben mich getriggert.

Ich konnte dir nicht schreiben, dass es mir gut geht. Ich habe noch eine unheimliche Wut in mir. Dein fortgehen war schlimm. Alles habe Ich dir geschrieben. Und zurück kam nur, wie traurig ihn das macht, dass Ich solche negativen Gefühle in mir trage.

Es ist keine Wut, nicht mehr. Es ist Unglauben, Verzweiflung, nicht verstehen, verzweifelte Suche nach Gründen, das Gefühl von gleich auseinander brechen, Schockstarre und vielen, vielen offenen Fragen.
Ich habe dir viel geschrieben. Was Ich mich die letzten Wochen und Monate gefragt habe.
War es dir ernst? War Ich die nette Abwechslung? Die Pause für die Ehe? War der Versuch wirklich ernst gemeint von dir? Hatten wir je eine Chance?
Wäre es vielleicht anders verlaufen, wenn wir auf einen anderen Weg kommuniziert hätten?
Es waren viele Fragen.

Und deine Antworten bezogen sich immer wieder auf deinen Zusammenbruch.
Und Deine Selbstfindungsphase.
Und Deinen Weg.
Und Deine Persönlichkeit, die du selbst noch nicht kennst.

Das waren vielen Unds.

Auf meine eigentliche Frage wie ernst es dir war und wie weit mein Bauchgefühl richtig lag, wolltest du zu Beginn nur ausweichend antworten. So wie immer. Es wäre nur verletzend und du hättest mir schon genug Verletzungen zugefügt.
Dein Versuch mit mir eine Beziehung zu führen, sein ehrlich gewesen und sie wäre nicht mit ihm Spiel gewesen. Ich kann das nach deinen vorherigen Antworten gar nicht glauben.
Nein, es war nicht ehrlich und du hast es nicht versucht. Denn ansonsten würdet ihr nicht wieder zusammen wohnen.
Ansonsten hättest du die Wohnung damals nicht schon zu unserer Zeit als unsere Wohnung / Zuhause bezeichnet.

Dieser Morgen, diese kurze Konversation, hat alles wieder hervor geholt. Nach oben geholt. Hat die ganze Wunde, die einfach nur mit Verdrängen weggeschoben war, hervor geholt und mich schockiert, aufgewühlt zurück gelassen. Aber deine Antworten, nicht deine gefälschten und getäuschten Antworten, haben mich bestätigt in dem, was Ich mir die letzten Wochen und Monate immer wieder gedacht habe.

Es war wirklich so schlimm, wie meine Erinnerungen es mir immer wieder zeigen.
Und du bist ein selbstgefälliges A. mit narzisstischen Zügen. Total verletzt mit einem Zusammenbruch im November.

Hätte Ich nur einen Zusammenbruch gehabt, würde Ich darüber jubeln. Vielleicht kann Ich das auch irgendwann.

24.01.2019 16:03 • x 2 #17


A


Ich will Ehrlichkeit

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C
Blockiere ihn oder lösch die Nummer. Ich weiß, das ist soooo schwer, ich selber schaff es zur Zeit auch noch nicht (allerdings meldet sich mein Ex auch nicht mehr), aber es ist die einzige Möglichkeit, damit abzuschließen, sonst holt es dich immer wieder ein, wenn er sich meldet. Ich wünsch dir viel Kraft !

24.01.2019 18:22 • x 1 #18


M
Zitat von Chrissi26:
Blockiere ihn oder lösch die Nummer. Ich weiß, das ist soooo schwer, ich selber schaff es zur Zeit auch noch nicht (allerdings meldet sich mein Ex auch nicht mehr), aber es ist die einzige Möglichkeit, damit abzuschließen, sonst holt es dich immer wieder ein, wenn er sich meldet. Ich wünsch dir viel Kraft !


Das ist bereits alles geschehen. Es gab auch sonst seit Anfang November abgesehen von heute keinen Kontakt.

24.01.2019 18:33 • x 1 #19


B
ach mellow , laß dich drücken

kannste ihn noch immer nicht loslassen ?
knapp drei monate keinen kontakt, das ist schon sehr gut.
geh weiter, immer weiter.

du weißt ja, dass ich dich so gut verstehen kann. es ist ein trauma, von dem man sich lange nicht erholt. aber es gelingt.
gib dem keine macht mehr über deine gedanken, über dein wohl. wozu ?

hast du denn seitdem, unabhängig von dem blöden buch, fortschritte bei dir festgestellt ? welche ?

24.01.2019 21:49 • x 2 #20


L
Ich fühle mit dir und obwohl ich eine andere Geschichte habe, ist das Resultat das gleiche. Ich will ihn, aber er tut mir nicht gut. Egal was ich machen würde, es ändert ihn nicht. Ich liebe ihn und ich kann nicht mit ihm sein. Also hab ich am 28.12.18 das beendet. Kontaktsperre, Telefonnummer geändert, Sachen weggebracht, akzeptiert es geht nicht. Und mit dem Wissen egal was er erzählen würde, es würde nichts am Handeln ändern. Wir müssen das schaffen. Lösche alle Nummern, hab ich bereits getan. Nimm alle Möglichkeit dort Kontakt herzustellen. Gib alles und am Ende gehen wir beide aus der Hölle. Denk immer daran, vielleicht ich liege zur gleichen Zeit hier und schluchze. Ich teile mit dir meinen Schmerz und ich nehme einen von dir.

24.01.2019 23:03 • x 1 #21


M
Gestern Mittag, in meiner Pause, habe Ich dir in der Sprachnachricht mitgeteilt, dass Du mir keine Geschenke in Briefkasten stecken sollst, auch frag nicht bei meinen Freunden bei mir, oder besuche meine Profile. Ich will auch keine Nachrichten. Sogar von meinem Jobwechsel habe Ich gesprochen, weil Ich es kaum noch aushalte in der Firma zu arbeiten, in der wir uns kennen gelernt haben.
Ich will keinen Kontakt mehr. Nie wieder! Danach habe Ich dich blockiert.
Alleine die wenigen Textnachrichten, die wir davor austauschten, haben mich so aufgewühlt, dass Ich gerade am heulen bin.
Hallo Panikattacke, du winkst aus der Ferne!
Und heute Morgen, nach einem wirklich tollen Abend mit Freunden, brummt mein Handy. Ich hatte dich schon wieder im Kopf. Du bist mein negativer, ständiger Begleiter.
Der andere Messenger. Ich war mir so sicher, dass Ich deine Nummer dort blockiert hatte. Bereits im November.
Es hat dir das Herz gebrochen zu hören und zu lesen wie es mir geht. Und du bist für mich da. Zum Reden und zum Heilen. Und, dass du selbstverständlich meinen Wunsch akzeptierst, dass Ich keinen Kontakt will.
Eine Stunde später habe Ich deine gleiche Nachricht noch mal als Mail.

Beide Kanaäle sind blockiert.
Und Ich zweifle an mir. Weil Ich nicht mehr weiß was überhaupt noch normal ist. Habe Ich mir das alles schlimme eingebildet? Ist deine Sorge vielleicht normal? Vielleicht drehe Ich ab?

Das letzte Buch auf meinem Tisch mit gelesenen Büchern ist Unterm Rad von H. Hesse. Es hat mir Angst gemacht. Es hat mich verwirrt. Es hat mich zu sehr an mich selbst erinnert. Der einzige Unterschied: Ich lebe.

Nie in meinem Leben habe Ich gedacht, dass diese Sache so ausgehen könnte. Nie in meinem Leben.

25.01.2019 18:45 • x 3 #22


M
Zitat von Lasmilla:
Ich fühle mit dir und obwohl ich eine andere Geschichte habe, ist das Resultat das gleiche. Ich will ihn, aber er tut mir nicht gut. Egal was ich machen würde, es ändert ihn nicht. Ich liebe ihn und ich kann nicht mit ihm sein. Also hab ich am 28.12.18 das beendet. Kontaktsperre, Telefonnummer geändert, Sachen weggebracht, akzeptiert es geht nicht. Und mit dem Wissen egal was er erzählen würde, es würde nichts am Handeln ändern. Wir müssen das schaffen. Lösche alle Nummern, hab ich bereits getan. Nimm alle Möglichkeit dort Kontakt herzustellen. Gib alles und am Ende gehen wir beide aus der Hölle. Denk immer daran, vielleicht ich liege zur gleichen Zeit hier und schluchze. Ich teile mit dir meinen Schmerz und ich nehme einen von dir.


Liebe Lasmilla,
Ich kenne den Schmerz sehr gut, den du durchlebst. Aber sei stark, es wird besser.
Der Unterschied bei unserer Geschichte: Ich liebe ihn nicht mehr, Ich will ihn nicht mehr zurück. Ich will ihn nicht mal mehr sehen.
Es erzeugt bei mir Unbehagen, Angstzustände, Panikattacken, Schockstarre, Fluchtversuche, Jobwechsel.

Lass es nicht so weit kommen.

25.01.2019 19:05 • #23


M
Zitat von bazinga:
ach mellow , laß dich drücken

kannste ihn noch immer nicht loslassen ?
knapp drei monate keinen kontakt, das ist schon sehr gut.
geh weiter, immer weiter.

du weißt ja, dass ich dich so gut verstehen kann. es ist ein trauma, von dem man sich lange nicht erholt. aber es gelingt.
gib dem keine macht mehr über deine gedanken, über dein wohl. wozu ?

hast du denn seitdem, unabhängig von dem blöden buch, fortschritte bei dir festgestellt ? welche ?


Liebe bazinga,
Ich kann bei mir keine Fortschritte feststellen. Das Buch habe Ich Mitte Januar erhalten. Seitdem war es gefühlt eine Talfahrt bergab. Zwischenzeitlich habe Ich ihn wieder an meine Seite gewünscht, was absolut keinen Sinn ergibt. Irgendeine Stimme in meinem Kopf redet von weniger Schmerzen, wenn er doch da wäre. Total skurril.
Ich bin panisch, schaue dauernd aufgeschreckt umher, fühle mich nicht bei Sinnen.

Ich weiß nicht mal was es genau ausgelöst hat. Er ist gegangen. Weshalb habe Ich jetzt so Panik? Angst ihn zu sehen? Er hat nie körperliche Gewalt gegen mich angewendet.
Und trotzdem fühle Ich mich wie ein geprügelter Hund, der geduckt weg schleicht.

Kennst du das?

Liebe Grüße

27.01.2019 18:56 • #24


A


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