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Ich will Ehrlichkeit

M
Freitag morgen. Die letzten Wochen waren ein Auf und Ab.
Du warst bei mir. Und nach der richtigen Frage an dich, es war wohl die richtige, begann das Drama.
Und jetzt ist es aus. Ganz einfach, weil Ich nur dir Affäre war. Und du nie in den fast 18 Monaten zu mir gestanden hast.
Am Freitag morgen wusste Ich, dass dies das Ende ist.
Nach fast 18 Monaten.
Es waren wunderschöne, extrem schlimme Monate.
Vor fast einem Jahr habe Ich dir meine Liebe gestanden. Das hat dich überfordert. Du bist dafür erstmal mit ihr in Kurzurlaub gefahren. Ohne Handy. Weil dich die Arbeit gestresst hat. Dann der Satz: Wenn das mit uns klappen soll, muss Ich mir einen neuen Job suchen.
Für mich war das ein Versprechen. Auf die Umsetzung, die Trennung, habe Ich vergeblich gewartet.
Ich habe dir drei Monate gegeben. Und diese aus Blindheit verlängert.
Und dann kam ein zweiter Urlaub. Du gabst mir das Gefühl, dass du weißt was du willst. Aber da war immer wieder mein Bauchgefühl. Aber ich habe es immer wieder zurück gedrückt. Vier Tage nach unserem Urlaub hast du das gesagt, was Ich immer geahnt habe.
Du musst an deiner Ehe arbeiten. Und fährst erstmal für wenige Wochen in Urlaub.
Die ganzen Monate habe Ich mich für dich aufgegeben, habe alles für dich getan. Habe mich verloren.
Nie habe Ich dir gezeigt, wie es mir damit geht. Nie wollte Ich dich damit belasten. Ich habe einfach nur gehofft, dass du mich siehst.
Am Tag deines Urlaubs habe Ich die Kontaktsperre eingeführt. Sie hielt fast drei Wochen. Dann wollte Ich meinen Schlüssel zurück. Und ab da ging es ab in die zweite Runde. Mit ganz fester Handbremse.
Von Anfang an, vom ersten Tag, an dem Ich dich kennen gelernt habe, war so ein enormes Vertrauen. Nach dem Urlaub war kaum noch etwas vorhanden.
Ich habe so gelitten im Jahr 2017.
Ich habe mich von dir entfernt, um wieder zu mir zu kommen. Dieses Forum, die Mitglieder, die ganzen Themen, Freunde und Kollegen, haben mir geholfen.
Am 01. Januar diesen Jahres, habe Ich entschieden, dass Ich dieses Jahr nicht mehr so will, wie das letzte.

Vor einer Woche habe Ich dir geschrieben, dass du vier Wochen hast um zu uns zu stehen. Trennung und Auszug. Und du? Du wolltest alles Machbare dafür tun.

Freitag. Dieser Satz. Dir ist bereits seit vier Wochen klar gewesen, dass es auf keine Trennung hinaus laufen wird.

Schon wieder diese Lügen. Ich wollte nur Ehrlichkeit.

Du bist der erste Mensch in meinem Leben, dem Ich so vertraut habe.
Was Ich davon habe? Immer wieder Flashbacks von Situationen. Inzwischen setzt nicht mehr der Atem aus, wenn sie kommen. Ich muss auch nicht mehr heulen.

Ich heile.

26.02.2018 20:57 • x 10 #1


O
Seeehr nachvollziehbare Schilderung deiner gelebten Affäre, ein reflektierter Blick auf dich selbst, späte, leider viel zu späte Erkenntnis der Gesamtsituation mit erkennbarem und bekanntem Ausgang.
Ein schmerzendes Herz und ein enttäuschtes Ego aber eine positive Nachricht an dich.... Sowas wirst du nicht noch einmal in dein Leben lassen, aus Erfahrung lernt man bestenfalls.

Nun heile in Ruhe, die Wolken verziehen sich auch wieder und die Sonne wird dein Herz erwärmen.
Alles Gute und viel Glück

26.02.2018 21:18 • x 3 #2


A


Ich will Ehrlichkeit

x 3


M
Laut deinen Worten war Ich immer mehr als nur eine Affäre.
Was soll Ich mit dieser Aussage anfangen? Ich war für dich mehr als eine Affäre? Was war Ich dann? Eine Liebesaffäre? Was kommt nach Affäre?
Ich weiß nicht so genau, was mich noch an dir hält. Oder weshalb Ich gerade so viel über dich nachdenke.
Ich bin einfach so furchtbar enttäuscht. Obwohl Ich es beendet habe.
Du bist dort, wo du hingehörst. Eine Beziehung ist absolut nicht mehr vorstellbar. Aber die Enttäuschung ist enorm.

Ich hasse Lügen. Jeder, ob er will, oder nicht, bekommt meine ungeschönte Meinung. Und dann das. Eine Affäre. Das mieseste, was man in Liebesdingen tun kann.
Ich kann nicht lügen. Anstatt zu lügen, sage Ich die Wahrheit, oder halte den Mund. Aber diese Affäre hat mich in meinen Grundfesten erschüttert, komplett umgeworfen und mich fast zerstört.
Ich hasse Unehrlichkeit. Aber das habe Ich für fast 18 Monate mit dir gelebt.

Ich bin mir sicher, dass es auf der Arbeit, wir waren Kollegen, jeder weiß. Diese Lüge, diese gelebte Lüge, hat mich zerstört.
Aber dein ambivalentes Verhalten, dein Nie zu mir stehen, hat mich Stück für Stück zerstört.

Jetzt würde Ich gerne weinen. Weil ich dich verloren habe. Als besten Freund, als Vertrauten, als Liebhaber.
Aber das alles warst du eigentlich nie.
Ich war immer nur Affäre.

Deine Ehefrau sollte eigentlich dein bester Freund, deine Vertraute, deine Liebhaberin sein.

Was war Ich für dich?
Die Frage konntest du mir nie beantworten.

Ich sitze hier ohne Antworten.
Das kenne Ich bereits. Seit 18 Monaten.

26.02.2018 21:25 • x 7 #3


T
So, genau so fühle ich mich auch.

26.02.2018 21:27 • x 2 #4


L
Das typische Ende einer Affäre. Wenn du schlau bist, lass dich nicht mehr einwickeln.
Rechne aber damit.

Lecke deine Wunden, sie werden verheilen.

Und Antworten wirst du keine bekommen.

Leider kann ich nichts positives sagen. Lass Los! Heile!

26.02.2018 21:30 • x 2 #5


M
Jetzt laufen doch die Tränen.
Weil mir bewusst wurde beim aufschreiben, wie viel ungeheuerliche, schlimme Dinge Ich mir die letzten Monate zugetraut habe.
Ich habe mich selbst verletzt, vergessen und zugelassen, dass dies überhaupt Möglich war.

Das Wochenende war wirklich gut. Der Freitag auch. Diese wunderbare Laune. Bis heute Nachmittag war Ich wirklich gut gelaunt. Endlich, nach drei Monaten habe Ich endlich einen Antrag auf die Post gebracht, bei dem Ich immer wieder gezögert habe. Und das Gespräch mit meiner Chefin war auch sehr gut. Ich habe gute Argumente vorgebracht und habe das Gefühl mich geordnet zeigen zu können.

Vor vier Monaten sah das anders aus. Vor vier Monaten war Ich nicht mal mehr in der Lage überhaupt zu Essen.
Nachdem du zum ersten Mal gegangen bist, habe Ich von Minute zu Minute gelebt.
Dann wurde es besser. Ich habe von 10 Minuten zu Minuten gelebt. Dann von Stunde zu Stunde.
Dann habe Ich versucht den Tag zu überstehen. Ende 2017 war Ich bei der Woche. Und dann kam Weihnachten und Silvester. Absoluter Rückfall.
Ich habe dir noch ein Geschenk gemacht. Habe mir Gedanken gemacht. Aber die Feiertage waren die schlimmsten. Du bist durchs Land gereist. Von Familienteil zu Familienteil.

Die ganzen Monate habe Ich mir gewünscht, dass Ich ein Teil deines Lebens werde. Deine Familie kennen lerne, an Festen teilhabe.
Die ganze Zeit hätte Ich dir gerne meine Familie vorgestellt.
Aber die Variable kam in unserer Rechnung nie vor.

Du hast in zwei Welten gelebt. In deiner realen Welt war Ich nur der schöne Traum.

In meiner Welt war das nach kurzer Zeit der reale Alptraum.

26.02.2018 21:50 • x 3 #6


M
Ich muss es runter schreiben, ich muss es laut heraus schreien: dies ist das Ende!

Aus. Vorbei.

Affären sind sch..

26.02.2018 22:40 • x 3 #7


M
Ich habe so viel nachgedacht die letzten Monate.
Es waren die schlimmsten und besten Monate meines Lebens. Ich bin jetzt Erwachsen.
Heute morgen bin Ich etwas melancholisch.
Denn ich muss dir danken. Ohne dich wäre Ich jetzt nicht dort, wo ich jetzt bin.
Du hast mir viel neues gezeigt.
Auf der Arbeit waren wir das beste Team. Wir haben großartiges geschaffen.
Privat war es mit uns eine Katastrophe.
Aber durch dich habe Ich mich erst selbst richtig kennen und lieben gelernt.

Ich habe nach den ganzen Jahren verst, was diese Kindheit mit mir gemacht hat. Weshalb ich bisher nur wirklich destruktive Beziehungen geführt habe. Ich habe so viel gelernt. Ich habe so viel reflektiert.
Und dabei auch sehr viel über dich gelernt.

Du konntest nicht anders. Du musstest dort bleiben, wo Du jetzt bist. Das ist ok, es war nicht dein Weg. Du stehst noch an deiner Abzweigung.

Vielen Dank D. für die Stunden und Monate.

27.02.2018 09:31 • x 5 #8


M
Ich möchte dich gern anrufen, oder schreiben. Jeden Tag passieren Dinge, über die Ich mit dir reden will.
Normalerweise telefonierten wir zwei Mal pro Tag. Und skypten. Es gab ständigen Kontakt.
Gesehen haben wir uns die letzten vier Monate nur noch alle paar Wochen.
Es fehlt mir unglaublich deine Meinung zu hören.
Du fehlst mir nicht als Liebhaber, sondern als Freund. Ich habe bis dahin noch nie jemanden getroffen, der mir so ähnlich ist.
Und dann hat es diesen Verlauf genommen.
Du fehlst mir.
Aber Du warst nicht ehrlich.
Deshalb werde Ich das noch sehr oft schreiben.
Du fehlst mir.
Bis es irgendwann nicht mehr so ist.

27.02.2018 20:23 • x 3 #9


M
Es kommt mir so vor, als wäre der Film zu Ende.
Ein Film, der 18 Monate lang lief.
Heute fühle ich mich so ganz anders.
Das war nicht Ich die letzten Monate.
Sowas mach Ich nicht.
Habe ich aber.
Diese Monate werden immer ein Teil von mir sein.
Ohne diese 18 Monate wäre Ich jetzt nicht die Person, die Ich heute bin.
Ich bereue nichts.
Es war mein Weg.
Es war ein Gewaltmarsch.
Ab jetzt gehe Ich den Weg alleine weiter. Und er wird jetzt schon heller, schöner, wundervoller.

28.02.2018 23:06 • x 2 #10


M
Heute ist ein ätzender Tag.
Ich bin neidisch auf die Zeit, die du mit einer gemeinsamen Freundin verbringst.
Du fehlst mir. Ich vermisse dich.
Aber vor dem Vermissen stehen deine Lügen.

Du hast tatsächlich zu der gemeinsamen Freundin gesagt, dass das etwas ganz besonderes war mit uns.

Wenn es wirklich so besonders war, weshalb hast du in den 18 Monaten nicht einmal von dir aus gesagt, dass du mich liebst?
Weshalb hast du in den 18 Monaten nicht den Schritt getan, den Ich so erhofft habe?

Nur in deiner Traumwelt war es etwas ganz besonderes.
Nur auf der Beta-Ebene war es etwas besonderes.
Eines deiner Lieblingsausdrücke. Beta-Ebene.

sch., du fehlst mir.

Ich würde dir am liebsten schreiben, dass du weißt wo Ich wohne.
Komm zu mir, wenn du dich getrennt hast.

Und dann? Du hast es in 18 Monaten nicht geschafft.
Warum solltest du es jetzt tun?

Ich bin gegangen.
Und es tut mir im Herzen weh.

12.03.2018 17:12 • x 3 #11


M
Ich bin so wütend auf dich.
Du hast nicht das Recht so etwas zu sagen.
Das mit uns war etwas ganz besonderes.
Ja. Das war es.
Das habe Ich die ganze Zeit gespürt.
Die ganze Zeit habe Ich auch gehofft, dass du das auch so siehst und zu uns stehst.
Aber zwischen uns stand imner nur deine verdammte Angst eine falsche Entscheidung zu treffen.

Ich bin so verdammt wütend auf dich.

12.03.2018 21:51 • x 1 #12


Gorch_Fock
Mellow, fühl Dich mal gedrückt. Du machst gerade genau das durch, wovor wir - viele davon selber Betroffene einer Affaire, oftmals auch in der Rolle des betrogenen Ex-Partners - immer wieder warnen.
Aber gerade Frauen geraten immer wieder in die Fänge von solchen geschickten AMs, die mit schönen Worten bei Euch Frauen das erzeugen, was Du jetzt als Liebe bezeichnet oder spürst. Aber schau Dich mal im Spiegel an, liebe Mellow. Ist das eine gute, gesunde Liebe, die gerade solche Gefühle in Dir auslöst? Ich denke nicht. Und Du weisst das innerlich auch.
Und wenn man es noch härter ausdrückt: Es ging Deinem AM um das, was zwischen Deinen Beinen ist. Und nur um das. Alles andere ist Beiwerk, oft in jahrelanger Übung mit vielen Frauen antrainiert. Immer in dem Wissen, dass er zu Hause auch all das bekommt was er will (was er natürlich Dir gegenüber ganz anders dargestellt hat).
Der Rest ist einfach eine große Lüge. Wie fast alles bei einer Affaire.
Schau auch mal Deine Werte und Charaktereigenschaften an, liebe Mellow. Frag Dich mal, was Dich an Betrügern fasziniert. Oder warum Du meinst, diesen nachtrauern zu müssen. Ja ich weiß. Das ist verdammt hart und man muss sich auch selber harten Fragen stellen. Aber nur so kannst Du heilen.

12.03.2018 22:11 • x 1 #13


M
3 Monate.
Seit Start der Kontaktsperre hat für mich eine neue Zeitrechnung begonnen.
Jeden Tag überlege Ich, wo Ich vor einem Jahr stand.
Jeden Tag nehme Ich mich selbst in Arm und drücke mich.
Jeden Tag sage Ich zu mir selbst, dass Ich es überlebt habe.

Diese drei Monate. Viele Leute erkennen mich nicht wieder.
Viele Freunde sind gegangen.
Viele Freunde habe Ich verlassen.

An die Stelle sind neue Freunde getreten. Menschen, die mit der alten Mellow keine Berührungspunkte hatten, die die Story nicht kennen, die sehr speziell sind.
Es sind unheimlich selbstreflektierte und gereiften Menschen.
Ich mag sie alle sehr gerne.

Ich mag mich auch wieder. Jeden Tag ein klein wenig mehr.

Verziehen habe Ich mir noch nicht ganz. Es dauert wohl noch eine ganze Weile.

Aber ich heile.

20.05.2018 13:22 • x 3 #14


M
Ich weiß nicht, ob es positiv oder negativ ist. Das, was aus mir geworden ist. So, wie Ich jetzt bin.
Diese Frage kann ich selbst nicht beantworten.
Jede Minute spüre Ich eine latente Wut. Die letzten Wochen habe Ich damit leben gelernt. Gelernt damit umzugehen. Vielleicht ist es deshalb normal.
Die letzten Wochen. Die letzten Wochen waren so ganz anders als die 18 Monate davor. Es war die Ruhe nach dem Feuersturm.
Ich weiß immernoch nicht, wie Ich es beschreiben soll.
Letztes Jahr, nachdem Du zum ersten Mal gegangen bist, ich kann mich an die Zeit nicht erinnern, habe Ich mich so unglaublich verletzlich gefühlt. Wie ein frisch geschlüpftes Küken. Oder eine frisch geschälte Zwiebel. Total schutzlos. Ein Hundewelpe im Slum dieser Welt. Ich war wehrlos gegen diese ganze sch..
Und jetzt. Nach fast 9 Monaten. Oder nach über 3 Monaten gehen bin Ich jemand anderes geworden.
Ich habe so viel vertraut. Ich habe so sehr vertraut wie noch nie in meinem Leben.
Jetzt vertraue Ich niemanden mehr.
Aber Ich habe wieder angefangen auf mein Bauchgefühl zu hören.
Ich fange wieder an zu leben. Ganz langsam.

11.06.2018 22:14 • x 3 #15


A


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