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Ich will es einfach verstehen

B
Ich schildere mal kurz meine Situation:
Seit 14 Jahren mit ihm zusammen, davon seit 8 Jahren verheiratet. Vor 1,5 jahren angefangen, ein gemeinsames Heim zu bauen, Umzug Mitte 2012. Seitdem ging es permanent bergab, kaum noch Kommunikation, kaum noch irgendwas Zwischenmenschliches. Aber immer wieder Mails oder SMS von ihm, wenn er beruflich unterwegs war, dass er mich sehr liebt etc. pepe. Mitte Januar sagte er mir dann, dass er die Trennung und auch die Scheidung will, mich nicht mehr liebt (hatte aber 4 Wochen vorher noch den gemeinsamen Urlaub gebucht, mittlerweile storniert). Gründe hierfür: ach, tausend Kleinigkeiten, nichts wirklich Schlimmes. Aha.
Was heißt das übersetzt? Ich fühl mich wie in Schwerelosigkeit, mal total euphorisch, dann wieder total am Abgrund. Meine Lebensträume sind gescheitert, ich bzw. wir sind gescheitert.... mal abgesehen davon, dass ich aus dem gemeinsam geschaffenen Heim ausziehen muss, weil ich es mir alleine - im Gegensatz zu ihm - nicht leisten kann. (habe zwar eine neue Wohnung in Aussicht, aber was mich gestern noch froh gestimmt hat, macht mich heute wieder sooooo traurig)

04.02.2013 10:35 • #1


F
Es ist auch sehr traurig !

Zu 99 % ist ne andere im Spiel. Kaum jemand der so lange in einer Beziehung ist, vor kurzem baut, liebesschwüre, Urlaub gebucht merkt plötzlich ach nee, will nicht mehr.

Das hat einen Grund und die wenigsten gehen wenn nicht was anderes dazwischen haut.

Tut mir leid, solche Geschichten tun immer wieder weh, schon beim lesen.

04.02.2013 12:00 • #2


A


Ich will es einfach verstehen

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A
Zitat von BlueEyes:
Vor 1,5 jahren angefangen, ein gemeinsames Heim zu bauen, Umzug Mitte 2012. Seitdem ging es permanent bergab, kaum noch Kommunikation, kaum noch irgendwas Zwischenmenschliches.

Mitte Januar sagte er mir dann, dass er die Trennung und auch die Scheidung will, mich nicht mehr liebt (hatte aber 4 Wochen vorher noch den gemeinsamen Urlaub gebucht, mittlerweile storniert).

Gründe hierfür: ach, tausend Kleinigkeiten, nichts wirklich Schlimmes. Aha.
willkommen

wer sich plötzlich an tausend kleinigkeiten stört, empfindet nur noch wenig liebe für den partner.
darum auch nicht mehr die bereitschaft an der beziehung arbeiten zu wollen und zumindest versuchen das ruder herumzudrehen.

möglicherweise war schon vor dem hausbau sein ofen ausgegangen in der hoffnung wird schon wieder und die konzentration auf ein gemeinsames projekt kann es sein, dass er sich wieder für eine zeit besser fühlte, mit dem einzug änderte es sich dann wieder und sein vorheriges gefühl hat sich wieder mehr und mehr breit gemacht.
er hängt es jetzt nur an kleinigkeiten auf um eine begründung zu finden, möglicherweise ist es ihm nur nicht bewusst.

es könnte auch einen auslöser geben, z.b. jemand anderes, den er z.b. auf seinen dienstreisen kennengelernt hat.

denn wegen kleinigkeiten trennt sich so leicht kaum jemand, zumal bei euch ja wegen des hauses jede menge verpflichtungen und verbindlichkeiten dahinter stehen.
mir kommt es so vor, als wäre etwas faul an seinen aussagen.

was es genau ist, kann nur er selbst wissen, warum hat er nicht schon vorher mal den mund aufgemacht - oder du - wenn es bei euch stetig den berg runter ging ?

keine leichte zeit für dich, um etwas in eine andere richtung bewegen zu können muss er mitmachen wollen, und diese bereitschaft scheint er nicht mehr zu haben.

so bleibt dir nichts anderes übrig als dein leben neu zu organisieren und nach vorn zu schauen.

ich wünsche dir viel kraft und glück !

04.02.2013 13:07 • x 1 #3


B
Danke Alena, du hast wahrscheinlich recht. Ich habe selbst im Herbst bei einem der wenigen gemeinsamen Gespräche gesagt, dass eine Auszeit uns vielleicht gut tun würde oder wir - wenn es gar nicht mehr geht - die Beziehung beenden sollten. Letztendlich ist es jetzt auch die riesengroße Angst, dass er so final ausgesprochen hat, was ich im Oktober bereits in Kopf und Herz hatte, dann aber wieder verdrängt habe. Ich schaue ja auch nach vorne, und ich will ihn auch nicht zurück haben, denn die Probleme würden ja die gleichen bleiben. Was mich bewegt ist, was habe ich falsch gemacht oder: was kann ich in Zukunft besser machen. Habe ich mich zu sehr um ihn gedreht und mich dabei selbst aus den Augen verloren? Waren meine (oder seine) Ansprüche zu hoch? Hätten wir in der alten Wohnung bleiben sollen, da war alles gut (ist Kinderkram, ich weiß....). Im Oktober wäre ich diejenige gewesen, die verlassen hätte (wenn ich denn den Mut aufgebracht hätte), jetzt bin ich es. Das kratzt nicht nur am Herz, sondern auch am Ego. Bin auf jeden Fall froh, die neue Wohnung in Aussicht zu haben und mich wieder auf mich konzentrieren zu können, habe aber ein Problem damit, dass wir es einfach verkackt haben.

Jetzt zieht es mir wieder den Boden unter den Füßen weg, wenn ich daran denke, dass er heute Abend in der gemeinsamen Wohnung sitzt und stumpfsinnig TV guckt....aber das muss ich ja nicht mehr lange ertragen....

04.02.2013 13:39 • #4


T
Hallo BlueEyes
Ich habe mich in der Neujahrsnacht von meinem LG nach 6 Jahren getrennt. Habe viele Monate versucht etwas bei ihm zu erwecken, doch vergeblich. Er hat mich dann mit einer Todeskrankheit fast zu Wahnsinn gebracht. Immer bekam ich zu hören, es hat mit meiner krankheit zu tun. Er muss sterben usw. Es stellte sich raus, es war eine Lüge. Nur weil er nicht bereit war, etwas abzustellen. Ich zog in einer Nacht und Nebelaktion aus und dann kam das Echo. habe voll seinen EGO erwischt. Doch ich liebe ihn noch und bei mir kreisen auch die Fragen warum? Hatte er keine Einsicht, weil bereits eine Neue da ist oder wollte er mich damit halten?

04.02.2013 13:48 • #5


B
So, nachdem ich gestern Abend noch einen klägliche Versuch gestartet habe, ein ehrliches gemeinsames Gespräch zu führen und er - wie seit 14 Jahren - den Fernseher vorgezogen hat, habe auch ich es verstanden: es passt nicht und basta. Blöderweise kam gestern Abend auch noch das Umzugsunternehmen zwecks Angebotserstellung und nach die weg waren, musste ich dann doch wieder weinen.

Da Monsieur das Wohnzimmer besetzt hatte, inkl. reichlich Alkzufuhr und Kettenraucherei, habe ich mich ins Schlafzimmer zurückgezogen und die erste der vom Doc verschriebenen Schlaftabletten genommen. Ergebnis? Ich habe zum ersten Mal seit Wochen wieder 7 Stunden am Stück geschlafen, sehe aus wie ein verquollenes Etwas, aber mein Hirn fängt wieder an zu funktionieren!

Das ist jetzt mit Sicherheit kein toller Tipp oder etwas wirklich neues, aber wenn es gar nicht mehr anders geht und man sich zurückziehen muss, aber eigentlich nicht kann, ist das - zumindest für den Moment - mal gut für Körper und Seele.

Ich versuche jetzt, tapfer zu sein und erstmal meinen Weg zu gehen. Wenn ich erstmal ausgezogen bin, kann ich immer noch alleine vor mich hinheulen, aber jetzt muss ich denken planen.

Ich drücke euch wünsche euch trotz aller Schmerzen Tränen einen schönen Tag!

05.02.2013 07:39 • #6


F
Hallo Blue Eyes

Ich denke, dein Mann hat sich neu orientiert. Wenn dies der Fall ist, dann spielen die Hormone verrückt und Du wirst keinen Zugriff mehr bekommen. Der alte Lebenspartner kommt einen dann vor wie ein Fremder. Mit dem Fernseher geht er wohl einer Diskusion aus dem Weg.
Und der Alk macht vieles einfacher für ihn.

Ich wünsche Dir viel Kraft für deinen Weg.

Lieben Gruß Fantaatapong

06.02.2013 02:57 • x 1 #7


A
Zitat von BlueEyes:
So, nachdem ich gestern Abend noch einen klägliche Versuch gestartet habe, ein ehrliches gemeinsames Gespräch zu führen und er - wie seit 14 Jahren - den Fernseher vorgezogen hat, habe auch ich es verstanden: es passt nicht und basta.

Ich versuche jetzt, tapfer zu sein und erstmal meinen Weg zu gehen.

eine bittere erkenntnis, die dennoch die realität ist.

das leben geht weiter und es wird wieder schöner, stelle deine weichen neu, konzentriere dich jetzt mehr auf dich und lasse ihn neben dem fernseher.

es wird nicht einfach sein, das ganze leben ändert sich, geplatzte träume, abschied von vielen dingen und vom partner. auch du hast vorher schon mal an trennung gedacht, das haus war vielleicht für euch beide ein versuch zu retten, was zu retten ist.

aber es ist so wie es ist - du weisst was jetzt wichtig ist und kannst dir nach und nach neue ziele stecken, die dich wieder auf einen grünen zweig bringen können.

06.02.2013 03:10 • x 1 #8


B
Danke ihr Lieben, ihr habt recht. Gestern Abend haben wir kurz gesprochen (das läuft alles sehr emotionslos und kühl ab, uaaah), dabei habe ich erfahren, dass ich eine Quasselstrippe bin und er nicht mal einen Film ansehen kann, ohne dass ich irgendwas sage. Ansonsten kamen noch mehr Kleinigkeiten ans Licht, die aber pillepalle sind. Mein Fazit: ich werde ruhiger und ruhiger, warte nur darauf, dass ich endlich ausziehen kann und wundere mich, dass ich überhaupt so lange ausgehalten habe. Da kann ich auch direkt im Kühlschrank schlafen, gruselig. Diese kühle Art ist natürlich auch ein Selbstschutz für ihn, ist mir schon klar, aber das hilft mir sehr, mich zu lösen und eher wütend zu sein, als traurig.

Ich danke euch für eure Unterstützung!

06.02.2013 07:57 • #9


B
Im übrigen hat er keine Neue, er will sich komplett zurückziehen, hat auch mehrere Freundschaften gekappt und will sich mit Leidenschaft um Computer und TV kümmern. Er mag keinen um sich herum ertragen. Möglicherweise auch so eine Art Depression oder Burn-out, da er aber nicht redet, kann ihm keiner helfen. Auch sein bester Freund ist hilflos und versteht ihn nicht mehr....aber das ist ja (bald) nicht mehr mein Problem.

06.02.2013 08:00 • x 1 #10


A


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