Ich will keine Scheidung - im beiderseitigen Einverständnis?

M
Jetzt sitz ich hier und weine vor mich hin, muss heute um fünf Uhr aufstehen. Trotzdem muss ich ein paar Zeilen schreiben.
Habe heute von meinem Nochmann die Scheidungspapiere erhalten, vielmehr das Schreiben was sein Anwalt an das Amtsgericht geschickt hat.
Es ist eine Leere in mir unbeschreiblich, dann das entsetzliche Gefühl total versagt zu haben.
In dem Schreiben steht ... in beiderseitigem Einverständnis ......
dabei bin ich gar nicht einverstanden. Ich will keine Scheidung!
Der Gedanke, dass ,,mein Mann mit einer anderen Frau glücklicher als mit mir ist macht mich unendlich traurig!
Mein Kopf scheint gleich zu platzen und meine Herzschmerzen hören schon tagelang nicht auf.
Dabei habe ich gewusst was auf mich zukommt, unser Trennungsjahr ist schon seit letztem Jahr August rum.
Sorry, ich muss ein anderes mal weiterschreiben.

03.03.2012 01:28 • #1


A
Zitat von Mucki74:
Es ist eine Leere in mir unbeschreiblich, dann das entsetzliche Gefühl total versagt zu haben................
In dem Schreiben steht ... in beiderseitigem Einverständnis ......
dabei bin ich gar nicht einverstanden. Ich will keine Scheidung!
Der Gedanke, dass ,,mein Mann mit einer anderen Frau glücklicher als mit mir ist macht mich unendlich traurig!
Mein Kopf scheint gleich zu platzen und meine Herzschmerzen hören schon tagelang nicht auf.
Dabei habe ich gewusst was auf mich zukommt, unser Trennungsjahr ist schon seit letztem Jahr August rum.


willkommen mucki

was wärst du ohne diesen gedanken, die nicht der realität entsprechen ? sicherlich würde es dir viel besser gehen !
sie sind auch nicht wahr!

wahr ist, das eure beziehung in der liebe nur noch einseitig gewesen sein kann - sonst käme nicht die scheidung, mit der du einverstanden warst - und sonst gäbe es jetzt nicht die andere frau, mit der dein EX jetzt sein glück versucht.
was macht dich daran traurig - wenn er glücklich ist ?
warum kannst du dich nicht über sein glück freuen - falls du ihn wirklich liebst ?
willst du wirklich bei einem mann bleiben - der dich nicht mehr liebt ?
glaubst du, das du dich so glücklich fühlen kannst ?

ein jahr ist eine lange zeit und diese scheidungspapiere wühlen dich jetzt erstmal wieder mehr auf. aber auch das wird bald wieder besser werden.

erlaube deinem mann glücklich zu sein und erlaube es dir auch!
schaue nach vorn, baue dir ein neues leben auf, suche dir neue kontakte, mache sport, gönne dir einen wellnesstag, neue hobbys und dann wird auch dir eines tages ein partner begegnen, der zu dir passt! du wirst nicht allein bleiben!

alles gute und viel kraft!

03.03.2012 04:00 • #2


A


Ich will keine Scheidung - im beiderseitigen Einverständnis?

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M
Hallo Alena.

danke für Deine Antwort.

Zuerst einmal möchte ich sagen, dass meine Überschrift eine andere war, nämlich:

Jetzt ist es soweit!

Warum die Überschrift jetzt eine andere ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht war meine nicht interessant genug?

Im Text hab ich meine Gefühle beschrieben. Ich gönne meinem Mann das Glück und bin trotzdem sehr traurig. Wir haben in 75 geheiratet und seit einigen Jahren ist bei meinem Mann so etwas wie eine Sinnsuche ausgebrochen. Er hatte das Gefühl nicht genug erlebt zu haben und Familie wurde ihm zu viel. Er wollte unabhängig sein. Wenn unsere Söhne mit Freundinnen zu Besuch kamen störte es ihn, dass das Wohnzimmer besetzt war usw. Ich hab schon gemerkt das er sich verändert und wenn ich gefragt habe was mit ihm los ist hat er gemeint es ist nichts. Er fing dann an Fahrradtouren zu machen usw. Irgendwann hat er mir dann gestanden, dass er eine Freundin hat. Es hat mich schon sehr verletzt. Vor allem seine Lügerei. Dann wollte er doch wieder bei mir bleiben und ich habe mich sehr gefreut. Doch er fuhr wieder zweigleisig, was ich dann auch merkte. Das ganze ging dann immer mal hin und her.
Das liest sich jetzt bestimmt merkwürdig, aber was dazwischen alles passiert ist kann ich hier in der Kurzfassung nicht schreiben, das gäbe einen Roman.
Eines war trotz allem immer noch da, eine innere Nähe. Wir haben uns täglich gesehen, schon arbeitsbedingt. Doch sehr sehr oft auch Samstags und Sonntags.
Unser kleiner Sohn, jetzt 10 merkt erst jetzt, dass sein Papa nicht mehr oft hier ist. Letztes Jahr ist er zu seinen Eltern gezogen. Sein Vater ist in der Zwischenzeit gestorben und seine Mutter mit 87 Jahren froh, dass sie nicht mehr alleine im Haus ist. Deshalb dachte unser kleiner, dass der Papa deshalb bei die Oma fährt. Er ist zwar 10 geworden, aber im Verhalten vielleicht wie 6. Wir haben ihn seit er ein Jahr alt ist in Pflege und doch ist er wie unser eigenes.

Zurück zum Thema, durch diese Nähe zwischen uns haben unsere großen Kinder schon öfter gefragt ob wir wieder zusammen sind. Die Freundinnen zwischendurch waren auch wieder weg. Doch jetzt hat er jemanden kennengelernt wo bei es ihm ernst ist denke ich, sonst würde er nicht so auf die Scheidung drängen. Er behandelt mich jetzt fast wie eine Feindin und das tut sehr weh!

Ich muss ihn irgendwie aus meinem Kopf und Herz bekommen, was mir aber wirklich sehr schwer fällt. Das hat nichts damit zu tun ihm sein Glück nicht zu gönnen.

Für heute mach ich Schluss,

Gruß Mucki

04.03.2012 21:36 • #3


S
Hallo Mucki,

Eine Scheidung ist immer ein großer Schock, auch wenn ihr bereits schon länger getrennt lebt. Dein Mann hat es sich einfach gemacht. Hat neben eurem Zusammenleben immer nach einer neuen Liebe Ausschau gehalten. Blick nach vorn und such dir auch einen netten Mann, mit dem du glücklich werden kannst.

04.03.2012 21:48 • #4


M
Hallo Sonnenschein,

der Gedanke, dass es jetzt wirklich so weit kommt war wirklich wie ein Schock. Ich kann es jetzt noch nicht so richtig glauben. Ob er es sich so einfach gemacht hat kann ich nicht sagen. Glücklich ausgesehen hat er in dieser Zeit jedenfalls nicht. Vielleicht ist das aber auch ein Irrglaube von mir, dass wenn man glücklich neu verliebt ist auch so etwas ausstrahlt.
Er hat schon immer sehr viel und hart gearbeitet. Ich habe als unsere jüngsten Kinder ins erste Schuljahr gekommen sind auch wieder angefangen zu arbeiten, aber nur 5 Std. am Tag. Bei 4 Kindern war das ganz schön stressig.
Als dann eins nach dem andern aus dem Haus ging, dachte ich jetzt wird es mit der Arbeit auch weniger. Doch erst einmal nicht. Jüngster Sohn kam Freitags mit Seesack voll Bundeswehrklamotten und Tasche voll mit privaten Klamotten. Das musste dann Sonntags wieder frisch gewaschen und gebügelt fertig sein. Ältester Sohn hatte erste eigene Wohnung und noch keine Waschmaschine, steckte in Prüfungen von seinem Studium und brachte dann auch seine Sachen zum Wochenende vorbei. Unser Pflegesohn da noch sehr klein wollte ja auch spazieren gefahren werden. Das war die Zeit wo er sich so veränderte. Wenn er die ganze Woche, auch Samstags hart gearbeitet hatte, wollte er Sonntags seine Ruhe. Das versteh ich ja auch, wenn er nur mal seinen Mund aufgemacht hätte!
Ich kam mir vor wie ein Hamster im Laufrad, hatte ja auch für mich keine Zeit mehr und ihm konnte ich nichts mehr Recht machen. So fing das an.
Wenn wir mal richtig darüber geredet hätten und nach Lösungen gesucht hätten wär uns bestimmt auch was eingefallen. Das war ja alles zeitlich begrenzt. Bundeswehrmäßig und auch Prüfungsmäßig, oder er wär mal mit dem Kleinen raus gegangen, die Luft hätte ihm auch gut getan.
Als er das erste Mal zurück gekommen ist hab ich ihn gefragt, wie uns das passieren konnte und er hat gemeint, er hat sich wie das fünfte Rad am Wagen gefühlt.
Das versteh ich auch, aber man kann doch auch von einem erwachsenen Menschen erwarten, dass er dass dann sagt und nicht nach aussen geht und zerstreuung sucht. Das hat mich schon sehr verletzt.
Vor allem wenn ich jetzt höre, dass ja nur er gearbeitet hat und ich nur auf meinem f.... Hintern gesessen habe.
Das sind Momente wo ich denke, ich muss mit einem andern Mann verheiratet gewesen sein.
Dass er in all den Jahren nicht mitbekommen hat was ich gemacht habe oder er sich mal gefragt hat wie ich mich fühlte, macht die Sache auch nicht besser.
Als er sich mal wieder auf sich besonnen hatte und bei seinen Eltern eingezogen ist, die Freundinnen weggelassen hat ging es bei uns auch wieder besser. Wir haben mit unserem Kleinen viel unternommen, Samstags kam er zum Frühstück usw. Deswegen hat es mich jetzt nochmal so umgehauen, dass er Freitags wegfährt und dann erst Montags wiederkommt und ab da nichts persönliches mehr von sich gibt. Dann gibt er mir noch das Schreiben vom Anwalt mit dem Satz .. in beiderseitigem Einverständnis ...
Über meine nächsten Schritte bin ich echt noch nicht sicher.

So, jetzt geh ich erst mal ins Bett, hab heute so Kopfschmerzen. Im Schlaf merk ich sie nicht mehr

07.03.2012 00:36 • #5


S
Keine Kommunikation, keine gemeinsamen Momente mehr, der alles verzehrende Alltag, dass sind in einer langjährigen Beziehung meistens die Liebeskiller. Dann ging den meisten hier so. Hinterher fragt man sich dann, warum hat er oder sie nichts gesagt. Diese Unzufriedenheit entwickelt sich ja nicht von heute auf morgen, sondern Stück für Stück. Der Verlassene ist dann bei der Trennung meistens völlig geschockt.

Bezüglich der Scheidung ist es so, dass man diese nur verzögern kann, wenn ein besonderer Härtefall vorliegt (Trennungsjahr dann bis zu 3 Jahren). Ansonsten verzögert man nur das unvermeidliche, was viele Nerven kostet und auch eine Menge an Geld.

07.03.2012 09:39 • #6


M
Ja Sonnenschein, da hast Du wohl Recht. Die gemeinsamen Momente waren die letzten Jahre viel zu selten.
Dann waren sie meist noch von Existenzängsten und Sorgen getrübt. Er hatte sich vor 12 Jahren selbstständig gemacht und ihn 2008 sind wir voll von der Wirtschaftskrise getroffen worden. Das war schon alles sehr belastend und immer wieder Thema bei uns.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke ärgert es mich richtig, dass wir nicht besser mit unserer Liebe umgegangen sind.

Ärgere mich heute sowie so nur. Bei dem schönen Wetter waren alle Fenster auf und noch GG telefoniert mit seiner Freundin und erklärt ihr, dass er sich halb tot arbeitet und sie (ich) nur Ansprüche stelle. HHHeee hab noch gar keine gestellt. Nächste Woche habe ich den ersten Termin bei einer Anwältin,

Wenn er jetzt schon solche Sachen von sich gibt haben wir es hoffentlich schnell hinter uns. Mir ist richtig Angst davor.

Wie funktioniert denn eine Scheidung in beiderseitigem Einverständnis?

Ach ich wünschte, es wäre schon alles rum.

17.03.2012 01:36 • #7


S
Guten Morgen,

Man kann eine Scheidung etwas vereinfachen, wenn man vorher eine Scheidungsvereinbarung trifft über Unterhaltsfragen, Zugewinnausgleich und Rentenausgleich. Diese Vereinbarung muss notariell beurkundet werden. Weiterhin kann einer sich anwaltlich vertreten lassen und ihr teilt euch dann diesen Anwalt. Das alles klappt nur, wenn ihr euch einig seid. Bei Streitigkeiten muss dann das Gericht entscheiden. der Vorteil bei einem Anwalt sind die finanziellen Kosten. Es muss nur ein Anwalt und die Gerichtskosten bezahlt

17.03.2012 08:06 • #8


S
falsche Taste.

Bezahlt werden. Die Gerichtskosten werden berechnet aus eurem Monatsverdienst x 3 (nennt sich Streitwert). Eine Beratung durch einen Rechtsanwalt halte ich für sinnvoll.

17.03.2012 08:09 • #9


M
am Dienstag war ich bei einer Anwältin. Sie ist hoffentlich die richtige für mich.

Heute fühl ich mich wie der einsamste Mensch auf der Welt.
Heute Nachmittag klingelte das Telefon und seine neue Freundin war dran. Sie fragte ob ich sie zu ihm durchstelle, darauf ich: wenns sein muss und habe durchgestellt. Nach dem Gespräch kam er rein und hat mich erst mal beschimpft, was ich mir einbilde usw. er bezahlt schließlich die Gebühren usw.
Das ist ja auch alles richtig, aber ich finde es trotzdem auch taktlos von ihr und ihm.
Dann rief mein Sohn noch an und er hat dann im Gespräch mich schlecht gemacht, sich gerechtfertigt und gemeint er hätte das ja alles nicht gewollt, aber ich hab ihm ja keine andere Wahl gelassen usw.
Oh man der Arme. Ich will doch jetzt nicht auch noch bei meinem Sohn anrufen und ihm die Ohren voll jammern. Wie soll der sich denn dann fühlen.
Seit dem fühl ich mich echt wie der letzte und einsamste Mensch.

22.03.2012 21:06 • #10


S
Oh Mucki,

Tut mir furchtbar leid. Es ist dermaßen taktlos, dass die Neue bei euch anruft und du sollst sie dann noch mit ihm verbinden. Ich hätte einfach aufgelegt. Sei stark und fühl dich mal gedrückt.

22.03.2012 21:44 • #11


M
Danke Sonnenschein,

das tut echt gut. Mir ist so kalt und nur schlecht. Vielleicht bin ich ja auch nur zu empfindlich.
Wollte mich nicht mehr runter ziehen lassen und nun sind die Gedanken und Gefühle wieder wie am Anfang da.
Denke mit Grauen an die erste Nacht alleine in unserm Bett.
Kam mir vor als wäre er gestorben und ich amputiert. Das kann doch nicht wieder alles von vorne losgehen.

22.03.2012 22:38 • #12


S
Du bist überhaupt nicht empfindlich. Ich bin froh, dass ich meinen Ex nicht mehr sehe, ab und an telefonieren wir wegen allgemeinen Sachen. Bin dann immer kurz angebunden. In letzter Zeit frage ich mich, ob ich ihn vermisse oder eher das Gefühl nicht alleine zu sein, jemanden zu haben, der da ist.

22.03.2012 22:55 • #13


N
Sonnenschein, das ist eine gute Frage, Vermisst man wirklich seinen Mann oder ist es einfach die Einsamkeit ?
Ich nehme mir in so einem Fall das telefon und rufe eine freundin an oder gehe mit dem Hund raus.

22.03.2012 23:18 • #14


S
Ich habe meinen Mann total geliebt, aber wir hatten uns in den letzten Jahren auseinander gelebt. Dewegen bin ich mir nicht sicher, was ich genau vermisse. Er war schon immer ein schwieriger Typ, aber ich kannte auch seine guten Seiten.

22.03.2012 23:33 • #15


A


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