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Ich will stärker werden Nur wie?

A
guten morgen

stärker werden kannst du wenn du weisst, was du willst und was du dir selbst wert bist. du hast ihm jetzt geschrieben, dass du für ihn erreichbar bist - zu einer bestimmten zeit, an einem bestimmten ort.
was machst du wenn er nicht erscheint ?

warum sollst du dich nicht wieder verlieben können ?
in jemanden, der besser zu dir passt ?

es liegt allein an dir, ob du für dich fühlen kannst ob er wirklich der partner ist, denn du lieben kannst und ob du wirklich noch das gefühl hast, dass er dir genügend gefühle entgegen bringen kann, die er braucht um sich seinen ängsten mal zu stellen - anders würde es sich ja alles nur ständig wiederholen und du hast es selbst erlebt, dieses hochgefühl der liebe hast du schon beim zweiten mal nicht mehr gehabt, nur zufriedenheit - die kann möglich gewesen sein weil du dich nicht verlassen gefühlt hast, deine ängste darum besänftigt wurden.

was ich meinte war nicht, das ihr kein paar werden könnt/sollt - sondern meine fragen wollten versuchen dir deutlich zu machen, was du in dir auslöst wenn du so denkst, er zieht dich nur runter.

er soll dich also lieben - in dieser situation, in der ihr euch befindet - wie reagierst du innerlich darauf . wenn du in dich hineinfühlst ?

er soll dich lieben - ist das wahr ?

wie fühlst du dich wenn du meinst er soll dich in dieser situation lieben?
dein herz brennt, dein hals wird eng. ?
du bist verzweifelt ?
traurig ?
wütend ?
enttäuscht ?
fühlst dich leer ?
hast angst ?
fühlst dich verunsichert - keine schönen gefühle löst du damit aus.


wer wärst du ohne den gedanken - er soll dich lieben ?

innerlich ruhiger ?

dankbar sein, dass er so ehrlich war und dir mitgeteilt hat wie es um ihn steht ? er hat eine andere vorstellung hat von beziehung als du.

dankbar für die schöne zeit, für die schönen erfahrungen mit ihm
und auch für die weniger schönen erfahrungen mit ihm - weil du durch ihn so die chance bekommst tiefer hinzuschauen, an deinen ängsten zu arbeiten, damit sie nicht immer wieder ein hindernis sind für dich und deine beziehung/en.

er hat andere wünsche und bedürfnisse was seine beziehungsform angeht - du brauchst die nähe, er braucht seine freiheit - deshalb kann er nicht mehr mit dir zusammen sein.

das er so nicht mit dir leben kann hat nichts mit dir als person zu tun, mit dir als frau - es passt einfach nicht.

natürlich könnt ihr beide an euch arbeiten - euch schritt für schritt entgegenkommen, dafür braucht ihr vertrauen und das fehlt euch bisher ja beiden - sonst hättet ihr eure ängste loslassen können - und weil ihr das nicht geschafft habt, ist es zur trennung gekommen.


soll er dich wirklich lieben - wenn er dir innerlich nicht wirklich nahe sein kann ?

25.10.2012 04:26 • #16


T
Zitat:
er hat andere wünsche und bedürfnisse was seine beziehungsform angeht - du brauchst die nähe, er braucht seine freiheit

Das Problem ist leider, dass er Freiheit zwar braucht, sie aber selbst nicht will. Eigentlich möchte er eine stabile Beziehung, eine Partnerin mit der er Kinder haben und alt werden kann. Er will keine Spaßbeziehung und es macht ihm wahnsinnig zu schaffen, dass er das mit der ernsten Beziehung einfach nicht gebacken bekommt.
Er hat immer gesagt, dass ist als ob zwei verschiedene Personen in im existieren und das die eine Hälfte seines Charakters erst mal erleichtert wäre, wenn ich sowas sagen würde wie mach doch was du willst, ich hab eh noch zwei andere Typen am Start, nur das die andere Hälfte dann eine Krise kriegen würde, weil die sich eine ernste Beziehung mit mir wünscht.

Ich hab mich deshalb oft so gefühlt, als könnte ich nichts richtig machen.

25.10.2012 09:23 • #17


A


Ich will stärker werden Nur wie?

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A
Zitat von TheGriffin:
Das Problem ist leider, dass er Freiheit zwar braucht, sie aber selbst nicht will. Eigentlich möchte er eine stabile Beziehung, eine Partnerin mit der er Kinder haben und alt werden kann.

Ich hab mich deshalb oft so gefühlt, als könnte ich nichts richtig machen.
Ja du, so habe ich es auch verstanden - er braucht das wegen seiner angst und du brauchst es -die nähe- auch wegen deiner angst - eure ängste stehen zwischen euch.

wir alle haben diese zwei seiten in uns - weil verstand und gefühl oft nicht eine einheit sind - da ist ein widerstand in uns - unsere angst.

wenn ihr euch beide irgendwo in der mitte treffen könntest könnte es klappen und dazu könnt ihr beide versuchen eure ängste, die zu diesem verhalten beitragen, zu lösen.

dieses gefühl nichts richtig machen zu können ist in dir, möglicherweise klammerst du deshalb so - aus angst nicht gut genug zu sein und deshalb verlassen zu werden. nach dem motto - ich bin es nicht wert geliebt zu werden ... keiner kann mich so lieben wie ich bin ..

25.10.2012 09:29 • #18


T
Also, dass ich Angst hatte ihn zu verlieren stimmt schon. Aber das hat einfach nur damit zu tun, dass ich ihn so verdammt toll finde, nicht, dass ich glaube ich bekomme keinen besseren oder bin es nicht wert, geliebt zu werden. Eigentlich habe ich überhaupt kein Problem mit meinem Selbstwertgefühl. Das hat es ja so schwierig gemacht und ich glaube, deswegen sind die Streits immer wieder eskaliert. Ich bin normalerweise in Beziehungen der dominante Part und kam nicht wirklich damit klar, dass ich auf einmal nicht mehr bekomme was ich gewohnt war zu bekommen.
Ich hatte oft Momente in denen war ich einfach beleidigt, weil ich dachte du solltest froh sein, mich zu haben. Ich bin's wert, dass man sich für mich anstrengt.
Das war bei uns glaube ich so eine ganz komischer Wechsel aus es ihm recht machen wollen, weil ich ihn nicht verlieren will (was ihm nicht so richtig gefallen hat, weil er sich in seiner Machtposition unwohl gefühlt hat) und von ihm verlangen was ich verdient habe (was ihm auch nicht so richtig gefallen hat, weil er sich unter Druck gesetzt gefühlt hat)

Ich glaube das Grundproblem war, dass wir uns mit dieser extremen Asymmetrie beide nicht zurecht gekommen sind, aber anstatt uns anzunähern haben wir diese Rollen nur immer weiter verfestigt.

Fällt euch dazu was ein?

25.10.2012 10:02 • #19


A
Zitat von TheGriffin:
Ich hatte oft Momente in denen war ich einfach beleidigt, weil ich dachte du solltest froh sein, mich zu haben. Ich bin's wert, dass man sich für mich anstrengt.
Das war bei uns glaube ich so eine ganz komischer Wechsel aus es ihm recht machen wollen, weil ich ihn nicht verlieren will (was ihm nicht so richtig gefallen hat, weil er sich in seiner Machtposition unwohl gefühlt hat) und von ihm verlangen was ich verdient habe (was ihm auch nicht so richtig gefallen hat, weil er sich unter Druck gesetzt gefühlt hat)
ja, es ist diese ambivalenz, die wir ja fast alle ganz früh schon erfahren haben - auf der einen seite lieben und auf der anderen seite hassen nicht haben wollen oder einverstanden sein können.

für mich ein konflikt zwischen verstand und gefühl und das nicht annehmen können des anderen in seinem so sein.
wenn ich den anderen nicht so annehmen kann wie er ist und ihn deshalb verändern will, und bezwecken will, dass er anders ist - entziehe ich ihm in diesem moment meine liebe. das ist oft etwas altes, was wir selbst schon kennengelernt haben - liebe, die bedingungen stellt.
das gilt es aufzulösen in mir.

ihr wisst es beide und dennoch habt ihr bisher nicht geschafft verstand und gefühl in einklang zu bringen, das könnte eure aufgabe sein.

25.10.2012 11:02 • #20


T
Ach verdammt, ich will ihn doch nur glücklich machen... warum macht er mir das nur so schwer?

25.10.2012 11:33 • #21


A
Zitat von TheGriffin:
Ach verdammt, ich will ihn doch nur glücklich machen... warum macht er mir das nur so schwer?
er kann es dir nicht schwer machen, du selbst bist es, machst es dir schwer.

wie kannst du ihn glücklich machen ?
solange er das glücklich sein nicht in sich selbst spüren kann - ist das vergebliche liebesmüh und :

glücklich fühlen können fängt erstmal bei mir selbst an.
und ich selbst bin dafür verantwortlich, dass es so kommen wird,
dafür kann ich etwas tun - unabhängig vom anderen.

warum kannst du ihn nicht so lassen wie er ist ?

die zeit mit ihm aus vollem herzen geniessen, du schreibst von gefühlstiefe - geniesse es mit ihm, sei dankbar für die schöne zeit mit ihm.
dann lasse ihn wieder gehen, damit er seine nötige luft bekommen kann.
und kümmere dich dann wieder um dich, um dein leben, habe spass daran, besuche freunde, pflege dich und deine hobbys und freue dich von herzen auf die nächste begegnung mit ihm.

25.10.2012 11:47 • #22


T
Du hast recht... ich kann wohl einfach nur da sein, bis er es schafft mit sich selbst ins Reine zu kommen... aber das ist verdammt schwer. Ich bin ja eben auch nur ein Mensch.

Ich bin übrigens gestern schwach geworden und hab die Kontaktsperre gebrochen. Aber eigentlich bereue ich das gar nicht. Kann sein, dass ich es mir einbilde, aber er klang so, als hätte er sich wirklich gefreut, meine Stimme zu hören. Das wovor ich Angst hatte, das er jetzt zwanghaft distanziert ist, ist nicht passiert. Er war eigentlich wie immer. Wir haben sogar schon wieder zusammen gelacht.
Meine Mail hatte er zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gesehen. Er hat sich aber mit den Worten verabschiedet, dass er jetzt mal seine Mail lesen geht.
Bis jetzt kam noch nichts negatives nach dem Motto wir können noch mal reden, aber mach dir keine Hoffnungen zurück. Wenn er mich ganz abgehakt hätte, wäre das wohl schon gekommen.
Wie es jetzt weiter geht, weiß ich auch nicht. Im Moment fühlt es sich jedenfalls nicht wirklich nach vorbei an. Mal schauen, was die nächsten Tage und Wochen bringen. Vielleicht bin ich nach dem 3. November schlauer.

25.10.2012 12:10 • #23


A
ja, schaue was du noch alles für dich machen kannst - versuche vorerst eure beziehung lockerer zu gestalten mit mehr freiraum für den anderen und schaue dann was alles möglich ist zwischen euch!

25.10.2012 12:16 • #24


T
Momentan fühle ich mich einigermaßen stabil. Ich vermisse ihn sehr, vor allem nachdem ich heute mal wieder von ihm geträumt habe, aber ich weiß, dass das ein egoistisches Gefühl ist. So langsam gewöhne ich mich an den Gedanken, dass die schöne Zeit mit ihm vorbei ist, zumindest erst mal und das es keinen Knopf gibt, den ich drücken muss und dann liegt er wieder in meinem Bett.
Es hilft mir auch, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass es meine Mission, wieder Nähe herzustellen, einfacher macht, wenn er jetzt Freiraum hat. Das ist wahrscheinlich gar kein bewusster Gedanke bei ihm. Wenn ich jetzt anrufen würde, würde er sicher nicht denken Oh Gott, jetzt nervt die mich schon wieder, aber irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, dass jeder Tag Abstand ihn lockerer macht.

Interessant ist, dass ich mich gerade ziemlich genau so fühle, wie damals als wir im April 4 Wochen keinen Kontakt hatten. Ich glaub das liegt daran, dass ich nichts tun kann, außer Abwarten.
Im Moment fallen mir, wie damals, nur Gründe ein, warum es schief gehen wird. Ich glaube mein Geist rüstet sich gegen das schlimmste, damit der Fall nicht so tief ist.
Die viele positiven Momente, in denen er mich so nah an sich ran gelassen hat kommen mir im Moment total surreal vor, dabei weiß ich, dass sie noch gar nicht lange her sind.

Naja. Ist ja nur eine Woche.

27.10.2012 12:03 • x 1 #25


I
Hi,

ich bin schwer beeindruckt von Deiner objektiven Sichtweise der Situation.

Und herzlichen Glückwunsch: Du weißt jetzt, was Du willst. Du willst eine Beziehung mit ihm, willst an Dir arbeiten, willst für Dich besser werden, damit es Dir besser geht. Dies rauszufinden ist ein langer und schmerzhafter Prozess und von daher: Sei stolz auf Dich.

So und nun kommt der schwere Teil. Die Einsicht in sich selbst und in Eure Beziehung muss auch von ihm kommen. Und das nicht nur, weil Du es sagst und es einforderst, sondern weil er es für sich tun will. Das ist der Part, den Du nicht beeinflussen kannst. Und das ist auch der Part, den Du akzeptieren und die für Dich richtigen Schlüsse ziehen musst.

Ich werde Dir nicht ausreden mit ihm eine Beziehung führen zu wollen. Das ist Deine Entscheidung. Aber ich werde versuchen Dir folgendes Einzureden.

1. Arbeitet beide an Euch und Euren Problemen. Teil dieser Arbeit ist es auch sich klar zu werden, was man möchte.
2. Wenn sich wirkliche Fortschritte (und ich meine größere und nicht ganz kleine) ergeben und ihr Beide wirklich Euch besser fühlt mit Euren Ängsten und Problemen, dann redet miteinander.
3. Wenn Ihr es dann noch wollt, probiert es. Vorher nicht.

Eine Therapie ist harte Arbeit (das hast Du ja bereits erkannt) und dann noch die Beziehungsarbeit und zusätzlich die Arbeit, die mit der Therapie des jeweiligen anderen einhergeht - Süße, das kann nicht gut gehen. Wirklich nicht.

Meine Ex-ex Freund ist süchtig (gewesen?). Als ich das herausgefunden habe (auf äußerst dramatische Art und Weise) und auch, wie oft er mich dadurch belogen hatte, habe ich mich umgehend getrennt. Gleichzeitig habe ich ihm (er wollte mich unbedingt wieder haben) ein Ultiamtum gestellt: Mach eine Therapie und wenn diese gut verläuft, können wir über einen neuen Anlauf reden. Nur reden, ob es wirklich einen neuen Versuch geben wird, kann ich Dir jetzt nicht versprechen.
Und er hatte eine Therapie angefangen. Er wollte die Therapie für mich machen und sich für mich ändern, damit wir es nochmal miteinander versuchen.
Und genau das war der Knackpunkt. Er wollte sich gar nicht ändern, zumindest nicht für sich. Er hatte verstanden, dass er ein Problem hat. Aber in der Therapie hat er sich weder geöffnet, noch richtige Fortschritte gemacht. Er hat dem Psychologen nur dann erlaubt Erfolg zu haben, wenn er es wollte. Und so funktioniert das nicht. Er hat geglaubt, allein schon die Tatsache dahin zu gehen und das zu sagen, wovon er meint, das andere es hören wollen, reicht aus, damit das funktioniert. Damit er nicht mehr die Nachteile der Sucht erleben muss. Merkst Du was? Es ging ihm nie darum die Sucht zu bekämpfen, sondern nur die Symptome. Denn aus seiner Sicht, waren die das Problem, nicht seine Sucht.
Du erräts es wahrscheinlich schon: Das hat vorne und hinten nicht funktioniert.
Ich habe dann letzten Endes den Kontakt abgebrochen.

In Deiner Schilderung erkenne ich sein damaliges Verhalten ein bisschen wieder. Er weiß schon, dass er ein Problem hat, ist jedoch nicht so richtig Willens es zu ändern. Er hat noch nicht genug Leidensdruck.
Versteh mich nicht falsch: Er sieht bestimmt, was sein Problem für Folgen hat und er möchte diese Folgen bekämpfen. Aber dazu gehört
a) dass er erkennt, dass die Symptombekämpfung keinen Sinn macht, wenn das Problem nicht angegangen wird,
b) den Willen sich zu öffnen und Hilfe anzunehmen und vor allem selber hart und mit viel Tränen und schlechten Gefühlen zu kämpfen,
c) den Willen es für niemanden anderen als sich selbst die Änderung zu wollen.

Eine Therapie ist eine sehr selbstsüchtige (im positiven Sinne) Sache. Und vor allem, wenn ihr Beide da durch müsst, geht nicht noch das Problem der Beziehung zusätzlich mit an, sondern verschiebt das auf später!

27.10.2012 14:21 • #26


T
Danke für deinen Beitrag, ici. Momentan fühle ich mich auch ganz ok. In der Beziehung war ich glaube ich ein bisschen wie auf Dro.. Die Dro. Zuneigung. Ich hätte alles für meinen fix getan. Jetzt habe ich mich etwas beruhigt und sehe etwas klarer.
Ich weiß, dass das scheitern nicht alleine meine Schuld war. Er hat, vor allem am Anfang, Sachen gemacht, die gehen einfach nicht. Aber ein großes Problem war, dass ich versucht habe, ihn nach meinen Wünschen zu verändern. Er hat immer wieder gesagt, dass er ihn so vorkommt, als hätte ich ein Drehbuch in dem er mitspielen soll. Er hätte immer das Gefühl, er würde mir etwas vorspielen, obwohl er das gar nicht will. Ich glaube er hat sich nie wirklich verstanden, geschweige denn akzeptiert gefühlt. Das ist dann natürlich auch keine Partnerschaft in der man sich wohl und geborgen fühlt.
Ich möchte das ändern, und gerade deshalb scheue ich mich davor sein Bindungsproblem zu pathologiesieren. Bindungsangst ist eben etwas anderes als eine Dro..
Der erste Schritt kann nur sein, ihn so zu nehmen, wie er ist. Sogar sein Therapeut hat von ihm verlangt er müsste sich zusammenreißen... aber man kann sich doch zum glücklich sein nicht zwingen... ich kann schon verstehen, dass er sich dagegen wehrt.

27.10.2012 14:42 • #27


T
Tja, meine Hoffnung das ganze als Krise zu verbuchen und ihn schnell wieder zurück zu bekommen haben sich gestern endgültig erledigt.
Ich habe zwar damit gerechnet, trotzdem macht mir das ganz schön zu schaffen, weil ich mich immer noch sehr nach seiner Nähe sehne. Am Telefon habe ich aber gemerkt, dass der Mensch den ich vermisse für mich nicht mehr existiert und für mich vielleicht auch nie mehr existieren wird.
Irgendwie muss ich jetzt wieder zur Normalität übergehen. Aufgeben kann ich aber noch nicht. Dazu sprechen zu viele Dinge dafür, dass er sich in einer der Phasen befindet, vor denen er mich in der Beziehung gewarnt hat.

Er hat nicht nur mal wieder grundlegend seine Meinung zu Beziehungen geändert (Beispiel: Er saß schon vor mir und hat mir erzählt, er hat seine Ex-Freundin sehr geliebt hat, und sie war die Richtige und er war derjenige, der es kaputt gemacht hat, der sie kaputt gemacht und er findet es zum kotzen, dass sie nicht einfach mit ihm ein Kind bekommen hat. Jetzt sagt er, er hat sie nie wirklich geliebt, sie war nie die Richtige, das wusste er von Anfang an und deshalb wollte er auch nie ein Kind mit ihr) sondern auch seine Politik interessiert ihn nicht mehr.
Und genau so hat er die Phasen ja beschrieben: Dann ist er ganz alleine auf der Welt und alles ist ihm egal, Beziehung, Job, Freunde, Hobby... bricht er dann alles ab, weil es ihm in diesen Phasen einfach egal ist.

Vielleicht irre ich mich auch und das ist gar keine Phase. Oder es ist eine Phase und er will mich danach trotzdem nicht mehr, weil zu viel kaputt gegangen ist. Aber das finde ich nur raus, indem ich abwarte. Nicht ewig, aber eben noch einige Zeit. Es lässt mir sonst keine Ruhe.

Nachtrag: Bevor ihr fragt: ja, mir ist auch schon durch den Kopf gegangen, dass es, wenn ich ihn wieder bekommen sollte, vermutlich irgendwann die nächste Phase gibt.
Dummerweise bin ich momentan in einem ziemlichen Dilemma. Ich möchte mit ihm mein Leben verbringen, aber so kaputt wie er jetzt ist, wird das nie klappen. Es wird immer die nächste Phase geben. Wie gesagt, seine Ex-Freundin hat das fast 8 Jahre durchgehalten. 8 Jahre in denen er sich regelmäßig getrennt hat. 8 Jahre in der Schwebe.
Das ist natürlich nicht das, was ich mir wünsche. Das habe ich ihm auch ganz klar gesagt.
Meine Hoffnung ist, dass er das Problem irgendwann soweit in den Griff bekommt, dass man damit leben kann. Warum ich das hoffe? Eigentlich nur aus einem einfachen Grund. Er hatte nach seiner 8 Jahres Ex-Freundin zum allerersten mal in seinem Leben das Gefühl es liegt an mir, ich habe ein Problem und hat sich einen Psychologen gesucht. Das ist natürlich noch meilenweit entfernt von einer Heilung (hat er auch selbst gesagt), aber es ist ein erster Schritt.

02.11.2012 10:02 • #28


A
Zitat von TheGriffin:
Ich möchte mit ihm mein Leben verbringen, aber so kaputt wie er jetzt ist, wird das nie klappen.

Es wird immer die nächste Phase geben. Wie gesagt, seine Ex-Freundin hat das fast 8 Jahre durchgehalten. 8 Jahre in denen er sich regelmäßig getrennt hat. 8 Jahre in der Schwebe.
Das ist natürlich nicht das, was ich mir wünsche.
Er hatte nach seiner 8 Jahres Ex-Freundin zum allerersten mal in seinem Leben das Gefühl es liegt an mir, ich habe ein Problem und hat sich einen Psychologen gesucht. Das ist natürlich noch meilenweit entfernt von einer Heilung (hat er auch selbst gesagt), aber es ist ein erster Schritt.
fakt ist - er ist so wie er ist - und nicht so wie du es dir wünscht.

wenn du eine beziehung mit ihm haben willst - musst du ihn nehmen können, so wie er ist. er ist schon lange so - und wird möglicherweise wird er noch lange so bleiben. selbst wenn er an sich arbeitet - die eigenschaften, die prägend waren, lassen sich sogut wie nicht ändern.
ein zebra kann sich auch nicht von seinen streifen befreien.

er ist ein kopfmensch, in der distanz - du bist ein nähe-typ, im herzen.
ihr könntet voneinander lernen kopf und verstand zu verbinden, das ist zentrierung und wir brauchen beides um in unserer mitte bleiben zu können.

es ist so, wie es ist - du selbst kannst nur dich ändern, du bist nicht sein retter und weisst nicht was gut für ihn ist, das weiss er nur selbst und es ist seine aufgabe sich darum zu kümmern.

du kannst bei dir bleiben, dein leben gestalten, die nötige distanz lernen, die du brauchst um mit dieser situation umgehen zu können ohne zu leiden.

lasse die zeit für euch arbeiten und bleibe im vertrauen, das glück liegt in dir selbst - es ist nicht abhängig von ihm. schaue wo in dir du dieses finden kannst.

02.11.2012 10:51 • #29


T
Zitat:
er ist ein kopfmensch, in der distanz

Ich weiß gar nicht mal, ob das so ist. Ich glaube eigentlich ist er ein sehr sensibler Mensch, der von seinen Gefühle oft überwältigt ist. Die Momente in denen er Nähe zulassen konnte, waren wirklich sehr intensiv. Es gibt ja da zwei verschiedene Typen von Bindungsphobikern, die ängstlichen und die gleichgültigen. Ich glaube er ist eher Typ 1. Er hat es mir auch mehrmals ganz klar gesagt. Er würde gerne, aber er hat Angst. Das kann er also immerhin zuordnen.

Tja, aber was ist mit mir? Kurzfristig sehe ich die Sache positiv. Momentan geht es mir schlecht, aber das ist wohl normal. Ist vermutlich wie ein Entzug. Zuneigung von einem geliebten Menschen zu bekommen setzt ja massenhaft Glückshormone frei und das fehlt mir jetzt natürlich. Mein Hirnstoffwechsel muss sich erst wieder auf den Normalzustand einstellen. Ein bisschen besser ist es schon geworden und ich werde mich sicher bald wieder normal fühle.
Aber langfristig... ich spiele Szenarien durch, stelle mir vor wie es wäre alleine zu bleiben, keine Familie zu gründen... unglücklich wäre ich damit wohl nicht, aber erfüllend wäre es für mich auch nicht.
Ich glaube nicht, dass mich mein Ex glücklich machen könnte, wenn er dieses Problem nicht in den Griff bekommt. Das würde mir einfach nie reichen. Aber noch habe ich die Hoffnung, dass er es in den Griff bekommt (ist ja jetzt nicht völlig unrealistisch). Wenn ich merke, dass er nicht mehr zu reparieren ist, zumindest nicht von mir, werde ich loslassen. Aber ich muss erst ganz sicher sein, denn er ist ein so besonderer Mensch, dass ich auf keinen Fall zu früh aufgeben will. Und ganz sicher bin ich eben im Moment nicht. Also gebe ich der Sache noch ein bisschen Zeit.
Jetzt wo ich einigermaßen verstanden habe, was in ihm vorgeht, fällt es mir auch leicht, dass nicht so persönlich zu nehmen. Diese Distanz und Kälte sind eben Symptome seiner Krankheit und haben höchst wahrscheinlich gar nichts mit mir zu tun.
Ich schaff das schon.

02.11.2012 11:32 • #30


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