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Ich will stärker werden Nur wie?

T
So, nach einem ziemlichen Auf und Ab ist mal wieder Sendepause zwischen mir und meinem Herzbuben. Wer echt viel Zeit hat, kann sich meinen alten Thread ja durchlesen, aber ist eigentlich nicht nötig.
Kurzfassung: 2 Jahre professionelles Verhältnis - danach ich verliebt, er nur Freundschaft - einige Monate recht enge Freundschaft - er verliebt sich in andere Frau, ich gestehe meine Gefühle - er will 4 Wochen Bedenkzeit - entscheidet sich für die andere - wir bleiben weiter befreundet - Beziehung mit der anderen Frau verläuft sich (sie hat eigentlich einen Freund, ist aber liberal) - er nähert sich langsam an - ich überzeuge ihn von einer Beziehung - intensives auf und ab (er Bindungsangst, ich Verlustangst. Dazu später mehr) - 3 Tage getrennt, dann wieder zusammen - schließlich am Dienstag wieder Trennung.

Ich hab ihm jetzt gesagt, dass ich erst mal Zeit brauche und das er sich nicht melden soll.
Die ersten zwei Tage ging es mir richtig dreckig, jetzt geht es aber eigentlich einigermaßen. Habe natürlich viel Gegrübelt und Bilanz gezogen, warum es schief gegangen ist und entschieden, dass ich es gerne noch mal versuchen möchte, falls wir es schaffen aus unseren Muster auszubrechen.

Unser Muster: Er hat Bindungsangst. Äußert sich, recht typisch, darin, dass er Phasen hat in denen er sehr verliebt ist und die Beziehung unbedingt wollte und dann kam es innerlich zum vollständigen Verbindungsabbruch, was natürlich ein ziemlich aufreibendes Nähe-Distanz-Spiel zur Folge hatte. Ich habe darauf leider ziemlich schlecht reagiert. Habe geklammert, wurde zickig, unfair, passiv aggressiv, habe Forderungen gestellt, Ultimaten, die ganze Palette eben. Das das nicht lange gut gehen konnte, war klar, obwohl wir uns, wenn wir uns wieder beruhigt hatten, immer bewusst waren, dass wir uns Gegenseitig aufputschen. Je mehr er sich zurückgezogen hat, desto mehr habe ich geklammert, desto unwohler hat er sich gefühlt, desto mehr... und so weiter.
Ich liebe den Mann aber trotzdem, auch wenn er anstrengend ist und wenn es einen Weg gibt, diese Beziehung funktionstüchtig zu machen, würde ich den gerne finden.

Ob er da mitspielt ist natürlich die Frage, allerdings ist er erfahrungsgemäß eher wenig konsequent im Schluss machen (weder bei mir noch bei anderen Frauen). Es bringt aber nichts, ihn zu überreden, das ist nicht nachhaltig. Hat zwar schon mal geklappt, aber wir sind nach einer Woche wieder in die selben Muster verfallen.

Nein. Dieses Mal muss es anders laufen. Leider haben wir beide ein Problem, dass heißt es liegt nicht alleine in meiner Hand. Ob er seins in den Griff bekommt, weiß ich nicht. Er hatte aber immer wieder klare Tage, an denen er ganz klar erkannt hat, dass er ein Problem hat. Er hat auch einen Psychologen. Allerdings gab es auch immer wieder Momente in denen er richtig bockig geworden ist. Nicht überraschend. Selbsterkenntnis ist ja recht schmerzhaft und wenn man dann von Leute gesagt bekommt das man sich ändern muss (hab ich gemacht. und nicht nur ich), schaltet man schon mal auf Defensiv. Nun ja... die Zeit wird zeigen, wie sich das Entwickelt.

In der Zeit möchte ich an mir arbeiten. Ich hatte in den letzten Tagen irgendwie ein Aha Erlebnis. Ich war in dieser Beziehung sowas von Abhängig von ihm, dass das nur schief gehen konnte. Ich hatte einfach panische Angst, ihn zu verlieren. Interessanterweise stelle ich fest, dass meine Angst viel schlimmer war, als das wovor ich Angst hatte. Klar mir geht's nicht gut, ich vermisse ihn sehr und trauer um die schöne Zeit die wir hatten, aber ich lebe noch. Diese Panik, die ich in der Beziehung verspürt habe, dass es auch keinen Fall schief gehen darf, weil ich dann unendlich leiden werde und gar nicht mehr klar komme, hat sich als unnötig heraus gestellt. Ich habe mich nach der Trennung wirklich ein bisschen erleichtert gefühlt, weil es mir ja ständig irgendwie schlecht ging mit ihm.
Jetzt habe ich also erkannt, warum es mir so schlecht ging und das es eigentlich unnötig war, dass sie Situationen immer so eskaliert sind.
Ich kann mir vorstellen, dass ich jetzt, wo ich weiß, dass es nicht das Ende der Welt ist, wenn die Beziehung kaputt geht, alles viel mehr genießen könnte, mit seinen Probleme viel gelassener umgehen könnte.
Diese Entscheidung treffe ich im vollen Besitz meiner geistigen Kräfte. Ich möchte es noch mal versuchen, weil ich ihn will, nicht weil ich ihn brauche und ich nehme es auch in kauf, dass ich dann wieder enttäuscht werde und sich mein Leid verlängert. Heißt: Ich möchte hier keine Standardsprache wie lass ihn gehen hören. Werde ich einfach ignorieren.

Stattdessen hätte ich gerne Ratschläge, wie ich meine neu gewonnene Erkenntnis verfestigen kann. Ich möchte nicht das selbe Spiel noch mal spielen, mich noch mal so fühlen, ich will stark sein und mich sicher fühlen und zwar aus mir selbst heraus, nicht in Abhängigkeit eines Partners.
Was sagt ihr dazu? War vielleicht jemand in der selben Situation? Wie wächst man an sowas? Ich glaube der Prozess ist gar nicht so ungewöhnlich. Er ist meine erste große Liebe, meine erste Beziehung und eben meine erste Trennung. Alles Neuland. Ich will die richtige Position dazu finden, damit es das nächste mal besser läuft, egal ob mit einem neuen Partner oder mit ihm (mit ihm nur, wenn auch er sich weiterentwickelt. Ich liebe ihn sehr, aber dieses ich bin halt so und will mich nicht ändern auch wenn ich damit mir selbst und anderen schade das er manchmal drauf hatte, hat mich immer genervt.)

21.10.2012 10:10 • #1


M
Hast eine satt ausreflektierte Analyse. Bleibt die psychische Dimension offen. Mit dem Typen verschrottest dich halt selbst, er liefert die passende Presse.

Weg damit und Neuanfang suchen.

Kannst auch eine lebenslange Hängepartie fahren, hast den Verliebtheitskick mit großer Schmatz-Lechz-Erfahrung alle Tage nach Trennung wieder. Für viele Arztromanmädels geht das als wahre Liebe durch, nur psychisch ausgewachsene Menschen brauchen die Erfüllung und nicht die irrige Vorfreude.

In dem Sinne hinterm Horizont gehts weiter

21.10.2012 11:36 • x 1 #2


A


Ich will stärker werden Nur wie?

x 3


T
Zitat:
Mit dem Typen verschrottest dich halt selbst, er liefert die passende Presse.
Weg damit und Neuanfang suchen.


Zitat:
Heißt: Ich möchte hier keine Standardsprüche wie lass ihn gehen hören. Werde ich einfach ignorieren.

21.10.2012 11:51 • #3


toutone
TheGriffin schrieb:
Alles Neuland. Ich will die richtige Position dazu finden, damit es das nächste mal besser läuft, egal ob mit einem neuen Partner oder mit ihm (mit ihm nur, wenn auch er sich weiterentwickelt. Ich liebe ihn sehr, aber dieses ich bin halt so und will mich nicht ändern auch wenn ich damit mir selbst und anderen schade das er manchmal drauf hatte, hat mich immer genervt.)[/quote]

Kann ich gut verstehen, wenn er sich nicht weiterentwickeln will wirst du da wohl keine Chance haben. Ist jetzt bestimmt bitter aber willst du seine Partnerin seien oder Mutter?
In jeder Beziehung wie auch im Leben muss man Kompromisse eingehen, wer das nicht kann oder will wird zwangsläufig scheitern.

21.10.2012 12:00 • #4


T
Zitat:
Kann ich gut verstehen, wenn er sich nicht weiterentwickeln will wirst du da wohl keine Chance haben.

Will ich glaube ich auch nicht. Wir hatten auch mal ein langes Telefongespräch mitten in der Nacht bei dem ich ihm genau das gesagt hat. Das er sich ändern muss. Wenn er so bleiben will, dann werde ich das akzeptieren und zusehen, dass ich mich von der Beziehung emotional distanziere. Das wollte er nicht. Er hat gesagt mir wird gerade mal wieder klar, was für ein toller Mensch du bist.
Rückblickend war das nach 4 Wochen natürlich way too much. Ich glaube, er hat sich von mir nicht wirklich angenommen gefühlt. Hatte das Gefühl, er müsste sich verbiegen, damit die Beziehung funktionieren kann.

21.10.2012 12:18 • #5


toutone
Wenn er sich verbiegen muss kann das auch nicht funktionieren, Kommpromisse ja verbiegen für andere nein. Keine gute Basis für eine Beziehung habe selber mal den Fehler gemacht und bitter bereut.

21.10.2012 12:26 • #6


P
Du schreibst von 2 Jahren professionellem Verhältnis,
heißt jetzt was genau?
Das ihr weiter in anderen Beziehungen ward?
Versuche zu verstehen, warum ihr in diesen beiden Jahren keine Partnerschaft miteinander geführt hat, wäre nett, wenn du das nochmal erläuterst?
Hattet ihr die Probleme von Beginn an?

21.10.2012 12:36 • #7


T
Zitat:
Du schreibst von 2 Jahren professionellem Verhältnis,
heißt jetzt was genau?
Das ihr weiter in anderen Beziehungen ward?
Versuche zu verstehen, warum ihr in diesen beiden Jahren keine Partnerschaft miteinander geführt hat, wäre nett, wenn du das nochmal erläuterst?

Na schön, aber nur wenn ich dazu keine blöden Kommentare bekommen. Er war zwei Jahre lang mein Dozent. Er hatte zwar immer ein lockeres Verhältnis zu seinen Studenten, hat sich duzen lassen, war mit dem Kurs was trinken uns so, aber etwas mit einer Studentin anfangen, war für ihn völlig ausgeschlossen, auch nach dem der Kurs beendet war. Er hat klar gestellt, dass unsere Treffen nur platonisch sind und dann ist es eben doch passiert,

Zitat:
Hattet ihr die Probleme von Beginn an?

Welche jetzt genau?

Zitat:
Wenn er sich verbiegen muss kann das auch nicht funktionieren, Kommpromisse ja verbiegen für andere nein.

Dazu kommt noch die Sache, dass er, wenn jemand etwas fordert, ja sagt und dann aus Prinzip das Gegenteil macht (führt er auf sein Verhältnis zu seinem Vater zurück und macht er seit er 4 ist).
Ich glaube, er wäre den Weg schon selbst gegangen, aber je häufiger ich gefordert habe, er soll daran jetzt mal arbeiten, desto weniger wollte er es tun.

21.10.2012 12:49 • #8


A
Zitat von TheGriffin:
ist ja recht schmerzhaft und wenn man dann von Leute gesagt bekommt das man sich ändern muss (hab ich gemacht. und nicht nur ich), schaltet man schon mal auf Defensiv.

Ich habe mich nach der Trennung wirklich ein bisschen erleichtert gefühlt, weil es mir ja ständig irgendwie schlecht ging mit ihm.

Wie wächst man an sowas?

Ich liebe ihn sehr, aber dieses ich bin halt so und will mich nicht ändern auch wenn ich damit mir selbst und anderen schade das er manchmal drauf hatte, hat mich immer genervt.)
wenn du ihn sehr liebst - wo liegt dann da das problem - was an dich ihm stört ist dir ja bewusst - liebst du ihn, kannst du damit leben und brauchst nicht in panik geraten wenn er mal wieder weiter weggerückt ist - er braucht mehr luft zum atmen als du - wegen seiner ängste.
wenn er mit sich selbst zufrieden ist warum sollte er sich ändern ?
du weil du ihn anders haben willst ?

es fehlt wohl beiden an urvertrauen - er könnte sich mit dir wie mit seiner alles verschlingenden, bestimmenden mama fühlen ...
und du mit einem möglichen verlustigen vater, der oft nicht da war, viel gearbeitet hat oder emotional nicht präsent war.
aber er ist weder dein vater noch deine mutter und du bist nicht mehr abhängig. du spürst dich jetzt möglicherweise erleichtert weil du jetzt keine angst mehr haben brauchst ihn zu verlieren - er ist ja jetzt weg und damit haben deine ängste sich im aussen manifestiert. der druck ist weg.

es ist gut, dass du an dir arbeiten willst. was macht es mit dir wenn du das gefühl hast er geht dir verloren, entzieht dir seine liebe ?
welche gedanken denkst du dann ?
wie denkst du in solchen momenten ?

21.10.2012 12:59 • #9


T
Zitat:
wenn er mit sich selbst zufrieden ist warum sollte er sich ändern ?

Weil er selbst unglücklich ist. Ihn stören diese Phase, in denen das Gefühl urplötzlich abbricht, sehr. Leider ist er noch nicht soweit, sich diesen negativen Gefühlen zu stellen und sie kritisch zu bewerten. Er sieht das, zumindest im Moment, als Indiz dafür, dass die Beziehung dann nicht richtig sein kann und das er Schluss machen muss. Er redet sich dann ein, er müsste nur die richtige Frau finden und dann geht das von alleine weg.
Wenn er erst mal seinen Freiraum hat lässt er sich auf irgendwie immer wieder ins Boot holen, wenn man ihn daran erinnert, dass die Beziehung doch eigentlich gut lief (gut, das war jetzt bei uns am Ende nicht mehr der Fall. Deswegen habe ich es auch gar nicht probiert. In dem Moment war der Schlussstrich schon richtig.)
Er hatte vor mir eine Beziehung die fast 8 Jahre ging und in der er sich ein halbes Dutzend mal getrennt hat (inklusive gemeinsamen Haushalt auflösen und dann doch wieder zusammen ziehen) und er hat selbst mal gesagt, es wäre vermutlich so weiter gegangen, wenn sie nicht wenige Monate nach der letzten Trennung von einem anderen Mann schwanger geworden wäre.
Liebe hin oder her, aber sowas wäre ja für uns beide nicht gut. Er leidet unter dem Gefühlschaos ja auch. (Eine Woche vor der Trennung hat er mir noch gesagt, er weiß nicht, wovor er mehr Angst hat, mich zu verlieren oder sich auf mich einzulassen).

Zitat:
es fehlt wohl beiden an urvertrauen - er könnte sich mit dir wie mit seiner alles verschlingenden, bestimmenden mama fühlen ...
und du mit einem möglichen verlustigen vater, der oft nicht da war, viel gearbeitet hat oder emotional nicht präsent war.

Ich steh auch auf Psychologie, aber ist leider alles falsch. Er hatte eine emotional unterkühlte Mutter und einen bestimmenden Vater.
Ich hab zu beiden Elternteilen ein sehr enges, liebevolles Verhältnis.
Die Ursachen für seine Bindungsangst liegen 100% in seiner Kindheit (sagt er auch selbst). Meine Verlustangst war glaube ich zu großen Teilen entwicklungsbedingt. Wie gesagt. Erste große Liebe. Wenn ich vor ihm schon mal eine ernste Beziehung gehabt hätte, hätte ich vermutlich nicht so wahnsinnig viel Angst gehabt, weil ich ja schon gewusst hätte, dass es einem zwar eine Zeit lang schlecht geht, aber die Welt nicht untergeht, wenn es scheitert.

21.10.2012 13:16 • #10


P
Nun kann ich das besser einordnen.
Also ward ihr ein heimliches Paar in den ersten beiden Jahren?
Ich meinte seine Bindungsangst, ob die schon immer vorhanden war.
Vielleicht ist das einfacher Selbstschutz, weil er meint so vor Verletzungen bewahrt zu werden.
Einige Männer lassen nicht zuviel Gefühl an sich heran, meist sagen diese nur:
Hab dich lieb und nicht Ich liebe Dich.
Wie gehts dir denn aktuell?
Siehst du noch eine Chance für euch?

21.10.2012 13:30 • #11


A
Zitat von TheGriffin:
Zitat:
wenn er mit sich selbst zufrieden ist warum sollte er sich ändern ?

Weil er selbst unglücklich ist. Ihn stören diese Phase, in denen das Gefühl urplötzlich abbricht, sehr. Leider ist er noch nicht soweit, sich diesen negativen Gefühlen zu stellen und sie kritisch zu bewerten.
.
es würde ihm auch einiges erleichtern wenn du an dir selbst erstmal etwas ändern kannst, in der form, dass du ihm seine nötigen freiheiten zugestehen kannst ohne dabei das gefühl von liebesenzug haben zu müssen. das würde auch etwas druck von ihm wegnehmen.

solange er nicht bereit ist sich seine themen anzuschauen und sich damit auseinander zu setzen wird das immer eine bremse bleiben. er muss schon den willen dazu mitbringen etwas verändern zu wollen. sonst stehst du allein davor.

dennoch kannst du jetzt tun, was zu tun ist - bei dir - für dich selbst.
denn sowohl du und er nehmt euch überall mit - in jede beziehung ...

es macht ja sinn, dass ihr euch gefunden habt, ihr faßt in alte wunden, könnt sie spüren und euch damit auseinandersetzen.

die gefühle kritisch zu bewerten und diese gefühle als negativ zu betrachten hilft euch überhaupt nicht weiter. sie hatten ja ursprünglich einen sinn. es sind gefühle, die endlich mal gefühlt werden wollen und sogar müssen, denn nur so können sie gehen - sie wollen sich nur ausdruck verleihen dürfen - nichts anderes - nur so können sie gehen.

schaue jetzt mehr auf dich - versuche dir bewusst zu machen, dass es nur deine alten, unbewussten gedanken sind, die immer wieder diese gefühle in dir hochholen weil sie beachtung und aufmerksamkeit brauchen - deine seele hilft dir dich davon zu befreien.

hinter der angst steht oft eine mordswut und darunter sitzt oft auch trauer - alles gefühle, die nicht gefühlt werden durften - irgendwann vor langer zeit einmal - und die jetzt immer wieder an die oberfläche kommen wollen - das ist die eigentliche angst.

21.10.2012 13:36 • #12


T
Zitat:
Also ward ihr ein heimliches Paar in den ersten beiden Jahren?

Nein, nein, um Gottes willen. Ich fand ihn in der Zeit toll und war auch verknallt, deshalb habe ich ihn, als der Kurs offiziell vorbei war einfach gefragt, ob er Lust hat Kontakt zu halten. Er hat zugestimmt, unter der Voraussetzung, dass es platonisch bleibt. Wir haben dann regelmäßig (so alle 10-14 Tage etwa) etwas unternommen. Museum, Konzert, Zoo, Theater, sowas halt und waren danach noch was trinken, haben oft bis in die Morgenstunden über Gott und die Welt geredet. In der Zeit haben wir uns ineinander verliebt (bzw. er in mich. Ich war's ja schon).

Zitat:
Ich meinte seine Bindungsangst, ob die schon immer vorhanden war.

Er hatte die wohl schon immer. Er hatte seine erste Freundin mit 19. Das Phänomen, mit den Gefühlen die plötzlich völlig weg sind und dann plötzlich wieder da, trat damals schon auf.

Zitat:
Wie gehts dir denn aktuell? Siehst du noch eine Chance für euch?

Weiß nicht so genau. Es ist ja noch nicht lange her. Ich vermisse ihn sehr. Ich weiß nicht so recht. Ich will, dass er glücklich ist. Aber er ist als Single einsam und in einer Beziehung auch unglücklich. Es gab Momente, da habe ich gedacht gut, dann bin ich halt nicht die richtige. dann muss er eine andere Frau finden, aber dann denke ich an die gute Tage zurück. Er hat Sachen gesagt wie warum fühle ich mich bei dir nur so zuhause? oder So viel Leidenschaft kenne ich gar nicht von mir oder Ich freue mich auf die Zukunft mit dir... das ist eigentlich schon verdammt viel. Da gibt es aber zahlreiche Beziehungen die weniger Grundlage haben. Da war zu viel Gefühl, zu viel Zärtlichkeit, zu viel Leidenschaft, zu viel Vertrauen als das man einfach sagen könnte hat halt nicht gereicht.
Allerdings sieht er das im Moment so.

Ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich glaube nicht daran, dass es da draußen eine einzige Person gibt und wenn man die erst gefunden hat, wird alles einfach.
Meiner Meinung nach ist eine Person dann der/die Richtige wenn man genau diese Gefühle empfindet, die er an den guten Tagen gefühlt hat und das es immer Probleme geben wird, die man bewältigen muss.
Er macht es sich da im Moment schon sehr einfach. Vielleicht weil er erschöpft von unseren vielen Diskussionen ist? Er hat ja schon ein bisschen recht, es geht zwar nicht von selbst, aber ganz so schwer sollte es dann doch nicht sein. Deswegen habe ich die Trennung ja auch erst mal akzeptiert.
Ich hoffe ich bekomme noch eine Chance. Mich würde es wirklich interessieren, wie das ganze laufen würde, ohne die Fehler, die ich gemacht habe.

Na mal schauen.


Zitat:
es ist gut, dass du an dir arbeiten willst. was macht es mit dir wenn du das gefühl hast er geht dir verloren, entzieht dir seine liebe ?
welche gedanken denkst du dann ?
wie denkst du in solchen momenten ?

Da bin ich mir nicht so richtig sicher. Ich werde mir jetzt mal die Zeit nehmen, dass alles durchzuspielen und herauszufinden, ob ich das wirklich aushalten kann. Wie es mir gehen würde, wenn aus uns einfach kein Paar mehr wird. Wenn er sich in eine andere Frau verlieben würde.
Momentan würde ich sagen, ich käme damit ganz gut klar, aber vielleicht klammere ich mich auch nur zu sehr an die Hoffnung, dass ich die Beziehung mit genügend Geduld wieder kitten kann.

Die Sache ist, ich war ja an dem Punkt schon mal. Da hat er klipp und klar gesagt, aus uns wird nichts, hatte sogar eine andere Frau. Ich hatte mich damals mit der Situation arrangiert und bin ehrlich nicht mehr davon ausgegangen, dass aus uns noch was wird. Ich hätte mich immer gefreut, aber geglaubt habe ich es nicht mehr. Damit ging's mir ganz normal. Nicht dieses Hochgefühl wie während der Beziehung, aber ich war auch nicht unglücklich. Ich hab mich gefühlt wie in der Zeit, bevor ich ihn kannte.
Ich frage mich nur, ob ich mich so in jemand anderen verlieben würde? Würde ich nicht jede Verliebtheit immer mit der Liebe vergleichen, die ich für ihn empfinde? Aber würde ich das nicht sowieso passieren, auch wenn ich keinen Kontakt habe? Besteht dann nicht sogar die Gefahr, dass ich ihn idealisiere?
Ich weiß auch nicht... aber es muss ja auch keine Entscheidung für immer sein. Man kann ja schon mal ein halbes Jahr in sowas investieren und gucken wohin es sich entwickelt. Vielleicht bin ich bis dahin ja auch frustriert genug, dass ich keine Lust mehr auf ihn habe.

21.10.2012 15:07 • #13


T
Oh Mann, langsam werde ich schwach. Momentan will ich einfach nur mit ihm reden, mich für die Fehler entschuldigen und um eine Chance bitten.
Ich kann einfach nicht vergessen, dass das schon mal funktioniert hat.
Ich weiß ja, das er ambivalente Gefühle hat. Ich habe einfach Angst, dass sich die Trennung mit jedem Tag weiter verfestigt. Ich bin mir ganz sicher, dass er eine Hilfestellung brauchen wird damit er sich noch mal für seine Gefühle entscheidet.
Ich meine, selbst wenn er jetzt da sitzt und denkt vielleicht war ich zu vorschnell... dann bleibt doch da immer noch das aber sie hat die Trennung ja akzeptiert und gesagt, sie fühlt sich erleichtert. Ich kann ja jetzt nicht wieder anfangen, mit ihren Gefühlen zu spielen.
Ich habe einfach das Bedürfnisse ihm Gründe zu geben, warum es vielleicht doch eine gute Idee ist, es noch mal zu versuchen.

22.10.2012 20:41 • #14


T
Soooo... ich hab's getan. Habe ja tagelang gezögert, wie es jetzt weiter gehen soll mit ihm. Was ich jetzt am besten tue. Dann hat's auf einmal Klick gemacht und mir war plötzlich völlig klar, was ich ihm sagen möchte.
Hab den sorgfältig konstruierten Brief (hab mit meiner Mutter an jedem Wort gefeilt) vom Vortag verworfen und einen ganz neuen geschrieben und auch gleich abgeschickt.
Ich habe ihm gesagt, wo er mich Nachmittags am 3. November finden kann, wenn er möchte. Jetzt werde ich ja sehen, ob er auftaucht und wenn ja, was er zusagen hat.

23.10.2012 23:16 • #15


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