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Ich wollte ihm doch nie verzeihen !

B
Kurze Zusammenfassung:

Ich war gestern in Düsseldorf, habe Freunde besucht, rumgeflirtet, dies und das. Netter abend. Ein guter Freund von mir, in den ich mich, glaube ich, so irgendwie, verliebt habe, hat sich gestern endlich von seiner Freundin getrennt. Mei Freudenschrei war über den ganzen Rhein zu hören und ich war den anzen Abend nur noch am grinsen wie ein Honigkuchenpferd.

Jetzt zum Thema: Ich habe komische Gedanken.

Nach vielen Gesprächen mit meinem Kumpel bin ich mittlerweile an dem Punkt, zu sagen: Vielleicht verzeihe ich meinem Ex.
Es ist komisch, denn die ganze Zeit, seit der Trennung (welche 2 Monate her ist), konnte ich nur Hass empfinden, Hass, Verachtung, Ekel. Ich habe versucht, mich an die schönen Zeiten zu erinnern... nichts. Jetzt geht es wieder... nicht, das ich IHN vermisse... ich vermisse es nur, dass jemand für mich da ist. Dennoch, der Punkt ist, jetzt kann ich sagen, für die Zeit bin ich ihm dankbar.. und nein... nein, ich will nicht dankbar sein. Er als Mensch ekelt mich so sehr an. Neue Verarbeitungsphase? Ich will nicht. Es ging mir gut mit meinem Hass. Ich will einfach verachten und vergessen.

Was soll das alles? Ich weiß längst, dass mein Ex und ich nicht zusammengepasst haben, dass die Beziehung ein Fehler war und wir nicht so glücklich waren, wie ich dachte. Ich weiß dass es vorbei ist und ich weiß auch, dass es nicht meine Schuld ist.

Aber ich dachte ernsthaft, ich kann ihn so vergessen. Ich dachte, ich könne mich wegdrehen, und ihn einfach für immer verachten.
Ich dachte, ich könne mich neu verlieben. Ich dachte, die Sache sei gegessen. Man sagt immer, es ist nicht gut zu hassen.. aber ich will meinem Ex nicht verzeihen. Ich will ihn hassen.

Und... wenn ich doch noch nicht so drüber hinweg bin, wie ich dachte.. sind dann meine Gefühle für den anderen echt? Oder ist es nur ein übler Gefühlscoctail? Ich will ihm jetzt nach der Trennung unbedingt helfen, wieder auf die Beine kommen, nicht meinetwegen, sondern seinetwegen.. und vor allem, ich will nicht, dass es doch klappt mit uns, nur, damit ich merke, dass ich die trennung noch nicht verarbeite habe, und ihm erneut wehtun muss.

Das ist jetzt sicher alles vollkommen wirr (wie ja meist meine Einträge ) aber ich bin so verwirrt von allem :l

16.10.2011 21:28 • #1


K
Zitat:
Vielleicht verzeihe ich meinem Ex. (...) Ich weiß längst, dass mein Ex und ich nicht zusammengepasst haben, dass die Beziehung ein Fehler war und wir nicht so glücklich waren, wie ich dachte. Ich weiß dass es vorbei ist und ich weiß auch, dass es nicht meine Schuld ist.
Aber ich dachte ernsthaft, ich kann ihn so vergessen (...)Ich dachte, die Sache sei gegessen


Ich glaube das gehört zum Drüberhinwegkommen dazu. Denn wenn dir jetzt schon der Gedanke kommt, du könntest ihm verzeihen, denke ich, bist du schon recht weit gekommen. Du sagst, du willst ihn hassen, und doch kommen dir die Gedanken ihm zu verzeihen, ich denke, das ist nichts schlechtes, sondern zeigt eigentlich nur, dass du langsam drüber stehen kannst.

Und wenn du dir bei dem anderen Kerl nicht sicher bist, dann geh's doch langsam an
Denn wenn er sich frisch getrennt hat, kann es schon sein, dass er erst Mal nur Trost sucht.

16.10.2011 21:50 • #2


A


Ich wollte ihm doch nie verzeihen !

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B
Das Ding ist einfach, dass ich es nicht will. Ich will ihm seine Fehler nicht verzeihen, ich will ihm nicht zugestehen, gut für mich gewesen zu sein. Dann merke ich viel zu sehr, dass er mir wehgetan hat. Ich hab keine Lust mehr auf diese Schmerzen.

16.10.2011 22:56 • #3


B
Hass ist so ein aufwändiges, leidenschaftliches Gefühl wie Liebe - das lässt keinen Platz für neue Gefühle.
Für jemanden, der dich enttäuscht hat, ist das zuviel der Ehre - meinst Du nicht ?

16.10.2011 23:17 • #4


K
Naja du musst ihm ja nicht wirklich verzeihen, aber dass dein Unterbwusstsein, dir sagt du könntest es, ist meiner Meinung nach wirklich ein Fortschritt.
Du kannst es auch einfach versuchen positiv zu sehen, er hat dich verletzt, und du willst ihn hassen, aber dennoch könntest du ihm verzeihen, dass macht dich einfach umso viel stärker dieses wissen, dass du es könntest.
Versuche es damit abzuschließen, versuche dahinter deinen PUNKT zu setzten, du musst ihm ja nicht verzeihen, aber vielleicht ist es das Zeichen dafür, dass du jetzt bereit bist ihn hinter dir zu lassen?

16.10.2011 23:20 • #5


B
Hass ist nicht so aufwändig, wie alle immer sagen. Hass macht es so einfach, alles abzuhaken. Als Zeitverschwendung, als unnötig aufgewendete Kraft.
Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll...
mein ganzes Leben lang habe ich verziehen, Immer wieder. Und immer wieder haben die Menschen das weiter ausgenutzt. Mit mir kann mans ja machen, ich verzeihe es ihnen ja eh. Ich verzeihe und vergesse nicht und der Hass gegen die Menschen wird immer größer.
Und jetzt, dieses Mal, diesem menschen, kann und will ich ich einfach nicht verzeihen. Er hat es nicht verdient. Er hat etwas getan, was vorher niemand gewagt hat. Er hat meine Prinzipien gebrochen. Er hat all das getan, was ich selbst nie tun würde und deshalb auch niemand anderem verzeihe. Das KANN ich einfach nicht verzeihen, das DARF ich auch nicht verzeihen, versteht ihr das? Ich meine, versteht ihr das Prinzip? Ich verzeihe, wenn man mich verletzt. Wenn man mich vergisst, beschimpft, whatever. Aber ich habe 3 Prinzipien, die ich nicht breche und deren Bruch mir gegenüber unverzeihlich ist - insbesondere, wenn man mir so nahe steht/stand.
Treue. Er hat mich betrogen.
Erhlichkeit. Er hat mich belogen.
Vertrauen. Ich war nur ein Spielzeug.
Hass ist nicht so bedeutend, wie alle sagen. Verachtung, Geringschätzung. Aber verzeihen ist bedeutend. Man verzeiht die Taten, aber wie könnte ich? wieso SOLLTE ich?! Womit hat er sich meine Güte verdient, womit hat er es sich verdient, das ich sage ja okay, so schei. bist du nicht.? Er IST so schei. und er soll in der hölle verrecken und wenn ich könnte, wenn ich könnte, würde ich ihn selbst dorthin befördern. Ich WILL ihm nicht verzeihen. ich will ihn hassen, ich will ihm sein hässliches gesicht zerkratzen, sein unnützes herz rausreißen und seine schmierige kehle, die er immer wieder aus der schlinge zieht umdrehen.
Ic will nicht zurückschauen und mir denken Ja.. eigentlich hat mich der *beep* shcon lücklich emacht.
Ich ekel mich vor mir sebst, wenn ich diese Gedanken zulasse, weil ich mich vor ihm so sehr ekle.

16.10.2011 23:38 • #6


K
Dann musst du eben umdenken!
Niemand zwingt dich zum Verzeihen. Aber hass? Hm, wenn ich jemanden hasse, dann ist mir die Person noch zuviel wert. Ich denke man muss so jemanden nicht verzeihen, aber ihn zu hassen, würde es für mich schwerer machen, ... ich denke das beste Mittel wäre da die Gleichgültigkeit: Der Schwachkopf hat mich verarscht, belogen, betrogen - tolle Leistung seines Lebens, an sowas verschwend' ich doch keine Gedanken mehr. Weißt du was ich meine?
Ich denke solche Menschen können für einen mehr oder minder sterben, sie waren zwar mal Bestandteil des Lebens, aber im Grunde muss man nie wieder mit ihnen Leben, den das ist dann deine Entscheidung, sie haben zwar mal dein Leben beeinflusst, aber nun darfst du dein Leben nicht mehr dadurch beeinflussen lassen. Irgendwann ist das nur eine weitere Erfahrung im Leben, die man abhacken muss.
Und wenn deine Gedanken dir auch mal Streiche spielen, du könntest ihn verzeihen, dann lass diese Gedanken einfach wieder verschwinden, denke an dich, denke daran, dass du jetzt leben kannst, ohne Lügen.

16.10.2011 23:51 • x 1 #7


B
Ja, das meine ich ja. Nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. Obwohl ich nicht glaube, dass man je wirklich gleichgültig gegenüber einem menschen sein kann, den man mal geliebt hat.. oder, Korrektur - Ich kann das nicht. ich kenn viele, die's können, aber ich hab eh irgendwas im Leben gründlich missverstanden ^^

Sag ich ja. Ich will ihm nicht verzeihen. ich habe auch keinen Grund ihm zu verzeihen. Das Problem bei Gedanken ist immer, dass sie ziemlich wiederspenstig sind ._.

16.10.2011 23:58 • #8


K
Zitat:
Obwohl ich nicht glaube, dass man je wirklich gleichgültig gegenüber einem menschen sein kann, den man mal geliebt hat.. oder, Korrektur - Ich kann das nicht.


Hm.. Naja, ob man das 100% kann weiß ich auch nicht, ich würde sagen.. vielleicht (auch wenn das sehr ausgelutscht klingen mag), ist es wirklich wie eine unmerkliche Narbe, die einen zwar nicht mehr juckt, aber sie ist trotzdem noch da?
So oder so ähnlich vielleicht?

Da heilt die Zeit hoffentlich nicht nur alle Wunder, sondern auch solche Gedanken. Ich denke, dass ist wie mit solchen Träumen, gegen die kann man ja auch nichts tun (Ich spreche von Träumen von Verflossenen, in denen man das Geschehen z.B. wieder durchlebt, oder von einen schönen Moment träumt, um am nächsten Morgen mit einem Stich (sorry überdramatisch) im Herzen auf zuwachen und von der Realität eingeholt zu werden, obwohl man an sowas garnicht denken möchte ... ich hasse sowas.)

17.10.2011 00:09 • #9


B
Zitat von Kopfchaosmensch:
Hm.. Naja, ob man das 100% kann weiß ich auch nicht, ich würde sagen.. vielleicht (auch wenn das sehr ausgelutscht klingen mag), ist es wirklich wie eine unmerkliche Narbe, die einen zwar nicht mehr juckt, aber sie ist trotzdem noch da?
So oder so ähnlich vielleicht?


Ich denke schon, ja. Da können die Leute mir erzählen, was sie wollen, ne beziehung prägt und verändert. Ich weiß einfach, dass ich nicht mehr bin, wer ich war und ich weiß, dass das seine Schuld ist. Er hat einmal mehr bewiesen, wieso ich menschen nicht traue.. was solls. Das hätte jeder andere früher oder später auch getan.

ja... der Kopf verarbeitet anders, als der Verstand es will. Wobei ich eigentlich immer nur davon träume, das wir uns streiten, wahrscheinlich, weil monsieur zu feige war, mir das persönlich zu sagen.

17.10.2011 00:26 • #10


K
Oh ja, solche Gedanken gehen mir auch immer wieder durch den Kopf, dass man im Grunde niemanden mehr vertrauen möchte, genau aus diesem Grund.
Dann wundern sich andere immer, warum man so misstrauisch ist: du bist ja schon paranoid, oder der gleichen...
Wenn man ständig belogen wird, sei es auch von sogenannten Freunden, dann wird es sicherlich nicht leichter, anderen zu vertrauen.


Zitat:
ja... der Kopf verarbeitet anders, als der Verstand es will. Wobei ich eigentlich immer nur davon träume, das wir uns streiten, wahrscheinlich, weil monsieur zu feige war, mir das persönlich zu sagen.


Naja ich hatte diese Variante auch schon. Schluss per Telefon! Sie war schmerzlich, und ein halbes Jahr später war ich über eine lange Beziehung hinweg.(Habe ihn danach NIEWIEDER gesehen (ihn systematisch ignoriert)

Dieses Mal wollte ich es persönlich klären, aber ich musste lernen, das auch das nichts brachte. Denn gesagt wurde mir nichts!
Hat also nichts gebracht, nochmal persönlich mit DIESER Person zu reden. ...

Ich kann dich da echt gut verstehen, dass du so über Menschen denkst.
Dass man ihnen allen nicht vertrauen kann, und genau solche Beziehungen führen einen dazu, die Welt einfarbig zu sehen.
Und irgendwann werden wir, die wir geprägt wurden, durch solche Menschen, anderen Menschen, die es nicht verdient haben, misstrauen.
(Hat was von Ironie das Leben, oder?)

17.10.2011 00:34 • #11


B
Zitat von Kopfchaosmensch:
Hm.. Naja, ob man das 100% kann weiß ich auch nicht, ich würde sagen.. vielleicht (auch wenn das sehr ausgelutscht klingen mag), ist es wirklich wie eine unmerkliche Narbe, die einen zwar nicht mehr juckt, aber sie ist trotzdem noch da?
So oder so ähnlich vielleicht?


Ich denke schon, ja. Da können die Leute mir erzählen, was sie wollen, ne beziehung prägt und verändert. Ich weiß einfach, dass ich nicht mehr bin, wer ich war und ich weiß, dass das seine Schuld ist. Er hat einmal mehr bewiesen, wieso ich menschen nicht traue.. was solls. Das hätte jeder andere früher oder später auch getan.

ja... der Kopf verarbeitet anders, als der Verstand es will. Wobei ich eigentlich immer nur davon träume, das wir uns streiten, wahrscheinlich, weil monsieur zu feige war, mir das persönlich zu sagen.

17.10.2011 00:39 • #12


B
Okay - wieso postet das Forum meine Antwort doppelt? O.o

genau. Am Telefon und davor diese ganzen, unnötigen, schwachsinnigen Versprechen, die ich auch noch dumm genug war, zu glauben.

Ich hätte mir nur gewünscht, dass er sich dann wenigstens an EIN versprechen hält. Kurz nach der Trennung meinte er noch, er will für mich da sein - joa, Pustekuchen. Und dann kamen so nach und nach die ganzen Geschichten raus. Und somit wich das Gefühl der Leere und das Unverständniss einem brennenden Hass. Aber jetzt, wo ich sehe, wie sein kleines, jämmerliches Leben nach und nach immer weiter absackt, weicht der Hass der Schadenfreude. Damit geht es mir gut, das soll so bleiben.

ich denke aber, das persönlich reden, doch hilft, auch wenn nichts bei rumkommt. Letzenendes wirst du dich vielleicht wieder dafür hassen, dass du es nicht getan hast.

ich hab' mich jetzt wegen diesem Hass in ne Therapie begeben. Es kann nicht angehen, dass ich nicht mehr Bus oder Bahn fahrne kann, weil ich mich zu sehr vor den menschen ekel.

Wie sagte Anton Tschechow schon: Keine Literatur kann in puncto Zynismus das wirkliche Leben übertreffen.

17.10.2011 00:59 • #13


B
. es spinnt.

17.10.2011 01:02 • #14


K
Zitat:
ich denke aber, das persönlich reden, doch hilft, auch wenn nichts bei rumkommt. Letzenendes wirst du dich vielleicht wieder dafür hassen, dass du es nicht getan hast.


da hast du auch wieder recht, hätte mir nur von mir selbst gewünscht, etwas sachlicher mit ihm zu reden, wurde schwach und habe letztendlich zuviele emotionen zugelassen, und ich habe das Gefühl, letztendlich habe ich nicht das gesagt, was ich eigentlich alles sagen wollte. (aber vermutlich wäre es trotzdem irgendwann auf kompletten kontaktabbruch hinausgelaufen)


Zitat:
ich hab' mich jetzt wegen diesem Hass in ne Therapie begeben. Es kann nicht angehen, dass ich nicht mehr Bus oder Bahn fahrne kann, weil ich mich zu sehr vor den menschen ekel.


das hört sich sehr hart an
Hoffe die Therapie bringt dir was!

17.10.2011 01:10 • #15


A


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