Ich würde gerne ihr Verhalten verstehen

Zitat von Dia:

Ryan wird nun nichts mehr schreiben wollen, was ihr quer kommen könnte.

Das hat er ja eh nicht getan.

Aber das Bild wird langsam trotzdem klarer

Lange Zeit sah es so aus als ob Ryan derjenige mit dem romantischen, schmachtenden, aber trotzdem kühlen Kopf wäre... bin nach dem, was wir heute erfahren haben, nicht mehr so sicher.
Er hat - nur meine Meinung - die ganze Sache schon ordentlich angeheizt...
Nicht aus Absicht zwar - aber leider setzt Manipulation eben tatsächlich keine böse Absicht voraus. Nur ein erlerntes Verhalten.

Das macht weder Ryan noch seine Ex böse, dafür die ganze Geschichte umso tragischer.
Zwei Menschen, die eigentlich beide Liebe wollen, sie aber nicht geben und annehmen können und sich stattdessen gegenseitig manipulieren. Aus verschiedenen und am Ende vielleicht gar nicht so verschiedenen Gründen. Schade...

Zitat von la_donna:

zumal hier unisono zur Trennung geraten wird.

Aber sie hat sich doch - ohne das hier gelesen zu haben! - selbst mehrfach von ihm getrennt?
Und auch bei der letzten aktuellen Trennung hatte sie hier noch nichts gelesen.
Der Trennungswunsch kam ohne äußeren Einfluss von ihr selbst.

Ryan startete sein Tagebuch ja erst nach der ersten Trennung (die theoretisch ja auch die letzte hätte gewesen sein können.)

Zitat von la_donna:

Eine Beziehung ist eine intime Angelegenheit,

Aber Ryan schrieb nach der ersten Trennung hier, so wie tausende andere. Es ist doch nicht verwerflich, hier anonym um Hilfe zu bitten.
Nur, ihr das mitzuteilen war nicht klug.

Zitat von RyanG:

Dass sie sich von mir jetzt mehr als nur verraten vorkommt, ist mir echt schlimm.

Du hättest doch aber hier vermutlich nicht schreiben wollen, wenn ihr zusammen einen Weg gefunden hättet, das zu klären...

Zitat von RyanG:

Und wie sie sich fühlen muss.

Du denkst für sie mit - tut sie das auch für dich?

Zitat von RyanG:

Jetzt sieht es so aus, als hätte ich sie an den Pranger stellen wollen.

Nein, so sieht es nicht aus.

Es fühlt sich für sie so an, und das ist sehr verständlich.

Aber von außen betrachtet sieht es nicht so aus, da du kein einziges schlechtes Wort hast auf sie kommen lassen.

Nur, dass Andere aufgrund der bruchstückhaften Informationen, die du gegeben hast, so geurteilt haben, ist tatsächlich deine Schuld, bzw. lag in deiner Verantwortung.

Mich beschleicht das Gefühl, dass wir alle, die hier mitgelesen haben, viel zu wenig von euch beiden wussten, um auch nur ansatzweise etwas vernünftiges zu der ganzen Sache sagen zu können.

Wenn man brauchbaren Rat haben will, wäre es sinnvoller genügend Informationen zu geben - oder falls das nicht möglich ist, andere Wege zu gehen.
So war das für alle unbefriedigend und für deine Exfreundin vielleicht sogar ein wenig traumatisch

(obwohl sie hier natürlich keiner kennt und niemand von uns sie auf der Straße erkennen würde.)

Es gäbe, wenn einen so eine Angelegenheit gar so sehr belastet und man private Details nicht vor Fremden ausbreiten will, immer auch Möglichkeit, sich offline an einen Paartherapeuten zu wenden.

Auch für sich alleine - ohne dass der andere mitmacht. Nur, um wirklich Einblick in das zu bekommen, was bei einem selbst und beim anderen los sein könnte.

Dort wird keiner verurteilt und es gibt professionellen und hilfreichen Rat - vor Allem, weil der Therapeut nach einem persönlichen Gespräch von Angesicht zu Angesicht genügend Informationen haben wird, um die Sache einzuschätzen.

So wie das hier gelaufen ist, immer bröckchenweise ein paar halbe Informationen und aufgrund dessen gutgemeinte aber wahrscheinlich unbrauchbare Ratschläge von uns allen... irgendwie ungut...

Zitat von thegirlnextdoor:

Wenn das die Definition vom weißen Ritter ist,

Eine Definition kann ich dir aus dem Stand nicht liefern, aber nach meinem Verständnis dieses Begriffs kommt das schon so hin. Bei Frauen gibt es sowas auch, das äußert sich dann z. B. darin dass die sich an völlig beziehungsungeeignete Männer hängen in der Vorstellung, die ganz besondere Frau zu sein, die als einzige den wahren guten Kern im Manne sieht und den kaputten Rest mit ihrer Liebe und ihrem Verständnis heilen kann. Extrembeispiel Carol Ann Boone, wirklich gruselig.

In gefühlsbetonten Affären findet man dieses Phänomen im Grunde auch oft, in abgeschwächter Form, z. B. wenn die AF davon überzeugt ist, dass ihr AM nur seine EF belügt aber natürlich keinesfalls sie, weil sie ihn ja wirklich liebt und versteht und er (nur) bei ihr so sein kann, wie er wirklich ist... sowas passiert natürlich auch in umgekehrtem Geschlechterverhältnis.

Zitat von RyanG:

Und wo ich das lese, wird mir klar, wie falsch gedacht das war.

Google mal White Knight Syndrome das könnte wirklich befreiend für dich sein.

Zitat von thegirlnextdoor:

So wie das hier gelaufen ist, immer bröckchenweise ein paar halbe Informationen und aufgrund dessen gutgemeinte aber wahrscheinlich unbrauchbare Ratschläge von uns allen... irgendwie ungut...

Aber auch das ist doch eine wertvolle Erfahrung. Nämlich die, dass es sich lohnt, selbst Verantwortung zu übernehmen, auch auf die Gefahr hin, sich "falsch" zu entscheiden. Du solltest dich, lieber TE, sie und eure Verbindung besser kennen. Zumal kann man durch das Schreiben auch manchmal nicht die Situation gut erfassen und der andere Beteiligte kommt gar nicht erst zu Wort. Insofern alles wertvolle Erfahrungen, aus denen man lernen kann.

Zitat von Doppelherzchen:

Du solltest dich, lieber TE, sie und eure Verbindung besser kennen.

Sollte.... nützt in solchen Dingen nicht viel.
Er hatte Fragen. Er hatte Zweifel. An sich. An ihr. An der Verbindung, die nicht stabil war. Alles menschlich und legitim.

Es ist doch nicht verwerflich, mit jemandem darüber reden zu wollen.
Aber die Erkenntnis wäre hier eher, wenn es mit Infos so heikel ist, dann lieber an den richtigen Stellen Hilfe zu suchen, was natürlich nicht bedeutet, unbedingt bei einem Paartherapeuten, das könnte auch ein guter Freund, ein naher Angehöriger oder sonstwer sein.

Zumindest irgendjemand, der mindestens einen der Beteiligten kennt und der genügend Informationen hat, um überhaupt nur ansatzweise etwas vernünftiges sagen zu können.

Das Internet hat Vorteile, und hier wurde auch schon extrem vielen Leuten geholfen.
Aber ohne Informationen kann man eben nicht viel sagen - oder urteilt völlig vorschnell und falsch, was hier vielleicht geschehen ist.

Wenn ich mir ganz realistisch vorstelle wie der Frau beim Lesen aller Beiträge zumute gewesen sein muss, dreht sich mir der Magen um. Das war sicher sehr hart.

Zitat von thegirlnextdoor:

Sollte.... nützt in solchen Dingen nicht viel.
Er hatte Fragen. Er hatte Zweifel. Alles menschlich und legitim.

In dem Fall schon , finde ich. Denn es macht ihn auch an dieser Stelle darauf aufmerksam, dass er unsicher und zerrissen zu sein scheint. Andere um Rat fragen ist selbstverständlich legitim, nur kann es oft auch noch mehr verunsichern, weil man sich dann zwangsläufig beeinflussen lässt und es womöglich hinterher mit etwas Abstand doch anders sieht und einschätzt.

Zitat von Doppelherzchen:

nur kann es oft auch noch mehr verunsichern, weil man sich dann zwangsläufig beeinflussen lässt und es womöglich hinterher mit etwas Abstand doch anders sieht und einschätzt.

Das ist leider immer so...
Aber er hatte ja auch erst gefragt, nachdem sie zum zweiten oder dritten Mal mit ihm Schluss gemacht hatte.
Das sind Augenblicke, die einen natürlichen verwirren können und in denen man sich Rat wünscht.
Ich finde es nachvollziehbar
Aber natürlich sieht das jeder anders und muss für sich selbst entscheiden wie er es für sich handhabt oder richtig findet...

Nachvollziehbar finde ich es auch. Deshalb versuche ich ihm auch nahezulegen, sich selbst nicht so zu zerfleischen, sondern es als Erfahrung zu verbuchen, vielleicht neue Erkenntnisse daraus mitzunehmen...

Bin ich hier die Einzige, die sich weder blossgestellt noch beleidigt fühlen würde, wenn ich an ihrer Stelle wäre?

Ich wäre ehrlich gesagt beschämt, dass der andere so alleine war und so in Not, obwohl wir ein paar waren....

Ich hätte echt kein einziges Wort weglassen oder geändert, wenn ich davon ausgegangen wäre dass sie mitliest.