Über ein Jahr war ich nun mit meinem Freund zusammen. Das war mit Abstand die intensivste Beziehung, die ich je hatte und ich habe noch nie so viel Liebe und Herzblut in eine Beziehung gesteckt. Wir haben uns damals im Internet kennengelernt, beim 2. Date hat es dann unglaublich gefunkt und wenige Wochen später sind wir zusammengekommen. Er war 31, ich 20 als wir uns kennenlernten, doch der Altersunterschied hat uns nie etwas ausgemacht. Wir beide waren schon immer Beziehungstypen, er hatte eine 12 jährige Beziehung hinter sich, die er ein Jahr vor uns beendet hat.
Unsere Beziehung hatte zwei Seiten. Auf der einen Seite haben wir uns gegenseitig sehr geliebt, alles füreinander getan, uns beide sehr geöffnet. Auf der anderen Seite hatten wir beinahe jeden zweiten Tag Streit, Meinungsverschiedenheiten oder über alles Mögliche diskutiert. Das hat uns beide oft verletzt aber wir haben uns versprochen, dass wir uns beide ändern und alles versuchen. Vor wenigen Wochen haben wir noch nach einer gemeinsamen Wohnung gesucht. Hier ging er, wie so oft in der Beziehung, keine Kompromisse ein. Er wollte aus diversen Gründen in seiner Gegend wohnen bleiben, ich hätte 100km von meinem Studien- und Heimatort wegziehen müssen. Aber ich hätte alles für uns/ ihn getan.
Besonders verletzt hat mich das ständige Kritisieren. Er gab immer für alles mir die Schuld, kontrollierte mein Handy, meinen Facebook Account. Während ich Maklertermine vereinbarte und gleichzeitig auf meine bevorstehenden Klausuren vorbereitete, buchte er einen einwöchigen Urlaub mit seinen Kumpels. Er sagte, dass ich ohnehin kein Geld dafür habe, da wir für März einen Urlaub gebucht haben.
An Silvester haben wir noch auf unsere Beziehung angestoßen, waren glücklich. Danach ging es nur noch bergab. Er gab mir das Gefühl, dass es ihm zu Ernst wird. Hat sich weder um Wohnungsbesichtigungen, noch um meine Gefühle gekümmert. Dann hatten wir uns für einige Tage getrennt, da ich sagte, dass er vilt wieder besser Single ist, wenn er nur noch Pläne ohne mich habe. Daraufhin brach er den Kontakt ab. Schrieb mir zwischendurch nur wegen den Stornokosten für unseren Urlaub im März, stellte die Reise auch direkt ins Internet zum Verkauf. Mir ging es richtig schlecht, ich habe nur noch geweint, nichts mehr gegessen. Bin ihm dann auch hinterher gerannt und er wollte sich auch nochmal treffen, danach kamen wieder für 3 Wochen zusammen. Am Wochenende hatten wir wieder Streit, da er mir wieder Dinge verheimlichte. Er sagte mir freitags vorm Einschlafen, dass ich für ihn die Welt bin, nahm mich liebevoll in den Arm. Samstags morgens machte er Schluss.
Ich war schockiert, enttäuscht und unendlich traurig. Ich fuhr nochmals zu ihm, um das alles verstehen zu können. Er sagte, dass er diese Vorwürfe und Auseinandersetzungen nicht mehr aushalten würde, dass es ihm genauso schlecht mit der Trennung ginge aber dass es besser für uns sei. Ich habe gefleht, ihm gesagt, dass ich alles für ihn machen würde. Er sagte, dass es aus ist, keine Pause, sondern, dass jetzt alles beendet ist. Er würde aber den Kontakt gerne noch mit mir aufrechterhalten, hat gesagt, dass wir in 4 oder 8 Monaten nochmal reden können, dass es vielleicht dann wieder funktionieren könnte, wenn wir beide einen klaren Kopf haben.
Nun sitze ich hier, wurde zum ersten Mal verlassen und das von dem Mann, den ich immer noch über alles liebe. Ich verstehe nicht, weshalb er nicht an der Beziehung arbeiten wollte, warum er mir immer noch die Hoffnung lässt, dass wir es irgendwann nochmal versuchen könnten. Ich weiß, dass er sich nach seiner 12 jährigen Beziehung direkt mit anderen Frauen ablenkte. Vielleicht wollte er deshalb keine Pause, sodass er direkt Single ist, keine Verpflichtungen mehr hat. Aber warum lässt er mich mit diesen Hoffnungen zurück? Warum sagt er mir noch beim letzten Treffen, dass er mich mehr liebt, als er jemals eine Frau lieben könnte?! Warum tut er mir das alles an?
Ich weiss nicht wie ich mit dieser Situation umgehen soll, kann nicht loslassen, möchte aber gleichzeitig auch nicht mehr hoffe. Wie soll ich das alles überstehen?
02.02.2015 12:16 •
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