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Ihr nicht hinterherlaufen? Sie ist mir so wichtig

M
Hallo,

ich bin derzeit in der wohl schwersten Zeit meiner Beziehung.

Meine Freundin und ich sind seit nun fast 8 Jahren zusammen. Wir wohnen nun fast 7 Jahre zusammen. Wir haben in einer fremden Stadt, weit weg von den Eltern, unser gemeinsames Leben begonnen. Wir waren noch sehr jung, 19. Nun haben wir das Studium hinter uns, sind im Berufsleben angekommen und sind 26. Ich arbeite in der gleichen Stadt und sie in einer 90km entfernten. Pendeln geht nicht da sie dann nur unterwegs wäre mit den Öffentlichen und ein Auto ist zu kostspielig.

Von jetzt auf gleich folgte die Wochenendbeziehung. Sie wohnt in einer WG mit einem Mädel unter der Woche. Der Job strengt sie an, macht ihr aber Spaß. Der Job ist auf ein Jahr bis Aug 13 befristet. Sie macht Baby-Vertretung. Wie es weitergeht weiß keiner derzeit.

Was ist passiert:

Ich bin jemand der am Anfang der Beziehung sehr viel Gefühl gezeigt hat. jemand der jedes mal Blumen brachte, Komplimente macht, jemand der so viel Interesse zeigt wie ein Stalker. Viel zu nah beieinander sagte jeder. Das geht nicht lange gut sagte jeder. Und wir bewiesen das Gegenteil. Wir hätten zu zweit die Welt erobern können. Ich wäre für diese Frau buchstäblich durchs Feuer gegangen. Nie hätte ich erwartet was dann passierte.

Ich fing an erwachsener zu werden. Ich musste die Härte des Lebens kennenlernen. Damit meine ich das ich keine wohlhabenden Eltern habe, die mich während dem Studium unterstützt haben. Ich musste nebenher jobben und irgendwie meinen Lebensunterhalt beschaffen. Zeit für Urlaube wie es die Komilitonen machten mit ihren Freunden machten blieb nicht. Geld schon gar nicht. So lebten wir weiter.
Ich wurde kühler. Eigentlich bin ich auch eher ein kühler Einzelgänger. Kein großer Freundeskreis, nicht sehr Familienverbunden. Sie änderte mich komplett. Aber nach Jahren kam es wieder durch. Die Komplimente wurden weniger. Die Aufmerksamkeit schwand. Aber nur offensichtlich. Innerlich liebte ich sie jeden Tag mehr. Das sagte ich ihr immer wieder in Momenten als sie sich beschwerte. Sie wollte es aber auch spüren und sehen. Sie wollte umarmt werden. Geküsst und in der Öffentlichkeit von mir umgarnt werden. Das konnte ich nicht. Ich habe mir Regeln auferlegt. Ich werde sie jeden Tag mindestens einmal umarmen und ihr zeigen das ich sie so liebe wie ich es ihr immer erzählte. Es klappte nicht durchgängig. Als Merker nenne ich dies die Phase 0.
Zu den Schlimmsten Dingen die ich der Person, welche ich so sehr liebe angetan habe, gehört Folgendes. In Momenten mit Freunden und Bekannten in denen über Zukunft gesprochen wurde, über Familie und Heiraten, habe ich aus mir nun keinen erfindlichen Gründen Dinge gesagt wie: So ein Mist. Ich will nie heiraten. Kinder brauche ich nicht. Ich wusste wie sehr sie Kinder wollte und wie sehr sie irgendwann heiraten wollte, aber ich habe mich wie ein Idiot benommen. Jetzt im Nachhinein könnte ich mir dafür eine runter hauen.

Ich habe ihr dann immer gesagt wenn wir wieder zu zweit waren, das ich noch nicht wisse ob und wann ich Kinder haben wolle. Sie wollte doch nur einen Lichtblick, einen Wink von mir. Den gab es nicht. Zumindest nicht so direkt. Ich dachte sie weiß wie sehr ich sie liebe und das ich alles für sie tun würde und das es reiche ihr es ab und zu zu sagen. Ich verwies immer auf die Zeit nach dem ganzen Stress. Die Zeit in der wir beide Geld haben und unser Leben zusammen genießen. Ich bat sie um Geduld und Verständnis. In dieser Zeit fing es meiner Meinung nach an.
Trotzdem waren wir überglücklich miteinander. Wir stritten nie übermäßig über sinnlose Dinge. Wir hatten viel Spaß und waren sehr oft gleicher Meinung. Es ist schön mit ihr zusammenzuleben.

Ich merkte erst spät das die Beziehung anfängt einzuschlafen. Ich hatte Phasen in denen ich nicht mehr wusste ob ich sie noch brauche um glücklich zu sein. Ich nahm sie als selbstverständlich. Ich dachte darüber nach sie zu verlassen. Ich kümmerte mich nicht mehr. Ich kochte nicht mehr. Ich bin leidenschaftlicher Hobbykoch. Sie machte das Essen und ich bekam alles serviert. Ich bin kein Pascha. Ganz bestimmt nicht. Ich mache den kompletten Haushalt usw. Was ich damit sagen will ist, das immer mehr Routine in alles kam. Jeder Tag wurde gleich.

Nach dem stressigen Studienende ging es auf Jobsuche. Ich sagte immer eine Fernbeziehung sei nichts für mich. Ich würde dann eher Schluss machen wollen. Das hat sie bei der Suche nach Jobs eingeschränkt. Sie fand eine Stelle in einer 90km entfernten Stadt. Sie fragte mich wie ich das finden würde. Ich sagte wenn es ihr Wunsch ist, ok. Aber ich kann mich jetzt nicht mehr an diese Frage erinnern. Das liegt daran das ich seit zwei Jahren in einer Art Trance war. Ich habe unsere Beziehung und sie nicht mehr entscheidend wahrgenommen. Ich habe mich nicht mehr ausreichend für sie interessiert. Als mir dann bewusst wurde das sie das jetzt macht, war ich schockiert. Ich war enttäuscht und beleidigt und habe das immer an den Wochenenden zum Ausdruck gebracht. Vor anderen habe ich immer Druck gemacht sie solle sich doch schon mal nach neuen Jobs hier umsehen. Sie wollte nicht da ihr der Job Spaß macht. Ich war wieder enttäuscht und fing an zu grübeln. Ich versuchte dann mich für sie zu freuen, aber das gelang mir nicht. Ich konnte meine Enttäuschung nicht verbergen. Ich bin sehr egoistisch gewesen. Ich habe nur an mich gedacht. Ich habe mich allein gelassen gefühlt. Sie hingegen blüht auf in einer neuen Stadt, in einer WG. Die Studienzeiterinnerungen kommen wieder hoch. Ein Gefühl der Freiheit. Niemand abends da. Man kann alles genauso machen wie man will.

Ich grübelte und habe nun gemerkt wie sehr wir uns entwickelt haben. Wir sind nun erwachsen. Wir sind selbstständig. Aber wir sind im Alltag gefangen. Kurz vor Weihnachten fragte ich sie ob das alles so noch Sinn hat. Ich wollte sie nur herausfordern und hatte nie mit der Antwort gerechnet, sie wisse es nicht. Wir kamen ins Gespräch und stellten fest wie weit es schon war. Sie sagte sie wurde von mir immer zurückgewiesen. Wir haben nie etwas unternommen. Ich bin zu inaktiv. Ich freue mich nicht für sie. Sie sagte die Zeit für sich tut ihr gut und sie genieße diese. Das war ein Stich mitten ins Herz. Frohe Weihnachten.

Wir fuhren dann über die Feiertage zu unseren Familien. Ich habe ihr alles so offen gesagt wie nie zuvor. Wie sehr ich sie liebe und brauche. Das ich heiraten will und Kinder. Das sie die Frau meines Lebens ist. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie liebt mich noch, aber dieser Funken zwischen zwei Liebenden ist irgendwann verloren gegangen. Vermutlich in Phase 0 die über 3 Jahre zurückliegt. Das nennt man wohl das Bruder und Schwester Syndrom. Wir waren uns einig beide an der Beziehung zu arbeiten. Ich habe alles rausgehauen was ich hatte. Nette Kurznachrichten, Komplimente, körperliche Nähe, ein romantisches Wochenende in einem Schlosshotel. Ich machte zu viel auf einmal. Wieder zurück vom romantischen Wochenende (eine Woche nach den Feiertagen) haben wir geredet.
Sie brauche Zeit sich über ihre Gefühle klar zu werden. Sie denke im Moment das sie auch sehr gut alleine zurechtkommen würde. Ein weiterer Stich ins Herz. Ich sage euch ich gehe seit Weihnachten durch eine Gefühlshölle. Das ganze muss langsam wiederkommen. Der Ansicht bin ich auch aber ich habe so eine Angst das wir das nicht schaffen. Wir unternehmen jetzt immer was an den Wochenenden. Ich wünschte wir könnten uns einfach lieben. Warum reicht das nicht? Ich bin sicher sie ist nur in einer Phase. Alles ist neu und aufregend in der fremden Stadt. Aber wenn das vorbei ist, was dann!?

Dieses Wochenende hat sie mir gesagt das sie nicht nach Hause kommt um zu sehen wie es ist und um sich klarer zu werden. Ich habe ihr gesagt sie muss es so machen wie es für sie am besten ist. In Wirklichkeit war ich extrem traurig. Ich habe eingekauft und ein schönes Wochenende geplant. Ich war frustriert und habe nach Wohnungen für mich geschaut und mehrere Besichtigungstermine vereinbart. Das tat mir in dem Moment verdammt gut. Ich hatte das Gefühl auch etwas entscheiden zu können.
Am Samstag hat sie mich angerufen und geweint. Es ist so komisch in der anderen Stadt allein zu sein. Ich fehle ihr. Heute morgen habe ich ihr geschrieben ob sie nicht heute nach Hause kommen wolle. Sie sagte das sie das jetzt durchzieht. Das war wieder ein Stich ins Herz. Es geht für mich auf und ab. Ich kann bald nicht mehr. Jetzt sitze ich hier und fühle mich als wenn ich sterbe. Ich durchforste seit Wochen das Internet und suche nach Leidensgenossen und wie diese damit umgehen.

Ich will sie nicht verlieren. Am liebsten würde ich sie anrufen, aber ich denke es ist wichtig zu zeigen das ich ihr nicht dauernd hinterherrenne. Das ich sie heut morgen gefragt hab ärgert mich. Aber ich musste einfach schreiben. Ich habe ihr wieder gesagt das es vollkommen ok ist wenn sie nicht kommt und das ich sie unter keinen Umständen unter Druck setzen will. Ich weiß im Moment nicht mehr was ich machen soll.

Warum musste es soweit kommen, das ich wieder spüre wie wichtig sie mir ist. Bin ich allein an allem schuld? Bin ich ein schlechter Mensch? Ich verfalle immer wieder in Phasen in denen ich mir vorstelle das wir getrennt sind und sie einen Neuen hat. Das ist so schmerzhaft. Vielleicht sind die Besichtigungstermine doch keine gute Idee gewesen? Ich weiß es einfach nicht mehr.

Es tut auf jeden Fall gut das hier zu schreiben. Das befreit ungemein. Ihr denkt jetzt bestimmt was für ein schlechter Freund ich gewesen bin.

20.01.2013 20:23 • #1


N
Hallo Moddy,
leider ist es so in Beziehungen, dass der Alltag einkehrt und man nicht mehr sieht was man an seinem Partner hat.
Es gibt einen Spruch ala man merkt erst wie wichtig einem etwas ist, wenn es weg ist.

Ich weiß das hilft Dir nicht wirklich, aber Du bist kein schlechter Mensch und sie auch nicht ....

Auf jeden Fall bist DU hier richtig, ich denke Du wirst auch noch hilfreichere Antworten bekommen als von mir...bis dahin sag ich den alt bekannten Spruch...Kopf hoch...

20.01.2013 23:16 • x 1 #2


A


Ihr nicht hinterherlaufen? Sie ist mir so wichtig

x 3


M
Hallo Moddy,

eine schwierige Situation. Du hast nur einen Vorteil: Sie liebt dich noch, du liebst sie sowieso UND du hast erkannt, was deine Fehler sind/waren.

Die Frage ist nun, wie wichtig ist euch beiden die Beziehung? Eines eurer Probleme könnte sein, dass ihr sehr jung zusammen kamt. Gerade in so jungen Jahren, lebt man sein Leben, man genießt die Freiheit während des Studiums, man findet raus, wer man selbst ist. Ihr habt das immer alles zusammen getan, du hast überlegt, die Beziehung zu beenden. Warum? Um frei zu sein? Deine eigenen Erfahrungen machen zu können?

Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in einer ähnlichen Situation ist. Sie liebt dich und dennoch gibt ihr der Job und die andere Stadt das Gefühl frei zu sein. Ein Gefühl, dass sie so nicht kannte. Das lässt Zweifel aufkommen.

Die Frage ist nun: Ist der Wunsch nach dieser Beziehung, nach dieser Liebe oder der Wunsch nach Freiheit, das Verpasste nachzuholen größer?

Und das kann leider keiner von uns beurteilen. Ich denke du musst ihr 2-3 Wochen Zeit geben. Etwas Abstand gewinnen, ihr nicht immer schreiben/anrufen, wenn du das Bedürfnis hast. Dennoch zeige ihr, dass du sie liebst, aber überfordere sie nicht. Hat sie denn gesagt, dass du dich nicht mehr melden sollst? Dass sie Zeit für sich braucht? Oder wie seid ihr verblieben?

20.01.2013 23:29 • x 1 #3


M
Vielen Dank für eure Antworten.

Wir haben im Vorfeld gesagt das sie sich bei mir meldet. Das klappt auch. Aber nach dem Telefonat gestern bin ich wieder schwach geworden. Ich habe sie gerade angerufen und wir haben eine halbe Stunde miteinander gesprochen. Heute war sie nicht mehr so emotional, sondern sehr gefasst und analytisch.

Ja wir lieben uns, aber sie sagt immer sie weiß nicht wie. Als Mensch auf jeden Fall, aber als Partner? Sie hofft das ihr Herz irgendwann eine Antwort gibt.
Sie hat mir heute gesagt das ihr die Momente von damals immer wieder vor Augen kommen und sie wütend machen. Auch über sich selbst. Das sie das so lange mitgemacht hat und sich so etwas gefallen lassen hat. Sie weiß das ich mich seit einem dreiviertel massiv geändert habe. Sie sieht wie wichtig sie für mich ist, aber sie weiß nicht wie es weitergeht. Für sie ist die Entscheidung sehr bedeutsam, da sie große Auswirkung auf unsere Zukunft haben wird. Ich meine wir sind jetzt 26 und müssen überlegen was wir wollen.

Ich sage ihr immer wieder wie leid mir alles tut und das ich es gerne rückgängig machen würde. Sie weiß das und sagt dann wieder das sie das einfach nicht vergessen kann.

Ich habe sie dann noch gefragt wie wir es nächste Woche machen wollen und das ich sie nicht drängen will. Sie sagte dann das sie es noch nicht weiß sie das spontan entscheiden möchte. Auch haben wir ausgemacht das sie sich bei mir meldet.

Das Gefühl so hilflos zu sein ist echt schlimm. Ich hoffe so sehr das sie uns noch eine Chance gibt. Sie erträgt die derzeitige Belastung durch das alles auch nicht mehr lange hat sie gesagt. Das geht mir aber auch so. Dennoch habe ich Angst vor dem Moment X. Der Moment an dem wir uns entscheiden werden.

Ich habe sie durch mein abweisendes Verhalten so gekränkt das sie das immer wieder vor Augen hat und wütend auf mich und sich selbst ist. Vor allem da wir uns so enorm entwickelt haben fällt ihr das jetzt extrem auf. Mir übrigens auch und das macht mich noch mehr fertig.

Was soll ich machen? Eigentlich kann ich jetzt nur abwarten bis wir uns wieder sehen und ihr dann zeigen wie wichtig sie mir ist. Das ist so schwer alles zu geben und dann nur nicht zu viel.

Wir haben außerdem über das Thema Heirat gesprochen. Sie sagte das sie jetzt definitiv nicht zustimmen würde. Kann ich sogar verstehen, aber weh tut es trotzdem.

Ich weiß im Moment auch nicht mehr was mir lieber wäre. Eine schnelle Entscheidung und Gewissheit, oder alles so lange wie möglich hinauszögern und hoffen. Wahrscheinlich Ersteres, denn dieser Zustand ist kaum auszuhalten.

Ich verstehe nicht wie man sich lieben kann und trotzdem darüber nachdenkt sich zu trennen.

21.01.2013 00:24 • #4


A
Zitat von Moody:
Ich wurde kühler. Eigentlich bin ich auch eher ein kühler Einzelgänger.

Aber nach Jahren kam es wieder durch. Die Komplimente wurden weniger. Die Aufmerksamkeit schwand.
Sie wollte es aber auch spüren und sehen. Sie wollte umarmt werden. Geküsst und in der Öffentlichkeit von mir umgarnt werden. Das konnte ich nicht. Ich habe mir Regeln auferlegt.

In Momenten mit Freunden und Bekannten in denen über Zukunft gesprochen wurde, über Familie und Heiraten, habe ich aus mir nun keinen erfindlichen Gründen Dinge gesagt wie: So ein Mist. Ich will nie heiraten. Kinder brauche ich nicht.

Ich habe ihr dann immer gesagt wenn wir wieder zu zweit waren, das ich noch nicht wisse ob und wann ich Kinder haben wolle. Sie wollte doch nur einen Lichtblick, einen Wink von mir. Den gab es nicht.

Ich hatte Phasen in denen ich nicht mehr wusste ob ich sie noch brauche um glücklich zu sein. Ich nahm sie als selbstverständlich. Ich dachte darüber nach sie zu verlassen. Ich kümmerte mich nicht mehr.
Jeder Tag wurde gleich.

Ich sagte immer eine Fernbeziehung sei nichts für mich. Ich würde dann eher Schluss machen wollen.

Sie fand eine Stelle in einer 90km entfernten Stadt. Sie fragte mich wie ich das finden würde. Ich sagte wenn es ihr Wunsch ist, ok.

Das liegt daran das ich seit zwei Jahren in einer Art Trance war. Ich habe unsere Beziehung und sie nicht mehr entscheidend wahrgenommen. Ich habe mich nicht mehr ausreichend für sie interessiert. Als mir dann bewusst wurde das sie das jetzt macht, war ich schockiert.

Ich war enttäuscht und beleidigt und habe das immer an den Wochenenden zum Ausdruck gebracht. Vor anderen habe ich immer Druck gemacht sie solle sich doch schon mal nach neuen Jobs hier umsehen. Sie wollte nicht da ihr der Job Spaß macht. Ich war wieder enttäuscht und fing an zu grübeln. Ich versuchte dann mich für sie zu freuen, aber das gelang mir nicht. Ich konnte meine Enttäuschung nicht verbergen.


Sie sagte sie wurde von mir immer zurückgewiesen. Wir haben nie etwas unternommen. Ich bin zu inaktiv. Ich freue mich nicht für sie. Sie sagte die Zeit für sich tut ihr gut und sie genieße diese. Das war ein Stich mitten ins Herz. Frohe Weihnachten.

Ich habe ihr alles so offen gesagt wie nie zuvor. Wie sehr ich sie liebe und brauche. Das ich heiraten will und Kinder. Das sie die Frau meines Lebens ist. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie liebt mich noch, aber dieser Funken zwischen zwei Liebenden ist irgendwann verloren gegangen.

Sie brauche Zeit sich über ihre Gefühle klar zu werden. Sie denke im Moment das sie auch sehr gut alleine zurechtkommen würde.

Dieses Wochenende hat sie mir gesagt das sie nicht nach Hause kommt um zu sehen wie es ist und um sich klarer zu werden.
Ich habe ihr gesagt sie muss es so machen wie es für sie am besten ist. In Wirklichkeit war ich extrem traurig.

Heute morgen habe ich ihr geschrieben ob sie nicht heute nach Hause kommen wolle. Sie sagte das sie das jetzt durchzieht. Das war wieder ein Stich ins Herz. Es geht für mich auf und ab.

Warum musste es soweit kommen, das ich wieder spüre wie wichtig sie mir ist. Bin ich allein an allem schuld? Bin ich ein schlechter Mensch?
willkommen

du bist ausgestiegen aus der beziehung und bist nicht authentisch, du fühlst anders als du sprichst, behandelst deine freundin wie einen wohnungsgegenstand, überlegst selbst dich zu trennen - weil du sie nicht mehr brauchst
und sie sagt das selbst - weil sie dich nicht mehr braucht.
die liebe ist kein gebrauchsgegenstand, sondern muss wie eine empfindliche pflanze ständig gepflegt werden.
erst wenn wir allein glücklich sein können - sind wir wirklich frei für die liebe - weil damit viele erwartungen wegfallen.

eine sich selbsterfüllende prohezeihung ist eingetreten, ich vermute je mehr ihr euch kennengelernt habt je grösser wurde deine verlust-angst und je kühler hast du dich verhalten, aus selbst-schutz.

jetzt ist eingetreten wovor du dich am meisten gefürchtet hast und du hast es selbst inzeniert. du bist deshalb kein schlechter mensch, dein angst hat dich gepackt - aber anstatt mal genauer hinzuschauen und sie zu bearbeiten bist du innerlich ausgestiegen um das nicht fühlen zu müssen und jetzt hat dich deine angst wieder eingeholt.

ihr habt beide euren anteil daran, dass ihr euch soweit voneinander entfernt, euch nicht mehr genügend wertgeschätzt und nicht darüber gesprochen habt wie es wirklich im innen in euch aussieht.

viele verletzungen und enttäuschungen haben sich so summiert, sie hat abstand bekommen von dir.

ob ihr es schafft nochmal zusammenzufinden hängt von eurer bereitschaft ab und natürlich auch von den gefühlen, die noch da sind um diesen weg gemeinsam gehen zu können.

manchmal wachen wir oft erst auf - wenn alles schon den bach heruntergeflossen ist.
manchmal bekommen wir noch eine chance.

sei offen und rede mit ihr, macht euch bewusst, was euch fehlte, wo eure anteile liegen und was ihr ändern könnt, damit es wieder besser werden kann.

ich drücke dir die daumen!
viel glück!

21.01.2013 02:16 • x 1 #5


M
Danke Alena,
genau das Gefühl habe ich auch. Ich hatte gerade zu Beginn ziemliche Verlustängste. Das letzte was ich wollte ist an so einen Punkt gelangen. Und jetzt ist genau wie du sagst das ich alles selbst inszeniert habe.

Ich hoffe nur sie gibt mir noch die Gelegenheit zu zeigen wie wichtig mir alles ist. Aber eigentlich weiß sie das auch. Sie sagt ja auch selbst. Ich sei so verändert und lege mich ins Zeug. Sie sagte aber auch das sie überhaupt nicht mehr weiß ob sie mich jemals kannte, so verändert wie ich bin. Ich denke alles hat tiefe Spuren bei ihr hinterlassen. Sie sucht so sehr nach einer Antwort. Ich hoffe ihr ist unsere Beziehung genauso wichtig.

21.01.2013 07:32 • #6


M
Heute abend kommt sie nach Hause. Ich hoffe wir können reden oder zumindest einen schönen abend miteinander verbringen.

Ich weiß gar nicht wie ich mich jetzt verhalten soll.

21.01.2013 20:25 • #7


L
Hallo Moody,
ich drück dir die Daumen das es gut für euch läuft.

21.01.2013 20:47 • x 1 #8


A
bleibe offen, spreche über deine gefühle und deine wünsche und signalisiere auch deine bereitschaft an dir/eurer beziehung zu arbeiten.

ich drücke dir die daumen !

21.01.2013 21:59 • x 1 #9


M
Danke an euch!

Sie war ziemlich reserviert und wusste wahrscheinlich nicht wie sie sich verhalten soll. Wir haben erst über allgemeinere Dinge geredet. Wir sind dann schlafen gegangen. Ich wollte mich ihr körperlich nähern, aber sie konnte und wollte nicht. Danach haben wir eine Stunde lang gesprochen.
Ich habe ihr versucht zu erklären wie ich mich damals gefühlt habe, damit sie nachvollziehen kann was das mit mir los war. Sie sagte sie könne es verstehen. Auch sie hat Fehler gemacht, aber der Großteil der Schuld liegt bei mir. Sie hat sich verschlossen und ihre Gefühle unterdrückt, wahrscheinlich um sich zu schützen. Sie weiß nicht ob es nur noch Freundschaft ist. Das sie körperlich keine Lust mehr auf mich hat ist für sie schwer einzuordnen. Vielleicht ist es schon das Zeichen das alles weg ist, oder die Situation im allgemeinen macht ihr zu schaffen. Sie weiß es nicht. Sie hat Angst sich falsch zu entscheiden.
Ich soll abwarten. Sie will mich nicht verletzen und das macht ihr Druck.

Ich hab kein gutes Gefühl. Es macht mich so traurig. Ich weiß nicht mehr weiter.

22.01.2013 07:46 • #10


A
Zitat von Moody:
Sie hat sich verschlossen und ihre Gefühle unterdrückt, wahrscheinlich um sich zu schützen. Sie weiß nicht ob es nur noch Freundschaft ist. Das sie körperlich keine Lust mehr auf mich hat ist für sie schwer einzuordnen.

Ich soll abwarten. Sie will mich nicht verletzen und das macht ihr Druck.

Ich hab kein gutes Gefühl. Es macht mich so traurig. Ich weiß nicht mehr weiter.
hallo moody

es sind sehr wahrscheinlich noch einige verletzungen in ihr, du hast ihre gefühle nicht respektiert und gewürdigt, so sehr, dass sie sich selbst auch emotional blockieren musste um nicht neben dir erfrieren zu müssen, dennoch bleiben unterdrückte emotionen da - wo sollen sie dann auch sonst hin als im körper zu bleiben ? sie wird zeit brauchen damit sie ihre unterdrückten gefühle bearbeiten kann, was dann noch für dich übrig bleibt wird die zeit zeigen.

es wäre gut wenn du lernen kannst dir zu vergeben für die dinge, du du getan oder unterlassen hast, so kannst du dich auch besser auf eure situation einstellen und verständnisvoller auf sie schauen.

nutze die zeit um an dir selbst und deinen ängsten zu arbeiten, damit die basis stimmt falls sie dir nochmal eine chance gibt und ihre gefühle für dich wiederbeleben kann.

alles gute dafür!

22.01.2013 16:09 • x 1 #11


M
Vielen vielen Dank für die lieben Ratschläge.

Ich weiß das ich ihr einfach die Zeit geben muss. Auch mir muss ich Zeit geben mir die Situation einzugestehen.

Trotzdem verfalle ich auch immer wieder in Phasen tiefer Traurigkeit, Verzweiflung und Angst. Vielleicht muss ich mir einfach eingestehen das es jetzt erstmal so ist. Ich hoffe nur das wir das irgendwann wieder zusammen hinbekommen und sie mich wieder als ihren Partner lieben kann.

22.01.2013 20:50 • #12


A
es sind gefühle da, die in dieser situation verständlich sind - und es sind nur gefühle, auch wenn sie sich nicht toll anfühlen, sind sie da und deshalb ist es gut das du sie nicht verdrängst, sondern vollkommen annimmst. da kommt auch viel alter schmerz, der auch für deine verlassenheitsgefühle steht, mit hoch. lasse alles zu, das ist heilsam und bereinigt.
sorge gut für dich.

erst wenn du deine gefühle und ängste annimmst und akzeptierst, werden sie sich wandeln können und du wirst frei davon.

für euch beide eine schwierige phase, die ihr dennoch für euer wachstum und für die heilung alter gefühle nutzen könnt.
es kann durchaus hilfreich sein dies jetzt loszulassen, damit das aus dem weg ist und euch nicht mehr in der beziehung hindert.

22.01.2013 21:01 • x 1 #13


M
Ich kann mich wieder mal für die aufbauenden Worte bedanken. Das hilft ungemein. Genauso wie das Lesen hier im Forum.

Jetzt am WE kommt sie nach Hause, wenn sie es sich nicht wieder kurzfristig überlegt. Wir wollen uns am Sa mit einem befreundeten Pärchen treffen. Sie, unsere Freundin, weiß von unseren Problemen. Ich habe auch mit ihr schon viel gesprochen. Sie hat mich ebenfalls versucht aufzubauen und glaubt fest an mich und meine Freundin.
Jedenfalls ist es so das ich irgendwie Angst habe vor dem WE. Klar freue ich auf meine Freundin, aber ich habe Angst wieder kühl und analytisch behandelt zu werden. Angst in hoffnungslose Augen zu blicken. Angst davor wieder körperlich abgewiesen zu werden. Das tut extrem weh und verletzt. Vor allem weil seit drei Wochen körperlich nichts mehr lief. Dann fängt man an sich alles mögliche einzubilden.

Nachher habe ich eine Wohnungsbesichtigung und bereue zu tiefst überhaupt nach Wohnungen geschaut zu haben. Wie gesagt das war ein Reaktion aus Frust.

Ich habe auch gemerkt das ich mich wie nach einer Trennung verhalte. Vielleicht darf ich nicht so viel im Forum lesen. Ich weiß es nicht. Woher nur diese negativen Genken? Vorahnung?

Es ist schwer ihr nicht zu schreiben. Sie schreibt zwar jeden Tag einmal, aber die Nachriten in denen sie mir eine gute Nacht wünscht fehlen. Ich versuche alles zu akzeptieren und mit der Situation umzugehen, was aber sehr schwer fällt.

Danke für dieses Forum. Es hilft.

24.01.2013 17:27 • #14


M
Das ging schnell. Ich warte auf die Bahn um zur Besichtigung zu fahren und dann kam sie einfach nicht. Nach dem Anruf bei dem Makler haben wir den Termin auf nächste Woche verschoben.

Glaubt ihr an Schicksal? Irgendwie bin ich erleichtert. Aber jetzt bin ich wieder so früh allein zu Hause .

24.01.2013 19:31 • #15


A


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