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Immer bin ich Schuld

D
Hallo zusammen,

ich habe wirklich ein großes Problem. Und zwar zerbrach vor 4 Jahren meine Ehe. Meinen Mann habe ich sehr geliebt und ich bin bis heute nicht gänzlich drüber weg. Als es vorbei war, hat er mir eingeredet daran Schuld zu sein, dass er mich nicht mehr liebt. Ich war daran Schuld, dass er keine Freunde hat. ich war Schuld. Schuld. Schuld! Nun, leider habe ich ihm geglaubt und das hat mich sehr tief fallen lassen. Mein Urvertrauen komplett weg!
Ich habe vor 2 Jahren trotzdem versucht eine neue Beziehung einzugehen. naja. wo stehe ich jetzt?!
Wieder am Ende und wieder bin ich Schuld!
Schuld das er kein Sport mehr macht, Ich hätte ihm seine Familie weggenommen (seine Eltern können mich nicht leiden) und ich würde ihn nicht so akzeptieren wie er ist.
Das Ding ist, er ist Computer bzw. Spielsüchtig! Dies akzeptiere ich tatsächlich nicht. Das sagte ich ihm auch am Anfang unserer Beziehung, dass es für mich ein k.o Kriterium sei. Er wollte, dass ich ihm Helfe damit aufzuhören.
Tja, jetzt ist es so, dass er sagt, das gehört zu ihm und ich muss das akzeptieren. Er könne und wolle nicht aufhören.
Jetzt fühle ich mich, als hätte ich ihn die letzten zwei Jahre manipuliert, weil ich ihn vom Spielen abhalten wollte. Und ich frage mich, warum man mir immer die Schuld gibt?!

Ist es mein Verhalten, weil ich sage was ich möchte und nicht möchte? Also, bin ich dann Schuld, wenn sich mein Partner für mich verändert? Macht man sodass überhaupt? Sagen das einem etwas nicht will, wie das Zocken?

Er hat seine Sachen gepackt und bin alleine. Ich mag auch niemanden mehr mit meinen Problemen nerven, da es die letzten 4 Wochen häufiger heftig gekracht hat. Ich liebe ihn, aber er gibt mir nicht das Gefühl, dass er mich auch liebt. Er sagt es nur ab und an mal.

02.12.2020 23:23 • #1


A
Zitat von Dine87:
Dies akzeptiere ich tatsächlich nicht. Das sagte ich ihm auch am Anfang unserer Beziehung, dass es für mich ein k.o Kriterium sei.

Nun.
Akzeptierst du das zocken generell nicht oder eher die Sucht danach und das übermäßige spielen?
Weil ich schätze es sollte irgendwo ein geben und nehmen sein.
Er für seinen Teil könnte irgendwo mehr Zeit mit dir verbringen, anstatt zu zocken daraufhin solltest du auch akzeptieren können, wenn er sich selber mal Zeit nimmt für die Konsole.

Lg

02.12.2020 23:44 • x 1 #2


A


Immer bin ich Schuld

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Luto
Zitat von Dine87:
Und ich frage mich, warum man mir immer die Schuld gibt?!

mit Schuld hat das wenig zu tun... eher mit offenen Augen bei der Partnerwahl... ist man erst einmal auch allein glücklich, und empfindet man den Partner als Sahnehäuptchen oben drauf? oder will man durch einen Partner eigene Baustellen kitten? Letzteres funktioniert sehr selten, aber wenn man einen spielsüchtigen Partner nicht mehr inspirieren kann, dann funktioniert es einfach nicht, und keiner hat Schuld...
Menschen verändern sich selten, und entweder hat man Spaß am Leben, oder nicht ...

02.12.2020 23:46 • x 1 #3


B
Liebe Te!
Du ziehst für dich immer das gleiche Männerbilder an. Diese Verhaltensstruktur musst du aufarbeiten ansonsten wirst du immer an Männer geraten die dir die Schuld geben für ihr verkorkstes Verhalten.

03.12.2020 00:14 • #4


MissGeschick
Hallo,
fürs nächste Mal solltest du dir merken, dass solche Verhaltensweisen die dir schon bald auffallen und dich nerven ein Grund sein sollten diesen Mann nicht weiter kennenzulernen. Am Anfang verspricht sich immer leicht was man alles ändern will und wird. Aber letztendlich bleibt meist doch eine eingeschliffene Gewohnheit bestehen oder wird sogar schlimmer. Man muss sich auch bewusst sein, dass man immer nur sich selbst, oder die Situation ändern kann. Niemals einen anderen. Wenn man etwas nicht mag, dann muss man sich davon konsequent distanzieren. Das gekauft wie gesehen Prinzip gilt auch für die Kennenlernphase. Mache ich jemanden mit solchen Marotten zu meinem Partner muss ich die leider akzeptieren. Kein Mensch auf der Welt muss und sollte sich für den Partner verändern müssen. Klar kann man darüber reden. Man kann auch gemeinsam Ziele formulieren und sich bewegen. Aber einen andern Menschen verändern gelingt nie. Entweder bist du happy mit ihm so wie er ist, oder er hat Recht zu gehen.

03.12.2020 00:26 • x 2 #5


Gorch_Fock
Ich denke auch, dass hier unbearbeitete Muster und falsche Glaubenssätze ursächlich sind. Da musst Du ran, liebe TE. Vielleicht auch mal mit prof. Hilfe. Zum einen musst Du Deinen Selbstwert stärken und die gänigsten Manipulationstechniken kennen ( insb. Schuldumkehr). Zum anderen aber auch lernen, dass ein Partner niemals (!) Therapeut oder Suchtberater ist. Das kann nur scheitern. Ursächlich hier ist oft ein ungesundes Helfersyndrom, was oft bei Frauen anzutreffen ist. Sehr oft sind dort schon in der Kindheit Probleme aufgetreten. Auch da mal genauer hinschauen. Möglich ist auch, dass Du starke Signale aussendest, die beim Partner den Wunsch auslösen sich anzupassen ( Aufgabe Hobbies). Gerade wenn Du selbst angeschlagen / zur Depression neigst, wird das Partner zu so einem Verhalten bringen. Und letztlich kommt dann der Ausbruch.

03.12.2020 05:02 • x 1 #6


OxfordGirl
Einen Partner verändern zu wollen, rächt sich meistens, spätestens nach Ablauf der Verliebtheitsphase.
Eigentlich ein ganz klassischer Verlauf:
Du merkst gleich, das dir was überhaupt nicht gefällt, sprichst das auch an:
Zitat von Dine87:
Das sagte ich ihm auch am Anfang unserer Beziehung, dass es für mich ein k.o Kriterium sei.

Um dich nicht gleich zu verlieren, versucht er, dir zu gefallen, und redet sich selbst ein, das er sich ändern kann:
Zitat von Dine87:
Er wollte, dass ich ihm Helfe damit aufzuhören.

Den Partner mit ins Boot zu holen, schafft zusätzlich eine Art besondere Verbindung, man hat ein gemeinsames Projekt, an dem es sich zu arbeiten lohnt, und bei erfolgreichem Abschluss winkt die beste Beziehung ever. Soweit die Vorstellung. Die Realität zeigt ganz oft einen anderen Ausgang dieses Projektes. Wenn die rosa Brille schwächer wird, schwindet auch die Einsicht und der Wille zur Veränderung. Dir zu gefallen ist nicht mehr die Top- Prio, eigene Bedürfnisse werden wieder wichtiger, und werden auch kommuniziert:
Zitat von Dine87:
Tja, jetzt ist es so, dass er sagt, das gehört zu ihm und ich muss das akzeptieren

So wie du anfangs indirekt gedroht hast, ihn zu verlassen, ist er jetzt in der Position zu sagen: nimm mich wie ich bin oder gehe. Es liegt jetzt an dir, zu entscheiden.

03.12.2020 07:34 • x 2 #7


Cienne
Zitat von Dine87:
Als es vorbei war, hat er mir eingeredet daran Schuld zu sein, dass er mich nicht mehr liebt. Ich war daran Schuld, dass er keine Freunde hat. ich war Schuld. Schuld. Schuld!

Hinterher jemanden etwas anzukreiden ist einfach. Vermutlich war er einfach unzufrieden mit seinem Leben und am Ende geht sogar noch seine Ehe kaputt. Den Ex-Partner als Sündenbock zu degradieren machen viele. Ich würde mir da keine Gedanken machen, da muss man ihn fluchen lassen. Dass er dich nicht mehr geliebt hat, dafür kannst du nix. Dass er keine Freunde hat, dafür kannst du höchstwahrscheinlich auch nix. Immerhin ist jeder immer noch ein freier Mensch und kann seine Frezeit eigenständig gestalten.


Zitat von Dine87:
Schuld das er kein Sport mehr macht, Ich hätte ihm seine Familie weggenommen (seine Eltern können mich nicht leiden)

Ach, hast du seine Mitgliedskarte vom Fitnessstudio etwa versteckt? Sport kann man auch hervorragend daheim machen und draußen laufen gehen. Es ist Schwachsinn, den Grund für die eigene Demotivation jemanden in die Schuhe zu schieben. Dass seine Eltern dich nicht mögen, ja das ist Pech. Aber ist leider so, dass man sich die Schwiegereltern nicht aussuchen kann. Wieso du ihm seine Familie weggenommen hast, ist etwas seltsam, er konnte sie doch sicherlich trotzdem regelmäßig besuchen? Hattest du deinem Ehemann irgendwelche Sachen verboten?


Zitat von Dine87:
Das Ding ist, er ist Computer bzw. Spielsüchtig! Dies akzeptiere ich tatsächlich nicht. Das sagte ich ihm auch am Anfang unserer Beziehung, dass es für mich ein k.o Kriterium sei.

Ja, wenn du das von Anfang an doof empfunden hast, stand die Beziehung auf keinem guten Fundament. Was ist denn deiner Meinung Computer/Spiele süchtig? Wie sahen die Ausmaße seiner Freizeitgestaltung diesbezüglich aus?


Zitat von Dine87:
Er wollte, dass ich ihm Helfe damit aufzuhören.

Das funktioniert eh nie. Manche erhoffen sich, dass sie durch den Partner etwas Motivation für ein besseres Leben erhalten, aber am Ende muss man das selbst in die Hand nehmen. Du hast ein Händchen dafür, dir genau solche Männer mit diesem Anspruch herauszupicken.


Zitat von Dine87:
Tja, jetzt ist es so, dass er sagt, das gehört zu ihm und ich muss das akzeptieren. Er könne und wolle nicht aufhören.

Tja, Recht hat er. Wenn er ein vorm PC sitzender Muffel sein will, ist es eben so. Man muss selbst entscheiden, ob man mit so einem Menschen zusammenleben kann oder nicht.

Zitat von Dine87:
Jetzt fühle ich mich, als hätte ich ihn die letzten zwei Jahre manipuliert, weil ich ihn vom Spielen abhalten wollte. Und ich frage mich, warum man mir immer die Schuld gibt?!

Schwierig zu sagen, hier kennt dich keiner. Vielleicht hast du eine Ausstrahlung, die es den anderen erlaubt, dich runterzuputzen. Vielleicht versuchst du wirklich, deine Partner in eine Richtung zu lenken, die dir passt, anstatt die Männer so zu nehmen, wie sie eben sind. Oder du hattest mit den beiden Männern einfach ins Klo gegriffen, wer weiß das schon. Ich glaube aber schon, dass die Schuld immer ein wenig in beiden Parteien liegt, also gehe ich mal von einem Kommunikationsproblem aus.


Zitat von Dine87:
Ist es mein Verhalten, weil ich sage was ich möchte und nicht möchte? Also, bin ich dann Schuld, wenn sich mein Partner für mich verändert? Macht man sodass überhaupt? Sagen das einem etwas nicht will, wie das Zocken?

Ich finde, man kann in einem gewissen Rahmen schon sagen, was einem gefällt und was nicht. Wichtig ist dabei, WIE man solche Dinge anspricht. Anklagend ist nie gut Ich find's doof, dass du so viel am PC hockst! Du bist spielesüchtig! Darauf reagiert man halt gerne automatisch trotzig. Besser ist es, Gegenvorschläge für die Freizeitgestaltung anzubringen. Auch solltest du vielleicht vorher immer überlegen, ob dir die jeweilige Eigenart wirklich so sehr missfällt, dass es sich lohnt, es anzusprechen.

Und am Ende passen manche Menschen einfach nicht zueinander. Ich würde beim nächsten Mal vielleicht einfach am Anfang einer Beziehung eher beobachten und schauen, ob mir der andere auch nach einem Jahr noch gefällt. Aber ohne anklagend zu sein oder zu versuchen, den anderen für sich passend zu machen. Immerhin ist es auch okay, sich zu trennen, weil der andere einem doch nicht so gefällt. Aber es ist nie gut, zu glauben, dass man jemanden verändern zu können, das geht immer schief.

03.12.2020 08:33 • x 1 #8


D
Vielen Dank, für die recht vielen objektiven Meinungen. Ich bin total überrascht, wie konstruktiv alle geschrieben haben.
Danke dafür!

Zitat von Azza:
Akzeptierst du das zocken generell nicht oder eher die Sucht danach und das übermäßige spielen?


Hallo Azza. Ich akzeptiere dieses zombiehafte Ich schalte meine echte Umgebung aus und gebe mich der virtuellen Welt vollkommen hin, nicht! Er kümmert sich dann auch nur noch um seine Dinge um gerade eben nicht aufzufallen, dass er viel spielt. Ich bin alle zwei Wochen im Home-Office und er wird mega nervös wenn er nicht so kann, wie er möchte. Wir haben nur ein Arbeitszimmer. Wenn ich natürlich an Meetings Teilnehmen muss, dann kann er nicht mit seinen Kollegen über TeamSpeak quatschen wie er will. Haushalt bleibt liegen, das Arbeitsleben wird einfach AU geschrieben. Er sagt, dass spielen ist sein Ventil, aber das kann doch keine Dauerlösung sein!? Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn man spielt. Aber dann sollte man doch alles andere nicht vernachlässigen. Wozu braucht er eine Partnerin, wenn sich sein Leben nicht in der Wirklichkeit abspielt?!

Zitat:
eher mit offenen Augen bei der Partnerwahl.

Hallo Luto,
er hat es anfänglich ja noch arg vor mir versteckt. Das Ausmaß von Anfang an einzuschätzen, war also sehr schwer.

Zitat:
Diese Verhaltensstruktur musst du aufarbeiten

Hallo Butterblume: Kannst du mir auch sagen, welche Verhaltensstruktur das ist?

Zitat:
fürs nächste Mal solltest du dir merken, dass solche Verhaltensweisen die dir schon bald auffallen und dich nerven ein Grund sein sollten diesen Mann nicht weiter kennenzulernen.

Hallo MissGeschick: Das empfinde ich als extrem schwer. Denn jeder hat ja irgendwie seine Macken. Mir war immer wichtig, kann ich damit Leben, oder nicht?! Viele Dinge spürt man aber doch auch viel zu spät.

Zitat:
Ich denke auch, dass hier unbearbeitete Muster und falsche Glaubenssätze ursächlich sind.

Danke, Gorch_Fock: Ich würde gerne wissen, welche das sein können? Prof. Hilfe hole ich mir. Ich habe aber erst im Januar einen Termin. Mir sind einige Manipulationstechniken bekannt. Allerdings fallen mir diese in einem direktem Konflikt nicht sofort auf. Mein Helfersyndrom habe ich glaube ich ganz gut im Griff. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass sich das Geben und Nehmen die Waage halten muss. Nur manchmal kippt die Waage halt sehr sehr schnell.
Zitat:
Möglich ist auch, dass Du starke Signale aussendest, die beim Partner den Wunsch auslösen sich anzupassen
Hierzu stellt sich die Frage, sollte ICH daran arbeiten, oder ist es eine Sache meines gegenübers?

Zitat:
Wieso du ihm seine Familie weggenommen hast, ist etwas seltsam, er konnte sie doch sicherlich trotzdem regelmäßig besuchen?

Hallo Cienne: Ich habe ihm immer gesagt, dass ich mit seinen Eltern nichts zu tun haben will, da die beiden mich aufs übelste beschimpfen und mir Unterstellungen machen, die nicht stimmen. Seine Mutter hat ein sehr großes Problem ihren Jungen loszulassen. Aber.....ich habe auch immer gesagt, dass es seine Eltern sind und er sie unbedingt weiter besuchen sollte. Ich empfand diese Beziehungsebene als sehr wichtig.
Zitat:
Hattest du deinem Ehemann irgendwelche Sachen verboten?

VERBOTEN....Nein! Er konnte machen was er will. Nur musste er manche Sachen halt einfach alleine machen, da ich nicht mitmachen wollte. Dann hat er es aber meist sein gelassen.
Zitat:
Was ist denn deiner Meinung Computer/Spiele süchtig? Wie sahen die Ausmaße seiner Freizeitgestaltung diesbezüglich aus?

Für mich ist es ein Suchtverhalten, wenn ich irgendwas nicht mehr sein lassen kann und andere wichtige Dinge im Leben vernachlässige. Arbeiten gehen, Familie, Freunde, Waschen, Putzen usw.. Er hat mal sehr aktiv Handball gespielt, aber irgendwann wurde ihm das zu viel und er hat aufgehört. Das ging dann zwei Monate gut, dann hat er wieder angefangen und dann wieder aufgehört. Ansonsten kümmert bzw. verwaltet er noch die Häuser seines Großvaters. Quasi Nebenbei, wenn er muss. Da klingelt das dicke Erbe! Neben seiner jetzigen dritten Ausbildung die er jetzt angefangen hat, gibt es da nichts! Anfänglich haben wir beide immer sehr die Natur genossen. Dies wurde einfach durch den Computer abgelöst.
Zitat:
also gehe ich mal von einem Kommunikationsproblem aus.

Das sehe ich zu 100% so! Allerdings sagte er häufig, ich kann nicht einfach so ein Gespräch mit sensiblen Themen anfangen. Oder er blockte ab in dem er einfach im Gespräch den Fernseher anmachte, sich Köpfhörer aufsetzte, wegging
oder einfach wie so häufig nichts dazu sagte. Er bliebt häufig nicht beim Thema, lenkte ab oder verdrehte die Tatsachen. Ich wollte ihn verstehen und habe ihn auch gefragt, wie er etwas genau meint, wenn ich den Eindruck hatte etwas falsch zu verstehen.
Zitat:
Besser ist es, Gegenvorschläge für die Freizeitgestaltung anzubringen.

Habe ich versucht. Es war ihm dann meist zu spät (18 Uhr) oder halt anscheinend zu langweilig.
Zitat:
Auch solltest du vielleicht vorher immer überlegen, ob dir die jeweilige Eigenart wirklich so sehr missfällt,
damit habe ich in der Tat ein Problem, woran ich arbeiten werde. Allerdings ging mir das Zocken so richtig auf die Nerven. Ich konnte einfach nicht anders, als ihn dabei auf den Sac.... zugehen.

03.12.2020 10:12 • #9


Cienne
Zitat von Dine87:
Ich habe ihm immer gesagt, dass ich mit seinen Eltern nichts zu tun haben will, da die beiden mich aufs übelste beschimpfen und mir Unterstellungen machen, die nicht stimmen. Seine Mutter hat ein sehr großes Problem ihren Jungen loszulassen. Aber.....ich habe auch immer gesagt, dass es seine Eltern sind und er sie unbedingt weiter besuchen sollte. Ich empfand diese Beziehungsebene als sehr wichtig.

Ist auch dein gutes Recht. In meinem Freundes-/Bekanntenkreis haben manche mit ihren Schwiegereltern in spe auch nicht viel zu tun und wollen nicht, weil die Chemie nicht stimmt. Sowas muss der Partner dann auch akzeptieren. Das Leben ist leider nicht perfekt und Menschen verschieden. Es ist gut, dass du da deine Position genannt hast, ihn aber nicht vor so eine albernen Wahl wie Ich oder deine Familie gestellt hattest, also hat er kein Recht, dir irgendwas von wegen verlorener Familie zu trällern.


Zitat von Dine87:
Für mich ist es ein Suchtverhalten, wenn ich irgendwas nicht mehr sein lassen kann und andere wichtige Dinge im Leben vernachlässige. Arbeiten gehen, Familie, Freunde, Waschen, Putzen usw.. Er hat mal sehr aktiv Handball gespielt, aber irgendwann wurde ihm das zu viel und er hat aufgehört. Das ging dann zwei Monate gut, dann hat er wieder angefangen und dann wieder aufgehört. Ansonsten kümmert bzw. verwaltet er noch die Häuser seines Großvaters. Quasi Nebenbei, wenn er muss. Da klingelt das dicke Erbe! Neben seiner jetzigen dritten Ausbildung die er jetzt angefangen hat, gibt es da nichts! Anfänglich haben wir beide immer sehr die Natur genossen. Dies wurde einfach durch den Computer abgelöst.

Ah okay, das hört sich in der Tat schwierig an. Wenn gewisse Pflichten vernachlässigt werden, finde ich sowas auch richtig schlecht. Dass dein Ex nicht mal arbeiten gegangen ist ... uff. Mein Ex hat auch viel PC gespielt und es hat mich manchmal etwas genervt, aber er ist soweit arbeiten gegangen und hat das Gröbste im Haushalt geschafft. Aber ja, wir hatten anfangs auch viel mehr zusammen unternommen und als das durch den PC ersetzt wurde, hat es mich auch geärgert. Er hatte das eigentlich auch als schwierig empfunden, aber irgendwie war der PC seine Flucht aus dem Alltag.


Zitat von Dine87:
Allerdings sagte er häufig, ich kann nicht einfach so ein Gespräch mit sensiblen Themen anfangen. Oder er blockte ab in dem er einfach im Gespräch den Fernseher anmachte, sich Köpfhörer aufsetzte, wegging
oder einfach wie so häufig nichts dazu sagte. Er bliebt häufig nicht beim Thema, lenkte ab oder verdrehte die Tatsachen. Ich wollte ihn verstehen und habe ihn auch gefragt, wie er etwas genau meint, wenn ich den Eindruck hatte etwas falsch zu verstehen.

Bah. Okay, man kann vielleicht manchmal den falschen Zeitpunkt für solche Gespräche finden, aber dass sie ständig abgeblockt werden ... ganz ehrlich, so eine Beziehung will man dann sowieso nicht führen. Dein Ex ist wie mein Ex, sie flüchten in die Computerwelt. Das Leben ist anstrengend und dann nervt die Freundin noch damit, dass sie Lösungen einfordert Ehrlich gesagt sind solche Typen auch nicht wirklich für eine respektvolle und gesunde Beziehung geeignet.


Zitat von Dine87:
damit habe ich in der Tat ein Problem, woran ich arbeiten werde. Allerdings ging mir das Zocken so richtig auf die Nerven. Ich konnte einfach nicht anders, als ihn dabei auf den Sac.... zugehen.

Ja, die Frage ist, wie oft du damit angekommen ist. Ich kann aber verstehen, dass man irgendwann in einer Frustspirale landet, wenn man einfach nie Antworten vom Partner bekommt und alles unter den Teppich gekehrt wird. Gräme dich nicht, an der Beziehung zu arbeiten versucht zu haben. Er hat anscheinend 0 Engagement für euer Arrangement gezeigt zu haben.


Ich denke mal, dass du vielleicht kleine Anteile hast, aber du hauptsächlich an etwas seltsame Männer geraten bist. Vielleicht solltest du in Zukunft früher die Reissleine ziehen und eine Beziehung nicht am Leben erhalten, wenn sie dich eigentlich nicht zufriedenstellt, weil beide Partner zu unterschiedlich sind.

03.12.2020 11:01 • x 1 #10


D
Vielen lieben Dank für deine Worte Cienne,

Er hatte mich gerade angerufen und mich nach einer Entscheidung gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass ich mit seinem Spielkonsum nicht leben möchte. Er meinte daraufhin, dass wir dann wohl zu verschieden sind und es nichts bringen würde weiter zumachen. Das macht mich fassungslos!
Irgendwie fühle ich mich aber auch unnormal in dieser Geschichte!

Was ist denn überhaupt ein gesundes Spielverhalten? Wieviel Stunden am Tag? Ich gehe 8 Stunden am Tag arbeiten, Schlafe 6-8 Stunden, gehe Einkaufen, mache essen und den Haushalt ca. 2-3 Stunden. Körperpflege und Fahrtzeiten ca. 2 Stunden. Bleiben noch 3 Stunden übrig, die ich entweder mit mir selbst oder meinen Partner verbringen kann.
Jetzt streichen wir mal die Zeit mit dem Partner, das Arbeiten gehen, den Haushalt und die Fahrtzeit....sind wir bei 12 Stunden die gespielt werden könnten. TÄGLICH!

Ich verstehe das einfach nicht und warum man sich da keine Hilfe holen will! Sorry!

03.12.2020 11:37 • #11


Cienne
Naja, sieh das mal nicht so eng. Es ist auch vollkommen okay, seine Freizeit mit Videospielen zu verbringen. Ich hab auch eher nerdige Freunde, die am Abend meistens 4-5h spielen. Aber die gehen nicht jeden Tag einkaufen und bestellen sich häufiger etwas zu Essen, machen ihren Haushalt nur am Samstag und haben eine Fahrtzeit von maximal 1h am Tag. Körperpflege ist dann wohl der schnelle Gang unter die Dusche und Zähne putzen. Und die haben auch Partner, die Nerds sind oder eigene Hobbies haben und akzeptieren, dass nicht immer Päarchenzeit ist.

Jeder teilt seine freie Zeit so ein, wie er mag. Von Spielesucht würde ich bei meinen Freunden nicht reden, die Prioritäten sind einfach andere. Ich spiele auch gerne Games, aber ich mache auch noch 3mal die Woche Sport abends und versuche so viel zu Kochen wie es geht. Das kostet eben tatsächlich Zeit und dann spiele ich nicht jeden Abend etwas.

Man merkt, dass die Prios von deinem Ex andere sind wie deine. Tut mir leid, ihr passt einfach nicht zusammen, das musst du akzeptieren. Such dir beim nächsten Mal jemanden, der besser zu deinem Alltag passt.

03.12.2020 11:49 • #12


A
Zitat von Dine87:
... und wieder bin ich Schuld!

Das ist doch nur die Meinung dieser beiden Männer.
Menschen dürfen unterschiedliche Meinungen haben.
Was ist denn Deine eigene Meinung?

03.12.2020 12:12 • x 1 #13


D
Zitat von Arjuni:
Das ist doch nur die Meinung dieser beiden Männer.
Menschen dürfen unterschiedliche Meinungen haben.
Was ist denn Deine eigene Meinung?


Meine Meinung dazu ist, dass ich mir gerne hierzu alles angehört hätte, was ich hätte besser machen können.
Ich hätte entscheiden können, ob ich etwas verändern möchte oder halt eben nicht. Eine Beziehung ist früher oder später immer Arbeit, wenn man sie am Laufen halten möchte. Bei manchen geht es leichter, bei manchen halt nicht.

Fakt ist, dass er für sein Leben selbst verantwortlich ist. Das weiß ich in der Theorie.

Danke für deinen Selbsthilfeanstoß! Ich habe unglaublich Panik davor alleine zu sein!

03.12.2020 12:27 • #14


J
Zitat von Dine87:
ch war Schuld. Schuld. Schuld! Nun, leider habe ich ihm geglaubt und das hat mich sehr tief fallen lassen. Mein Urvertrauen komplett weg!

Und warum hast Du das vorbehaltlos geglaubt? Damit sowas passiert, gehören immer zwei dazu.

Zitat von Dine87:
Schuld das er kein Sport mehr macht, Ich hätte ihm seine Familie weggenommen (seine Eltern können mich nicht leiden) und ich würde ihn nicht so akzeptieren wie er ist.

Wenn Dir mind. zwei Mal hintereinander ein und dasselbe passiert, ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass es an den anderne Protagonisten liegt.

Zitat von Dine87:
Das Ding ist, er ist Computer bzw. Spielsüchtig! Dies akzeptiere ich tatsächlich nicht. Das sagte ich ihm auch am Anfang unserer Beziehung, dass es für mich ein k.o Kriterium sei.

Sucht ist eine Geliebte, gegen die Du nur verlieren kannst.

Zitat von Dine87:
Er wollte, dass ich ihm Helfe damit aufzuhören.

Du bist aber seine Partnerin und nicht seine Therapeutin!

Zitat von Dine87:
Tja, jetzt ist es so, dass er sagt, das gehört zu ihm und ich muss das akzeptieren. Er könne und wolle nicht aufhören.

Er ist definitiv noch nicht am Nullpunkt. Nimm die Beine in die Hand und lauf so schnell Du kannst.

Zitat von Dine87:
Und ich frage mich, warum man mir immer die Schuld gibt?!

Weil Du es geschehen lässt.

Mein Tipp: Schau erstmal ganz genau nach Dir selbst. Wir scheitern in Beziehungen nicht am Partner, sondern an unserer eigenen Vergangenheit. (Eva-Maria Zurhorst). Also - was sind Deine diesbezüglichen Päckchen?

Zitat von Dine87:
Danke für deinen Selbsthilfeanstoß! Ich habe unglaublich Panik davor alleine zu sein!

Das hier wäre schon mal ein Anfang ...

04.12.2020 13:15 • x 2 #15


A


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