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Immer die gleichen Schemata - ich bin verzweifelt

T
Liebe @Reflecting_112, ich finde nicht dass dein Anspruch im Bezug auf Nähe/körperliche Nähe zu hoch war - ganz im Gegenteil. Das gehört doch normalerweise zu einer liebevollen Beziehung dazu!

Aber wo ich deinen Anspruch zu hoch finde ist die Tatsache, dass du erwartet hast, dass der Mann all dein Gemecker und deinen Terror toleriert und dennoch bei dir bleiben mag.

Du schreibst, du hattest eine überbehütete Kindheit.
Wie waren deine Eltern so - wurden dir Grenzen gesetzt?
Deutlich mitgeteilt, wenn es Zuviel war?
Oder waren deine Eltern sehr gutmütig und (wie man heute sagt) bedürfnisorientiert unterwegs, und du standest nonstop im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit..?
(Bin Pädagogin und das ging mir beim Lesen deines Textes als erstes durch den Kopf...)

Du sagst, du benimmst dich in den Beziehungen nicht gut, wenn es nicht nach deinen Vorstellungen geht (wie ein kleines Kind, das gerade mal nicht bekommt, was es haben möchte?) und die Männer mutieren zu Är...en... meine Vermutung: aus purer Hilflosigkeit. Denn was will man machen, wenn man etwas nicht zu leisten vermag und ein anderer immer und immer wieder fordert, bohrt und tritt? Am Ende bleibt einem ja nur, zu gehen.

Gutmütige Eltern tun das natürlich nicht - daher vielleicht die Missannahme (falls man es so erlebt hat), man könne es mit dem Partner genauso machen, dessen Liebe sei am Ende auch so unerschütterlich..?

Gehst du denn mit deinen Freunden auch so um, dass es da Drama und Meckern gibt, wenn deine Erwartungen nicht erfüllt werden, oder verhältst du dich da anders..?
Wenn ja, warum...?

Bitte - diese Fragen müssen hier alle nicht öffentlich beantwortet werden. Es sollen nur Anregungen zum Nachdenken und für eigene Überlegungen sein.

Kann ja auch sein, dass ich absolut falsch liege (ich kenne dich ja nicht und kann nur von dem ausgehen, was du hier bisher berichtet hast, was auf der einen Seite einiges, auf der anderen Seite aber natürlich nicht viel war.)

Dass du eine Therapie machst, ist auf jeden Fall sehr gut... da sollte doch auch noch einiges klarer werden.

18.10.2023 07:08 • x 5 #16


R
@thegirlnextdoor danke für diesen Beitrag ! Ich habe mich sehr wiedererkannt ! Werde mir die Fragen nochmal im Detail ansehen.

18.10.2023 10:47 • x 1 #17


A


Immer die gleichen Schemata - ich bin verzweifelt

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18.10.2023 10:50 • #18


ElGatoRojo
Zitat von Reflecting_112:
Ich weiß jetzt auch nicht, soll ich mich entschuldigen, muss es heute dann eigentlich vorbei bringen. Oder in den Briefkasten werfen.

Eigentlich? Oder doch nicht? Ach - ist ja nur für ihn wichtig, oder wie? Und dann wunderst du dich?

18.10.2023 10:52 • x 1 #19


R
@ElGatoRojo Bitte lass es gut sein. Es hag sich schon erledigt.

18.10.2023 10:59 • #20


Hansl
Zitat von Reflecting_112:
vorab entschuldige ich mich schon einmal für den langen Text


Im Prinzip sagt dies schon sehr viel über Dich aus.
Warum so unterwürfig?
Diese Überlegungen sind der Anfang.

18.10.2023 11:01 • x 1 #21


D
Zitat von thegirlnextdoor:
Gutmütige Eltern tun das natürlich nicht - daher vielleicht die Missannahme (falls man es so erlebt hat), man könne es mit dem Partner genauso machen, dessen Liebe sei am Ende auch so unerschütterlich..?

Eltern, die überbehüteten, engen vor allem das Kind auch ein und nehmen ihm die Luft zum Atmen. Oft sind es auch sogenannte Auftragskinder, die die unerfüllten Träume der Eltern umsetzen sollen. Wenn das Kind aber kaum Selbstwirksamkeit erfährt, weil die Eltern alles abnehmen, dann hat es als Erwachsener keine Tools, um eigene Bedürfnisse zu spüren und angemessen durchzusetzen. Zudem nervt es womöglich, dann auch noch die Bedürfnisse des Partners erfüllen zu müssen, da es wieder Erwartungen von Außen sind. Das frustriert und bringt womöglich eine Zerrissenheit mit sich. Man weiß im Grunde nicht genau, wer man ist und was man überhaupt möchte, hatte man ja gar nicht die Möglichkeit, sich eigenständig zu entwickeln. Wenn ich das selbst nicht weiß, erlebe ich mich in der Beziehung als hilflos/abhängig und wie vielleicht von den Eltern damals, eingeengt. Weil ich selbst aber so erzogen wurde, dass ich immer alles richtige mache, kann es ja nur am Partner liegen. Diese Nähe, die ich mir zwar auch wünsche, wird auch zeitgleich als Gefahr gesehen und was mache ich da am besten? Ich kritisiere und breche Streit vom Zaun und hab dann wieder mein unabhängiges Leben für mich, auch wenn es erstmal schmerzt.

18.10.2023 15:22 • x 1 #22


T
@Doppelherzchen stimmt! Es kommt stark darauf an auf welche Weise überbehütet wurde, wie die Eltern sich verhalten haben. Gibt auch überbehütende Eltern, die keine speziellen Ansprüche an die Kinder stellen. Oder Eltern, die Mischformen betreiben - einerseits jeden Wunsch erfüllen/dem Kind keinerlei Grenzen zeigen, andererseits fordern. Es hängt sehr davon ab, wie die Eltern das handhabten. Sind aber alles sehr wichtige Punkte/Anregungen für die TE.

18.10.2023 15:29 • x 1 #23


D
Zitat von thegirlnextdoor:
Oder Eltern, die Mischformen betreiben - einerseits jeden Wunsch erfüllen/dem Kind keinerlei Grenzen zeigen, andererseits fordern.

Ganz genau! Leider ist nämlich meistens genau das der Fall - von allem ein bisschen - und das Chaos ist perfekt…

18.10.2023 15:33 • x 1 #24


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