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Immer die gleichen Schemata - ich bin verzweifelt

R
Hallo ihr Lieben,

vorab entschuldige ich mich schon einmal für den langen Text. Ich hoffe ihr könnt mir mit etwas objektiven Input weiterhelfen, bin wirklich verzweifelt.

Ich hatte in meinem Leben 3 Beziehungen. Eine 5-jährige (von mir beendet), danach eine kurze Beziehung, die sehr toxisch wurde und schlussendlich ich auch betrogen wurde und nun die gerade zu Ende gegangene nach zwei Jahren.

Zur aktuellen Situation: Mein Ex und ich lernten uns kennen nachdem wir beide erst vor kurzem verlassen worden waren. Es begonn als Freundschaft, wir waren füreinander da, erzählten uns unser Leid. Schnell merkten wir, dass da mehr ist. Wohlwissend, dass wir beide noch nicht 100% emotional soweit waren, beschlossen wir dennoch nach einigen Monaten einen Versuch zu wagen. Mir war vorher noch nie so ein Mann begegnet. Er hatte alles was ich mir immer gewünscht hatte und obwohl durch die erst kurz vorher passierten Trennungen nicht die rosarote Anfangsphase möglich war und der Beginn somit etwas „rationaler“ - fühlte es sich für mich richtig an. Doch schnell fiel mir auf, dass er gefühlt irgendwie auf der Handbremse blieb. Ich konnte mich mit der Zeit vollständig öffnen, vergaß meinen Ex und ließ mich fallen. Aber er blieb so. In der Kennenlernphase war er noch herzlich, warm. Als wir zusammen kamen ebenfalls, bis auf den Punkt dass er wenig körperliche Nähe geben konnte. S. lief es in den zwei Jahren wunderbar. Aber er hat nicht mit mir gekuschelt und auch nie meine Hand genommen. Anfangs dachte ich auch okay, gib ihm Zeit. Dies fiel mir aber schwer und ich wies ihn vermehrt darauf hin, dass Nähe für mich in einer Beziehung sehr wichtig ist. Er sah ein, dass er daran arbeiten müsse. Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass er schon vor mir körperlich „dicht“ gemacht hatte wenn es in Beziehungen Probleme gab. Er hat viel im Leben wegstecken müssen und nannte das als Grund. Mein Fehler war, dass ich nicht gegangen bin als ich gemerkt habe mir reicht das so nicht sondern angefangen habe zu meckern. Täglich. Bei Spaziergängen keine 10 Sekunden abzuwarten und ihn wieder darauf hinzuweisen, dass er ja wieder nicht meine Hand nimmt. Abends auf dem Sofa hat er sich oft einfach 2 Meter von mir weg gesetzt. Mir ist das alles immer mehr aufgefallen. Mein Verhalten wurde immer extremer. Ich begann Vorwürfe zu machen. Wenn meine Erwartungen nicht erfüllt wurden auch. Generell hatte ich einen hohen Erwartungshorizont - in jeder Beziehung. Zwangloses Genießen gelingt mir immer nur in Kennenlernphasen. Das Thema mit der Nähe rückte immer mehr in meinen Fokus. Ich fühlte mich so ungeliebt. Vor allem auch unter dem Aspekt, dass ich ja wusste wie seine vorherige Beziehung lief (in Details durch unsere anfängliche Freundschaft), wusste er wollte sie heiraten, hat sie Schatz genannt und auch ich liebe dich zu ihr gesagt. Alles das habe ich selten erlebt. Oft im gemeinsamen Urlaub in unserem zweiten Zuhause, dort war er er selbst, zufrieden und vorallem - ich habe nicht gemeckert. Zuhause gingen die Probleme dann aber wieder weiter. Anfangs geduldig mit meinen Erwartungen umgehend, wurde er irgendwann auch grantig, begann sich zu „wehren“ und wir stritten viel. Er könne mir nicht versprechen, dass er sich ändern kann in der Hinsicht, ich lasse ihm keine Zeit und die Vergleiche mit seiner Ex die mich so quälen seien sinnlos weil er vielleicht jetzt ein anderer Mensch sei. Während unserer Beziehung erlitt er privat zusätzlich erneut einen schweren Verlust, der es wohl auch nicht besser machte. Zusätzliche wurde ich krank, hatte beruflich viel Druck und wurde psychisch immer unausgeglichener. Saugte ihn auf mit Vorwürfen und Erwartungen und übertrug ihm die Verantwortung für mein Seelenheil „weil er so kalt sei“. Er zog sich natürlich immer mehr zurück und so begann der Teufelskreis. Am Ende stritten wir täglich. Er war permanent genervt, angespannt. Wurde egoistischer, herabwürdigend. Im Streit fielen beiderseits böse Beleidigungen. Er sagte mal dass ich die schlimmste Person bin die ihm je untergekommen ist verwies mich mehrfach der gemeinsamen Wohnung. Ich war so emotional abhängig dass ich gebettelt habe, emotional manipuliert, Mitleid erzeugt. Dass er bleibt. Warum ? Ich habe noch nie so einen Mann getroffen, bis auf das Problem mit der körperlichen Nähe war er perfekt. Leider habe ich zu spät realisiert dass durch unsere „therapeutische“ Anfangszeit das Gefühl dass er neben der Beziehung eine Konstante menschliche Brücke im Leben ist nie weg gegangen ist. Unterbewusst dachte ich wohl er erträgt alles. Weiß das klingt krank. Aber ich war mir so sicher - dieser Mann verlässt mich nicht (tut nicht das gleiche wie mein ex). Letzten Montag hat er die Beziehung beendet. Seither bin ich in Schockstarre. Suhle mich in Elend und Schuld. Er sagt auch ich bin perfekt für ihn. Aber mit denen Problematik seiner Kälte und meiner emotionalen Abhängigkeit haben wir grade keine Chance. Einen Neuanfang schließt er nicht aus wenn wir beide an uns gearbeitet haben. Leider sind durch die Streitereien natürlich auch viele Gefühle kaputt gegangen, durch mein Meckern hat er sich nie angenommen gefühlt. so viel zur aktuellen Situation. Kontaktsperre herrscht.


Nun:
- das Muster dass ich in festen Bindungen emotional abhängig werde habe ich schon länger. Mein ex vor ihm hat ähnliche Dinge an mir kritisiert (emotionales einengen, …). Ich führe sonst ein erfülltes Leben, habe Freunde, intakte Familie und bin beruflich glücklich. In Single Phasen baue ich mir auch immer ein eigenes Leben auf. Allerdings merke ich dass ich wohl Schemata habe die alle Beziehungen zerstören. Sobald ich Gefühle für jemanden entwickele mache ich mich total abhängig. Habe auch herausgefunden dass ich einen unsicheren Bindungsstil habe. Warum ? Keine Ahnung. Hatte eine tolle, wenn auch etwas überbehütete Kindheit. Abseits von dem ob das mit meinem Ex jemals nochmal wird (und ich leide sehr, vermisse ihn und esse kaum) möchte ich endlich aus diesen Schemata raus - für mich. Ich bin in Beziehungen dauerangespannt, fühle mich nicht priorisieren. Das nun schon zum 2. bzw. 3. mal. Was kann ich tun ? Habe mir eine Therpeutin gesucht, lese viel zu Bindung und Schemata, versuche mir eine Aufgabe ganz für mich alleine zu suchen. Aber all das mache ich schon viele Jahre. Und in jeder neuen Beziehung passiert es wieder. Womöglich jetzt natürlich auch deswegen weil zwischen Beziehung 2 und 3 kaum Zeit vergangen war. Aber dennoch ich fühle ich muss etwas ändern sonst wird es wieder passieren.
- das zweite sind die schrecklichen Schuldgefühle. Es läuft immer gleich. Ich werde verlassen / betrogen weil ich zu anstrengend bin und im Nachhinein suhle ich mich in Schuld. Auch jetzt wieder. Was ich alles zu ihm im Streit gesagt habe; das Einengen, bis hin dass er wohl nie wieder etwas mit mir zu tun haben will all das ertrage ich kaum. Ich will mich nicht in die Opferrolle manövrieren, fühle mich ganz in Gegenteil wie eine Täterin. Ich bin fast 30 Jahre alt, möchte einfach mal ankommen, irgendwann Familie. Aber meine Umsetzung ist eine Katastrophe. Die Männer anfangs immer total lieb und bemüht mutieren durch mein Verhalten mit der Zeit zu A*****, behandeln mich schlecht und lassen mich fallen, zurück bleibe ich. Voller Schuld und komme so nicht vom Fleck. Alleine zu wissen wie sehr er am Ende gelitten hat, wie oft er Bauchschmerzen hatte, rum geschrien hat vor Verzweiflung. Ich weiß nicht wie ich damit leben soll. Natürlich würde ich mir wünschen die Männer behalten mich als liebevoller Mensch in Erinnerung. Ich habe schon alles durch an Selbstdiagnosen: Borderline, ADHS. Finde einfach keine Antworten. Zu Borderline passt nicht dasaß ich sehr stabile und intakte Freundschaften führe, beruflich sehr stabil bin und mich auch noch nie selbst verletzt habe. Aber irgendwo muss die Zwanghaftigkeit und Streitsüchtigkeit in Beziehungen doch herkommen.
- on top bin ich natürlich gerade total im Liebeskummer, frage mich was er macht und habe totale Panik dass er mit der nächsten glücklich wird, Kopfkino. Mein Betrüger ex vor ihm lebt seit unserer Trennung auch in einer glücklichen Beziehung. Meine Beziehungen hingegen sind immer toxisch und die Männer unglücklich.
- ich kann und will einfach nicht so weiter leben. Nur weil ich meine eigene innere Leere nicht füllen kann hangele ich mich von Liebeskummer zu Liebeskummer, werde immer unsicherer und misstrauischer und zerstöre auch noch andere Menschen. Das Schema zieht sich nun schon fast über 10 Jahre so. Dabei verliebe ich mich schwer, brauche lange mich einzulassen und achte auf viele Dinge bei der Männerwahl. Ich bin ein emotionaler Mensch der wirklich von ganzen Herzen liebt, aber bei Männern in einer Art die kein Mensch aushält.

Ich weiß mir wirklich nicht mehr zu helfen. Habe das Gefühl ich werde sehr schnell getriggert, dann sehr sehr bösartig und launisch (inneres Kind?). Gefühlt wiederholen sich meine „Traumata“ immer wieder und ich fühle mich einfach nur im Albtraum gefangen. Ich möchte endlich da raus. Bin aktuell krank geschrieben vor Kummer, suhle mich mal wieder in Schuld und Ekel vor mir selbst und bedauere mich. Dabei weiß ich ich müsste dringend an meinem Selbstwert arbeiten. Schwierig aber wenn man sich permanent selbst als Täterin sieht und das Umfeld das auch so wahrnimmt.

Dazu kommt dass ich in Beziehungen immer kämpfen muss. Die Männer die mich gut finden - da kann ich keine Gefühle entwickeln. Ich suche mir immer die, die mit mir nicht all-in gehen. Glaube eine Beziehung in der Ich Priorität bin, geliebt werde, etc könnte ich mittlerweile gar nicht mehr annehmen so kaputt fühle ich mich. Mein jetziger Ex hat mich wohl ganz gut analysiert. Meinte oft: du liebst dich selbst nicht. Du brauchst Beziehungen zum Atmen. Dabei hatte ich nur 3 in fast 30 Jahren. Ich will doch einfach einmal ankommen, habe normale Wünsche. Aber mittlerweile regelrecht Panik es nochmal zu einer Beziehung kommen zu lassen. Bin ich traumatisiert ? Was stimmt mit mir nicht.

Danke euch fürs lesen und ich bin für jede Antwort dankbar liebste Grüße

17.10.2023 19:59 • x 4 #1


Gurkensalat
Du erkennst ja selbst immerhin schonmal, dass Du da ein gewisses Muster entwickelt hast. Bin grad zu müde, um das alles zu erfassen. Schreibe aber etwas, um das Thema mit zu abonnieren. Meine Affäre damals hatte wohl ähnliche Probleme. Die typische Reaktion beim Klammern und Einfordern einer Rückversicherung ist irgendwann, sich zurückzuziehen, weil man einfach nicht ständig versichern kann und will, dass man ja doch da ist und bleibt. Es strengt einfach an und es fühlt sich an, als würde man ausgesaugt.

Es ist schwer zu sagen, ob die Männer dann wirklich Ar. sind und ob es denn überhaupt gerechtfertigt ist, was sie dann tun. Vielleicht sind sie auch einfach Ar..

Du hast zwar eine gute Kindheit gehabt, aber kann es sein, dass Deine schlechten Beziehungserfahrungen zu diesem Muster und der Unsicherheit führen? Am Anfang des Kennenlernen ist es ungezwungen. Die Erwartungen sind auch nicht gleich zu hoch. Es gibt eigentlich keinen da ständig einzufordern. Also doch, Exklusivität sollte man schon, aber keine Bestätigung alle naselang. Das weißt Du ja selbst. Was für Gefühle gehen denn in dem Moment vor sich? Erinnert die Situation Dich an etwas dabei? Vielleicht war aber Deine Kindheit auch nicht so rosig wie Du denkst. Tiefsitzende Traumata können nicht erinnert werden. Gefühle werden dann einfach getriggert.

Die Dynamik mit Rückzug, Einfordern und noch mehr Rückzug inklusive all der Streitereien sind vermutlich recht typisch für so eine Angelegenheit. Du solltest ihn erstmal runterkommen lassen, falls Du noch Kontakt hast. Jedes Klammern ist wohl jetzt kontraproduktiv. Die Nerven liegen eh blank und keiner kann das mehr richtig einordnen.

17.10.2023 21:38 • x 1 #2


A


Immer die gleichen Schemata - ich bin verzweifelt

x 3


ElGatoRojo
Zitat von Reflecting_112:
Generell hatte ich einen hohen Erwartungshorizont - in jeder Beziehung.

Zitat von Reflecting_112:
Unterbewusst dachte ich wohl er erträgt alles.


Deinen ganzen riesenlangen Text las ich nicht - wozu auch? Das Wesentliche wird auch durch diese beiden Zitate deutlich. Drama, Drama, Drama und Beziehungsgelaber. Klar - irgendwann hat er genug davon.

17.10.2023 21:44 • #3


E
Konzentrier dich auf die Therapie, die du machst. Und mach sie für dich, damit du dich besser fühlst und die Muster erkennst und ablegen kannst, mach es nicht für ihn/wegen ihm.

Vielleicht sucht er sich auch professionelle Hilfe für seine Themen, aber das muss er selbst dann angehen

17.10.2023 21:49 • x 1 #4


D
Zitat von Reflecting_112:
Dazu kommt dass ich in Beziehungen immer kämpfen muss. Die Männer die mich gut finden - da kann ich keine Gefühle entwickeln.

In dieser Beziehung zeichnete sich das doch auch schon zu Beginn ab. Richtig verfügbar war er nicht. Nun die Frage, warum verfügbare Männer nix für dich sind? Was stört an dem Gedanken, dich auf einen verfügbaren Mann einzulassen? und was meinst du mit überbehütete Kindheit?

Hohe Erwartungen zu haben, die eh keiner erfüllen kann, erfüllen meist den Zweck, Nähe zu vermeiden. Also so wie‘s aussieht, bist du selbst emotional nicht verfügbar?

17.10.2023 22:13 • x 2 #5


R
Danke für euer Feedback. @ElGatoRojo, ich finde konstruktive Kritik absolut wichtig aber muss sagen das trifft mich sehr. Ich habe weiter unten beschrieben wie schuldig ich mich fühle und dass ich dringend etwas ändern will. So ein Nachtreten finde ich sehr schade … geht mir grade damit noch schlechter.

An euch anderen: danke. Und ich halte die Kontaktsperre bislang durch auch wenn es natürlich nicht leicht ist.

17.10.2023 22:39 • x 3 #6


S
Zitat von Reflecting_112:
Generell hatte ich einen hohen Erwartungshorizont - in jeder Beziehung. Zwangloses Genießen gelingt mir immer nur in Kennenlernphasen.

Hallo, liebe Reflecting,

das entspringt mMn Angst. Angst, verletzt und enttäuscht zu werden.
In der Kennenlernphase kannst Du vermutlich genießen, da es noch um nichts Ernsthaftes geht...

Ich möche mich @Doppelherzchen anschließen: Hohe Erwartungen sind sehr häufig Schutzhaltungen. Vor Verletzungen und Enttäuschungen.

Da bietet sich eine hohe Erwartungshaltung gut an, um diese Angst im Griff zu behalten.
Daran zu arbeiten, ist ein sehr lohnenswertes Ziel.

Alles Liebe für Dich!

17.10.2023 22:51 • x 3 #7


ElGatoRojo
Zitat von Reflecting_112:
ich finde konstruktive Kritik absolut wichtig aber muss sagen das trifft mich sehr.

Letztlich hast du erfahren, dass auch dieser Mann nur einen begrenzten Vorrat von Geduld hat. Das mag eine für dich bittere Erkenntnis sein, ist aber das reale Leben. Dem kannst du nicht ausweichen.

17.10.2023 22:53 • x 2 #8


S
Liebe Reflecting,

Zitat von Reflecting_112:
ich wies ihn vermehrt darauf hin, dass Nähe für mich in einer Beziehung sehr wichtig ist.


Zitat von Reflecting_112:
Bei Spaziergängen keine 10 Sekunden abzuwarten und ihn wieder darauf hinzuweisen, dass er ja wieder nicht meine Hand nimmt. Abends auf dem Sofa hat er sich oft einfach 2 Meter von mir weg gesetzt.


Zitat von Reflecting_112:
Ich begann Vorwürfe zu machen.

Die drei Zitate habe ich mal herausgesucht.

Was wäre Deiner Meinung nach passiert, wenn Du ihn zärtlich umarmt hättest, statt darauf hinzuweisen, wie wichtig Nähe für Dich in einer Beziehung ist?

Ich verstehe Deinen Wunsch absolut, aber irgendwie schimmert ein Vorwurf an ihn durch...

Was wäre passiert, wenn Du bei Spaziergängen zärtlich seine Hand nimmst? Wortlos?

Wäre es dann anders gelaufen?

Falls ja: bitte google mal gewaltfreie Kommunikation

17.10.2023 23:17 • x 1 #9


Unhinged
Hallo Reflecting,

Zuneigung drückt sich nicht dadurch aus, dass der eine dem anderen nach einer Sekunde, nachdem man aus dem Auto gestiegen ist, sofort das Patschehändchen gibt. Das sind alles mehr Symbole nach außen. Händchen Halten tut mittlerweile jeder mit jeder. Es war ein Nebenkriegsschauplatz für Dein grundsätzlich nicht gestilltes Bedürfnis nach seiner körperlichen Nähe. Und wer weiß, vielleicht hast Du Dich zurecht darüber beklagt und hast nur nicht die richtigen Schlüsse draus gezogen, weil es zu weh tat?

Du machst Deinem Nick alle Ehre, denkst und grübelst... Alles gut. Aber Du bist gerade noch sehr, sehr frisch im Trennungsschmerz. Gib Dir Zeit, erst einmal irgendwie für Dich persönlich da durchzukommen. Eine Analyse und Reflexion bekommst Du nur gesichert für Dich mit Abstand hin. Nicht nach ein paar Tagen.

17.10.2023 23:36 • x 2 #10


R
@Unhinged danke für deinen wertvollen Beitrag. Mir ist bewusst wie übertrieben das war. In vorherigen Beziehungen (hatte ja nur insgesamt zwei vorher) gab es nie Probleme mit Nähe. Daher war mir auch nie so klar wie sehr mir sowas fehlen würde. Je länger es ausblieb desto mehr rückte es in meinen Bewusstseinsfokus und desto empfindlicher wurde ich. Bin regelrecht drauf gesprungen…..


Ich hoffe einfach dass es hier Menschen gibt die vielleicht ähnliche Muster wie ich beschrieben habe durchbrechen konnten. Tipps würden mir sehr helfen.

17.10.2023 23:46 • #11


Susanna
Zitat von Reflecting_112:
@ElGatoRojo, ich finde konstruktive Kritik absolut wichtig aber muss sagen das trifft mich sehr. Ich habe weiter unten beschrieben wie schuldig ich mich fühle und dass ich dringend etwas ändern will. So ein Nachtreten finde ich sehr schade … geht mir grade damit noch schlechter.

Überleg doch mal, warum Dich ein anonymer Kommentar von irgendeinem schrägen Vogel, den Du im RL vielleicht nicht mit dem Po angucken würdest, ernsthaft trifft. - Und es Dir dadurch schlechter geht.
Ich glaube, das hat etwas mit Deinem Thema zu tun.

18.10.2023 00:00 • x 3 #12


Unhinged
@Reflecting_112

Jeder Mensch braucht Nähe in einer Partnerschaft. Das ist diese ganz besondere Exklusivität und Rückversicherung. Ganz normal. Und dieses Bedürfnis gibt es in sehr vielen Facetten und Schattierungen.

Jetzt weißt Du, wie wichtig es Dir ist. Und dass Du es aber auf der anderen Seite auch nicht erzwingen kannst und der andere übrigens auch nicht bei sich selbst für Dich.

Das lernst Du gerade über diese frische Erfahrung neben all den anderen Themen, die da noch waren, u.a., dass es leider, leider keine Garantie gibt, auch wenn man/frau sich etwas nicht vorstellen kann.

Mein Tipp an Dich ist, dass Du ehrlich zu Dir bist, guckst, was Reflecting möchte und will, und auch ehrlich zu Dir selbst bist beim potentiellen nächsten Partner, den Du Dir gerade gar nicht vorstellen kannst.

Am Scheitern einer Beziehung sind immer beide Parteien beteiligt.

18.10.2023 00:03 • x 1 #13


K
Hallo liebe TE,

Lass dich erst einmal drücken

Ich finde, dass du mehr analysierst als reflektierst in Beziehungen. Und mehr reflektierst als analysierst bei dir selbst.

Kennst du Stephanie Stahl? Die Werke Das Innere Kind muss Heimat finden könnte etwas für dich sein.

Wie sah früher das Belohnungs - und Bestrafungssystem in deiner Erziehung aus? Bist du ein Leistungsmensch? Bewertest du dich selbst auf Grund von Leistungen?

Deine Eskalationen in Beziehungen sind sicherlich härter Tobak, für jeden der es abbekommt, einschließlich dir selbst. Aber hey... Du bist dran. Du erkennst, Du ergründest und damit bist du weiter als du denkst.
Versuche dir bitte keinen Stempel aufzudrücken. Diagnosen machen Ärzte und an deiner Realität wird es nichts ändern. Das Kind braucht nicht immer einen Namen, denn auch mit Diagnose gibt es nicht immer Pillen zum Einschneißen. Du bist doch auf einen guten Weg zur Dir selbst. Bleib auf diesem Weg, lese vielleicht die Werke von der S. Stahl und bespreche das unter Umständen mit einem Therapeuten. Was du dir über Jahrzehnte an Mustern aufbaut, wirst du nicht binnen von Wochen ablegen. Hab Geduld, der Weg ist hier das Ziel

Liebe Grüße
Kerstin

18.10.2023 00:37 • x 1 #14


M
@Reflecting_112

Guten Morgen,

Vorab: Du hast noch genug Zeit - für alle Träume in Deinem Leben.

Ich denke der Schlüssel liegt hier
Zitat von Reflecting_112:
Nur weil ich meine eigene innere Leere nicht füllen kann....

Zitat von Reflecting_112:
aber bei Männern in einer Art die kein Mensch aushält


Ich dachte sofort und später las ich den Kommentar deines Ex
Zitat von Reflecting_112:
du liebst dich selbst nicht


Wenn du dich selbst nicht erträgst, wie soll es jemand anders tun?

Wenn du dich selbst nicht liebst, wie soll es jemand anders tun?


Nun sitzt du da, bist selbst schuld - er kann ja nicht mehr schuld sein, da er weg ist.
Das kann ja nicht die Lösung sein.

Du erkennst ein Muster, das ist gut.
Wer immer links abbiegt, fährt am Ende auch nur im Kreis.

Jedes Mal, wenn es dir auffällt, sag Stopp, wähle einen anderen Weg. Die Kreise werden größer, und irgendwann biegst du gar nicht mehr ab



Sei gut zu dir, lerne dir zu verzeihen, beginne ein trennungstagebuch und lerne dich kennen, nehme dich an, bevor du anfängst wieder zu daten. Und wenn das Jahre dauert, ist es so. Du hast alle Zeit der Welt und der einzige Mensch, der immer an deiner Seite ist, dem Du nicht entkommt, bist Du selbst.

Wenn du dich selbst nicht kennst, nicht in dein Innerestes gehst, kannst Du niemanden dort hinnehmen, Du kennst den Weg schlicht nicht.
Sich selbst öffnen und zeigen ist allerdings essentiell für eine Beziehung.



Was mich wundert:
Dieses Beziehungsdrama wiederholt sich nicht in deinen Freundschaften? Wie sehen deine Freundschaften aus?
Wie löst du dort unangenehme Gefühle?

18.10.2023 06:32 • #15


A


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