In 2 Tagen von Liebe zur Gleichgültigkeit

A
Hallo Leidensgnossen,
es ist tatsächlich was dran, seinen Kummer zu teilen und ihn somit etwas zu verringern. Daher probier ich jetzt auch mal diese Möglichkeit hier aus.
Mir ist es unbegreiflich, das ich jetzt wieder in dieser Lage bin. Ich habe mich vor 2 Jahren von meinem Ex-Mann getrennt. Es hat lange Zeit gebraucht - vom Erkennen, über das Aussprechen, über das Trennen bis hin zur wiederkehrenden Zufriedenheit allein. Just als diese Tür bewusst zu ging, tat sich die Tür zum neuen Glück auf. Es trat kurz nach Neujahr in Form eines Kollegen herein, der nach der eigenen Trennung und Wiederfindung sein Herz und seine Seele öffnete um mein Herz zu erobern. Ich war unsicher, fühlte mich aber direkt wohl. So viele Gemeinsamkeiten hatte ich noch in keiner Beziehung vorgefunden. Zudem kam das mögen aufgrund des Kollegenverhältnisses und rasch wurde eine heftige Verliebtheit daraus. Am Ende der ersten Woche, sagte er, er hätte sich in mich verliebt, am Ende der zweiten Woche sagte er zum ersten Mal er liebe mich. Aus der Begeisterung, der er als Kollege schon für mich empfand seien tiefe Gefühle geworden. Relativ schnell vermittelte er ein so starkes Wir-Gefühl, das meine Barrieren brachen. Er hat eine kleine Tochter aus der vorigen Beziehung und auch diese stellte er mir zwar schnell aber überaus bedacht vor. Eigentlich schien sich alles in die Richtung zu entwickeln, wie es Liebende nunmal tun. Ich erlang Sicherheit und war glücklich.
Bis letzte Woche plötzlich ein Gefühl in mir aufkam - und die Mädels hier wissen was ich meine. Ich fühlte mich plötzlich störend, mehr geduldet als vermisst und die Kommunikation wurde geringer. Ich fragte meine Freundin um Rat, die ihm vlt auch etwas Zeit für sich attestierte. Trotzdem riet sie mir meinem Gefühl zu vertrauen und ihn anzusprechen. Ich rechnete damit, irgendetwas falsch gemacht zu haben, das irgendetwas zwischen uns stünde, was aber reparierbar sei. Man wirft ja nicht alles weg wegen nichts. Ich sprach ihn auf der Couch an, ober manchmal über uns nachdenken würde. Er antwortete mit ja, das ich ihn nicht verlassen solle, das ich genießen solle, was wir hätten. Dann wendete er sich wieder dem Fernsehen zu. Ich tue mich schwer mit solchen gesprächen und war erstmal im Schach. Tagsdrauf auf besagter Couch versichreten wir unsere Liebe, ich sagte ich würde ihn vermissen und er umarmte mich inniglich. Am Folgetag fuhr ich zu mir nach Haus, nachdem wir die Nacht mit großem Abstand voneinander verbrachten. Ich hörte am Tag selbst nichts von ihm und hilet diesen Zustand tapfer aus, gegen Abend meldete er sich dann kurz angebunden. Ichhatte genug und sprach ihn an...direkt...rief ihn an, ich wollte eine Erklärung. Und dann begann was sich jetzt hier wiederfindet: Wir würden reden wenn wir uns sehen, nicht am Telefon. Ich duldete es nicht. Und dann brach meine Welt von jetzt auf gleich zusammen. Er wisse nicht, ob er noch was für mich empfindet. Keine andere Frau im Spiel. Er könnte es nicht erklären und müsse sich selbst klar werden. Vielleicht nach dem Wochenende (4 Tage Ungewissheit!). Ich fragte wie die Chancen stünden, nach dem WE...wenn es doch jetzt schon weh tat, müsse er mich nicht länger quälen. Und er sagte, aus dem jetzigen Zeitpunkt sieht er keine Chance mehr. Ich legte auf, brach zusammen...ich muss es nicht detaillieren...
Ich fühle mich verloren, einsam, enttäuscht, er fehlt mir obwohl er sich strikt zurück zieht. Ich habe Angst vor den Reaktionen in meinem und unserem gemeinsamen Umfeld, seine Tochter fehlt mir, ich kann nicht aufhören zu weinen, hab keinen Glauben an mich selbst und weiß in wachen Momenten, das das ganz normal ist und auch wieder besser wird.
Ich würde mich über einen Austausch und vielleicht etwas Beistand freuen. Mit Mitte 30 ist das ein echter Schlag...wer sagt, es würde einfacher werden?
LG AnCo

21.08.2014 11:55 • #1


M
Liebe Anco,

es tut weh, egal ob man 15 oder 150 Jahre alt ist. Es ist immer ein Gefühl der Kränkung, Zurückweisung und des Kummers. Aber es wird auch leichter werden, es scheint bei Dir ja alles recht neu zu sein.

Zitat von AnCo:
Tagsdrauf auf besagter Couch versichreten wir unsere Liebe, ich sagte ich würde ihn vermissen und er umarmte mich inniglich. Am Folgetag fuhr ich zu mir nach Haus, nachdem wir die Nacht mit großem Abstand voneinander verbrachten.


? Irgendwie fehlt da was zwischendrin, oder? Von Liebe und inniglich zu großer Abstand?

LG
Manfredus

21.08.2014 12:27 • #2


A


In 2 Tagen von Liebe zur Gleichgültigkeit

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A
Leider fehlt da nichts zwischen. Wir saßen eng auf der Couch in seinem Wohnzimmer, gingen ins Bett und er drehte sich so weit weg wie noch nicht zuvor. Am Folgetag dann das Gespräch.
Ja, alles ist sehr frisch. Auf der einen Seite will ich es zurückdrehen, auf der anderen Seite so weit vor, bis es nimmer schmerzt.

LG

21.08.2014 12:35 • #3


M
Liebe AnCo,

Zitat von AnCo:
Leider fehlt da nichts zwischen. Wir saßen eng auf der Couch in seinem Wohnzimmer, gingen ins Bett und er drehte sich so weit weg wie noch nicht zuvor. Am Folgetag dann das Gespräch.


das zeigt mir, daß er wohl genau wußte, was er tut und nur den richtigen Moment abgewartet hat. Kommt mir bekannt vor. Von einer Kurzschlußhandlung kannst Du nicht ausgehen, wichtig ist jetzt also im Moment, was Du für Dich tun kannst.

Lass den Schmerz zu, durch mußt Du so oder so. Dann schau, was Du Dir Gutes tun kannst und fange wieder an, mit Dir und vor allen Dingen für Dich zu leben. Es hat nicht gepaßt. Ist manchmal so, habe ich leider auch erfahren. Und bei manchen Menschen passt es nicht und sie simulieren dennoch heile Welt. Vielleicht tue ich den Leuten auch Unrecht und die Liebe verschwindet über Nacht. Ist mir noch nie passiert, aber das heißt ja nichts.

Liebe Grüße und viel Kraft
Manfredus

21.08.2014 12:49 • #4


A
Vielen Dank Manfredus,
ich kann auch nicht glauben, das die Taten und auch Worte vorher noch ernsthaft waren und dann plötzlich alles weg sein soll. Er sagte, es bereitete ihm großen Schmerz, mir diesen Schmerz zuzufügen, aber auch Erleichterung als es raus war. Jeder trägt seine Päckchen und Dämonen. Manchmal sind sie leise, manchmal sehr laut. Diese Quälerei die brauch nun aber wirklich niemand.
Das Weitermachen ist wirklich schwer, wieder Antrieb entwickeln, sich nicht einigeln. Ich will da auch so schnell wie möglich raus, aber es ist so schwer.

LG

21.08.2014 12:59 • #5


M
Zitat von AnCo:
Das Weitermachen ist wirklich schwer, wieder Antrieb entwickeln, sich nicht einigeln. Ich will da auch so schnell wie möglich raus, aber es ist so schwer.


Glaub mir, Du wirst es schaffen. Ich hab´s auch gepackt, und das heißt was.

LG
Manfredus

21.08.2014 13:38 • #6




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