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In ehem Kollegin verliebt, nicht getraut es zu sagen

F
Hallo zusammen,

zu meiner Geschichte: Vor ca. 5 Jahren haben wir eine neue Kollegin bekommen, sie ist heute 32, ich 38. Zuerst war es nur eine normale Kollegin. vor ca. 2 Jahren hat sie damit begonnen, mir Abends und auch am Wochenende Nachrichten zu schicken. Eigentlich mit belanglosen Dingen, also ein Bild eines Schokokuchens (wir mögen beide Schokolade) mit den Worten ich dachte, Du bist bestimmt noch wach und ich wollte Dir diesen Anblick nicht vorenthalten. Ein anders mal schrieb sie mir und fragte, ob ich eine neue App installiert habe, über die wir gesprochen haben. Die Nachrichten kamen völlig unvermittelt. Ich dachte mir nichts dabei und habe normal mit ihr geschrieben. Dann schlief das ganze wieder ein und seit Anfang dieses Jahres haben wir privat viel mehr Kontakt. Wir verloren beide unsere Arbeit und haben uns häufiger getroffen. Zum Eis essen, ins Kino gehen, wir waren auf einem 3-Tages-Seminar zusammen. An dem Seminar erzählte sie mir, Sie hat jetzt einen Freund, den ich auch kennenlernte. Es zerbrach mir das Herz das zu erfahren, da ich mich sehr darauf gefreut hatte, mit ihr in einer fremden Stadt zu sein. Das war im Mai. Im Juni erfuhr ich, dass es mir ihm vorüber ist. Sie hatte davor sehr lange keinen Freund, ich sehr lange keine Freundin. Wir sind beide etwas schrullig, aber liebenswert, würde ich mal sagen. Wir trafen uns dann immer wieder mal. Da war ich heimlich verliebt in sie, ich habe mich aber nie getraut ihr das zu sagen, da ich unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen wollte. Ich fand eine neue Arbeit, sie nicht. Das heißt, ich hatte also weniger Zeit für Sie. Wir hatten immer wieder WhattsApp-Nachrichten verschickt uns uns ab und zu am Wochenende getroffen, meistens ins Kino und was Essen. Ich habe mich nie getraut, ihr zu sagen oder zu zeigen, was ich für sie empfinde. Nun hat sie vor kurzem einen Job gefunden in einer Stadt, ca. 500 km entfernt und 2 Wochen vorher hab ich meinen neuen Job gekündigt, weil es nicht passte. Ich hatte mich insgeheim darauf gefreut, zusammen Bewerbungen zu schreiben etc. Es zerriss mir wieder das Herz zu erfahren, dass sie wegzieht. Ich habe ihr geschrieben (wir konnten uns nicht treffen, da sie sehr kurzfristig wegzog), dass mich das sehr traurig macht und ich sie sehr vermissen werde. Sie antwortete, dass ja die anderen ehemaligen Kollegen noch da seien. Ich schrieb, dass sie mir viel mehr bedeutet als die anderen. Darauf kam erstmal keine Antwort zurück. Als ich fragte, ob wir uns nicht doch noch treffen können, bevor sie wegzieht, meinte sie, es wird zu knapp. Seitdem versuche ich sie zu vergessen, aber es klappt einfach nicht. Und ich ärgere mich so sehr, dass ich ihr nicht früher gezeigt habe, was sie mir bedeutet. Wir schreiben noch lose und über Weihnachten kommt sie für ein paar Tage in die alte Heimat.

Was ich nicht verstehe ist, dass die Aktionen anfangs von ihr ausgingen (Nachrichten Abends und am WE), etc. Sie hat mich auch, als wir noch zusammen arbeiteten, immer besucht, mich angerufen wegen unwichtigen Dingen. Hauptsache, sie hatte Kontakt mit mir. Ich fand das toll und es schmeichelte mir. Wie gesagt, ich habe eine Weile gebraucht, aber ich habe mich umso mehr in sie verliebt. Ihre Blicke waren damals auch verliebt, meine ich.
Wir sind beides Personen, die sehr schwer über unsere Gefühle sprechen und sie zeigen können, da wir sehr vernunftorientiert sind und wohl Angst haben, die Freundschaft kaputt zu machen. Ich hab ihr ja geschrieben, dass sie mir viel mehr bedeutet als sie anderen (Kollegen). Als dann eben nicht viel zurückkam, habe ich nach den ersten Tagen in ihrem neuen Job gefragt, wie es ist und ob ihr die Stadt gefällt etc. Darauf kamen nur sehr knappe Antworten wie bis jetzt ganz gut, eigentlich sehr schön usw.

Über eine gemeinsame WhattsApp-Gruppe habe ich dann immer wieder etwas gepostet, worauf sie auch antwortete und wie beiden schreiben seitdem auch wieder mehr, aber nicht mehr so viel wie vorher. Es ist echt verrückt, als sie auf Jobsuche war, hatte ich einen Job, jetzt ist es andersrum. Mein erster Gedanke morgens ist sie, ich muss den ganzen Tag über an sie denken. Ich versuche, mich abzulenken, kurzfristig geht das auch. Aber die Gedanken kommen immer wieder. Ich frage mich, was sie macht, wie es ihr geht usw. Ich schaue regelmäßig, wann sie zuletzt online war usw. Manchmal denke ich, ich bin über sie hinweg und manchmal erwischt es mich so sehr, dass ich heulen muss und schrecklichen Trennungsschmerz habe.

Ich weiß nicht, was ich machen soll, Soll ich sie an Weihnachten um ein Treffen bitten (habe das schon vor ein paar Wochen, als ich erfahren habe, dass sie wegzieht, gemacht, sie hat nicht drauf regiert) und ihr da persönlich sagen, wie sehr ich sie mag und was ich für sie empfinde? Ich möchte einfach, dass sie es weiß und sehen, wie sie darauf reagiert. Ich weiß, wenn ich vernünftig denke, dass es am besten wäre, den Kontakt ganz abzubrechen, aber dann werde ich es nie erfahren. Und es tut so weh, daran zu denken, dass ich sie dann nicht mehr sehen werde. Auf der anderen Seite setze ich natürlich die gute Freundschaft aufs Spiel. Ich weiß es einfach nicht.

Ich würde mich sehr über Eure Einschätzungen und Vorschläge freuen.
Lieben Dank an Euch.

13.12.2018 00:52 • #1


G
Du solltest das Risiko eingehen, eventuell eine gute Freundin zu verlieren. Wer weiß, was dir sonst entgehen würde.

13.12.2018 01:00 • x 2 #2


A


In ehem Kollegin verliebt, nicht getraut es zu sagen

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H
Sehe das genauso wie Gislason. Bitte sie um ein Treffen und sage ihr persönlich, wie du fühlst. Wenn sie kein Treffen will, ruf sie an und sag es ihr telefonisch. Ich würde an deiner Stelle in jedem Fall dranbleiben. Für mich klingt das sehr danach, dass sie ein starker Kopfmensch ist und sich einfach aus Vernunft aufgrund der Entfernung mittlerweile zurückhält. Vielleicht hofft sie auch darauf, dass du einen Schritt machst. Du solltest das auf jeden Fall noch nicht so schnell aufgeben. Man liest sehr deutlich heraus, wie wichtig sie dir ist.

13.12.2018 06:18 • x 2 #3


WIRwarnEINMAL
Ich gib ihr ein Tip.....Fahr zu ihr ganz überraschend ! Und sage ihr endlich in ihre Augen was du fühlst .Und sage ihr dass du es schon viel viel früher hättest sagen müssen. So würde ich es machen... nimm den Weg auf dich ,sonst würst du dich den Rest deines Lebens Vorwürfe machen ,nur weil du die Zähne nicht auseinander bekommen hast,glaub mir .viel Glück

13.12.2018 15:00 • x 3 #4


S
Ich würde ganz frech fragen, wann du sie endlich an ihrem neuen Wohnort besuchen darfst.

13.12.2018 22:00 • x 1 #5


F
Ihr Lieben,

danke für Eure Beiträge! Es hilft mir sehr, Eure verschiedenen Perspektiven zu lesen. Wenn man so tief in der Sache drin ist wie ich, hilft einfach ein anderer Blickwinkel. Ganz herzlichen Dank dafür, dass Ihr mir antwortet.

Habe sie heute angeschrieben und gefragt, wie es läuft im neuen Job. Es kam nur ein ganz gut zurück. Habe dann von mir erzählt, dass ich ein Vorstellungsgespräch habe nächste Woche usw. Darauf ging sie viel stärker ein als auf ihren neuen Job. Weiß nicht, ob bei ihr alles so gut läuft, sie lässt halt gar nichts raus.

(Sie hat in ihrer neuen Heimat zwar Freunde in der Umgebung von 100 km, ihre Schwester ist 1 h entfernt. Sie kommt ursprünglich aus der Gegend, war aber 15 Jahre lang hier, wo ich wohne und ich glaube, dass sie dort jetzt recht einsam ist. Sie war ja auch lange von ihren Freunden getrennt. Habe neulich von einer Kollegin, die mit ihr im selben Büro arbeitete (in der alten Firma, wo wir beide waren), erfahren, dass sie hier am Wochenende wohl hauptsächlich bei ihrer Mutter war und kaum soziale Kontakte hatte.)

Habe dann heute weiterhin geschrieben, ob wir uns eigentlich wieder mal sehen wollen, sie gab einen Zeitraum von 6 Tagen an, die sie über Weihnachten hier (in ihrer alten Heimat) ist, und sie aber viel zu tun hat, weil sie ihre Wohnung auflöst (was mich auch sehr traurig macht). Habe dann geschrieben, dass ich sie sonst an ihrem neuen Wohnort besuchen komme. (DANKE für Eure Tipps!) Darauf antwortete sie nur mit einem lachenden Smiley. Dann schrieb sie, dass sie sich einfach meldet, wenn sie hier ist und es einigermaßen absehen kann, sonst käme sie sicher mal an einem Wochenende... Sie sei halt zur Zeit im Dauerstress (so traurig, weil ich ja gerade viel Zeit habe). Wir haben dann noch ne halbe Stunde über früher geschrieben, wer verantwortlich war, dass wir aus dem Job geflogen sind und dass es manchmal ganz schön weht tut.

Habe ihr dann geschrieben, dass ich oft daran denke, wie schön es war, als sie mich früher im Büro besucht hat und wir zusammen lachen mussten (wenn ich daran denke, muss ich heulen, weil es so schön war und ich weiß, dass es nie wieder so kommt). Sie schrieb nur Ja, war immer lustig. Danach noch ein bisschen andere Job-Themen und das war's dann mit der heutigen Konversation.

Mir ist aufgefallen, dass immer wenn ich ihr schreibe, dass mir etwas weh tut oder etwas mich traurig macht, dass sie darauf nur sehr kurz antwortet und sich nicht darauf einlassen kann oder will. Weiß nicht, ob sie es verdrängen mag und ob es sie auch schmerzt.

Später habe ich in der gemeinsamen Gruppe mit den alten Kollegen noch was witziges gepostet, worauf sie auch viel stärker einging. Auf lustiges reagiert sie immer ausführlich.

Nur einmal, als sie diesen Herbst nach ein paar Monaten keinen neuen Job hatte, hat sie sich mir geöffnet und Abends haben wir 2,5 Std. geschrieben. Sie schrieb, wie anstrengend es ist, dass sie grade nichts findet und auch keine Möglichkeit findet zu promovieren. Ich laß heraus, dass es ihr nicht gut geht. So sehr hat sie sich bis heute nie mehr so geöffnet. Das hat sie auch insbesondere bei unseren Treffen immer nicht gezeigt, wahrscheinlich ist sie so erzogen, dass sie diese Traurigkeit anderen nicht zeigen soll/darf. Keine Ahnung, warum...? Ich würde mich ihr auch so gerne anvertrauen mit den Sorgen, die ich wegen dem Job habe, aber da blockt sie immer gleich ab. Aber ich kann doch nicht immer nur lustiges schreiben, wenn ich will, dass sie mehr antwortet als einen Halbsatz...

Einzig die Aussicht, sie evtl. an Weihnachten zu sehen, heitert mich etwas auf. Ich habe mir vorgenommen, ihr meine Gefühle zu gestehen und habe große Angst, dass sie diese nicht erwidert und die Freundschaft damit auch vorbei ist. Sie lässt auch wenig körperliche Nähe zu und wirkt immer recht distanziert. So ist sie aber generell. Aber ich denke, immer diese Unsicherheit, nicht zu wissen, woran ich bin, macht mich auf Dauer mehr fertig als ein für alle mal Klarheit zu haben...

Sorry für den langen Text. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir schreibt, wie Ihr das Ganze seht und vielleicht den ein oder anderen Tipp für mich habt.

Herzlichen Dank an Euch alle!

14.12.2018 01:09 • #6




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