Innere Leere nach Verletzung

Hallo,

mein Mann und ich (beide 31) haben gerade erst geheiratet (vor einer Woche) nach 10 Jahren Beziehung..nach vielen Höhen und Tiefen war seit einigen Jahren alles perfekt. Ich hätte mir keinen anderen Mann an meiner Seite vorstellen können. Die Hochzeit sollte der Höhepunkt unserer Liebe sein. Alles war perfekt vorbereitet, Familie und Freunde alle da.

Seine Familie hat mich nie so wirklich akzeptiert. Wir haben uns viel gestritten, vor allem mit seiner Mutter, die lange mit ihm allein gelebt hatte. Am Hochzeitstag kam dann ein Beitrag seiner Schwester, der mich sehr gekränkt hat. So stark, dass die Hochzeit von dem Moment an durchtrieben war. Nach einigen Alk. Getränken und Tänzen mit meinen Freundinnen ging es jedoch wieder besser.

Die Tage danach holte es mich jedoch mit voller Wucht wieder ein. Ich weine viel, kann nicht schlafen und fühle mich bloßgestellt, wertlos, vorgeführt. Schließlich habe ich meinem Mann erzählt, wie ich mich fühle, wie mich das gekränkt hat. Im ersten Moment tat es ihm sehr leid, dann nach einem Telefonat mit seiner Mutter plötzlich der Wandel. Ich sei sehr empfindlich, solle mich nicht so anstellen, er fand den Beitrag ok.

Schließlich sprach ich die Trennung aus, es war für mich in diesem Moment absolut nicht möglich, die Beziehung weiterzuführen. Dass er nicht hinter mir steht, krieg ich nicht überwunden. Anfangs ging es mir dabei noch schlechter, auf der anderen Seite merke ich ein Freiheitsgefühl mit der ausgesprochenen Trennung. Ich fühle mich stark und selbstbestimmt, aber auch traurig bzw. ängstlich mit dem Gedanken an die anstehende Einsamkeit.

Ich weiß nicht was richtig ist, alles wegwerfen? Wieder mal alles herunterschlucken, die Bedeutsamkeit meiner Gefühle/Kränkung herunterspielen? Nun, als er bemerkt, wie ernst ich es meine und nach endlosen Erklärungen, wieso ich so verletzt bin, scheint er einsichtig, möchte mich nicht verlieren und mit seiner Familie sprechen. Es wirkt alles so unecht und überzeugt mich,im Gegensatz zu früher, nicht mehr so. Ein bisschen sitzt er die Geschichte auch aus und wartet, bis meine Wut nachgelassen hat. Ich fühle mich absolut nicht ernst genommen... Das Schlimme ist diese innere Leere.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter

Ich weiß nicht was richtig ist, alles wegwerfen? Wieder mal alles herunterschlucken, die Bedeutsamkeit meiner Gefühle/Kränkung herunterspielen?

ich weiß ja nicht,

was genau seine schwester zu dir gesagt hat,
aber wenn du dich jetzt befreit fühlst,
zeigt das doch zumindest,
daß dich die beziehung eingeengt hat....

die angst vor einsamkeit ist kein guter ratgeber,
lass dich davon nicht schrecken,
finde einen weg,
der sich für dich richtig anfühlt.....

Ach Mohnblüte, das klingt nicht gut!
Aber wenn es immer funktioniert hat - aussitzen, bis deine Wut verflogen ist - wird er es auch dieses mal wieder tun. Ich kenne das ähnlich und habe auch die Trennung ausgesprochen gehabt. Und an meinem Verhalten hatte er gemerkt, wie ernst ich es damals meinte. Da hat es bei ihm klick gemacht und er hat sich gewandelt, stand hinter mit und achtete meine Gefühle.
Vielleicht versteht dein Mann es jetzt endlich auch, dass er hinter dir stehen muss, dass seine Schwester euren Tag nicht hätte kaputt machen dürfen und Mama nicht die Frau an seiner Seite ist. Bleibe erst mal bei der Trennung, schau genau darauf, was er tut, ob es dir damit besser geht oder ob du dich wieder eingeengt fühlst und dein Freiheitsgefühl verschwindet. Und dann entscheide, ob du ihm noch eine Chance geben magst.

Vielen Dank für eure lieben worte! Ich hab das gefühl, dass ihr mich versteht.

Seine Schwester hat szenen aus dem alltag dargestellt, in denen er sich um den haushalt kümmert und ich über das ergebnis nörgele. Mein mann ist lehrer, immer früher zuhause als ich. Ich bin in einer weiterbildung stark eingebunden, vollzeit beschäftigt plus lernen. Aufgrund meiner anstrengenden lebenssituatiom (um die seine familie weiß) fühle ich mich in der hinsicht nicht ernst genommen/nicht gesehen.die wissen auch bis heute nicht,was ich im rahmen meiner weiterbildung genau mache. Fragen auch nicht.

Meine familie hatte in dem moment das starke bedürfnis mich zu verteidigen, sind ebenfalls sehr verletzt.dies weiß seine familie auch. Sehen trotzdem kein problem.

Ich weiß nicht wie wir das wieder hinkriegen.weiß auch nicht was er machen kann. Er wil mit seiner schwester sprechen.grad ist sie im urlaub. Trennung ist ausgesprochen.reaktion aeiner mutter du biat doch mit ihm und nicht mit uns verheiratet aber deshalb haben sie doch keine narrenfreiheit?!

Was für ein nettes Schwiegermonster... WIe war seine Reaktion darauf? Natürlich weißt du jetzt nicht, was ER jetzt machen kann. Und das musst du auch nicht. Du hast oft genug geredet und um Änderung gebeten. jetzt muss er was tun und in die Gänge kommen, um dir zu zeigen, dass er DICH liebt, DICH will und hinter DIR steht. Wie er das anstellt ist seine Sache. Er muss das Vertrauen zu dir wieder aufbauen, er muss den A* in der Hose haben ggü seiner Familie. Du kannst dich zurücklehnen - du musst nur entscheiden, reicht dir das, was er tut oder reicht es dir nicht und die Trennung ist endgültig.

Mein Tipp (fallst Du ihn noch lieben solltest): Ich schlage eine zeitliche, räumliche Trennung vor, in der sich jeder zu sich selbst besinnt und zwar zu dem, war er will und hatte. Manchmal ist die Luft raus. Gut dass Du den Moment erkannt hast. Krisen durch
zeitliche und räumliche Trennung zu überstehen ist auch ein Zeichen von Liebe. Es wäre schön gewesen, hätte ich so eine Chance bekommen.

Hallo Mohnblüte

ich kann natürlich nicht wissen was da wirklich bei der Hochzeit abgegangen ist und ich habe es selbst öfter erlebt, dass bei Hochzeitsreden oder in den HochzeitsZeitungen oft auf die größeren oder kleineren Schwächen hingewiesen wird und das nicht unbedingt ernst und persönlich genommen, sondern meistens mit Humor angenommen wird.

Warum nögelst du über das Ergebnis wenn dein Mann den Haushalt übernimmt? Ist er -das, was er macht- nicht perfekt genug für dich ?
Kennst du das ? Wurdest du früher auch kritisiert ?
Wer gesehen werden will, muss auch andere sehen können, siehst du deinen Mann ?
Lehrer haben es auch nicht leicht und auch nach der Schule noch viel zu tun, dazu noch der Haushalt ... der von dir nicht anerkannt und bemängelt wird ....

Du schreibst von einer Kränkung und das du schlaflose Nächte wegen des Vorfalls hast. Es kann in der Tat sein, dass du zu sensibel reagierst und da ein Triggerpunkt in dir getroffen wurde.

Überprüfe das für dich, wenn du dich deshalb von deinem Mann trennen willst, stimmte vorher schon einiges nicht, es wundert mich, dass du ihn dann trotz seines Anhangs geheiratet hast und keine emotionale Distanz von den Sticheleien seiner Familie herstellen konntest.
Warum klärst du das nicht persönlich mit seiner Schwester wenn du dich von ihr angegriffen und abgewertet fühlst und läßt das deinen Mann machen ?

Das Gefühl von Freiheit kann eine Illusion sein, denn durch eine Flucht ist die Ursache noch nicht gelöst.

Vielleicht kann euch ein Aussenstehender unterstützen eure Konflikte zu lösen ?

Alles Gute !

Ja ich glaub zeitl. Trennung ist ganz gut, mindestens.

@ AL das nörgeln im beispiel des beitrags war nicht aus der realität gegriffen. Klar gibts das auch bei uns, aber nicht so wie dargestellt. Ich denke auch nicht,dass kritik das problem ist. Kenn ich auch so aus meinem umfeld nicht.

Was ich kenne bzw, häufig erlebt habe sind grenzüberschreitungen von menschen, die mir wichtig sind.bei meinem mann dachte och, sei es anders. In der rückschau betrachtet dann doch auch so wie in anderen beziehungen, nur subtiler.

In seiner lehrertätigkeit hat er aufgrund seines speziellen einsatzbereichs tatsächlich nachmittags frei. Das gibts auch andes, soll kein lehrerbashing sein

So teil 2 (eben war ein riesentext plötzluch weg ): )

Ich liebe ihn schon und kann mir momentan keinen anderen mann an meiner seite vorstellen. Wkr haben vieles gemeinsam, nie differenzen bzgl. Zukunftsgestaltung, das ist es ja. Er würde alles machen, eigene bedürfnisse zurückstellen. So kennt er es aus seiner familie. Bloß kein unfrieden.

Das mit der distanz zu seiner familie ist so eine sache. In seiner letzten beziehung konnte er seiner mutter nicht sagen, dass er auch mal ohne sie, allein mit seiner freundin, in den urlaub fahren möchte. Am anfang unserer beziehung schaffte er es mit therapeutischer hilfe distanz herzustellen. Nun war es so,dass wir versuchten ein gesundes verhältnis zu schaffen.je mehr wir zuließen, desto schwieriger wurde es. Ich bin auch jemand, wie oben beschrieben, der menschen vllt auch zuviele chancen gibt.ich konnte nie begreifen, dass sie mich so ablehnen und dachte wenn ich mich nur anstrenge,dann klappt es.

Ich kenne es nicht von hochzeiten, dsss schwächen vorgetragen werden in meinem familien-/freundeskreis ist es üblich zu reflektieren, eie es beim anderen ankommt.

Ja ich glaube auch, dass es wichtig ist, wenn ich es ihr selbst sage.

Trennung 1Woche nach der Hochzeit? Wenn du ihn liebst: geht zu einer Paarberatung. Ihr seid ganz klar an einem Punkt,wo ihr alleine nicht klar kommt UND AUCH NICHT MEHR KLAR SEHEN KOENNT! Wenn euch etwas an euch liegt,nehmt prof.Hilfe in Anspruch.Neutral,parteilos. Nur so habt ihr LANGFRISTIG eine chance.

Hi,
ich hab lediglich deinen Eingangs-Post gelesen. Aus meiner eigenen 11 jährigen Beziehung (incl. 6 monatiger Ehe) kenne ich das nur zu gut: Der Rat der Eltern war immer gewichtiger als das was ich verzapfe. Ich konnte noch so gut/logisch argumentieren, ihre Eltern waren immer im Recht. Ich habe das hingenommen wie sovieles andere auch. Jetzt hat sie sich in Rekordzeit von mir getrennt.
Ich kann und will dir keinen Rat geben bezüglich trennen/weitermachen/aussitzen/ignorieren und was weiß ich alles. Nur soviel: Das er seiner Mami mehr vertrauen entgegen bringt als dir ist meiner Meinung nach ein Problem, welches ihr irgendwie in den Griff bekommen solltet. Reden ist da nie verkehrt. (btw bei solchen Gesprächen immer nur über dich reden, das wort DU bitte vermeiden. Somit vermeidet man Anschuldigungen)Der Ehepartner sollte doch wohl DIE wichtigste Person im Leben sein.