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Ist eine Trennung noch zu vermeiden?

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So wie fang ich jetzt am besten an…

Ich bin 28 Jahre und mit meinem Freund knapp 2 ½ Jahre zusammen. Am Anfang lief alles super. Wir hatten uns bei einem gemeinsamen Hobby kennengelernt. Wir waren einfach auf einer Wellenlänge. Er ist auch recht schnell bei mir eingezogen, weil es bei ihm zuhause einfach mies lief. Das zusammen leben klappt auch gut. Mein Freund mochte seinen Job noch nie und irgendwann rutschte er in die Zeitarbeit. Wir hatten leichte Finanzielle Probleme und danach zogen wir in eine größere Wohnung (hatte sich angeboten und sie ist nicht wirklich teurer als die kleine es war). Durch seinen Job und allem Drumherum kamen die Depressionen am Anfang sagte er, er bekommt es schon hin und danach wollte er sich keine Hilfe holen. Auf dem ganzen Weg ging unsere Beziehung irgendwie verloren. S. mit ihm hatte ich vor knapp 2 Monaten das letzte Mal und an das mal davor kann ich mich nicht mehr erinnern. Mittlerweile ist er auch arbeitslos. Ich mache momentan 2 Jobs damit es alles irgendwie hinhaut. Mit Unterstützung habe ich kaum zu rechnen. Der Haushalt bleibt oft liegen, vor allen an Tagen an denen ich 12 Stunden arbeite. Mein Freund hat es dann „vergessen“ oder konnte nicht. Im Endeffekt saß er dann am Rechner am Zocken. Dann hatte ich mit meinem Exfreund geschrieben und wir haben uns bei mir zuhause verabredet. Mein Freund war auch da, allerdings nur 2 Stunden und in denen war er auch oben am Computer.
An dem Abend lief nichts zwischen mir und meinen Exfreund. Allerdings haben wir uns super verstanden und einen netten Abend verbracht. Alle die denken ich würde jetzt sicher damit kommen, dass ich zu ihn zurück will irren. Das will ich nicht Ex ist Ex und das hat meistens ja auch seinen Grund.
Aber durch ihn ist mir klar geworden, was mir alles fehlt. Mir war es vorher ja schon bewusst allerdings hab ich das immer mit einem „gibt schlimmeres“ abgewunken. Aber ab da ging das dann nicht mehr.
Ich hab am nächsten Tag mit meinen Freund gesprochen, ihn alles gesagt was mich stört, Haushalt, S., verhalten alles auch das es sich unbedingt Hilfe suchen muss, das ich es nicht mehr schaffe alles aufzufangen. Und um zu zeigen wie ernst die Lage ist habe ich ihn gebeten auf unbestimmte Zeit im Arbeitszimmer zu schlafen. Die darauffolgende Woche verging ohne wirkliche Veränderung, außer, dass ich die Nächte alleine verbrachte. Am darauffolgenden Wochenende traf ich mich wieder mit meinem Ex dieses Mal bei ihm. Es war wieder ein schöner Abend mit vielen tollen Gesprächs Themen. Mit meinen Freund wäre das unmöglich gewesen da er eines meiner größten Hobbies einfach nicht nachvollziehen kann.
Und es kam wie es kommen musste. Wir landeten im Bett. Der S. war wirklich gut. Danach ging ich heim mit dem Gefühl eine Beziehung nicht wegen S. mit so einen Kerl zu beenden.
Aber doch wurde die Stimme immer lauter die meinte es muss endlich was geschehen.
Die nächsten Tage änderten immer noch nichts. Alles so wie vorher. Gestern Abend gab es dann ein kleinen Streit und er ging wütend nach oben. Ich blieb unten. Habe geweint relativ lange sogar. Er kam zwischendurch rein holte was raus und ging wieder. Als ich mich wieder beruhigt hatte hab ich noch einmal mit ihm gesprochen. Ich weiß aber nicht ob er überhaupt was ändern will. Er sagt ja aber er tut nichts.
Wenn ich ihn jetzt Verlassen würde hätte ich Angst, dass er aus diesem Loch gar nicht mehr rauskommt. Ich hätte Angst, dass es ihn kaputt macht. Ich hab ihn ja wirklich lieb und er sagt immer ich wäre das einzige was ihn noch halt gibt. Aber ich habe das Gefühl, dass ich langsam nicht mehr kann. Er verlässt nur ungern das Haus und so verbringen wir die Zeit meistens daheim. Das Leben zieht quasi an uns vorbei. Ich hätte gerne, dass es wieder so ist wie früher, vor der Arbeitslosigkeit und vor allem vor der Depression…

Ich weiß grad nicht weiter…

13.10.2014 14:08 • #1


ari12
Hallo TreacleMoon,

das klingt nach einer traurigen Geschichte. Ich kann dir leider auch keien große Hilfe bieten. Vielleicht kannst du noch einmal mit ihm reden. Ihm ganz klar und deutlich sagen, dass du das nicht mehr schaffst, dass du nicht alles allein schultern kannst.

Wenn ich den Text richtig verstanden habe, hat er Depressionen? Dann versuche ihn dazu zu bewegen, zum Arzt zu gehen und das abklären zu lassen. Dass er sich vielleicht professionelle Hilfe suchen kann.

Ich kann verstehen, dass du die Beziehung nicht einfach beenden möchtest. Aber so geht es doch auch nicht weiter. Ich weiß ja nicht, wie ihr redet, aber an deiner Stelle: Sage ihm klipp und klar, dass es so nicht geht, du ihm aber helfen willst. Und setze ihm auch ein Ultimatum (an das du ihn ja auch noch öfter erinenrn kannst).

13.10.2014 14:30 • #2


blechpirat
Hallo TreacleMoon,

ja, die Trennung ist noch zu vermeiden. ABER: das ist nicht ganz leicht und wenn Du schon von Depressionen sprichst, dann dürfte der erste Weg tatsächlich für Deinen Freund zu jemandem führen, der ihm professionelle Hilfe angedeihen lassen kann. Leider kennen wir Deinen Freund nicht, insofern kann Dir niemand mit Sicherheit sagen, wie Du ihn dazu bewegen kannst. An den Haaren hinschleifen, den Computer aus dem Fernster werfen oder ihm einfach eine knallen.

Aus eigener Erfahrung mit finanziellen und beruflichen Problemen kann ich Dir nur mit auf den Weg geben, was ich an mir festgestellt habe: Weiß Du, Männer funktionieren recht einfach. Wir sind vom Prinzip her glücklich und zufrieden, wenn wir Jäger und Sammler sein dürfen und dafür auch noch auf einen Tron gehoben werden. Wir wollen Anerkennung dafür, dass wir unser Familie / Frau / Kinder / Freundin ernähren, ihr ein Dach über dem Kopf bieten, dafür sorgen dass die Hütte geheizt ist und Strom aus der Steckdose kommt. Wenn wir das geschafft haben, dann sind wir schon mal ziemlich zufrieden.

Dein Freund ist aber leider gerade arbeitslos. Und er kann Dich nicht ernähren. Schlimmer noch: Du hast jetzt sogar 2 Jobs, um für Euch zu sorgen. Das macht ihn traurig, über eine längere Zeit vielleicht sogar depressiv. Ich vermute (wie gesagt aus eigener Erfahrung heraus), dass er sich Dir gegenüber schämt. Weil er sich klein, unfähig und als Versager fühlt. Und so will man sich nicht seiner Freundin gegenüber fühlen. Für die will man doch eigentlich der Held sein. Und deshalb verkriecht er sich. Und weil er sich verkriecht, bekommt er auch nichts anderes mehr auf die Kette. Man handelt nicht sonderlich logisch in so einer Situation, man versucht sich einfach vor diesem Gefühl des Versagens zu schützen. Und man tut nichts, weil man Angst hat dann noch schlechter da zu stehen. Ich habe irgendwann aufgehört meine Post zu öffnen, so nach dem Motto Wenn ich es nicht lese ist es nicht passiert. Und glaub mir: Meine Frau hat ganz lange sehr wenig über unsere wirkliche Situation gewußt.

Wenn von woanders kein Impuls für ihn kommt, sich Hilfe zu suchen, dann musst Du ihm diesen Impuls geben. Sofern Du es denn willst. Zwingen kann Dich niemand. Entweder er ist es Dir noch wert oder Du trennst Dich.


Auf Deinen Seitensprung möchte ich nicht näher eingehen, nicht zuletzt, weil ich auch zur Liga der gehörnten Ehemänner gehöre. Aber einen Gedanken möchte ich schon loswerden, auch wenn Du ihn vielleicht nie, oder erst sehr viel später gebrauchen wirst:

Zitat:
Und es kam wie es kommen musste. Wir landeten im Bett.


Es musste nicht so kommen. Du hattest die Wahl. Ich würde auf solche Formulierungen verzichten. Besonders ihm gegenüber, sollte er denn irgendwann davon erfahren.

Alles Gute und viel Kraft wünsche ich Dir (und ihm).

13.10.2014 14:54 • x 1 #3




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