Ist es ratsam mich zu trennen?

S
Hallo liebes Forum,
Verzweifelt wende ich mich an euch, in der Hoffnung ihr könnt mir meine Entscheidung ein bisschen leichter machen. Über jede Antwort bin ich dankbar.

Es ist so:
Ich, 22, weiblich führe seit über zwei Jahren eine Fernbeziehung mit einem Engländer. Es gab vor ihm schon eine Fernbeziehung nach Belgien, die ich auch schmetzhaft beenden musste und auch mit dem Herren aus England gab es eine nicht so positive Vorgeschichte. Wir hatten uns über ein Onlinespiel kennengelernt und anfangs hatte ich großes Interesse an ihm. Obwohl er mir optisch nicht sehr zusagte (ist ungepflegt und müffelt) , wollte ich ihn unbedingt kennenlernen. Er mich auch. So kamen wir zusammen.
Leider muss ich dazu sagen, dass ich mich bei meiner ersten Fernbeziehung schon vor Allem und Jedem isoliert habe, um am Pc zu hocken und über Skype mit meinem Freund zu reden, wann immer ich nicht in der Schule war. Manchmal auch nachts. Ich war und bin es jetzt noch immer, emotional total abhängig von ihm.
So wurde es nach dem Start unserer Beziehung immer schlimmer. Seit Jahren schon habe ich keine Freunde, da mein Partner mein einziger Halt war und mein Pc mein bester Freund.
Irgendwann habe ich mich richtig in den Engländer verliebt und alle seine Makel waren vergessen. Ich habe mit ihm jede freie Minute verbracht, mit Spielen , Filmen oder einfach nur reden. Englisch habe ich dadurch sehr gut und schnell gelernt.
Leider hat er mit seinen fast 24 Jahren nie eine Arbeit gefunden. Er war demnach auch immer greifbar, wenn ich ihn brauchte. Immer. Auch wenn ich mal nicht schlafen konnte. Dies war meine Sicherheit.
Er kam mich ca alle 3 Monate besuchen, meistens für einen ganzen Monat. Er hatte ja nichts zu tun, ich schon. Nach meinem Abi hatte ich ein freiwillige s soziales Jahr und ein Bfd gemacht. Auch hier hatte er mich seelisch unterstützt. Hat mich auch von der Arbeit abgeholt, weil ich ihn gebeten habe.
Ich glaubte immer , eine gute Zeit mit ihm gehabt zu haben. Meiner Mutter passte dies nicht , da sie meine Isolation und Abhängigkeit erkannte. Zudem bin ich depressiv und habe ein klitzekleines Selbstwertgefühl, bedingt auch durch meine Vergangenheit.
So ging es dann ein Jahr gut. Habe zwar immer bitterlich geweint, wenn er nach England zurück flog und war am Boden zerstört.
Doch dieses Jahr im Sommer hat es irgendwie klick gemacht in meinem Kopf. Ich habe meine schlimme Lage erkannt und auch er war nicht mehr so toll. Ganz im Gegenteil.
Er hat, genau wie ich auch eine Spielsucht und war immer am zocken. Das wenige Geld, dass er vom Staat bekommen hat, hat er in Spiele und Belangloses investiert. Er trug immer nur alte schäbige Kleidung, die er mal mit 15 gekauft hatte.
Er lebt genau wie ich noch zu hause. Seine Eltern interessiert es wenig, dass er nur zu hause hockt und nix gebacken bekommt. Geschenke und liebe Postkarten habe ich nur auf Ansprache bekommen und auch nur mit einem mageren Text.Das war immer sehr ernüchternd. Immer wenn ich ihn darauf angesprochen habe, dass er mich immer enttäuscht war er gereizt. Hat gesagt, er bemühe sich eine Arbeit zu bekommen und war im nächsten Augenblick wieder in Spiele vertieft.
Dann im Sommer war er hier für 2 Monate, er selbst hat nie Geld gehabt, d.h wir mussten Essen kaufen und und und. Ich fand dann endlich eine Ausbildungsstelle und mein Leben bewegte sich vorwärts. Es war eine sehr schlimme Zeit. Wenn ich korgens aus dem Haus ging , blieb er im Bett liegen und wartete auf Essen und die Dinge, die passierten. Ach ja und er hing an meinem Pc. Echt frustrierend. Nur Streit und ich mochte ihn nicht mehr anfassen, von S. ganz zu schweigen. Ich wollte auch nicht mehr Dinge sagen , wie ich liebe dich. Ich schäme mich für ihn. Jedesmal wenn jemand nach meinem Freund fragte..was sollte ich sagen...keine Arbeit, Fernbeziehung. Es gab oft Momente wo ich mich trennen wollte , aber er wird dann immer so weinerlich und fleht, sagt ,er würde sich ändern und alles besser machen. Freunde hat er auch nicht wirklich und verkümmert in seinem Zimmer. Er droht mir an, er würde sich umbringen und ich wäre die einzige für ihn. Oft habe ich ihm dann eine Chance gegeben aber er hat sich nicht gebessert und wir sind in unseren alten Trott verfallen. Nun seit 3 Wochen habe ich ihm gesagt, dass ich keine Beziehung mit ihm will und ich ihn nicht als Partner sehe, eher als Freund, da ich ihn nicht mehr liebe. Er hatte einen Zusamnenbruch und klammert nun umso mehr. Er akzeptiert es nicht und sagt, er will es nicht zu einer Trennung kommen lassen und er will mich wieder in ihn verliebt machen.
Er hatte große Töne gespuckt , dass er endlich Vorstellungsgespräche hat und auch einen Minijob. Aber davon habe ich nicht viel gesehen.
Ich selbst habe mich von meinem Pc komplett zurück gezogen. Erst habe ich eine Woche nicht mit ihm geredet und dann doch wieder angefangen zu schreiben auf Facebook. Ich habe gesagt , ich will NUR reden und nix anderes aber er kommt immer wieder mit Gefühlsduseleien daher und berührt mich mit Dingen, die ihm jetzt klar werden, die er falsch gemacht hat. Aber ich glaube nicht , dass er sich langfristig in einen bodenständigen Mann verwandeln kann...oder hier nach Deutschland zieht , um mit mir zu leben. Er lässt andere für sich machen und ist selbst bequem und ist mit dem kleinsten zufrieden. Ich aber nicht. Ich bin aufgewacht und möchte eine Beziehung mit einer Zukunft und einem Partner vor Ort, der auch weiß was er will und auf den ich stolz sein kann. Ins Kino gehen oder mal in den Urlaub fahren , das wäre toll. Mit ihm kann ich es mir nicht mehr vorstellen , ich will für ihn keine Mutti spielen.
Aber mein Problem ist , dass ich in einem Gefühl schaos stecke, das mich zermürbt. Die Depression en werden schlimmer und ich kann keine Kraft finden , den Schlussstrich zu ziehen. Denn er war und ist noch meine emotionale Stütze. Er ist eine liebe Seele und hat mich nie beschimpft oder mich beleifigt. Aber er ist so passiv finde ich. Wenn es bei mir in der Familie Zoff gab oder in der Schule, dann bin ich zu ihm gegangen und konnte mich ausschütten. Auch hatte er bis vor kurzem meine gesamte Freizeit ausgefüllt. Ich war am Pc mit ihm und alles war gut. Auch , daas ich im Grunde immer alleine war. Jetzt ist alles weg und leer und ich habe den Drang zurück zugehen und zu plaudern, aber dann bin ich wieder unzufrieden, weil er mich runterzieht und wütend macht. Ich weiß gar nichts mehr. Ich sehne mich nach etwas neuem aber bin zu feige den Schlussstrich zu ziehen. Er tut mir auch irgendwie richtig Leid, er ist wie ein einsames Kind. Ich will ihn nicht allein lassen. Obwohl ich meistens gar nicht mehr mit ihm schreibe, schreibt er mir und wartet , dass ich zurückkomme. Aber das alles ist so falsch. Es schmerzt so. Hatte ehrlich gesagt auch schon Selbstmordgedanken und bin schon in Therapie bei einer Beratungsstelle für Lebensfragen. Ich will raus aus diesem Sumpf aber kann irgendwie nicht ohne ihn. Ich denke nur darüber nach. Mir wird schlecht.
Es hört sich alles lächerlich an, ich weiß. Ich bin im Grunde in Beziehungen auch noch unerfahren. Ich möchte aber auch seine Zeit nicht verschwenden und ihn nicht unnötig leiden lassen.

Habt ihr Rat?

27.11.2015 21:21 • #1


ba_
Zitat von SchleierEulchen:
Ich, 22, weiblich führe seit über zwei Jahren eine Fernbeziehung mit einem Engländer. Wir hatten uns über ein Onlinespiel kennengelernt und anfangs hatte ich großes Interesse an ihm. Obwohl er mir optisch nicht sehr zusagte (ist ungepflegt und müffelt) , wollte ich ihn unbedingt kennenlernen.


..sory wenn ich nachfrage...und das wusstest du schon bevor du ihn das erste mal überhaupt live gesehen hast..? o.O

27.11.2015 21:30 • #2


S
Das er nicht mein Typ war ja. Das er ungepflegt ist , habe ich erst später rausgefunden. Ich mag es nicht allein zu sein und wir hatten die gleichen Interessen. Ich war sehr unvernünftig und habe gehofft, es würde schonnirgendwie gehen. Das mache ich nie wieder. Ich habe daraus gelernt

27.11.2015 21:42 • #3




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