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Jobangebot ich bin unsicher

VictoriaSiempre
Zitat von Lavidaloca:
Die Tarifparteien würde ich vor ein Gericht zerren und deren Tariffähigkeit anzweifeln.

Ja, das mach mal. Vor allem, wenn Du nicht Mitglied einer der Tarifparteien bist. Tarifverträge gelten erst einmal nur für ihre Mitglieder; bei Arbeitnehmern sind das die entsprechenden Gewerkschaften. Meistens werden Tarifverträge für allgemeingültig erklärt. Der Arbeitgeber ist ja nicht doof - lieber zahlt er allen die Kohle, statt sich ne mitgliederstarke Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zu holen.

Tarifverträge sind so gut oder schlecht wie der Organisationsgrad, der dahinter steht, und keine Selbstgänger. Ist der Mindestlohn übrigens auch nicht.

Für 100Euro und ggfs. 3 Urlaubstage mehr würde ich den Job nicht wechseln, wenn der bisherige Spaß macht. Auch das Abbummeln von Überstunden wäre für mich nur reizvoll, wenn auch gewährleistet wird, dass abgebummelt werden kann (nee, ist kein Selbstgänger!). Ne Ausnahme gäbe es da für mich nur, wenn der neue Job sich gut im Lebenslauf macht und Entwicklungspotential bietet.

05.01.2022 00:41 • x 2 #16


LaSirène
Zitat von Mondsteinchen:
Ich mag meinen alten Job. Die Arbeit macht mir Spaß ich verstehe mich mit meinem Chef und den Kollegen. Im Moment habe ich auch zwei Arbeitsbereiche. Aber ich bin alleine. Kann mir die Zeit frei einteilen. Ich habe mich auf diese Stelle wegen der Buchhaltung beworben. Nicht um zusätzlich noch Backoffice und anderer ...

Hey Mondsteinchen,

wenn Du Dich in Deiner Firma so wühl fühlst, würde ich eher versuchen, mit Deinem Chef zu sprechen und nachzuverhandeln. Du hast ja jetzt ein konkretes Angebot in der Hand auf dass Du Dich berufen kannst. Mit der Vergütung der Überstunden machst Du die Gehaltserhöhung auch schnell weg und fährst damit viel besser, als sie abzubummeln. Von den anderen Parametern, die Du selbst und andere Fories hier schon erwähnt haben mal ganz abgesehen (Doppelfunktion, unklare Aufgabengebiete etc.).

Viel Glück für Dich!

Liebe Grüße
LaSirène

05.01.2022 00:52 • x 3 #17


A


Jobangebot ich bin unsicher

x 3


Lavidaloca
Zitat von VictoriaSiempre:
Ja, das mach mal. Vor allem, wenn Du nicht Mitglied einer der Tarifparteien bist.


Wer weiß;)

05.01.2022 01:18 • #18


M
Zitat von FrischerWind:
Redest du von brutto oder netto ?

Ich rede von brutto...


Zitat von andracula:
Ich glaube dein Bauchgefühl möchte dir hier was sagen und du solltest genau hinhören. Die neue Stelle klingt irgendwie so, als könntest du dir dort...


Ich finde Geld ist nicht alles. Wenn ich jeden Tag zur Arbeit gehe und mich dort überhaupt nicht wohlfühle nützt mir das gar nichts.

Mir ist das schlecht reden der ehemaligen Mitarbeiterin auch sauer aufgestoßen. Ich wollte eigentlich fragen wieso die Stelle frei geworden ist. Das wurde mir abgenommen.

Also weiterentwickeln kann ich mich dort leider nicht.

Zitat von VictoriaSiempre:
Ja, das mach mal. Vor allem, wenn Du nicht Mitglied einer der Tarifparteien bist. Tarifverträge gelten erst einmal nur für ihre Mitglieder; bei Arbei...


Weiterentwicklung ist dort leider nicht möglich. Im Lebenslauf macht der sich auch nicht besser als der jetzige.

Zitat von LaSirène:
Hey Mondsteinchen, wenn Du Dich in Deiner Firma so wühl fühlst, würde ich eher versuchen, mit Deinem Chef zu sprechen und nachzuverhandeln. Du hast j...


Ob ich das Angebot erwähnen soll weiß ich noch nicht... Die letzte Gehaltserhöhung war im August. Eigentlich finde ich es noch zu früh zu fragen. Außerdem war viel Terror mit der ehemaligen Mitarbeiterin. Mein Chef hatte Angst das ich kündige und sie in die Filiale versetzt. Obendrauf habe ich die Chance für mehr Gehalt genutzt...

Ich kann die Überstunden auch jeder Zeit abbummeln wenn ich möchte. Ist bei uns ziemlich locker und geht auch spontan. Bisher fand ich das Geld besser...

05.01.2022 01:34 • x 1 #19


LaSirène
@Mondsteinchen

Wenn die letzte Erhöhung erst so kurz her ist, versteh' ich Deine Bedenken, auch mit dem aktuellen Ärger und vor allem, wie sich Dein Chef für Dich eingesetzt hat, in dem er die Kollegin versetzte. Wenn Du Dich dafür entscheidest dort zu bleiben arbeite vielleicht weiter an dem guten Verhältnis. Die Verhandlung läuft ja nicht weg und Du kannst parallel den Markt und andere interessante Stellen im Blick behalten.

Hier hast Du auch Routine, kannst vielleicht andere Gebiete erschließen und neue Aufgaben übernehmen. Eine andere Idee ist, dass er Dich fördert. Entweder inhaltlich oder mit Weiterbildungen, die die Firma für Dich finanziert. Damit entwickelst Du Dich für den oder spätere Jobs. Ist eine längerfristige Investition in Dich selbst und bringt Dir auf lange Sicht mehr als ein schneller Hunni.

Wenn Du obendrein noch die Wahl bei den Ü-Stunden hast, umso besser. Dann kannst Du es je nach Bedarf für Dich anpassen. Da würdest Du bei einem Wechsel recht viel Flexibilität einbüßen und das Gehalt ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Du scheinst noch sehr jung zu sein, also keine Eile, auch wenn Du öfter wechseln solltest, wenn Du jung bist, um Gehaltssprünge zu erreichen und Erfahrungen zu sammeln.

Aber wie Du selbst so schön sagst, final ist Geld nicht alles und gerade im Job, wo wir den Großteil unseres Lebens verbringen, sollten wir uns wohl fühlen und zumindest etwas Erfüllung finden. Es gibt schon genug Miesepeter, warum sitzen die eigentlich alle in meiner Bahn ?

05.01.2022 01:49 • x 1 #20


A
Zitat von Mondsteinchen:
Ich finde Geld ist nicht alles. Wenn ich jeden Tag zur Arbeit gehe und mich dort überhaupt nicht wohlfühle nützt mir das gar nichts.

Ganz genau

Ich werde oft gefragt ob ich nicht lieber mehr Geld verdienen möchte (arbeite in einem Beruf, in dem die Chancen, viel Kohle zu verdienen, sehr sehr sehr gering sind). Ich bekomme 2200 netto, habe einen Meistertitel und einen Master Abschluß. Da sagen mir viele, ich sei verrückt für das Geld zu arbeiten.

Ich würde den Beruf aber niemals aufgeben, und auch die Arbeitsstelle nicht.
Ich mache jeden Tag das was ich liebe, ich darf es so gut machen wie ich es von mir erwarte und muss niemals Abstriche in der Qualität aufgrund der Wirtschaftlichkeit machen (was andernorts in meinem Beruf leider gang und gäbe ist). Ich muss meine Prinzipien nicht verraten und mein Idealbild von Qualität nicht hinunterschlucken.
Jeder Tag macht mich froh, und ich kann es nicht verstehen dass soooo viele Menschen sooo viel Zeit in Jobs verbringen, die sie nur stressen, die den ganzen Tag den Feierabend, die ganze Woche das Wochenende und das ganze Jahr den Urlaub herbeisehnen, nur für ein vermeintlich gutes Gehalt.
Mir ist meine Zeit total wertvoll und wichtig, und diese möchte ich mit etwas verbringen, was mich erfüllt und glücklich macht.
Und weil ich das tue, sind die 2200 netto für mich ein gutes Gehalt

05.01.2022 01:54 • x 4 #21


VictoriaSiempre
Zitat von Lavidaloca:
Wer weiß;)

Wenn Du Mitglied einer der Vertragsparteien bist, dann weißt Du doch, wie es läuft und dass Klagen sinnlos ist

Zitat von Mondsteinchen:
Ich finde Geld ist nicht alles. Wenn ich jeden Tag zur Arbeit gehe und mich dort überhaupt nicht wohlfühle nützt mir das gar nichts.

Das sehe ich auch so. Work-Life-Balance muss für mich über alles gesehen stimmen. Wenn es nicht deutlich mehr Vorteile als 100 Euro monatlich gibt und es ansonsten nichts auf der Plus-Seite gibt, dann würde ich wohl lieber weitersuchen nach einem Job mit deutlich mehr Benefit.

Zitat von LaSirène:
Die Verhandlung läuft ja nicht weg und Du kannst parallel den Markt und andere interessante Stellen im Blick behalten.

Genau so, ja.

05.01.2022 01:58 • x 2 #22


M
Zitat von LaSirène:
@Mondsteinchen Wenn die letzte Erhöhung erst so kurz her ist, versteh' ich Deine Bedenken, auch mit dem aktuellen Ärger und vor allem, wie sich ...


Mein Chef steht immer noch total hinter mir. Meine ehemalige Kollegin tritt jetzt nochmal nach und hat ihren Anwalt eingeschaltet. Zieht sich also noch ein bisschen die Sache... Trotzdem hat er da nie nachgetreten und geht normal mit mir um.
Aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Irgendwann hat jeder die Nase voll.

Ich mache bei uns auch alles. Langweilig wird mir nie.

Die Buchhaltung läuft mir ja nicht weg. Wenn ich in dem Gebiet weiter überzeuge kann ich langfristig mehr übernehmen.

Noh ergänzend meine Kollegen standen auch hinter mir und nicht der mobbenden Kollegin. Sie hat sich nämlich auch öfter mit denen angelegt...

Klar gehe ich nicht zur Arbeit um beste Freunde zu finden. Mit ein paar Kollegen bin ich auch privat befreundet. Aber wenn man mit den Kollegen und dem Chef gut auskommt erleichtert das doch ungemein.

05.01.2022 02:21 • x 1 #23


Lavidaloca
Zitat von VictoriaSiempre:
Wenn Du Mitglied einer der Vertragsparteien bist, dann weißt Du doch, wie es läuft und dass Klagen sinnlos ist



Das stimmt ja so nicht... Gibt in der Geschichte des letzten Jahrzehnts durchaus Fälle, wo eine Tarifunfähigkeit gerichtlich festgestellt wurde. Sogar mit rückwirkenden Schadenersatzansprüchen von ehemaligen Arbeitnehmern und SV- Trägern gegen alle Unternehmen, die unter Anwendung des ungültigen TVs Entgelt bezahlt haben.


Mich würde trotzdem der TV interessieren... Wo zum Geier gibt's mit Ausbildung und Berufserfahrung im ausgeschriebenen Bereich nur 1800Euro brutto... und nach 15 Jahren 2200Euro. Ich habe ja schon einige TVs gesehen, aber so eine Sauerei in der jüngsten Vergangenheit nicht mehr. Sollte ja eigentlich überall angekommen sein, dass ein gut ausgebildeter Arbeitnehmer in D nicht mehr zu Dumpinglöhnen arbeiten muss.

05.01.2022 03:35 • #24


Gorch_Fock
Ich finde es auch eher erschreckend, was hier für Löhne gennant werden. Wenn mal bedenkt, das davon heute locker 600- 700 Euro für Miete, selbst für kleine Wohnungen rausgehen, ist das alles nicht toll. Das sind auch leider wieder typische Frauengehälter, die sich dann über Jahre nicht ändern, weil man so dankbar über die Stelle ist. Weiterqualifieren und richtig Geld verdienen.

05.01.2022 06:14 • x 2 #25


Mienchen
Zitat von Mondsteinchen:
Ich mag meinen alten Job. Die Arbeit macht mir Spaß ich verstehe mich mit meinem Chef und den Kollegen.

Aus Erfahrung... Bleib da wo du bist. Gute Kollegen und ein guter Chef sind nicht selbstverständlich. Mache gerade selber diese Erfahrung

05.01.2022 07:04 • x 2 #26


LaSirène
Zitat von Mondsteinchen:
Mein Chef steht immer noch total hinter mir. Meine ehemalige Kollegin tritt jetzt nochmal nach und hat ihren Anwalt eingeschaltet. Zieht sich also noch ein bisschen die Sache... Trotzdem hat er da nie nachgetreten und geht normal mit mir um. Aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Irgendwann hat jeder ...

Ich glaub Du hast den richtigen Weg für Dich schon gefunden und alle Punkte gut für Dich abgewogen. Das ist das wichtigste und Du kannst schätzen, was Du hast, das kann nicht jeder. Viele erkennen es erst später.

Hatte auch eine Kollegin, die immer über die Arbeit, Kollegen und den Chef geschimpft hat. Sie hatte viele Möglichkeiten, konnte sich frei entfalten, den Job mitgestalten, sich die Zeit selbst einteilen, hat das alles aber nicht sehen können. War noch sehr jung und selbstbewusst und hat vieles mit Füßen getreten und für selbstverständlich gehalten. Sie hat sich einen neuen Job gesucht. Sicher mehr verdient, hat dort ganz unten angefangen, musste nur noch Zuarbeiten erledigen, ständig Überstunden leisten und das Arbeitsklima war auch nicht so prickelnd. Seitdem hören wir nur noch, wie schön es bei uns war. Lange ist sie dort auch nicht geblieben...

05.01.2022 13:09 • #27


M
Ich finde es sehr interessant das die Stellenanzeige jetzt komplett umgeschrieben wurde. Jetzt steht dort das man quasi Mädchen für alles ist... Ich könnte mir vorstellen das andere Bewerber dies eventuell auch angesprochen haben bzw. davon abgeschreckt waren.

11.01.2022 20:44 • #28


A


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