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Kämpfen oder aufgeben?

I
Hallo, ich bin das erste Mal auf so einem Forum - mal sehen, denke es kann mir helfen, besser klar zu kommen. Mir geht es ziemlich besch... Bin seit fast 22 Jahren verheiratet. Wir haben 2 Kinder. Ich dachte bisher, es wäre alles in Ordnung. Natürlich haben wir auch unsere Probleme und zoffen uns mal, doch ich dachte immer, solange wir uns hin und wieder streiten, bedeuten wir uns noch was. Dann habe ich vor nun fast 2 Monaten per Brief von meinem Mann erfahren, dass er eine andere Frau kennengelernt hat und dass er bei ihr auch Gefühle und Emotionen wieder gefunden hat, die er bei mir seit längerem vermisst hat. Mir ist leider gar nichts aufgefallen. Und dass man mal in stressigen Phasen nicht so viel Zeit füreinander hat, ist doch normal, oder? Also mich hat es komplett umgehauen. Das komplizierte ist, dass mein Mann mich um Freiraum gebeten hat, für sich selber herauszufinden, was er will. Will also heißen, er empfindet für mich/uns noch etwas, für die andere Frau aber auch. Mit der er auch schläft, im übrigen, was er natürlich mit mir nicht mehr tut. Außer hin und wieder mal eine Umarmung, wenn wir es schaffen, vernünftig und sachlich miteinander zu sprechen, wie es soweit kommen konnte, was wir tun können, wie es weiter geht, findet keinerlei körperliche Nähe statt. Er fährt also nun seit 2 Monaten regelmäßig ca. 200 km zu seiner ? verbringt dort das WE oder auch mal länger und kommt dann wieder nach Hause. Er will auch nicht gehen, solange ich es mit ihm aushalte. Und das verdammt blöde ist dabei: bei all dem Schmerz und der Verletzung kann ich weder Wut, noch Hass oder ähnliches für meinen Mann empfinden. Ich liebe ihn einfach noch. Somit ist alleine die Vorstellung, dass er tatsächlich gehen könnte, für mich unerträglich und löst in mir ein ganz ganz schreckliches Gefühl aus. Wir versuchen zuhause so unbefangen wie möglich miteinander umzugehen, wir kochen für uns oder miteinander, wir machen noch einige Sachen gemeinsam, aber jeder schläft in seinem Zimmer. Jetzt vor Weihnachten ist natürlich alles sehr emotional geladen und ich frage mich mehr und mehr: soll ich weiter um ihn und seine Liebe kämpfen, oder habe ich den Kampf längst verloren? (Er wird Weihnachten hlg. Abend und 1.Feiertag bei mir sein, dann fährt er über Silvester zu ihr).... Bin in Therapie, nehme Antidepressiva und habe gottseidank einige sehr liebe Menschen, denen ich mich anvertrauen konnte, mit denen ich reden kann. Hat jemand Erfahrung mit solch einer Situation?

27.11.2013 17:59 • #1


Feya79
Hallo Ingrid,

das tut mir echt leid was ich da von Dir lesen muss.
Warum tust Du dir das an ? Weil Du ihn liebst ...... aber liebt er Dich ? Wohl kaum, sonst würde er Dir das NICHT antun. Ich finde es dreist, 200 km zu seiner Affäre zu fahren und das WE dort zu bringen und ansonsten wieder einen schön auf Familienvater machen, dass geht mal gar nicht.

Wie alt sind eure Kinder ? Ich meine eigentlich egal wie alt sie sind, eine Trennung, falls es soweit kommt , ist für Kinder immer schwer und traurig.

Aber was bleibt Dir? Entweder Du lebst so weiter und lässt Dir das Gefallen und leidest erstmal so weiter.
( man weiß ja nicht wie lange das mit der anderen noch gehen wird )
Oder Du stellst ihm ein Ultimatum. Wenn er sich weiterhin mit der anderen trifft wirst Du dich trennen.

Also wenn du ihm das, was er bis jetzt gemacht hat verzeihen kannst, würde ich erstmal das Gespräch suchen. Erkläre ihm, dass es Dir deshalb wirklich schlecht geht und du leidest.

Aber wenn alles so weiter laufen soll, denke daran, Du machst Dich vielleicht damit kaputt. Du nimmst schon Medikamente, wie weit soll es noch kommen.

Und ja eine Trennung ist immer schlecht, aber glaube mir, danach fühlst Du dich freier, auch wenn es weh tut.

Ich habe mich auch erst vor 10 Tagen getrennt obwohl ich ihn noch liebe, aber es ging einfach nicht mehr.Habe auch einen 2 jährigen Sohn.
Natürlich ist meine Geschichte zu Deiner echt harmlos, denn Du hast ja schon so viele Jahre mit deinem Partner verbracht

Und ja es ist schwer. Aber Du musst an Dich und die Kinder denken. Was ist das beste für alle.

Aber wie gesagt, versuche doch nochmal mit ihm zu reden und dann mal schauen.


Ich wünsche Dir viel Kraft und fühle Dich gedrückt

27.11.2013 20:46 • x 1 #2


A


Kämpfen oder aufgeben?

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M
Hallo Ingrid,

es tut mir schrecklich leid was Du grad durchmachen musst ! Sag mir bitte: für WAS willst Du kämpfen? Für einen Mann der seine Gefühle und auch den Se. mit einer anderen Frau teilt?

Du musst doch kaputt gehen an der Situation, dem Wissen dass er bei ihr ist? Ne liebe Ingrid- WAS willst Du Dir noch alles antun? Vor was hast Du Angst? Angst vorm Alleinsein? Dann muss ich Dir sagen, dass Du es jetzt schon bist- selbst wenn Dein Mann bei Dir ist - ist er doch lediglich körperlich anwesend. Was wäre wenn seine Affäre um die Ecke wohnen würde- wäre er dann noch da? Ich glaube NEIN!

Ingrid- Du musst hier dringend eine Entscheidung für Dich treffen und es geht hier nur um Dich! Du lässt doch SO Deinem Mann die Möglichkeit zu tun was ihn befriedigt! Was er abzieht ist schon mehr als dreist und hat mit respektvollem Umgang nichts zu tun!

Meiner Meinung nach hast Du den Kampf schon verloren- er hat Dir auch keine Möglichkeit gegeben tatsächlich was zu ändern denn er hat für SÍCH entschieden- nur für sich! Mich macht das grad echt wütend weil mein Exmann auch meinte er kann sich woanders austoben und zu Hause bleibt alles wie es ist! Und setzte dabei noch so eine Mitleidsmiene auf ......Wenn Du Dich trennst wirst Du erstmal durch die Hölle und zurück gehen- aber es wird ein Ende geben und DU darfst wieder Dein Leben leben. Läßt Du ihn bleiben wirst Du täglich durch die Hölle gehen- ohne ein Ende..........

Ich hoffe dass Du die richtige Entscheidung triffst, eine die Dich irgendwann wieder leben läßt !

LG

27.11.2013 21:10 • x 1 #3


G
Hallo Ingrid,
Du schreibst, Du wärest in Therapie und müsstest Antidepressiva nehmen.
Darf ich fragen, ob das schon länger so ist?
Denn dann wären die aktuellen Probleme ja nicht getrennt zu betrachten.
Was sagt denn Dein Therapeut zu dieser Situation?
Grüße

27.11.2013 21:29 • x 1 #4


W
Na Hallo,

ich denk Verloren.
Was Menschen alles aushalten, wie geht das.
Er ist übers WE bei einer anderen und lebt dann Alltag mit dir und getrennten Schlafzimmern.
Warum macht er das?, und warum machst du das mit?

Für Wen oder Was willst du kämpfen.
Schmeiß ihn raus!
Ultimatum? - keine schlechte Idee - nehmen wir an er beendet es - und danach?

LG

27.11.2013 21:34 • x 1 #5


S
Hallo Ingrid!

Liebe hat auch Grenzen! Dein Mann nimmt Dich doch gar nicht mehr ernst, wenn Du so etwas mit dir machen lässt!

Nimm die Zügel in die Hand und bestimme die Richtung!

Was Dein Mann da abzieht -ist mehr als unverschämt und sich dann aber wieder in sein gewohntes Nest setzen... NEIN! Nicht mehr mit Dir!

Liebe hin, Liebe her... schau mal in einen Spiegel! Und frage Dich wo Du stehst und wer Du bist!

Er soll sich eine Wohnung suchen oder zu seiner neuen Liebschaft ziehen, aber Du bist doch kein Auffanglager o die Caritas!

Lasse das nicht mehr mit Dir machen! Ihm fehlt jeglicher Respekt vor Dir!

Und jetzt ändere diesen Zustand!

28.11.2013 10:31 • x 1 #6


S
Und kein Ulitmatum! Du bist jetzt am Zug! Hast Dir schon genug bieten lassen! Jetzt ziehe die Konsequenzen!

Was sich manche Menschen raus nehmen... unfassbar!

28.11.2013 10:35 • x 1 #7


I
Vielen Dank für die vielen gutgemeinten Ratschläge. Und glaubt mir, ich habe mit Sicherheit einen jeden schon des öfteren durchdacht. Doch in fühle mich derzeit einfach noch nicht in der Lage, das z.B. mit dem Rausschmeißen durchzuziehen. Alleine die Vorstellung, dass er weg ist, macht mir so riesige Angst, dass ich fast ohnmächtig werde. Vielleicht habt ihr Recht und es ist längst verloren, doch vielleicht könnt ihr verstehen, dass ICH mir am Ende wenigstens noch sagen kann, dass ich alles versucht habe und nicht zu früh die Flinte ins Korn geschmissen habe. Ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er selbst nicht weiß, wie er das alles einzuordnen hat. Man schmeißt eben 22 Jahre nicht einfach so weg. Nun noch einige Antworten auf gestellte Fragen:
unsere Kinder sind 19 und 21. Eines ist bereits ausgezogen, das andere Kind ist noch zuhause. In Therapie bin ich seit 4 Wochen, Antidepressiva nehme ich seit 6 Wochen. Wir haben auch mehrere Male gesprochen, wie es so weit kommen konnte, was passiert ist und wie es weiter gehen kann. Dabei haben wir beide geweint und uns in den Arm genommen und getröstet. Viele sagen auch, dass es die Midlife-Crisis bei meinem Mann ist . Gerade jetzt, wo das erste Kind ausgezogen ist, sei das bei vielen Männern so. Ich hoffe einfach (vielleicht ist das falsch) dass er sich bald ausgetobt hat und wir dann mittels professioneller Hilfe schauen können, ob wir wieder zueinander finden oder nicht. Aber ich würde diese Chance einfach gerne bekommen und sie wahrnehmen. Wenn es dann nicht mehr wird, haben wir wenigsten alles versucht. Und er ist z.B. auch nur jedes 2. WE weg. Ich habe ihm auch schon gesagt, wie sehr ich leide und was er mir antut. Dann weint er. Also denke ich, dass er wirklich im Moment einfach mit seinen Gefühlen Achterbahn fährt und nichts mehr einordnen kann. Er weiß auch, dass er mich und die Kinder damit sehr verletzt und uns weh tut. Ich hoffe, durch die Therapie die Stärke und das Selbstbewußtsein zu bekommen, die Grenze wann es zu viel wird, zu erkennen um dann handeln zu können. Ich weiß, dass es kein Dauerzustand sein kann und darf. Ich denke, dass weiß mein Mann auch.

28.11.2013 13:36 • #8


R
Ingrid nicht bös gemeint ... aber er ist schon lange weg.
Er hat die 22 Jahre bereits weggeworfen.

Da gibt's keine Entschuldigung für. Er wälzt seine Probleme emotional komplett auf dich ab.
Wenn ich diese Worte immer höre Ich bin total zerrissen und weiß nicht was ich will
Blödsinn. Er handelt doch. Wenn man nicht weiß was man will steht man still. Aber er agiert
ohne einen Funken Rücksicht auf dich zu nehmen. Er tut was er will. Großartige Beziehung!
Ist doch super für ihn diese Situation.

Mit diesen Worten Ich weiß zur Zeit nicht was ich will legt er jedwede Verantwortung für sein
tun und handeln ab ... hat später sogar noch eine für ihn triftige Entschuldigung so nach
dem Motto ich war ja nicht zurechnungsfähig zu dieser Zeit

So ein Blödsinn. Wir sind erwachsene Menschen die jederzeit wissen sollten was sie sich und anderen
antun. Das das heute nicht mehr so ist liegt an der zunehmenden Ego-Welt in der wir leben.

just my 2 Cents

Grüße
Frank

28.11.2013 14:02 • x 1 #9


I
Hallo Ingrid,

ich habe schon viel gelesen hier und gehört, aber deine Geschichte sprengt echt den Rahmen.
Ich bin fassungslos, was liebe aus Menschen macht und komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass lieben einleuchtend doch nur ein biochemischer Prozess ist, der beim scheitern einer liebe Entzugserscheinungen wie bei einem körperlichen Entzug hervorruft.
Anders kann ich mir nicht erklären, warum man bereit ist, Qualen zu ertragen und nur aus Angst vor dem Alleinsein.

Ich bin auf deiner Seite, Ingrid. Und ich kann deine Gefühle verstehen. Ich hab nur gerade einen ganz großen Kloß im Hals, weil du mir sehr leid tust.
Du musst unsagbar traurig sein und vor allem verzweifelt.

Ich weiß nicht, ob in deiner momentanen Situation rationales handeln überhaupt möglich ist. Aber leider glaube ich nicht, dass er deiner wert ist.

Du müsstest doch immer Angst haben, dass er sowas wieder mit dir abzieht....
Wo ist denn das Vertrauen?

Dass du alles versuchst, ist wichtig. Nur so kannst du eines Tages zurückschauen und mit erhobenem Blick dir im Spiegel begegnen. Denn nur wer ehrlich lieben kann, versucht alles. Und es ist wichtig für dich, damit du gehen kannst.

Hör mal, ICH an deiner Stelle würde zu ihm sagen, dass er sich überlegen solle, wo er Silvester feiert.
Wenn bei dir, okay. Wenn bei seiner beliebten, dann soll er das neue Jahr auch gleich dort bleiben.
Was ist denn das für ein Mist.....
Silvester getrennt.....wie soll das gehen...

Ich wünsche dir viel kraft

28.11.2013 14:12 • x 1 #10


M
Liebe Ingrid,

DU ermöglichst ihm grad sein Leben- wenn Du keine Grenzen ziehst wird er NIE im Leben erkennen was er grad anrichtet! Er wird weiter zwischen ihr und Dir tingeln, mag sein dass seine Hormone grad Achterbahn fahren und er sich nochmal austesten muss- es ist trotzdem nicht mal ansatzweise zu entschuldigen!

Lass ihn Dich vermissen- und das geht nur wenn DU NICHT mehr präsent für ihn bist!

Ich drück Dich von Herzen!

28.11.2013 19:40 • #11


A


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