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Kampf umsonst Er hat Neue, ich leide u Kontaktabbruch

H
Es ist jetzt genau ein Jahr her, dass ich (Ü40) mit den Worten Ich will das alles nicht mehr! verlassen wurde.
Es gab keine großen Anzeichen vorab, allerdings muss ich zugeben, dass ich sehr viel um die Ohren hatte und mich nach 4 Jahren Beziehung nicht mehr so intensiv um ihn gekümmert habe.
Aber wir waren alltagstauglich, sehr vertraut und ich dachte auch innig miteinander verbunden.
Umso schockierter war ich über das plötzliche Ende seinerseits, denn er ist eher ein passiver Typ.

Nach dem ersten Schock habe ich die Aussprache eingefordert. Es gab von beiden Seiten Tränen.
Ich habe vermutet, dass eine andere Frau hinter der radikalen Veränderung steckt.
Aber er hat nie was zu der Vermutung gesagt, geschwiegen, und - als ich es einforderte - gesagt, da ist nichts.
Er vergass zu sagen, dass das zwar nichts lief mit einer anderen, er aber diese andere bereits kennengelernt hat.
Dass er eine lange Beziehung sofort wegwirft, nur weil ihn eine andere Frau interessiert, das ist eine arge Geringschätzung!
Da ich aber den wirklichen Trennungsgrund nicht kannte und auch den Gegner nicht, habe ich meinen Ärger runtergeschluckt und versucht, für ihn da zu sein.
So gingen Monate um, ich habe ihm alle Zeit gegeben, wir haben und wieder angenährt und durchaus innige Momente verbracht. Aber klar, ich habe nichts gefordert und wir waren auch nicht zusammen.

Nun, wieder ohne Vorwarnung, platze die Bombe. Er wollte mich sprechen, um mir zu sagen, dass er jemanden anderen trifft. Am Telefon haben wir das geklärt. Dabei kam raus: Die Frau, die er trifft, kennt er schon seit einem Jahr. Damals hat es aber nicht geklappt mit der. Jetzt haben sie sich wohl irgendwann wiedergesehen und es klappte.

Ich habe daruafhin noch am Telefon den Kontakt abgebrochen und ihm gesagt, er soll sich nie wieder melden.
Mein Kopf weiß auch, dass das richtig war, egal ob er am Telefon weinte.
Er hatte keine richtige Erklärung und meinte nur, er müsse weitergehen im Leben und wollte mich nie verlieren oder verletzen - deshalb hat er mit in der ganzen Zeit nichts von der anderen erzählt, shcließlich gab es auch nichts zu erzählen.

Alle die Ratschläge und Hinweise, die ich nun von meinen Freunden höre, weiß ich selbst (Ist besser so! Du bist so eine tolle Frau und er hat Dich nicht verdient! Wie gemein er ist!).
Aber es hilft nichts, denn mein Herz leidet! Ich habe nicht nur die Beziehung verloren vor einem Jahr, sondern jetzt auch noch meinen engsten Vertrauten, meine Pläne, die Zukunft, das letzte bißchen Hoffnung.

Klar will ich keinen Kontakt mehr um zu hören, dass er mit der anderen glücklich ist.
Aber er fehlt mir in jeder einzelnen Minute. Das ist fast beschämend , da er so kaltherzig und unehrlch war.
Allerdings ist es das was ich fühle.
Keine Nachrichten mehr, kein Lachen, keine Pläne. Er ist in der gleichen Stadt wie ich, läuft irgendwo da draußen rum ob happy oder nicht, er kennt mich so gut, aber ich werde nie mehr von ihm hören.
Das bringt mich fast um, denn in Gedanken bin ich nur bei ihm.
Klar, Arbeit usw. lenkt ab, aber es ist wie auf Dauersignal in meinem Kopf.

Ich weiß nicht, was ist tun soll, wann der Schmerz aufhört, wie lange es dauert.
Könnt Ihr verstehen, dass man jemanden vermisst und sogar bereut, so radikal gewesen zu sein, obwohl man weiß, dass es besser ist? Wann hört das Vermissen auf? Wie haltet Ihr die Kontaktsperre ein?
Ich wäre so dakbar für ein paar liebe Worte, wer von dem plattten Sei froh, dass Du den los bist!
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und könnte mit Hoffnung geben, dass es vorbei geht und der Schmerz nachlässt?

Danke!

01.12.2016 02:16 • x 2 #1


E
Guten Morgen,
liebe @Hannahsch !
Es könnte meine Geschichte sein.
Nur, dass mittlerweile über 1,5 Jahre vergangen sind.
Er ist seit einem halben Jahr in einer neuen Beziehung, kennt sie schon sehr viel länger, hat anfangs auch alles abgestritten. Mit den Worten: ich wollte dir nicht weh tun.
Super! Gerade damit hat er mir weh getan. Immer wieder die Hoffnung, woran man sich klammert. Sogar heute noch sagt er: die Zukunft ist noch nicht geschrieben und er weiß nicht, was das ist. Findet seinen Weg nicht..... kann nicht sagen, dass er glücklich ist.
Ich verachte ihn mittlerweile für diese Worte. Er ist feige, hält mich immer noch warm und steht nicht zudem, was er macht.
Sei dir bitte mehr wert und brich den Kontakt komplett ab.
Mir wäre sehr viel erspart geblieben, wenn ich bereits vor 19 Monaten den Kontakt abgebrochen hätte.
Es war nur ein Abschied auf Raten und eine Zeit, die alles unnötig hinausgezögert hat.
Ich leide immer noch. Er fehlt mir auch noch. Aber: es wird besser! Mit jedem Tag.
Heute ist der 7. Tag ohne Kontakt und bald werden daraus 7 Wochen, dann 7 Monate......
er bleibt in meinem Herzen!
Irgendwann wirst auch du wieder nach vorne schauen können....
Ich wünsche es dir!

01.12.2016 05:53 • x 1 #2


A


Kampf umsonst Er hat Neue, ich leide u Kontaktabbruch

x 3


G
Guten Morgen,
als ich seinerzeit mit dem 2. Kind schwanger war, habe ich, 2 Tage vor Hl. Abend herausgefunden, dass mein Partner mich betrügt; manchmal hat man ja so einen 7. Sinn und geht dem nach. Das war mega bitter für mich. Weihnachten, im 8. Monat schwanger, das große Kind fast 4 und mit einer großen Freude auf Weihnachten. Frag mich nicht wie ich es geschafft habe Weihnachten normal zu verleben.

Im Febr. wurde das 2. Kind geboren, alles war heile Familie. Im Mai bin ich gegangen, denn es war nichts heile.

Da stand ich, ein Kind 4 Jahre, das andere grad mal 3 Monate, in Elternzeit, also kein eigenes Einkommen und mega enttäuscht, Seele wund, Herz wund, alles wund.

Ich bin gegangen, weil ich wieder heilen wollte. Ich wollte wieder gesund leben, ohne Tränen, ohne Kummer, ohne Angst. Es war eine harte Zeit, ich glaube 2 Jahre war ich Single, hab mir die Zeit zu geben zu trauern, zu verarbeiten. Ich weiß noch, ca. im November hab ich ihn angerufen und ihm meine ganze Verzweiflung an den Kopf geknallt, meine Tränen, meine Wut, ach, einfach alles. Danach ging es mir besser und step-by-step begann die Heilung.

Jetzt wird das 2. Kind im Februar 13 und ich Nachblick - war die Trennung das beste, was mir passieren konnte.

Auch wenn es abgedroschen klingt - es wird besser.

VG Grace

01.12.2016 08:31 • x 5 #3


Vegetari
Zitat von Hannahsch:
Könnt Ihr verstehen, dass man jemanden vermisst und sogar bereut, so radikal gewesen zu sein, obwohl man weiß, dass es besser ist? Wann hört das Vermissen auf? Wie haltet Ihr die Kontaktsperre ein?


Ja , ich kann es verstehen!
Es ist , als würde der andere aufmal tot sein- nicht wahr?

Du hast Dich damals bereits leider nicht deutlich abgegrenzt, da Du dafür gesorgt hast , dass es irgendwie weiter gehen soll. Aber nachsowa ist die Beziehung stark gestört und in Frage gestellt!
Sein Herz ist besetzt von der anderen Dame. Vielleicht passt Du in seinem Herzen irgendwo noch in der hintersten Ecke hinein mit etwas Wehmut aber auf freundschaftlicher Basis.

Ich würde Dir raten , dies psychotherapeutisch aufzuarbeiten, wenn Du nicht von ihm los kommst!
Ich hoffe ,Du hast keinen Kontakt mehr zu ihm, er ist es nicht wert!

Du hast ofensichtlich ein Abhängigkeitsmuster, weil Dein Denken jetzt immer nooch zu stark auf ihn ausgerichtet ist. Er ist es nicht wert! Lass los! Fange ein neues schönes Leben ohne ihn an !

01.12.2016 08:46 • x 1 #4


Payne
Ja. Auch ich weiß was du meinst.
Glaub mir. Hier befindest du dich in guter Gesellschaft.

Und das, ich wollte dir nie weh tun, glaub das sagen se wirklich alle. Und man fragt sich ob sie wirklich glauben das weniger weh tut, wenn man auch mich ewig belogen wird...

Lass dir Zeit. Das dauert bis man das verarbeitet hat.
Versuch das zu tun was dir gut tut.
Wenn du die Möglichkeit hast, sprich mit Freunden und Eltern.
Kopf hoch wird schon.

Und bleib stark was die Kontaktsperre betrifft.
Versuch dich abzulenken. Je weniger du an ihn denkst, desto geringer die Versuchung sich zu melden.

01.12.2016 08:59 • x 1 #5


P
ich lese aus deinem text eine ziemliche anspruchshaltung heraus, aber genauso, dass du dich unter wert verkauft und nicht auf dein bauchgefühl gehört, es sogar verdrängt, hast.

das leben hat dir nun aber gezeigt, dass du 1.) dich und deine gefühle ernst nehmen solltest, anstatt 2.) dein glück von einer anderen person abhängig zu machen.

freu dich darüber, dass du in der realität angekommen bist und die illusion zerplatzt ist, denn jetzt kannst du den fokus wieder auf dich legen und dich lieben.

01.12.2016 09:24 • x 2 #6


D
Hallo Hannahsch,
auch ich habe anfangs gedacht, ich komme nie aus diesem Seelentief heraus.
Er war mehr als mein halbes Leben an meiner Seite. Die wohlgemeinten Worte von Familie und Freunden - ich hätte gern darauf verzichtet.
Es gab eine Menge Dinge zu regeln, um dieses lange gemeinsame Leben zu trennen.
Als er dann unsere Wohnung verließ, habe ich den Kontakt auf allernotwendigste SMS beschränkt. Das halte ich eigentlich immer noch so.
Mittlerweile sind 7 Monate seit der Trennung vergangen. Wenn wir heute mal aufeinander treffen, dann wühlt es mich weitaus weniger auf als am Anfang. Statt SMS geht auch mal ein Telefonat, OK, ein kurzes Telefonat. Mehr Kontakt will ich nicht. Das hängt aber auch mit den Umständen der Trennung zusammen.

Ich habe bald nach der Trennung ganz intensive Gespräche mit engen Verwandten und Freunden geführt. Vieles beleuchtet, was eigentlich mir schon lange nicht gut tat, aber irgendwie als gegeben gesehen wurde.
Die Tatsache, dass der Partner mir seine neue Lebensplanung einfach so unbesprochen übergestülpt hat, tut mir auch heute noch so manches Mal weh. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit kommen die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit unweigerlich hoch.
Verdrängen hilft nicht, die Trauer muss durchlebt werden, ich muss mich darauf einlassen.
Es macht das Herz immer wieder mal schwer, aber es hält nicht mehr so lange an.
Heute sehe ich übrigens die gut gemeinten Worte aus dem Umfeld mit mehr klarem Blick und stelle fest, dass da so manche Wahrheit drin steckte...
Ich bin noch auf dem Weg zu mir selbst, aber ich habe das Ziel im Blick und gute Menschen um mich herum, die mich auf diesem Weg immer ein wenig im Auge behalten und mich auffangen, wenn ich ins Straucheln komme.... Das gibt mir die notwendige Sicherheit.
Deshalb kann auch ich Dir heute nur sagen: es wird besser, aber Du musst Geduld mit Dir haben.
Ich wünsche Dir dafür alles Gute.
LG!

01.12.2016 13:43 • x 4 #7


BastiBoy
Ich bekomme jedesmal, wenn ich sowas lese einen richtigen Hals.

Ich wollte dir nicht weh tun. Sowas ist die lächerlichste Ausrede die es gibt. Man sagt sowas sehr schnell und trotzdem zieht man es dann durch. Und dann soll mir irgendjemand mal sagen, dass man in so einer Situation an den Partner denkt. Man will nur nicht als der oder die Böse darstehen, dass ist alles.

Ja, ich musste sowas auch mitmachen. Und ich habe die selben Ausreden und Ausflüchte gegen den Kopf geschmissen bekommen wie die meisten wohl hier. Zusätzlich wurde ich auch noch dafür verantwortlich gemacht. Sie hat mich letzes Jahr um diese Zeit verlasse und ich knabbere immer noch daran.

Was im Grunde bei sowas übrig bleibt ist lediglich Wut und Frust.

Man kann leider nur die Tatsachen akzeptieren und sich auf sich selbst konzentrieren. Was anderes ist verschwendete Zeit.

01.12.2016 15:26 • x 2 #8


M
Ich glaube, das kann jeder hier der in der gleichen Situation ist nach empfinden.

Das tut mir wirklich leid und ich weiß genau was du durch machst. Es kann dir niemand sagen wie lange der Schmerz oder das Vermissen andauern wird. Das ist bei jedem anders. Bei mir hat es ectrem lange gedauert, über 2 Jahre. Es war die Hölle.

Ganz wichtig, tue was für DICH. Tue DIR was Gutes. Egal was es ist und wie schwer dir jeder Schritt fällt, denk nicht nach tue es einfach. Nur so kommst du langsam vorwärts. Fällst du steh wieder auf, immer und immer wieder. Du bist im Moment das Wichtigste.

Heute geht es mir nach der harten Zeit wieder gut. Ich bin mit mir im Reinen und glücklich, auch alleine. Zurück haben möchte ich meinen Ex nicht mehr. Ich weiß was ich mir Wert bin und habe sehr viel gelernt über mich. Dafür bin ich echt dankbar, aber ich habe immer noch mein Herz am rechten Fleck.

Liebe Grüße

01.12.2016 20:28 • x 6 #9


Y
Zitat:

....Dabei kam raus: Die Frau, die er trifft, kennt er schon seit einem Jahr. Damals hat es aber nicht geklappt mit der. Jetzt haben sie sich wohl irgendwann wiedergesehen und es klappte.



Der Supergau....verständlich, dass du fertig bist! Er hat dich angelogen, warmgehalten und letztlich doch noch wegen der anderen verlassen, das finde ich schäbig!

01.12.2016 20:36 • x 2 #10


M
Ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen.

Und bewundere Dich für den Kontaktabbruch. Ich schaffe es nicht. Obwohl er eine neue Freundin hat, obwohl es mir beschissen geht mit der Situation. Aber ihn aus meinem Leben werfen, das schaffe ich nicht.

Ich mag dieses stort warmhalten nicht. Das suggeriert, dass hinter allem Verhalten eine (böse) Absicht steckt. Aber Gefühle sind nicht schwarz-weiss.

Mein Ex hat über ein Jahr gebraucht, um sich selbst (!) einzugestehen, dass er nur noch tiefe Freundschaft für mich empfindet. Und da war damals (noch) keine andere im Spiel. Aber er hat mich am ausgestreckten Arm verhungern lassen, mir fast jeglichen Körperkontakt verweigert. Er hat in dieser Phase auch gelitten, es wäre unfair, ihm zu unterstellen, er hätte mich warmgehalten.

01.12.2016 20:38 • x 1 #11


H
Ihr Lieben,

Danke für Eure Antworten. Jede einzelne hilft, denn man hat das Gefühl, dass Ihr wisst, was ich empfinde. Klar, ich habe Freunde und jammer auch bei denen. Natürlich helfen sie mir, reden allgemein hilft. Trotzdem fühlt man sich denen verbundener, die diese Situation kennen.

Wisst Ihr, manchmal wird jede Sekunde zur Qual, das Schlafen gehen, das Aufwachen ist auch nicht besser. Immer wieder das Bild, wie ich meine Sachen aus seiner Wohnung hole und die Schlüssel einwerfe. Weg von dem Ort, an dem ich so glücklich war. Selbst in Momenten größter Ablenkung sitzt die Trauer auf meiner Schulter, wie ein gut bekannter Freund. Es gibt Augenblicke, da tritt die Trauer zur Seite, weg ist sie aber nie. Dann hatte ich heute Stress mit einem Vorgesetzen - da könnte man nur noch ins Bett und heulen. Früher hätte ich mich bei ihm ausgeheult und er hätte micht getröstet. Das geht nun nicht mehr.

@ElliElli
Ja, ich kenne das nur zu gut: Abschied auf Raten. Man denkt, man macht wieder einen Schritt auf den anderen zu, nährt sich an. Aber irgendwie tritt man nur zur Seite, zurück usw. Da bin ich mit nur 12 Monaten vergeblicher Hoffnung ja gut. Ich habe den Kontakt auch deshalb abgebrochen, weil ich Angst hatte, ihn glücklich mit einer anderen zu sehen. Kennst Du seine neue Partnerin?
Ich glaube an Deiner Stelle wäre ich so dumm und würde immer noch die Hoffnung festhalten. Obwohl man auch manchmal instinktiv weiß, dass es genau jetzt genug ist.
Ich bin noch nie verlassen worden - einmal hat sich zwar auch mein Partner getrennt, aber da war ich 21 und wir haben viel gestritten. Mit 21 Jahren denkt man sich auch schnell: Ach, da kommt schon noch wer. Jetzt, nachdem ich schon quasi bei ihm wohnte, ist das schwieriger. Bitte schreibe mir weiter, ob Du die Kontaktsperre hältst. Vielleicht können wir uns gemeinsam stützen. Und ich beneide Dich sogar ein wenig, so merkwürdig es klingt. Du hast den Schritt selbst gewagt, könntest ihn jederzeit anrufen. Dass Dein Kopf Dein Herz diesmal überstimmt ist wirklich eine große Stärke.

@Grace_99
Danke. Meine Situation ist gegen Deine viel leichter. Es muss die Hölle gewesen sein und dass Du heute sagst, da kommt man durch, hilft mir sehr. Noch habe ich leider keine Ahnung, wie ich meine Enttäuschung überwinden kann. Jeder Tag beginnt und endet traurig, ich kann mich an nichts erfreuen und funktioniere. Hat es Dir nicht auch geholfen, dass Du Kinder hattest? Einen Grund weiterzumachen? Und wie ist das Gefühl, dass Du durch die Kinder immer noch an ihn gebunden bist?

@Vegetari
Ja, genau so ist es! Es fühlt sich an, als wäre er tot. Nur: Ich weiß, er ist noch da. Ich schaue auf die Dächer der Stadt und denke, irgendwo da draußen ist er. Vielleicht mir der Neuen. Vielleicht nicht. Hat er sie schon unseren wenigen gemeinsamen Bekannten vorgestellt? Ist er glücklich? Wir haben im letzten halben Jahr alle 2-3 Tage voneinander gehört, uns meist am Wochenende gesehen und gemeinsam gekocht. Jetzt sitzt er in seiner Wohnung und ist glücklich, ich sitze wieder in meiner und bin unglücklich. Klar, das ist auch viel Selbstmitleid, aber all die kleinen Dinge von denen wir uns erzählt haben, all die ausgetauschten SMS - er war halt auch mein engster Vertrauter. Ich war abhängig von seiner Zuneigung, das ist schon wahr. Obwohl mich sonst alle für eine starke Persönlichkeit halten ...

Ich möchte auf jeden Fall eine Therapie machen. Danke für das Beispiel. Wie tot ... ja, wie tot und trotzdem da, denn es bin nur ich, die trauert. Ich frage mich halt: War unsere Zeit so wenig wert, dass eine andere kommt und er sich ein Jahr nach ihr verzehren muss?

@Payne
Danke für Deine liebe Antwort! Es ist schon wahr Ich wollte Dir nicht weh tun!, Es tut mir leid!, Ich fühle mich schon schlecht genug!sind alles Floskeln. Natürlich ist es schwer, einem Menschen, den mag mag, die Wahrheit zu sagen und ihm weh zu tun. Aber was mich beelendet ist, dass er ein Jahr den wahren Trennungsgrund nicht nannte und sich die Option mit mir bewahrt hat. Hätte er ganz klar gesagt: Ich habe x. kennengelernt und da fiel mir auf, dass ich Dich zwar sehr mag, die Liebe aber auf der Strecke blieb! Wäre es einfach besser gewesen. Vielleicht hätte ich trotzdem gekämpft, aber ich hätte gewusst, woran ich bin.

@p86
Es ist genau umgekehrt. Ich habe mein Bauchgefühl nicht verdrängt. Es sagte mir: Es ist noch nciht vorbei. Der Kopf sagte: Wer Dich so verletzt hat, der ist es nicht wert. Vielleicht habe ich in einer Blase gelebt, vielleicht war es eine Illusion. Aber das Wort freuen passt wohl nicht ganz zur Situation, weil sie erst einmal weh tut!

@DieSonnige
Du hast einen Punkt getroffen. Ich bin kein geduldiger Mensch. Abwarten ist nicht meine Sache. Vor einem Jahr hatte ich irgendwann den Plan, ihn zurückzugewinnen. Daran konnte ich mich abarbeiten. Jetzt habe ich keinen Plan mehr. Er hat eine Ansage gemacht und ich muss mich schützen und will auch den letzten Rest Würde noch behalten.

Interessant finde ich, dass Du sagst, Dein Ex hat Dir seine Planung übergestülpt. So ist das wohl, wenn man verlassen wird. Einer ist dazu verurteilt, es hinzunehmen. Er hat warm gewechselt und ich begreife nicht, was so komplett schief lief. Das macht mich irre. Aber da Du beschreibst, nach 7 Monaten ist es zwar nicht gut, aber besser - das macht mir Mut. Wurdest Du auch verlassen?

@BastiBoy
Natürlich ist es eine Ausrede. Ich glaube sogar, dass es schwierig ist, einem anderen weh zu tun. Aber wenn er mir schon so weh getan hat, dass er die Beziehung beendet ohne Vorwarnung und Streit, dann hätte er auch den Mut haben müssen, mir die wahren Gründe zu nennen. Stattdessen ließ er sich von mir bemitleiden und ich hab das auch noch gemacht.

Du hast den Nagel auf den Kopf gesprochen: Im letzten Gespräch meinte er, er will nicht, dass ich ihn hasse. Es geht ihm schon sehr schlecht damit, dass er mir so weh tun muss. Er weiß, er ist jetzt der blödste Mensch auf der Welt und ich kann auch alle Schuld auf ihn schieben. Dann hat er geweint. Ich habe mich verabschiedet und aufgelegt. Eine Ende, dass diese Beziehung nicht verdient hatte. Aber welches Ende ist schon gut. Er hat mir weh getan, egal ob er es wollte oder nicht.

01.12.2016 23:19 • x 4 #12


H
@monamuh
Ich kann auch verstehe, dass Du es nicht schaffst. Wie sagt: Mein Verstand sagt, mein Weg ist besser als Deiner. Aber das Herz sieht es nicht so. Auch bei meinem Ex (schon allein das Wort zu schreiben tut weh) war es so, dass er wohl nicht mehr zufrieden war in der Beziehung, aber auch nicht unglücklich. Auch er hat sich entzogen, man muss aber dazu sagen, dass es ihm körperlich nicht gut ging. Und warmhalten klingt so abgebrüht. Geplant war das alles bestimmt nicht. Ich weiß ja nicht, warum es vor einem Jahrn icht geklappt hat mit der anderen. War er zu unglücklich, auch mit sich selbst? Wollte sie nicht? Ich war weiterhin für ihn da und kann sogar verstehen, dass er das in Anspruch genommen hat. Aber ich verstehe halt nicht, wie er in den Gesprächen nach der ersten Trennung nie sagen konnte, was der wirkliche Auslöser war. Er hat mir ein Jahr vorenthalten, dass er mich im Grunde abserviert hat, weil er eine andere im Kopf hatte. Und das ist schon Feigheit!
Wie ist das mit Deinem Ex - kannst Du noch etwas positives aus der Freundschaft ziehen?
Oder ist es nur noch Leid?
Ich fände es so erniedrigend, wenn ich alleine bin und er merkt, ich mache mir Hoffnung, während er glücklich mit einer anderen ist. Deshalb der Kontaktabbruch. Und dennoch ... er fehlt mir in meinem Leben.

@Selbstliebe
Genau! Der Supergau. Das Wort trifft es so ziemlich genau!

@MissP
Zwei Jahre sind lang. Ich bin aber froh, dass Du sagst, Du hast es geschafft. Es gibt Mut. Waren die zwei Jahre gleichbleibend schlimm oder ging es langsam bergauf? Und: Woran hast Du gemerkt, dass es jetzt endgültig überstanden ist? Es wäre lieb, wenn Du mir davon erzählst.

02.12.2016 01:00 • x 1 #13


G
Guten Morgen,
ja, es war damals nicht einfach; besonders weil mein Ex meinte, keinen Unterhalt zahlen zu müssen - also Gang zum Anwalt, zu Gericht, ALGII beantragen usw. - das war sehr kräftezerrend und anstrengend.

Es gibt keinen Kontakt, was für mich persönlich nicht schlimm ist, aber für die Kinder ist es natürlich sehr hart, aber wir haben uns unser Leben gut eingerichtet.

Anfangs habe ich damit gehadert, kein Geld, aus der gemeinsamen Wohnung raus, 2 kleine Kinder usw. - aber man lernt damit umzugehen. Sicher, in einigen Bereichen meines Lebens bin ich härter geworden, dass ist der Preis den man zahlt - was ich aber nicht wirklich als schlecht empfinde, denn ich renne nicht naiv durchs Leben, sondern weiß was ich kann und wer ich bin.

Meine Kinder - haben mir damals sicher den Antrieb gegeben, ein strukturiertes Leben zu führen, die Verantwortung ist ja auch sehr groß - aber das sollte bei jedem so sein; ein strukturiertes Leben zu führen, Verantwortung für sich selbst tragen.

Meine Kinder sind für mich, dass beste was der Hohlpfosten je zustande gebracht hat; ich liebe sie sehr, sie sind meine, ich sehe den Erzeuger gar nicht in ihnen, er existiert für mich einfach nicht - nicht bewusst, sondern das kam so; nachdem ich emotional mit ihm durch war, kamen kaum noch Gedanken an ihn hoch, auch heute denke ich fast nie an ihn. Warum auch? Er ist kein Teil meines (unseres) Lebens.

Auch dir wird es so gehen, davon bin ich überzeugt!

LG Grace

02.12.2016 08:15 • x 2 #14


D
Hallo, guten Morgen Hannahsch,
ja, ich wurde verlassen. Mein Partner wollte frei sein für seine Vision einer Lebensführung, frei von jeder Verantwortung, ohne Kompromisse. Aber mit dem Gedanken, dass wir trotzdem weiterhin gemeinsame Freizeitaktivitäten, Urlaube miteinander erleben.
Ich wollte kein Freizeitclown sein, mich gibt es nur ganz oder gar nicht.
Nach den vielen Jahren, die wir durch gute und schlechte Zeiten gemeinsam gegangen sind, in denen wir uns so vieles erarbeitet haben, war ich überzeugt, dass uns mehr verbindet als trennt und dass ihm vor allem mehr an mir liegt. Leider war das nur mein Empfinden.

02.12.2016 10:12 • x 1 #15


A


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