Pflichtbewustsein und Gewissen sind sehr gerne der Kleber in Beziehungen ohne Liebe, gerne noch durch Familienbindungen, Haustiere, Eigenheim und finanzielle Verbindlichkeiten zementiert.
Wenn dann noch Bedürftigkeit und eingeschränkte Mobilität oder gar Krankheit dazu kommt, ist der zähe Sumpf nahezu perfekt.
Den Schmerz kannst Du ihr nicht nehmen, es gibt hier diverse zynische Threads, die das Thema des leichter machens gerne veralbern, aber, ganz ehrlich, ein Verlasser verliert IMMER.
Ich liebe Dich nicht mehr: zu hart
Ich wünsche mir ein anderes Leben: zu hart
Ich liebe eine andere: zu hart
Ich will ohne Verpflichtungen sein: zu egoistisch
Ich habe andere Pläne: zu egoistisch
Usw., usw.,
Ein Verlasser ist der, der den anderen tödlich verletzt und in den Abgrund stößt, deshalb werden wachsweiche Formulierungen bemüht (Es klappt einfach nicht mehr, es liegt nicht an Dir, Du hast was Besseres verdient), gekrönt von angenehmen Aussichten auf die Zukunft (Wir bleiben in Kontakt, ich werde immer für Dich da sein, wenn was ist, ruf' mich an)
Praktisch niemand geht ohne Bewichtigungen, es ist ein ungeschriebenes Gesetz der Humanität.
Mache es so, wie Du gut damit leben kannst, Aussichten auf die freundschaftliche Zukunft solltest Du Dir aber schenken, wenn Du das nicht leisten kannst. Denn dann bleibt ein verletzter und trotzdem hoffender Partner zurück, der, basierend auf einer Wischiwaschi-Aussage, Dir das Leben sauer macht:
Aber Du hast doch gesagt...?
Mach es kurz, präzise, ohne vorsätzlich zu verletzen, mehr geht halt nicht.
12.02.2019 23:09 •
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