Zitat von Gast1:Haaaaaaaaaaaaaaaaaaallllloooooooooooooooo,
Du hast Dein Wagen, rein zufällig- gab keine andere Möglichkeit, in seiner Straße geparkt. Frag Dich mal selbst, was Du möchtest.
Es gab leider keine andere Möglichkeit Wie gesagt, ich habe jemanden besucht, der in seiner unmittelbaren Nachbarschaft wohnt.
@Hannoveraner: Eigentlich hat die Beziehung schon gut getan. Bis heute haben wir nicht einmal gestritten. Meinungsverschiedenheiten wurden auf sehr hohem Niveau ausdiskutiert. Kurz und knapp.
Das Drama an der Beziehung war einfach, dass wir aus völlig unterschiedlichen, intellektuellen Welten stammen. Wir sind beide nicht dumm, aber eben auf anderen Leveln unterwegs. Ich bin auch eher die dynamische, kleine Rampensau, wohingegen er eher der introvertierte Typ ist. Der sich dann aber später beschwert, das man mit allen Spaß hatte, nur nicht mit ihm ... es ist ihm aber auch auf Grund seines Berufes nicht möglich, so aus sich herauszugehen, wie andere das tun. Er ist halt eine öffentliche Person hier im Ort.
Er hat auch einfach die Ruhe weg. Er kann sich hinsetzen und stundenlang lesen. Dafür habe ich im Moment einfach keinen Kopf. Musizieren fällt mir momentan schwer. Erst recht vor anderen. Das hat er alles nicht verstanden. So eine Frau wollte er nicht. Er wollte eine starke Frau, die er auch repräsentieren kann.
Wir kannten uns vorher flüchtig und irgendwann machte es aus völlig heiterem Himmel Rumms. Ich war gerade nach einer langen, seeeehr schwierigen Ehe getrennt und hatte begonnen, neu anzufangen. Ich wohnte noch im Haus, das mein Mann wegen einer anderen verlassen hatte. Ich wollte zuerst mein Leben wieder auf die Reihe bekommen. Eigentlich habe ich das immer alles super allein geschafft. War auch immer sehr erfolgreich im Beruf und habe für meinen Mann und für die Familie alles drangegeben.
Tja, der Neue hat sich richtig ins Zeug gelegt. Eigentlich überhaupt nicht mein Typ. Aber irgendwie passte es. Und der hat mich echt gerettet. Der hat so viel für mich getan. Hat sich immer gekümmert. Sehr liebevoll anfangs. Ich war diejenige, die es nicht zulassen konnte. Die Trennung vom Ex war zu heftig und mit sehr vielen Problemen behaftet. Ich war mit vielen Dingen einfach hoffnungslos überfordert und schließlich habe ich mich total zurückgezogen von allem. Ich hatte für mich selbst den Eindruck, meinem Neuen mit meinen Problemen zur Last zu fallen. Ich wurde immer kleiner und schwächer. Und er sah für sich keine Möglichkeit mehr, mich aufzubauen. Egal, was ich anfasste - es ging in die Hose. Und zog mich weiter runter. Meine größte Angst war, den Neuen auch noch zu verlieren. Ich hab mich gar nicht mehr getraut, irgendetwas zu unternehmen. Alles habe ich genau abgewogen. Gefällt ihm das, gefällt ihm das nicht? Ich denke, er war zum Schluss sehr hilflos. Und da wurde er auch unzuverlässig. Klar, ich wollte seine Hilfe irgendwann nicht mehr annehmen. Warum sollte er dann auch für mich da sein?
Jetzt habe ich es innerhalb von vier Wochen nach der Trennung geschafft. Hab endlich einen Job. Meine neue Bude, die er mir noch sehr schön hergerichtet hat, hab ich endlich nach knapp vier Monaten fertig. Aus dem Loch bin ich raus. Mir schwirrt auch nicht mehr der Kopf, ob ich dieses oder jene richtig oder falsch mache oder ob es ihm passt oder nicht. Ich mache jetzt wirklich mein Ding. Und ich fühle mich saugut dabei. Die allabendliche Telefonierverpflichtung ist weg. Obwohl die nicht bindend war. Er hat mir schon sehr viele Freiheiten gelassen. Ich hab sie mir nur nicht genommen und ihn dabei noch eingeengt.
Im Trennungsgespräch weinte er viel. Und er meinte, dass er mir nicht mehr vertrauen könne. Er würde gern etwas mit mir unternehmen, aber er hätte Angst, dass ich dann direkt wieder einen Versuch seinerseits darin sehen würde. Er hätte gern die anfängliche Unbeschwertheit und Leichtigkeit zurück. Wir haben ja zum Schluss nur noch über unsere Beziehungsprobleme gesprochen. Nein, schlimmer. Wir haben uns Probleme herbei diskutiert, die derart banal waren, dass es schon gar nicht mehr wahr ist.
Heute weiß ich das und ich weiß auch, dass es zu spät ist. Wie kann man nach der ganzen Kopflastigkeit einen Neuanfang starten? Und wie soll das gehen, wenn auch noch andere plötzlich involviert sind? Gern würde ich ihm sagen, dass ich es geschafft habe. Ich weiß auch, dass ich ihn jederzeit anrufen könnte. Aber was soll ich ihm sagen? Ich wüsste nichts... Hey, ich bin jetzt fertig mit meinem Reset. Wie schaut's? Blöd! Mache ich nicht!
Von daher denke ich, dass er nur der Taxifahrer war, der mich vom Ex abgeholt und zum Bahnhof gebracht hat. Das Taxigeld hab ich bezahlt und es ist gut. Oder etwa doch nicht? Und plötzlich steht er da und passt mich ab ... und dann darf ich nicht verwirrt sein?!