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Kann nicht aufhören zu hoffen

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Hallo,
meine Ex hat mich letzte Woche verlassen. Die letzten drei Monate war sie bei einem Praktikum und wir haben uns nur an den Wochenenden gesehen und jedes Mal gestritten.
Hauptsächlich weil ich ihr ständig Vorwürfe machte, sie würde es nicht schaffen mir qualitativ hochwertige Nachrichten zu schreiben, sie würde mich nicht vermissen. Sie wäre glücklich ohne mich.
Wenn wir uns dann sahen mussten wir uns entweder vertragen oder ich war eingeschnappt und sie hat mich erstmal aufheitern müssen. Ich hab sie total runtergezogen, sie grundlos fertig gemacht und ihr alle Kraft geraubt wenn ich gedroht habe zu gehen oder sie zu verlassen und sie mich aufgehalten hat.
Irgendwie wurde ich süchtig danach sie nicht zu verlieren.

Vor zwei Wochen dann habe ich sie abgeholt und wir hatten Streit. Ich war eingeschnappt, weil sie meinte, sie würde die Leute dort vermissen. Ich war eingeschnappt, weil ich dadurch verstand, dass sie nicht froh ist wieder heim zu fahren.
Wir stritten erneut, ich sagte wieder es sei vorbei. Sie ließ mich nicht gehen, und sagte, dass letzte was sie sich wünscht wäre mich zu verlieren.
Tag X:
Wir wachten auf, ich machte Kaffee, sie Rührei.
Gehst du zur Vorlesung?
Nachdem du ne Stunde gebraucht hast nicht mehr. Ich meinte es nicht so und das sagte ich auch aber sie sah sich wieder in der Rolle der Schuldigen.
Danke sagte ich und wollte essen.
ja klar sagte sie in einem Ton der sich für mich nach an schei. bedankst du dich.
Erneut wollte ich diese beschießene Tour abziehen. Zog mich an, wollte gehen. Sie blieb im Bett und ich legte mich innerhalb 1 Minute dazu. Sie wollte mich nicht aufhalten. SagteSo möchte ich das nicht
okey sagte ich.
versteh das, so nicht.
Dann ist es halt vorbei.
Sie stand auf, zog sich an. Ich bekam Panik, sprang auf.
ich lass dich nicht gehen, du hast mich nie gehen lassen. Du bleibst. Bitte bleib, ich bitte dich, leg dich hin, lass uns reden, bleib. Sie sagte ok aber steuerte zur Tür. ich hilt sie fest. Sie riss sich los. Ich sagtewenn du gehst ist Schluss. Sie ging. Ich warf ihr den Verlobungsring ihrer Mutter hinterher, denn sie mir gab 'solange ich ihrs war'.
Ich war verrückt geworden. Sie hatte getan, was ich nie dürfte. Empfand das als unfair und als Reaktion warf ich alle Klamotten im Schrank durchs Zimmer, riss die Kleiderbügel raus und zerriss das Buch die Wahrheit über uns wo wir unsere Beziehung festhielten.
Dann rief ich sie an und Schaffte es nicht ruhig zu sein sondern schrie sie nur an sie solle sich verpissen. Am Fensterbrett sah ich eine halbe Flasche Wein und trank sie langsam aus. Ich sperrte die Tür ab. Als sie kam trat sie die Tür ein, ich schrie nur dass sie sich verpissen soll, sie gegangen ist, mich allein ließ und es sei vorbei Ich hilt sie fest, tat ihr weh, verlor jegliche Kontrolle und ging. Ich stand neben mir, hatte mein Handy vergessen. Ich ging kurz und legte mich in eine Wiese. Am Ende lag ich stundenlang so da. Als ich zurück kam war sie weg. Ich dachte, sie wäre in der Arbeit. Auf meinem Handy stand eine sms. Sie würde ein paar Tage weg bleiben. Ich versuchte sie zu erreichen, flehte, bittete, sie solle bitte zurück kommen. Sie reagierte nicht. Durch eine freundin erfuhr ich, sie wäre zum praktikumsort gefahren. Und es war mit mir vorbei. Ich verlor alles was ich je an Beherrschung hatte. Ich zersplitterte, sie hatte mich verlassen uns aufgegeben und ich fing an zu zerstören. Ich riss unsere Bilder von der wand, warf sie auf den Boden, ein Scherbenhaufen entstand. Ich zerriss die Bilder und war alles durch die Gegend, ihre Schminke, meine Parfüms, alles unsere, sogar das Innere unserer Schreibtische. Alles bis das Zimmer in totalen Chaos war. Zum Glück habe ich wenigstens unsere Laptops heil gelassen. Mein Mitbewohner kam heim und stoppte mich bevor ich den Spiegel zerstörte. Wir *beep* jetzt.
Ich war so überhitzt und das beruhigte mich.
Irgendwann erreichte ich sie und sie sagte sie werde am nächsten Tag zurück kommen. Am nächsten Tag, ich konnte 3 Stunden schlafen, sagte sie, sie werde doch noch einen Tag bleiben. Ich schüttete mich zu und rauchte. Davor war ich beim Arzt, sagte die Wahrheit und er gab mir eine krankschreibung. So konnte ich nicht arbeiten. Meine Schwester und beste Freundin kamen am Abend und waren für mich da. Wieder konnte ich nicht schlafen, überlegte was ich ihr sagen sollte, wie ich mein Verhalten entschuldigen sollte. Sie war so oft unkontrolliert, auch wenn ich es ins extreme steigerte, irgendwie musste sie mich doch verstehen.
Ich wartete am nächsten Tag so lange, bis 22 Uhr. Ich schrieb ihr einen Brief, auch als Hilfe, damit ich wisse, was ich sagen wollte. Ich hatte endlich mein Verhalten gesehen. Davor war ich blind und taub. Mit einem Mal war mir klar, was ich alles falsch gemacht habe. Erkenntnis ist der erste Schritt.
Sie kam, und hatte nicht die Absicht mir wirklich zuzuhören da sie unsern Mitbewohner dazu bat. Ich bat ihn uns Zeit zu geben, er ging.
Sie sagte: Ich kann dir nichts mehr geben, du hast mir alles genommen, mich eingesperrt. Ich habe mich Verloren. Hab es so oft versucht. Du hast nicht zugehört. Du bist nicht mehr die, die ich kennengelernt habe. Seit dem Tag als ich ging liebe ich dich nicht mehr. Du kannst nichts tun, ich bleibe bei dieser Entscheidung. Ich will keine Beziehung mehr, ich will frei sein.
Das ist eine grobe Zusammenfassung. Dann lag ich da und starrte beki. und betrunken, wir tranken zusammen viel Wein, in die Sterne während sie viel lachte und tanzte und demonstriere, wie gut es ihr ging. Ich starb vor ihr und war zu kraftlos um aufzustehen. Irgendwann war mir kalt und sie wärmte mich. Plötzlich war mir schlecht und ich übergab mich über den Balkon. Danach war mir schwindlig. Sie führte mich rein, kochte etwas. Ich hatte die letzten Tage kaum gegessen, an dem Tag nichts. Als es mir etwas besser ging, zumindest ein kleines bisschen, gingen wir schlafen. Sie hilt mich im Arm. Am nächsten Tag blieb sie erneut dabei, vorbei sagte sie aber irgendwann sagte sie, sie bräuchte Zeit. Ich sagte ihr, okey, denn wir bräuchten Zeit damit ich ihr beweisen kann, dass ich mich wieder finden könnte. Es kam zu küssen, gelegentlich nannte sie mich Schatz. Wir fuhren mit der WG zum schwimmen, manchmal nahm sie meine Hand. Aber sie schlief dann in einem anderen Zimmer. Ich konnte nur 2 Stunden schlafen. Sie war da und gleichzeitig weg. Am nächsten Tag weinte ich, denn ich hörte sie lachen. So lange. Als sie nach mir sah nahm sie mich in den Arm, küsste mich erneut. Diesmal mit Zunge, es war so schön. Am Abend ging es mir besser. Ich war gefasst, dachte mir, ich könnte es ertragen. Sie schlief wieder bei mir, doch auf abstand. Ich lag da und fühlte mich zerstört. Am Morgen erneut ging es mir furchtbar. Ich ging auf den Balkon. Sie kam und sagte, ich solle aufhören zu weinen und sie begleiten. Sie gab ihren Bericht an und wir gingen frühstücken. Ich sagte, es wäre nicht einfach mich damit abzufinden.
Sie sagte aber das weißt du doch nicht.
Ich sagte:Du sagtest es gäbe keine Möglichkeit mehr.
Sie aber danach sagte ich, dass ich Zeit brauche und wir dem zeit geben.
Ich war voller Hoffnung. Wir gingen noch zum Friseur und aßen später mit unserem Mitbewohner. Um 18 Uhr ging ich Freunde treffen. Daheim ging ich erstmal duschen. Sie fragte, ob ich mit ihnen *beep* wollen würde. Ich lehnte ab. Es heißt doch immer man braucht nach einer Trennung abstand, wenigstens ein bisschen und soll nicht mit dem Ex befreundet sein, wenn man ihn zurück möchte.
Ich sagte, ich würde keine Freundschaft wollen. sie sagte, dass sie sie sich das wünsche und das auch gerade versuche. Sie würgte das Gespräch ab und ich war so enttäuscht. Ich hörte ihre Stimme ging deshalb spazieren. Zurück *beep* wir etwas, und ich sass kurz bei Ihnen. Ich konnte meine Tränen leider nicht unterdrücken. Bis vier war sie wach.
Danach machte ich den Fehler es sich nochmal zu überlegen, mir doch zu glauben.
Doch sie war enttäuscht über meine Aussage bezüglich Freundschaft.
Wir lagen beide im Bett, ich wach. Am nächsten Tag sagte sie, dass es absolut keine Hoffnung gibt und Zeit nichts ändern wird.

Ich habe meine Sachen gepackt und bin vorübergehen zu einer freundin. Aber bevor ich ging hat sie mich in den Arm geschlossen und mir gesagt, wie fertig sie ist und mich geküsst und sich halten lassen.
Seit ich hier bin konnte ich mich wieder sammeln.

Ich sehe mein Verhalten endlich und bin geschockt, dass ich sie so eingesperrt habe, sie verbal so angegriffen habe. Alles, was zu der Trennung führte. Seitdem versuche ich an diesem Verhalten zu arbeiten, es zu reflektieren. Ich bin eigentlich jemand, der Freiheitsliebend ist, deshalb passten wir auch so gut zusammen. Irgendwo habe ich mich aber verloren.

Gestern habe ich, als sie nicht da war unsere Katzen besucht. Auf ihrem Schreibtisch lag ein Schwangerschaftsfrühtest. Da wir beide Frauen sind, hat das nur eine Bedeutung. Und ich gehe gefasst damit um, es geht mich nichts an.
Heute habe ich ihr noch Wäsche gebracht, die ich versehentlich mitnahm. Mir gings gut, ich war gefasst. Aber sie sah absolut fertig aus. Wir haben dann über den weiteren Verlauf geredet, immerhin teilen wir uns ein Zimmer in einer WG, die Miete ist hoch und deshalb kann erstmal keiner ausziehen bis der Vertrag ausläuft. Die Möbeln haben wir zusammen gekauft, und den Urlaub haben wir ohne die Möglichkeit auf Rücktritt auch schon für September bezahlt.

Wie seht ihr das? Glaubt ihr, dass ein Mensch der wirklich bereut und so einen Fall brauchte um sein Verhalten endlich zu sehen und den Willen hat an sich zu arbeiten es schaffen kann.
Wir sind bis Ende Dezember an diese Wohnung gebunden. Ist das vielleicht meine Möglichkeit, sie an meine guten Seiten zu erinnern und ihr zu beweisen, dass ich es ernst meinte als ich sagte, ich würde an mir arbeiten.

17.07.2016 18:04 • #1


P
sick story.

es ist schon mal gut, dass du anfängst dich zu reflektieren. deine fehler und macken erkennst. es dauert eine zeitlang, teilweise über jahre, gewisse gewohnheiten/charakterzüge abzulegen. in deinem fall würde ich dir zu einem anti-aggressions-training, ja, wenn nicht sogar zu einer richtigen verhaltenstherapie, raten.

dein verhalten scheint zum teil tief in dir verankert zu sein. wut, flucht, vorwürfe, zerstörungswahn, zwang nach (liebes-)bestätigung - alles keine guten züge für eine gesunde beziehungsbasis.

deine ex scheint es echt gut mit dir gemeint zu haben, allerdings hast du es mit deinem verhalten soweit getrieben, dass sie sich irgendwann daraus befreien musste. auch, wenn sie dich liebt, auch, wenn sie es sich anders gewünscht hätte, aber sie hat es nicht mehr ausgehalten.

sieh die trennung jetzt als chance, als herausforderung und als glück, dass du dich selbst besser kennen lernen kannst, besser für dich sorgen kannst, und dann irgendwann auch erst dich und dann eine andere person, ehrlich und authenisch lieben kannst..

tu dir selbst den gefallen, und lass das gras rauchen und den alk sein, dadurch verfestigst du nur deine wesenszüge, bzw. ziehst das leid nur unendlich in die länge. es wird weh tun, aber am ende wird es dir besser gehen.

einen kleinen hoffnungsschimmer gibt es vielleicht; wenn du direkt anfängst, jetzt dein leben in die hand zu nehmen, eine therapie machst, deine wut in den griff bekommst, ja dann wird deine ex dir vielleicht noch eine chance geben, da sie sieht, dass du es wirklich versuchst.

du solltest das allerdings an aller erste stelle für dich, und nicht für sie tun.

viel glück.

17.07.2016 18:31 • x 1 #2


A


Kann nicht aufhören zu hoffen

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I
Danke. Das mit dem Alk und dem Gras war nur die ersten 3 Tage als sie weg war. Das habe ich schon eingestellt. Bin wieder beim Joggen und schwimmen.
Hab mich am Freitag auch glücklich gemacht indem ich meinen ungeliebten Nebenjob, bei dem ich nur rumsitze, gekündigt. Ich suche mir bald etwas Neues aber zunächst brauche ich etwas Reiseluft.

17.07.2016 18:51 • #3


I
Okey, die Hoffnung ist tot...
Ich war 9 Tage nach der Trennung in der WG um einen Bikini zu holen. Ich bereue es irgendwie, denn vielleicht hätte es auf anderem Weg weniger weh getan.
Als ich meinen Bikini in unserem Zimmer holte bemerkte ich etwas auf dem Fensterbrett, eine 24-Packung Kond.... Plötzlich sah ich das Zimmer mit anderen Augen, im Mülleimer neben dem Bett waren mehrere Benutzte... und ich bemerkte die Klamotten von ihrem besten Freund unserem Mitbewohner, mit dem auch mich ein freundschaftliches Verhältnis verband, dachte ich...
Diese Wut, dieser Ärger... Ich habe das irgendwie immer geahnt und ständig versucht dagegen anzukämpfen. Immerhin wollte ich glauben, dass sie nur die besten Freunde sind/waren...
Meine Matratze mussten sie benutzen obwohl sein Zimmer direkt nebenan ist. Im Affekt habe ich eine Flasche Wein verschüttet, denn auf dieser Matratze möchte ich sicher keine Nacht mehr verbringen.

Ich schrieb beiden, dass sie für mich gestorben sind. Und ich werde auch keinen Fuß mehr in die Wohnung setzten.
Meine beste Freundin hat bereits meine Sachen und Möbel geholt.
Ich fühle mich so verarscht...
Sie sagte bei der Trennung, dass sie keine Beziehung mehr will, dass sie jetzt frei sein möchte und nun erfahre ich von einer anderen Mitbewohnerin, dass die zwei jetzt ein Paar sind!

Ich fühle mich so zerstört und weiß nicht wie ich mich aufrappeln soll.
Hat jemand Tipps?

23.07.2016 13:15 • #4




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