Kann nicht loslassen nach trennung vor über 8 jahren

Ich möchte euch von Herzen für eure zahlreichen Antworten danken! Ihr habt mich zum Nachdenken gebracht und viele wertvolle Ratschläge gegeben!

Ihr habt Recht! Durch meine Unzufriedenheit versteife ich mich ständig auf das Leben meines Ex u d stehe mir dadurch selbst im Weg!

Das Thema Unterhalt hatten wir schon öfter, jedesmal kommt er dann mit dem Argument, er könne mir schon was zahlen, jedoch könnte er dann nicht mehr so viel mit unserem Kind unternehmen bzw Kleidung und Schuhe usw kaufen! Er weiss genau, dass ich dann wieder nach gebe! Denn ich will nicht diejenige sein, durch die mein Kind dann weniger tolle Sachen mit ihrem Vater machen kann.
Ausserdem meint er dann immer, ich würde meine Macht ausnutzen, die ich durch rechtliche Vorschriften als Mutter habe.
Da mir ein friedliches Miteinander immer wahnsinnig wichtig war und ist, hab ich dann immer zurück gesteckt.
Wenn größere Anschaffungen anstanden, wie Fahrräder oder Schulfahrten, hat er immer die Hälfte bezahlt.
Ihr habt auch absolut in dem Punkt Recht, dass ich selbst für meine berufliche und private Lage verantwortlich bin! Ich muss mich beruflich verändern, so kann es nicht weiter gehen. Man geht kaputt daran. Nur zu arbeiten und keinen Ausgleich zu haben. Ich habe keine Freunde, Hobbies oder Sonstiges das mir Freude bereiten würde. Mit meinem Kind kann ich nur selten wirklich Zeit verbringen.
Das gilt es zu ändern.

Der Neid und die Eifersucht sind manchmal stärker, manchmal hab ich sie besser im Griff. Es kommt meistens sehr sehr stark, wenn ich mein Kind zu ihnen nachhause bringe oder abhole. Da sehe ich dann beim Hinbringen, wie sie eine Grill und Pool Party vorbereiten und ich schnell zur Arbeit hetze.
Zu sehen wie es manchen Menschen geht, die sich nicht anstrengen müssen und man selbst strampelt u d kämpft und könnte sich niemals einen kleinen Urlaub leisten. Ja okay, ich könnte ihnen das einfach gönnen und brav zur Arbeit gehen. Ich bin aber nicht immer so stark und dann kommen diese schlechten Gefühle, für die ich mich schäme.

Natürlich bin ich andererseits so stolz darauf, was ich für mein Kind erreicht habe und vorallem wie! Wenn es groß ist, hoffe ich, dass es erkennen wird, welcher Weg erstrebenswert ist und dass man sich ein komfortables Leben hart erarbeiten muss. Ohne Fleiß kein Preis!
28.06.2021 08:26 •
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FrauDrachin
Zitat von Mandarina: welcher Weg erstrebenswert ist und dass man sich ein komfortables Leben hart erarbeiten muss. Ohne Fleiß kein Preis!

Ich mag deinen Beitrag total, ich finde dich total reflektiert.
Aber obigen Glaubenssatz würde ich an deiner Stelle ganz, ganz intensiv unter die Lupe nehmen.
28.06.2021 08:30 •
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A
Kann nicht loslassen nach trennung vor über 8 jahren
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Vielen Dank für die Antwort!
Wie meinst du das genau?
28.06.2021 08:47 •

Heffalump
Zitat von Mandarina: er könne mir schon was zahlen, jedoch könnte er dann nicht mehr so viel mit unserem Kind unternehmen bzw Kleidung und Schuhe usw kaufen!

Das ist doch Erpressung. Wenn dein Kind ihn lieb bittet, wird er trotz das er Unterhalt leistet - ihm Schuhe oder anderes kaufen.
Zitat von Mandarina: Ausserdem meint er dann immer, ich würde meine Macht ausnutzen, die ich durch rechtliche Vorschriften als Mutter habe.
Da mir ein friedliches Miteinander immer wahnsinnig wichtig war und ist, hab ich dann immer zurück gesteckt.

Ja - jetzt nutzt er die Macht - das du klein bei gibst.
Durch die Vorschriften, die er diktiert. Die rechtlich null Bestand haben.

Lass Dich doch mal beraten, Caritas, Jugendamt, Anwalt für Familienrecht!
Zitat von Mandarina: Wenn größere Anschaffungen anstanden, wie Fahrräder oder Schulfahrten, hat er immer die Hälfte bezahlt.

Auch das kann man anwaltlich regeln.
Zitat von Mandarina: Wenn es groß ist, hoffe ich, dass es erkennen wird, welcher Weg erstrebenswert ist und dass man sich ein komfortables Leben hart erarbeiten muss. Ohne Fleiß kein Preis!

Schau genau - wo ist dein Leben komfortabel? Wohin brachte dich dein Fleiß? Du kurz vor Burn-out
28.06.2021 09:03 •

FrauDrachin
Naja, du bekommst ja gerade das, was du erwartest. Du arbeitest wei eine bekloppte für ein halbwegs komfortables Leben.
Und weil es das ist, was du erwartest, schaust du nicht rechts und nicht links, und siehst gar nicht, was vielleicht auch noch möglich wäre. Und wenn es anders wäre, würdest du dich unwohl fühlen, weil es ja nicht wahr sein kann.

Für mich würden noch so viel mehr Dinge eine Rolle spielen...

Welchen Job will ich machen?
Für mich muss der Job, klar, Geld einbringen, und zwar in einem vernünftigen Verhältnis, zur Zeit die ich reinstecken muss.
Was anderes mache ich übergangshalber, aber ich würde immer nach Möglichkeiten suchen, mich zu verbessern.
Außerdem muss ein Job mir Spaß machen und meinem Leben einen Sinn geben, so dass ich es schon gar nicht mehr als harte Arbeit sehe. Das würde ich wirklich jedem Wünschen!

Dann die Frage, was ist Komfort? Eine goße Wohnung? Urlaube? Piknik im Wald? Zeit für sich und die Familie?

Und dann ist da noch die Ressource Unterhalt einklagen, die du sicher auch aufgrund dieses Glaubenssatzes ausläßt.
Mach doch!
Ist doch ganz genauso sein Kind!
28.06.2021 09:07 •

Hallo Mandarina,

Zitat von Mandarina: Da mir ein friedliches Miteinander immer wahnsinnig wichtig war und ist, hab ich dann immer zurück gesteckt.

Ein friedliches Miteinander hat man erst, wenn alle Beteiligte gerecht bedacht wurden, sich niemand im Nachteil sieht und besonders nicht für irgend etwas zurück stecken muss.

Du hast als Mutter deine Pflichten. Soweit klar. Dein Ex hat als Vater seinem Kind gegenüber eben auch Pflichten, die er dir nicht aufhalsen kann. Das tut er aber.
Da ist zum einen die Pflicht auf Umgang. Ja, das ist kein Recht, sondern eine Pflicht. Dein Kind hat nämlich ein Recht auf Umgang gegenüber seinen Eltern, das kann er nicht mit Unterhalt gegenrechnen.
Auf der anderen Seite hat dein Kind das Recht auf Unterhalt.

Das heißt auf gut Deutsch: Dein Ex hat sich verdammt noch mal um sein Kind zu kümmern, er hat Umgang zu pflegen und er hat dafür zu bezahlen, dass du ihm die Sorge und Pflege um das gemeinsame Kind abnimmst.
Da würde ich auch überhaupt nicht mit ihm diskutieren. Größere Anschaffung für Fahrrad, Klassenfahrten.. ok, ja ist nice, wenn Kinder sowas haben. Aber dafür auf die so wichtige gemeinsame Zeit mit der Mutter zu verzichten, damit die rund um die Uhr knüppeln gehen kann, um all das zu finanzieren?

Dein Kind erlebt bei Euch genau diese Diskrepanz in den Lebensverhältnissen, die laut unserem Rechtssystem nicht sein dürfen. Das Leben in Saus und Braus auf der Seite des Vaters und ein armes Leben voller Einschränkung auf der Seite der Mutter. Um genau das zu verhindern, wurde ja das Unterhaltsrecht in Deutschland so gestaltet, wie es ist. Und du versuchst nun krampfhaft mit dem Status des Vaters gleich ziehen zu können und opferst dafür genau das, was für dein Kind das wichtigste ist und was es am meisten braucht.

Zeit!

Damit spielt dich dein Ex auch noch nach Jahren der Trennung voll gegen dein Kind aus. Denn wenn es erwachsen ist, wird es nicht danach schauen, wer hat mir das und das gekauft, sondern wer war für mich da, wenn ich jemanden gebraucht habe?
Welches Fazit soll dein Kind einst von dir ziehen? Meine Mutter? Ja, meine Mutter war eigentlich nie da.. Die war immer nur arbeiten. Aber ja.. sie hatte es ja nie leicht. Aber mein Vater.. ja der hatte Zeit und Geld..

Natürlich wird dein Kind spätestens wenn es erwachsen ist, selbst die Augen aufmachen und sehen, WIE sein Vater dieses Leben bestritt. Und da sage ich auch gern mal : Abgerechnet wird, wenn wir alle in Rente gehen und da ist es mehr als fraglich, ob dein Ex dann noch wirklich was vorweisen kann. Spätestens, wenn seine Frau irgendwann selbst keine Lust mehr auf so einen Mann hat, steht er mit null komma nothing in den Taschen da. Natürlich wird dein Kind da auch noch eine eigene Meinung zu entwickeln.


Zitat von Mandarina: Natürlich bin ich andererseits so stolz darauf, was ich für mein Kind erreicht habe und vorallem wie! Wenn es groß ist, hoffe ich, dass es erkennen wird, welcher Weg erstrebenswert ist und dass man sich ein komfortables Leben hart erarbeiten muss. Ohne Fleiß kein Preis!


Und das wird dir kann dir niemand mehr nehmen. Zu recht bist du stolz darauf und auch dein Kind wird diese unterschiedlichen Lebensmodelle nehmen, bewerten und gegenüber stellen.

Aber als Mutter, die selbst einen Sohn allein groß gemacht hat, sage ich dir:
Die Kunst daran ist Kind und Job unter einen Hut zu bringen und zwar so, dass es sich am besten voll in der Waage hält. Du wirst diesen Kompromiss machen müssen. So das beide Seiten gleich gut bedient werden.

Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg.
28.06.2021 12:19 •
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Liebe Mandarina, das mit dem Unterhalt würde ich schnellstens (!) ändern.
Er ist gesetzlich dazu verpflichtet. Das Kind hat einen Anspruch darauf!
28.06.2021 13:26 •




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