Kann sie nicht verlieren - hab ich noch eine Chance?

C
Hallo allerseits.

Ich bin neu hier und möchte euch meine Geschichte erzählen. Ich muss sie einerseits rauslassen und andererseits hoffe ich um ein wenig Hilfe, denn ich bin ziemlich überfordert mit meiner Situation.

Ich denke ich fange einfach mal am Anfang an:
Ich habe meine damalige Freundin zu einem Zeitpunkt kennengelernt, als ich ein paar Probleme hatte. Ich hatte mein Studium gewechselt und war mir immer noch nicht sicher ob es das richtige für mich ist. Um mich herum entwickelten sich meine Freunde weiter und ich hatte das Gefühl stehen geblieben zu sein. Als meine Mutter dann auch noch an Brustkrebs erkrankte ging es mir gar nicht mehr gut und ich hatte nichts woran ich mich wirklich halten konnte.
Die Zeit verging, meine Mutter hat sich von der Bestrahlung erholt und ca. ein Monat nachdem ich meine jetzt Ex-Freundin zusammengekommen bin ging es wieder bergauf. Ich hatte einen Menschen gefunden, einen Menschen mit so unglaublich viel Liebe, Empathie und Gefühlen, der mir halt gab.
Wir hatten eine wunderschöne Zeit miteinander, haben viel erlebt, haben viel gelacht und viel geweint (wir sind beide sehr emotionale Personen und haben beide die Angewohnheit nicht Nein sagen zu können und viel für unsere Mitmenschen zu tun. Manchmal sicher zu viel, aber das ist jetzt nicht so wichtig).

Ca. 1-2 Monate bevor Schluss war hab ich immer mehr gemerkt, dass irgendwas nicht ganz stimmt. Mal ging es sehr gut und mal wurde es ein bisschen schwieriger. Zu dem Zeitpunkt habe ich aber noch nicht gewusst oder erkannt, dass sie sich mit uns nicht sicher war. Irgendwann war es dann so weit und ich habe sie gebeten mir bitte zu erzählen was los sei, denn gemerkt hab ich schon länger etwas. Sie erzählte mir, dass sie sich bei so vielen Dingen in ihrem Leben nicht sicher ist und als ich sie fragte, meinte sie auch dass es mit uns auch so wäre.
Wir haben die halbe Nacht darüber geredet und waren uns einig, dass es vielleicht ganz gut ist, wenn wir uns eine Weile nicht mehr sehen.

Nach 3 Tagen bekam ich eine SMS von ihr, dass es ihr dabei nicht gut geht und sie gar nicht wissen will wie es mir erst dabei geht. Also haben wir uns getroffen und sie hat sich sehr gefreut mich wieder zu sehen und ich mich auch. Es ging wieder ein bisschen besser nur hatte ich Angst, bzw. wusste ich, dass es für sie so schnell sicher nicht wieder gegessen ist und dass sie sich immer noch im Unklaren ist ob sie mich noch liebt. Das ganze hat mich ziemlich traurig gemacht und die Trauer konnte sie natürlich spüren.
Nun war es so weit dass sie zu mir gesagt hat, dass sie weiß, dass ich sie über alles liebe und dass sie es spürt wenn ich sie küsse und sie umarme, aber ich hab sie dann einfach auch immer so verzweifelt angesehen und sie hat gewusst, dass ich um sie kämpfen will nur tat ich es nicht wirklich. Ich hatte zu große Angst sie einzuengen oder ihr nicht den Freiraum zu geben den sie vielleicht gebraucht haben könnte. Jedenfalls sagte sie mir dann unter tränen, dass ich sie doch küssen solle wenn ich sie liebe und ich um sie kämpfen solle, denn sie weiß ja, dass ich es will. Das tat ich dann auch, ich bemühte mich sehr, schöne Sachen zu unternehmen und nur noch traurig zu sein wenn sie nicht da ist, doch sie hat angefangen das ganze ein wenig zu Blocken.

Ein paar Tage darauf haben wir uns auf meine Anfrage hin getroffen um über uns zu reden. Sie hat mir gesagt, wie leid es ihr tut und dass sie weiß, dass sie gesagt hat ich solle um sie kämpfen und das ganze dann aber auch geblockt hat. Und sie sagte dass, was sie schon ein paar Tage zuvor zu mir gesagt hat: Mein Kopf will, er will so sehr. Du bist der beste Freund den ich mir nur wünschen kann, doch mein Herz sagt leider etwas anderes und es tut mir so unglaublich leid. Ich war mit meinen Gefühlen inzwischen schon so am Ende, dass ich gesagt habe, dass wir das so vermutlich nicht machen können. Ich liebe sie über alles, doch es hat mir so weh getan (mindestens gleich viel für sie wie für mich), dass sie nicht das gleiche für mich empfinden konnte, obwohl sie es wollte und wir waren uns beide einig, dass es besser wäre Schluss zu machen.
Ich habe ihr dann am selben Abend noch geschrieben, dass ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll, ich auch nicht weiß ob ich das so kann und ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass es keine Möglichkeit gibt, dass es nicht doch noch irgendwie funktioniert. Dass ich um sie kämpfen will und dass sie uns bitte noch nicht aufgeben soll.
Sie hat geantwortet, dass das alles traumhaft und schön klingt, vom Kämpfen bis hin zum viel Unternehmen, nur sei sie im Moment nicht bereit dazu ihre Meinung schon wieder zu ändern. Sie muss es jetzt mal sacken lassen und durchatmen, weil sie sich in den letzten Wochen oft genug umentschieden hat und das ganze nur noch schlimmer gemacht hat und sie hat nicht vor den Fehler noch einmal zu machen, was nicht bedeutet, dass es ihr mit der Entscheidung gut geht, nur will sie nicht noch größere Schäden anrichten.

Daraufhin haben wir 2 Wochen nichts mehr voneinander hören lassen. Mir ging es richtig schlecht. Ich konnte fast nichts mehr Essen, ich habe sie überall und in jeder Person gesehen und gefühlt. Ich hoffte zu jedem Zeitpunkt, sie würde auf einmal auftauchen, vor meiner Wohnung sitzen, oder mir entgegenkommen wenn ich auf der Straße war.
Gestern hab ich das ganze nicht mehr ausgehalten und ihr geschrieben, ob wir uns treffen könnten. Egal ob heute, morgen, in einer Woche oder in einem Monat. Ich wusste dass sie viel in der Uni zu tun hatte und eventuell noch keine Zeit hatte über uns nachzudenken, deshalb wollte ich ihr so viel Zeit geben wie sie brauchte. Sie hat eine Stunde später auch schon geantwortet und wir haben uns gestern um Abend getroffen um zu reden.

Ich erzählte ihr, dass es mir nicht so gut geht (nicht um ihres Mitleids willen, sondern weil ich ehrlich sein wollte), aber das wusste sie ja schon. Ich habe ihr gesagt, dass es mir leid tut und dass ich alle Energie, die ich nur aufbringen kann, dafür verwenden will um es mit uns noch einmal zu versuchen. Sie hat gesagt, dass sie nicht glaubt, dass sie mir helfen kann. Sie kann es sich im Moment einfach nicht vorstellen, mich wieder zu lieben auch wenn ihr das unendlich leid tut und ihr Kopf was anderes denkt. Und sie will mir nicht noch mehr weh tun, indem wir das gleiche noch einmal durchmachen, sollte es nicht klappen.
Sie hat mir auch erzählt, dass sie schon vor längerer Zeit mit ihrer Mutter über uns geredet hat. Darüber, dass ich nicht immer sehr entscheidungsfreudig war, dass ich selten Initiative ergriffen habe. Das wurde mir leider auch erst im Nachhinein klar. Ich war so unglaublich verliebt, dass ich nicht gesehen habe wie fertig sie das manchmal gemacht hat. In diesem Punkt haben wir beide Fehler gemacht. Ich hab zu wenig für uns getan (vielleicht weil ich vieles als selbstverständlich betrachtet habe, vielleicht aber auch aus anderen Gründen, ich weiß es im Moment einfach nicht) und sie hat es mir nicht gezeigt und nicht mit mir darüber geredet (vielleicht weil sie es selber richten wollte, oder mich nicht verletzen wollte, auch das weiß ich nicht - und sie auch nicht). Sie hat dann gemeint, sie hat das Gefühl gehabt, sie könne ihr Leben nicht so nützen wie sie es gerne hätte und sie hätte mich auch motivieren können, aber das hat sie scheinbar nicht geschafft aus welchen Gründen auch immer. Und ich konnte ihr darauf auch keine Antwort geben, außer dass ich wie schon erwähnt, vielleicht einfach so überglücklich mit ihr war, weil ich mir nie so jemanden wie sie auch nur erträumen hätte können, dass ich das egoistischer Weise ausgeblendet habe und nicht gesehen habe wie es ihr dabei ging.
Mir viel während unserem Gespräch auf, dass sie ein wenig radikaler geworden ist. Nicht im negativen Sinn, nur ist sie der liebenswürdigste und zuvorkommendste Mensch den ich je kennengelernt habe (und das behaupte nicht nur ich) und hat nie zu jemandem Nein gesagt, aus Angst sie würde ihn/sie verletzen. Sie hat mir gesagt sie hat gemerkt, dass sie niemandem etwas Gutes tut, wenn sie nur immer nett ist, sondern dass sie damit eigentlich mehr kaputt macht. Und sie wünscht sich einfach nichts mehr, als dass ich weiter mache und es mir bald wieder besser geht und ich habe ihr gesagt, dass ich es so gut versuchen werde, wie ich kann. Das bin ich ihr schuldig. Denn ich weiß dass sie es nicht ertragen könnte, wenn ich mich auf das mit geht es schlecht versteifen würde und dadurch in einem Strudel versink, aus dem ich nicht mehr rauskomme.


Ich würde sie am liebsten heute schon wieder sehen und noch einmal mit ihr reden. Dass sie es mich vielleicht doch noch versuchen lässt, dass ich Initiative ergreifen werde und mich um uns bemühe. Denn ich weiß dass ich das kann und dass ich das auch will, nur habe ich es viel zu spät erkannt und das macht mich unendlich traurig.
Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll. Ich würde es gerne versuchen, doch ist es dafür zu früh? Oder vielleicht zu spät?
Das war jetzt alles viel zu lesen, obwohl ich mich kurz fassen wollte, tut mir leid. Ich hoffe mir kann irgendjemand einen Rat geben, denn ich weiß, dass in meinem Kopf alles so drunter und drüber geht, dass ich eventuell falsche Entscheidungen fälle.

Danke fürs zuhören.
Liebe Grüße,
Clemens


PS: Titel ist mir nichts besseres eingefallen...

26.05.2014 22:52 • #1


U
Hallo lieber Clemens!
Fühl dich erstmal gedrückt und nicht alleine mit deinem Problem!

So wie sich das für mich anhört und du auch schon geschrieben hast, ist deine ex Freundin ein absoluter gefühlsmensch und möchte es immer allen recht machen und bloß niemanden weh tun. Stimmt's?

Ich denke ich kann deine ex Freundin ziemlich gut einschätzen weil ich so ähnlich ticke.
Ich denke sie meint es endgültig aber will dich auf eine Art und weise schonen in dem sie es dir nicht knallhart ins Gesicht sagt.
So etwas kann sie auch gar nicht weil sie ein zu herzlicher Mensch ist.
Aber ich denke sie hat auf ihre herzliche Art und weise versucht dir zu sagen das kämpfen im Moment nicht angebracht ist.

26.05.2014 23:43 • #2


A


Kann sie nicht verlieren - hab ich noch eine Chance?

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C
Dankeschön.

Ja, genau so ist sie.

Das Gefühl hab ich auch, ja. Nur hab ich einfach während der Beziehung viel zu wenig gekämpft und das gibt mir das Gefühl, so viel falsch gemacht zu haben, was ich jetzt wieder richtig machen möchte. Ich will einfach nicht, dass es schon zu spät ist, um zu kämpfen...
Aber ich habe gestern noch viel über das Thema Kontaktsperre gelesen. Ich wollte mich ursprünglich heute noch mal mit ihr treffen, weil ich das Gefühl habe, ich müsse ihr noch so viel sagen und es auf so viele Arten probieren, sie zu überzeugen, es noch einmal zu versuchen. Aber ich weiß nicht ob das gut ist, oder ob ich sie vielleicht besser jetzt wirklich eine Weile nicht mehr kontaktiere. Einerseits habe ich Angst sie dann komplett zu verlieren und sie ist mir leider nicht nur meine Freundin gewesen, sondern auch meine beste Freundin. Und das ist sie immer noch für mich und ich bin es immer noch für sie, wie sie gesagt hat und das macht das ganze so unglaublich schwer, weil ich sie auch als beste Freundin brauche...
Wäre in unsrem Fall also eine Kontaktsperre angebracht? Ich glaub schon, dass es gut tut, aber auch genauso weh tun wird, denn die letzten zwei Wochen, ohne etwas von ihr zu hören, waren der reinste Horror. Wenn ich es also wirklich wieder mache - und diesmal für einen längeren Zeitraum - muss ich sie aus allen Kontaktbüchern streichen, in denen ich sie finden kann. Ansonsten geht es mir wie in den vergangenen zwei Wochen und ich sitz vor dem Handy und warte auf einen Anruf/ eine SMS, oder ich schau jede Minute auf Facebook um zu sehen, wann sie online war und wenn sie es ist, ob sie mir nicht gerade schreibt. Doch dann geht sie offline und es tut wieder extrem weh und das kann ich einfach nicht mehr.

27.05.2014 08:39 • #3


U
Hallo Clemens!

Ich stell dir jetzt eine Frage die du dir ehrlich beantworten sollst.
Um was willst du kämpfen?
Sie liebt dich nicht mehr. Sie hat gesagt der Kopf sagt ja, aber das Herz nicht.
Möchtest du um eine Frau kämpfen die dich im Herzen nicht mehr liebt!
So werdet ihr beide auf lange Zeit gesehen nicht glücklich.

Liebe funktioniert nur MIT Herz und verstand, oder?

27.05.2014 13:36 • #4


C
Hallo Utti!

Ich habe mir gedacht, ich könnte unsre Beziehung so vielleicht wieder retten.
Ich habe sehr viel nachgedacht, sehr viel gelesen, geschrieben und mit meinem besten Freund geredet und ich weiß jetzt auch, dass es in unsrer momentanen Situation nicht gut wäre wieder anzufangen. Uns beiden wird der Abstand ganz gut tun und ich habe Zeit über meine Gefühle nachzudenken und mir über mein zukünftiges Leben Gedanken zu machen.
Es fällt mir nicht leicht das alles zu akzeptieren, aber ich werde es so gut es mir möglich ist versuchen. Ich werde ihr heute noch schreiben, dass ich jetzt Zeit für mich brauche und sie vorerst aus meinen Kontaktbüchern löschen werde. Und ich bin mir sicher sie wird es verstehen.
Und dann werd ich ja sehen, wie das ganze in einem Monat oder zwei aussieht, denn dann kann ich auch etwas ruhiger und mit einem klareren Kopf auf die Situation blicken, denke ich.

27.05.2014 18:05 • #5


A
Hey Clemens!

Ich antworte dir, da mich deine Situation nahezu genau an meine eigene Ex-Freundin erinnert, nur mit dem Unterschied, dass bei ihr das Herz 'Ja' gesagt hat und der Kopf 'Nein'.

Ich denke, dass du es auf jeden Fall erst mal ruhen lassen musst. Ich erinnere mich dabei immer gerne an die erste Folge der zweiten Staffel von How i met your mother, wo Ted zu Marshall sagt, als dieser Lily hinterherlaufen will: 'Tut mir Leid, aber zur Zeit bist du nicht Marshall. Du bist der armselige, jammernde, Shampoo-schnüffelnde Geist von Marshall und jemand wie du hat überhaupt keine Chance bei einer Frau wie Lily. Weißt du, wer irgendwann überhaupt mal eine Chance hat? Marshall, der echte Marshall. Aber wenn du jetzt so bei ihr auftauchst wirst du es vermasseln und du wirst dir das niemals vergeben.' - Ich denke, dass dir das vielleicht einiges erklärt. Gib ihr Zeit, und wenn sie sich noch mal bei dir meldet und sich treffen will, hast du vielleicht noch eine Chance. Lass ihr, und vor allem dir, ZEIT!

27.05.2014 18:12 • #6


U
Genau!
Nur wenn sie sich von ganz alleine wieder meldet, kannst du dir auch sicher sein das sie es ernst meint.
Ich drücke dir in all deinen Vorhaben die Daumen!

27.05.2014 21:52 • #7


C
Hallo Andreas,

Danke. Ja, ich habe den ersten Schritt dafür gestern gemacht. Ich habe ihr geschrieben, dass ich Zeit für mich brauche und ich das nicht kann, wenn ich sie ständig an meinem Laptop oder am Handy habe (und das hat sie verstanden). Deshalb hab ich sie jetzt überall heraus gelöscht, wo es nur geht. Es fühlt sich nicht sehr fein an, sie so komplett zu streichen, aber ich denke es ist die einzige Möglichkeit für mich, einen klareren Kopf zu bekommen.

Ja, ich kenne die Szene, aber hab gar nicht mehr daran gedacht. Und natürlich hast du vollkommen recht. Ich werde mir jetzt so lange Zeit geben, wie ich brauche, damit es mir wieder besser geht. Was in 1, 2, 3, 4 Monaten sein wird kann ich jetzt natürlich nicht sagen. Es kann sein, dass ich sie immer noch liebe, es kann sein, dass ich über sie hinweg bin, es kann sein, dass sie mich wieder will, ... Es kann so vieles sein und darüber will ich im Moment eigentlich gar nicht nachdenken (logisch, ich mach es unwillkürlich ja trotzdem). Ich versuche die Zeit zu nützen um mein eigenes Leben wieder besser auf die Reihe zu kommen. Denn egal ob sie oder jemand anders: Ich kann aus dem Trümmerhaufen der ich jetzt bin nie und nimmer eine Beziehung aufbauen.



Danke Utti!

28.05.2014 08:41 • #8


G
Hallo Clemens,

erst einmal: Ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir gerade ergeht. Denn mir ist so etwas ähnliches vor fast 2 Monaten passiert, nur war es eher so wie bei Andreas. Sein Herz sagte ja, sein Kopf nein. Aber was bei mir auch im Vordergrund stand, war diese Unsicherheit.
Ich habe wochenlang versucht mich damit auseinander zu setzen, was das denn bedeute, er sei sich unsicher mit uns (denn auf die Frage, ob er sich unsicher sei, ob er mich liebt, sagte er nein, dass wisse er, es sei eine allgemeine Unsicherheit). Und natürlich habe ich ihn ganz am Anfang nach der Trennung auch immer wieder nach Antworten gefragt, diese aber nie bekommen.

Was ich damit sagen will: Ein weiteres Gespräch bringt wirklich nicht viel, denn sie selbst hat ja keine Antworten bzw. tendierte sie ja schon zum eindeutigen Nein. Es ist die richtige Entscheidung gewesen, sie überall zu löschen. Das habe ich auch gemacht, hab ihn sogar bei Facebook blockiert, obwohl viele meiner Freunde meinten: Was? Das ist doch kindisch...und auch er schrieb mir daraufhin eine SMS in der er fragte, warum ich das gemacht habe. Aber seit dem geht es mir stetig besser, weil ich nicht immer wieder sehen muss, was er gerade mit wem so macht. Das kann ich dir auf jeden Fall auch raten

Liebe Grüße und viel Kraft

29.05.2014 08:53 • #9


C
Hallo,

Ja, das ist extrem schwer. Es zieht mich natürlich noch zusätzlich runter, da ich schon auch irgendwie das Gefühl habe, selbst dafür verantwortlich zu sein. Ich habe während der Beziehung nicht so viel für uns getan, wie ich vielleicht hätte tun sollen. Und es war auch ich, der zu ihr gesagt hat, ob wir reden können und es war ich derjenige, der angesprochen hat, ob wir das so weitermachen können.
Das während der Beziehung ist nun mal so wie es ist. Ich hätte es sehen sollen, hab es aber nicht gesehen. Klar, sie hätte es mir auch sagen können weil sie das schon länger gestört hat, aber das hat sie nicht. Von dem her waren es Fehler von beider Seiten aus, nur ist mir jetzt im Nachhinein unverständlich, warum ich es nicht gesehen habe, denn jetzt tu ich es.
Vielleicht habe ich mich einfach zu sehr darauf ausgeruht, dass ich sie liebe. Wir haben während unsrer Beziehung beide gesagt, dass wir froh sind, dass auch der andere nicht viel von Valentinstagen oder sonstigen gezwungenen Anlässen hält. Wir haben uns schon immer wieder Geschenke und schöne Sachen gemacht, aber eben immer ungezwungen und wann es eben gerade gepasst hat und das war auch schön so. Und sie hat auch am Anfang unserer Beziehung gesagt, dass sie nicht eines dieser Paare sein möchte, das nur noch zu zweit ausgeht oder etwas macht und das habe ich vielleicht auch zu ernst genommen. Ich kann es nicht genau sagen, aber das ist nun mal so wie es ist.
Was mich viel mehr gestört hat, war die Tatsache, dass ich es war der mit ihr über uns reden wollte und einfach viel zu schnell aufgegeben hat. Natürlich, es hätte auch trotzdem in die Hose gehen können, aber ich ließ es zu dass es zum Schluss hinaus doch relativ schnell endete und ich dadurch jetzt nicht mehr versuchen kann, meine Fehler aus der Vergangenheit auszubessern.

Doch ich habe mich damit abgefunden - was nicht bedeutet, dass es leicht für mich ist, denn das ist es ganz und gar nicht. Gut möglich, dass es auch besser für uns ist, dass wir es beendet haben. Aber das werde ich nicht herausfinden können. Das Leben ist nun mal kein Computerspiel, bei dem man vor jeder Entscheidung abspeichern kann und das Spiel neu lädt, sobald man merkt, dass es so nicht funktioniert. Aber das ist auch gut so, denn wie sinnlos wäre es, sein Leben immer so richten zu können, wie man es gerade gerne hätte!

Außerdem habe ich jetzt Zeit, mein Leben zu ordnen und das war schon länger ziemlich notwendig.
Ich möchte hier noch kurz anmerken, dass Leute, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich, bloß nicht vor Hilfe zurückscheuen dürfen. Allein der Versuch etwas dagegen zu unternehmen hat mir schon extrem geholfen. Und es ist wahr, was ich hier schon oft gelesen habe: Verkriecht euch für eine Zeit, lasst es euch so richtig schlecht gehen. Weint, seid verzweifelt, sperrt euch ein, isoliert euch. Mit Ausnahme von den Gesprächen mit meinem besten Freund habe ich das zwei Wochen lang gemacht. Dann habe ich das erste mal mit ihr geredet (ich weiß, die Chance auf ein Gespräch bekommt auch nicht jeder). Und ich war dabei alles was ich mir vorgenommen habe nicht zu sein: Verzweifelt, anhänglich, bemitleidenswert und so gut wie alles was ich sonst nicht sein sollte. Zu meiner Verteidigung: Ich stieß erst am nächsten Tag auf dieses Forum, doch ich glaube ich hätte nicht wahnsinnig viel anders gemacht, hätte ich davor hier gelesen. Ich musst das alles irgendwie bei ihr loswerden. Und das tut mir gerade für sie sehr leid, denn ich weiß, dass es ihr ganz und gar nicht gut geht wenn es mir nicht gut geht.

Doch am Tag darauf habe ich den Entschluss gefasst sie vorerst überall herauszulöschen, wo ich sie nur finden konnte. Dinge die ich noch von ihr in der Wohnung hatte, SMS Verläufe, Nummer (natürlich wusste ich sie auf dem ersten Blick auswendig, aber das ist ja nicht so schlimm), Whatsapp Verlauf, Fotos (momentan noch alles in einem Ordner gespeichert, den mein Freund mit einem Passwort das ich nicht kenne versehen wird, denn irgendwann werde ich sie sicher wieder ansehen können/wollen ohne es krampfhaft zu müssen), Facebookfreundschaft + Blockieren (SEHR WICHTIG! So kann ich sie nicht einmal mehr finden).
Ich habe ihr davor aber geschrieben, dass ich sie vorerst überall rauslöschen werde und ob das okay für sie sei. Denn ich brauche das im Moment einfach, sonst schaff ich es nie mich auf MICH zu konzentrieren und sie soll es nicht falsch verstehen. Ich habe ihr aber auch geschrieben, dass sie weiß, dass sie sich jeder Zeit bei mir melden kann, wenn sie etwas braucht oder es ihr nicht gut gehen sollte (denn auch wenn ich versuchen werde über sie hinwegzukommen, wird sie mir immer wichtig bleiben und ich würde es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas zustoßen würde, nur weil ich im Moment keinen Kontakt zu ihr haben will).
Natürlich hat sie das verstanden und weiß auch, dass ich es nicht böse meine. Sie hat sich dafür bedankt, dass ich trotzdem für sie da bin falls es ihr nicht gut geht und auch mir das selbe gesagt.

Das war der letzte Kontakt seit Dienstag und ich fühle mich jetzt schon um einiges besser. Natürlich weine ich noch des öfteren (vor allem beim Einschlafen), aber ich kann schon etwas mehr essen, ich informiere mich für kleine Jobangebote während dem Studium, plane eine Reise für den Sommer und mache einfach alles was ich nur machen kann um mich auf mich zu konzentrieren und nicht auf sie.


Und so sehr es immer wieder schmerzt ohne sie zu sein, versuche ich mir eins vorzuhalten: Jetzt bin ICH der wichtigste Mensch in meinem Leben, also erledige alles was du zu erledigen hast und tu das, was dich glücklich macht, denn das Leben ist viel zu kurz um ewig in einem Strudel von Trauer zu treiben (auch wenn es manchmal für eine Zeit anders nicht geht, doch es ist wichtig zu versuchen, wieder herauszukommen - und wenn man es schafft, wird man vermutlich stärker, reifer und erfahrener sein).

29.05.2014 10:53 • #10


C
6 Wochen sind nun seit unserer Trennung und 4 Wochen seit unserem letzten Kontakt her.

Mir ging es bis vor ein paar Tagen eigentlich immer besser. Ich habe viel Zeit mit Freunden und mit mir selbst verbracht. Ich spürte selber, wie es immer besser wurde und war irgendwie auch überrascht, wie gut es mir teilweise ging. Lag vermutlich daran, dass ich wirklich viel unternommen habe. Dinge die ich schon immer mal machen wollte, mich um einen Ferienjob gekümmert, Urlaub geplant, etc.
Ich bin auch viel ausgegangen in letzter Zeit. Zuerst ohne was zu trinken, weil ich wusste dass das evtl. ziemlich nach hinten losgehen könnte. Das funktionierte ganz gut. Ich habe aber irgendwie gemerkt, dass ich mich wirklich rausgeputzt habe und dass ich versucht habe richtig Spaß mit meinen Freunden zu haben. Und ich denke, oft nur deshalb, weil ich immer ein wenig hoffte sie anzutreffen. Dass sie sieht, dass es mir gut geht (nicht wie bei unserem letzten Treffen), dass sie eventuell merkt, dass es ein Fehler war, oder was auch immer.
Ich mache mir eigentlich keine Hoffnungen deswegen. Ich weiß dass aus ist, aber ich habe es nach wie vor nicht geschafft von diesem Denken los zu kommen. Ich weiß nicht wie... Ablenken ist einfach nur Ablenken. Und wenn ich mich damit auseinandersetze komm ich leider auch nicht mehr weiter...

Ich habe das zwar in einem anderen Thema schon geschrieben, aber ich möchte es gerne noch einmal schreiben, da ich es loswerden muss (mein bester Freund ist nämlich gerade für 2 Wochen verreist und ich kann nur mit ihm drüber reden...).
Gestern war ich bei einem Freund zu besuch, als sie bei ihm läutete, weil sie ihm etwas vorbeibringen musste. Sie wusste zu dem Zeitpunkt als sie vorbeikam vermutlich nicht, dass ich bei ihm war. Aber sie hat es bestimmt spätestens gemerkt, nachdem sie mein Auto vor seiner Tür sah. Ich deute da nichts rein. Vermutlich gibt es eh nichts reinzudeuten, aber wieso läutet sie trotzdem, wenn sie weiß dass ich da bin? Sie hätte doch auch später vorbeikommen können, oder einfach jemand anderen vorbei schicken können. Denn so dringend war das nicht. Ich mache ihr da schon irgendwie einen Vorwurf, auch wenn das bescheuert von mir ist. Denn sie hat sich bestimmt schon bei unseren gemeinsamen Freunden erkundigt, wie es mir geht, das weiß ich sicher. Und vielleicht hat sie dann einfach nicht darüber nachgedacht, dass es mich so treffen kann, wenn sie in meiner Nähe ist, doch das tat es. Ich habe sie zwar nicht gesehen und sie mich auch nicht, aber die ganze Situation war ein richtiger Schlag ins Gesicht. Ich habe die restliche Zeit schön überspielen müssen, dass ich kurz vor dem Losheulen war. Und ich hab sie nicht einmal gesehen... Ich weiß nicht wie ich das in Zukunft fertig bringen kann. Ich schaffe es schon noch. Aber auf Dauer halte ich das nicht aus. Der einzige Grund warum ich jetzt irgendwie versuchen kann damit umzugehen ist der, dass ich hoffe, dass es besser wird. Macht das Sinn?

Ich hoffe ich bin stark, wenn ich sie wieder sehe (mich wundert es sowieso, dass wir uns noch nicht über den Weg gelaufen sind). Ich weiß allerdings nicht was ich in dem Moment sagen werde, da ich ja auch nicht weiß wie es ihr geht.
Ich will sie aber auf keinen Fall mit meiner Trauer belasten, das hat sie nicht verdient...


Die Illusion, um wie viel besser es mir in den letzten Wochen gegangen ist (oder wie sehr ich mir das eingebildet habe) hat sich nun leider so schnell verflüchtigt, wie sie gekommen ist. :/

23.06.2014 13:34 • #11


A


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