Keine Kraft, um die Beziehung zu beenden

Liebe Forum-Gemeinschaft,
ich bin seit einigen Wochen sehr verzweifelt im Bezug auf meine Beziehung. Ich erhoffe mir hier irgendwie einen Rat von Außenstehenden und hoffe darauf, dass es mir hilft, mir alles von der Seele zu schreiben...
Ich bin 24 Jahre alt und seit fast 7 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir leben seit 2 Jahren nun auch zusammen. Zu Beginn der Beziehung hat er mich betrogen, ich habe es ihm verziehen. Seitdem lief es eigentlich immer gut zwischen uns. Ich zweifle seit einigen Wochen aber nun sehr an der Beziehung. Ich bin mir unsicher, ob ich ihn noch liebe, ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, mit ihm alt zu werden. Ich habe darüber auch schon gesprochen, er sieht es komplett anders. Er liebt mich, will Kinder mit mir usw. Ich wollte mich von ihm trennen, aber als ich ihn dann vollkommen aufgelöst gesehen habe, bin ich auch total zusammen gebrochen und habe uns noch eine Chance geben wollen. Er ist einfach ein wirklich guter Mensch, ich möchte nicht, dass es ihm schlecht geht. Er hat sehr viel für mich getan und mich bei allem unterstützt. Es ist z.B. so, dass ich derzeit sehr viel arbeite in meinem neuen Job und er hat viel Verständnis.
In der Phase meiner Verunsicherung kam wohl ein altbekanntes Problem auf. Ich habe jemanden kennen gelernt, mich mit ihm getroffen, eine sehr schöne Zeit verbracht, er hat mir seine Gefühle gestanden, es lief aber nichts. Ich habe ihm dann gesagt, dass es keinen Sinn hat und ich bei meinem Freund bleibe. Das hat er auch akzeptiert. Leider geht er mir überhaupt nicht aus dem Kopf, ich zwinge mich total nicht wieder Kontakt zu ihm aufzunehmen. Mein Freund weiß, dass es Treffen gab und es ist für ihn okay, da ich es ja beendet habe.
Nun ist es so, dass wir einen sehr lange schon gebuchten größeren Urlaub vor der Tür stehen haben, was mich zusätzlich belastet. Ich will ihm das nicht vermiesen, ihm aber auch nichts vorspielen... Die Frage der Kosten etc. spielt natürlich dabei nun auch eine Rolle, ich würde absolut nicht wollen, dass er irgendwelche Kosten noch ertragen müsste, wenn ich mich trenne (Storno von Flügen leider nicht mehr möglich, nur vom Hotel).
Auf der einen Seite würde ich die Beziehung sehr gerne retten, auf der anderen Seite will ich ihm nichts vormachen. Ich will ihm einfach nicht wehtun und habe Angst, dass er es nicht verkraften würde. Mir fehlt absolut die Kraft, eine Entscheidung zu treffen und vor allem durchzuziehen. Hat vielleicht jemand ähnliches erlebt und hat einen Rat für mich?

Hi,

Hmm schwierige Situation. Wenn du der Beziehung eine wirkliche Chance geben willst dann sei vollkommen ehrlich zu deinem Freund. Es gibt sicherlich Punkte an ihm die dich in diese Situation gebracht haben. Aber ohne das er weiß woran er zu arbeiten hat kann es nicht besser werden.

Das dir im Moment ein anderer im Kopf herum spuckt kann in einer 7 - jährigen Beziehung meiner Meinung nach mal vorkommen.

Du solltest dir nur die Frage stellen ob es wirklich noch Liebe ist die du deinem Freund gibst oder du nur noch aus Mitleid mit ihm zusammen bist.

Lg Mark

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich frage mich nur, wie ich diesen anderen aus meinem Kopf bekommen soll. Ich denke oft daran, was gewesen wäre, wenn ich es zugelassen hätte...

Und wie merkt man, ob man jemanden eigentlich noch liebt obwohl es mal schwierig ist?

Liebe Isabell,
ich weiß ganz genau wie es Dir geht. Ich bin schon seit einigen Monaten in diesem Forum weil ich, 43, es nicht schaffe meinen Lebensgefährten nach über 13 Jahren zu verlassen.
Wir kämpfen seit Januar um unsere Beziehung, streiten, diskutieren, vertragen uns wieder. Aber ich bin schon lange nicht mehr mit dem Herzen bei ihm, ich bin nur noch geistig und körperlich in diesem Leben mit ihm.
Er liebt mich abgöttisch und will mich nie und nimmer verlieren. Er weint sehr viel und hat auch immer wieder
Zusammenbrüche. Bei mir funktioniert das Verlassen aus zwei Gründen nicht so wirklich, 1. ich verlasse mein Zuhause, mein bisheriges Leben, ich enttäusche unsere beiden Familienangehörige, unseren Freundeskreis.
2. Er tut mir unendlich leid. Er weiß aber auch wie er mein Mitleid wecken kann, und einerseits behauptet er will kein Mitleid, aber wie gesagt, er weiß was er sagen oder tun muss damit ich mich ihm gegenüber schlecht fühle.

Wir hatten eine Beziehungspause, ich bin bei einer Therapeutin (um meine Fehler der letzten Jahre aufzuarbeiten), wir machen gemeinsam Dinge, und es vergeht fast kein Tag an dem wir uns nicht mehr oder weniger lange und lautstark dann wieder in die Haare bekommen.
Ich könnte sofort gehen. Ich habe eine eigene Wohnung, aber ich traue mich nicht diesen einen Schritt zu tun.
Und auch ich habe einen langjährigen Bekannten. Uns hat immer mehr als freundschaftliche Gefühle verbunden, aber es ist noch nie etwas passiert, und ich kann es mir auch nicht wirklich vorstellen.

Jeder Tag ist ein Kampf in alle Richtungen. Du kannst Dich ja gerne hier im Forum anmelden, dass ist es auch möglich via E-Mail zu kommunizieren.

Liebe Grüße,
Gobby