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Kind oder Partner - Gleichberechtigung?

H
Zitat von Erneut:
Aber nun denke ich mir - Ich bekomme Kinder mit einer Frau die ich liebe, irgendwann beendet sie die Beziehung aber doch - Ich würde es gerne noch weiter versuchen, sie nicht. Irgendwann finde ich eine neue Partnerin, und mein Kind will aber keine Stiefmutter und sucht Krawall - Muss ich als Vater dann wirklich mein persönliches Glück und meinen Wunsch nach einer Partnerschaft aufgeben? Muss ich erst 20 Jahre warten, bis das Kind ausgezogen ist?


Du musst garnix, denn das kannst du für dich und für dein Kind, ganz allein entscheiden. Also so, wie jeder andere auch ! .

PS

Erwachsene Kinder spielen bei der ursprünglichen Fragestellung, glaube keine wirkliche Rolle.


VG Holzer60

10.10.2019 16:46 • #31


E
Ich könnte keine Partnerschaft mit einem Mann eingehen, der mir sagt, die Kinder/die Eltern/der Job/das Hobby stehen an erster Stelle.

Das sind unterschiedliche Ebenen. Selbstverständlich wird ein Kind, eben weil es ein Kind ist, fürsorglich betreut und liebevoll ins Leben begleitet. Die Ablösung gilt es gut zu gestalten.

Mit einem Partner habe ich eine völlig andere Beziehung. Die hat kein Gefälle wie von Mutter zu Kind (solange sie jung sind), sonder ist gleichberechtigt, leidenschaftlich, auf gegenseitiger Fürsorge und Gemeinsamkeiten basierend.

Wer mir da mit Ranking kommt wäre fehl am Platz.

10.10.2019 16:56 • x 4 #32


A


Kind oder Partner - Gleichberechtigung?

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Webster406
Sehr schön, so viele verschiedene Meinungen zu hören! Mit Verlaub gibt es bei diesem Thema zu viele Komponenten, die ineinander fließen, um für alle die richtige Art und Weise festzulegen. Vielleicht gibt es diese auch überhaupt nicht.

Letztlich hängt es auch viel mit Stolz zusammen. Ich hätte bspw kein Problem, wenn meine Partnerin mir sagt, dass das Kind an erster Stelle steht (In Betrachtung dessen, dass es hierbei um die allerletzte Instanz geht und nicht um Kleinigkeiten/Zickereien), da es für mich selbstverständlich ist und demnach bin ich auch nicht zu stolz, so etwas anzunehmen. Aber das kann und muss jeder für sich entscheiden, mit was er leben kann oder nicht. Sicher sind Paar- und Eltern-Kind-Beziehungen unterschiedliche Paar Schuhe, aber das eine ist für mich wichtiger und stärker als das andere, was wiederum ein Ranking, was viele ja verabscheuen, automatisch wiederspiegelt. Also egal, ob ich bewusst ein Ranking anspreche oder nicht, es wird in meinen Augen immer (ob gewollt oder ungewollt) ein Ranking vorhanden sein.

Also entweder ist man sich dessen bewusst und kann so etwas mit dem/der Partner/in ansprechen/besprechen oder man ist sich dessen nicht bewusst und beschäftigt sich damit nicht. Für mich ist es aber so, dass es bewusst oder unbewusst immer ein gewisses Ranking geben wird. Auch wenn hier viele schreiben, dass ist bei ihnen nicht so ist oder sie sich so etwas nicht gefallen lassen würden. Für mich ist es nicht vorstellbar, dass es das nicht gibt.

Ich für mich kann nur mutmaßen. Ich bin 27 Jahre alt und habe keine Kinder. Sollte ich in diese Situation kommen, was ich nicht hoffe, werde ich es wahrscheinlich so handhaben wie mein Vater und etwas entsprechendes ansprechen. Wenn ich weiß, dass es so ist, muss ich es ansprechen und nicht einfach die Füße still halten und meinen neuen Partner damit überraschen. Und wenn sie zu stolz ist, das zu akzeptieren und anzunehmen, ist sie auch nicht die richtige dafür.

Nochmal, bevor alle losschießen: Es geht mir nicht um Kleinigkeiten, in denen ganz normal diskutiert wird und ein Kompromiss gefunden werden sollte, sondern um die Situation, wenn man alles bereits versucht hat und sich Partner und Kind immer noch nicht verstehen. Entweder man kann sich dann damit abfinden, dass man sich nur unregelmäßig sieht, wenn das Kind nicht da ist, oder man muss sich eingestehen, dass es so nicht funktioniert (und an diesem Punkt, wird das Kind [für mich] automatisch Vorrang haben).

11.10.2019 09:39 • #33


Webster406
Zitat von Ayaka:

dein Missverständnis ist meiner Meinung nach zu glauben, dass man Paarbeziehung und Kinderbrziehung gegeneinander ranken kann wie hier auch schon einige andere schreiben.

Jemand der das derart undifferenziert regeln will, sollte am besten auf Patchwork verzichten - das Leben ist nicht so glatt verkehrt gestrickt - das kann doch nur in der konkreten Situation und den aktuellen Rahmenbedingungen beurteilt werden.

Edit: wenn das Kind mit dem neuen Partner nicht klarkommt, dann ist Zusammenziehen natürlich Blödsinn. Dazu braucht es aber kein Ranking sondern nur ein vernünftiges Elt, der/die auf die Bedürfnisse ihrer Kinder achten bevor sie solche Entscheidungen treffen.


Und ich glaube, dass hier dein Missverständnis ist, zu glauben, dass ein solches Ranking nicht bewusst oder unbewusst bereits passiert.

Achso und noch zusätzlich erwähnt: Von Ranking war von mir nie die Rede! Das kam von anderen Usern zur Ansprache. Genauso wie ich nicht gesagt habe, dass alles die gleiche Situation ist und alles gleich zu händeln ist.

Kurze und provokante Fragen:
Wenn du dir jetzt das Szenario vorstellst, dass beide Leben in Gefahr sind, du aber nur eines retten kannst (mit untergehen und keinen retten ist keine Option). Wen würdest du retten? Wie würdest du entscheiden, wenn man so etwas nicht miteinander vergleichen kann? Beide loslassen, weil es gerechter ist? Und wenn du dich für einen entscheidest, wie kannst du dir es anmaßen dieses Ranking zu erstellen?!

Theoretisch könntest du mir diese Frage nicht beantworten, da du schreibst, dass das nicht zu vergleichen ist. Beides verschiedene Arten von Beziehungen, ABER ein Ranking wirst du für dich getroffen haben (bewusst oder unbewusst), ob du es nun einsiehst oder nicht.

11.10.2019 10:01 • #34


Ayaka
natürlich kann ich dir diese theoretische Frage beantworten - wie es auch schon ein anderer User gemacht hat - klar rettet man das Kind - weil es eben auch mehr Hilfe braucht als der Erwachsene der sich unter Umständen selbst helfen kann - also auch hier kannst du Partnerbeziehung und Kinderbeziehung nicht 1:1 gegenüber stellen

inwiefern diese total an den Haaren herbeigezogene Notwendigkeit mit sich bringt, dass man dem Partner ein du bist Nummer 2 nach meinem Kind vor den Latz knallen muss ist für mich nicht nachvollziehbar - wenn du das als hypothetische Alleinerzieherin mit einem hypothetischen Partner, der sich hypothetischerweise nicht mit dem Kind versteht meinst das zu brauchen weil es dir ohne Vorankündigung nicht möglich ist fallweise zu entscheiden, nun gut

ich hatte selbst 2 Patchwork Beziehungen mit Partnern die bereits Kinder hatten (ich habe keine) - 1x der Wochenend Dad und 1x Wechselmodell - das war nie Thema und ich finde es total schade, wenn oft aus Kindern aus Vorbeziehungen so ein riesen Drama gemacht wird. In den meisten Fällen ist das total easy und wenn man positiv und mit Respekt auf die Vorbeziehung und Respekt vor den Kindern darauf zugeht auch eine Bereicherung für alle.

11.10.2019 10:39 • x 1 #35


Webster406
Zitat von Ayaka:
inwiefern diese total an den Haaren herbeigezogene Notwendigkeit mit sich bringt, dass man dem Partner ein du bist Nummer 2 nach meinem Kind vor den Latz knallen muss ist für mich nicht nachvollziehbar - wenn du das als hypothetische Alleinerzieherin mit einem hypothetischen Partner, der sich hypothetischerweise nicht mit dem Kind versteht meinst das zu brauchen weil es dir ohne Vorankündigung nicht möglich ist fallweise zu entscheiden, nun gut


Für mich wird jetzt hier zu viel so verstanden, wie man es gerne hätte. Ich habe weder irgendwo geschrieben, dass ich immer und in jeder Situation zu Gunsten meines Kindes entscheiden würde (Habe mehrmals geschrieben, dass es mir um die letzte Instanz geht), noch dass es mir nicht möglich ist fallweise zu entscheiden.

Zitat:
natürlich kann ich dir diese theoretische Frage beantworten - wie es auch schon ein anderer User gemacht hat - klar rettet man das Kind - weil es eben auch mehr Hilfe braucht als der Erwachsene der sich unter Umständen selbst helfen kann - also auch hier kannst du Partnerbeziehung und Kinderbeziehung nicht 1:1 gegenüber stellen

Wenn du für dich jetzt beschließt, dass sich der Erwachsene selber retten kann, ist mir klar, dass das hier nicht 1:1 gegenüber zu stellen ist. Da kann ich auch generell alles immer so biegen, wie es für mich und meine Sichtweise gerade passt.

Zitat:
ich hatte selbst 2 Patchwork Beziehungen mit Partnern die bereits Kinder hatten (ich habe keine) - 1x der Wochenend Dad und 1x Wechselmodell - das war nie Thema und ich finde es total schade, wenn oft aus Kindern aus Vorbeziehungen so ein riesen Drama gemacht wird. In den meisten Fällen ist das total easy und wenn man positiv und mit Respekt auf die Vorbeziehung und Respekt vor den Kindern darauf zugeht auch eine Bereicherung für alle

Sag ich ja nichts dagegen und sehe ich genauso. Aber du schreibst selber, in den meisten Fällen. Es gibt eben auch andere Fälle, die du bspw nicht erlebt hast, weil du vielleicht gut mit Kindern umgehen kannst und dich entsprechend erwachsen verhältst.
Trotzdem muss ich dir in einem Punkt widersprechen. Es ist nicht schade, dass so ein Drama gemacht wird, denn es geht hier schließlich um die Entwicklung des Kindes, die verdammt leicht zu beeinflussen ist, negativ wie positiv. Aber diese Auswirkungen merkt man erst Jahre danach.

11.10.2019 11:01 • #36


Ayaka
ich meinte damit nicht, dass es nicht wichtig ist

ich bin aber der Meinung, dass eine Haltung die es eher als das normalste der Welt betrachtet, dass Kinder da sind und kein verkopftes alles a priori über eine Hackordnung regeln müssen zu einer besseren Partnerschaft und einem besseren Umgang des neuen Partners mit den Kindern führt.

denke wir zwei werden uns da wohl nicht einig werden - aber wir sind ja auch nicht verpartnert also halb so schlimm

11.10.2019 12:03 • x 1 #37


E
Einen Gedanken möchte ich noch beitragen: Kinder, die zu kleinen Prinzen und Prinzessinnen gemacht werden, wollen das oft gar nicht sein. Kinder möchten ihre Eltern glücklich sehen und wünschen ihnen eine Partnerschaft, die das bewirkt.

Vor allen Dingen in der Pubertät ist es wichtig, das da von den Eltern keine falschen Signale gesendet werden.
Der Nachwuchs sollte sich gut ablösen können und mit einem positiven Bild einer Paarbeziehung ins Erwachsenenleben starten können.

Viele Scheidungskinder werden doch regelrecht zum Ersatzpartner gemacht - müssen damit eine emotionale Aufgabe erbringen, der sie garnicht gewachsen sind.

11.10.2019 12:33 • x 3 #38


Butterkrümel
Zitat von Webster406:
Wenn du dir jetzt das Szenario vorstellst, dass beide Leben in Gefahr sind, du aber nur eines retten kannst (mit untergehen und keinen retten ist keine Option). Wen würdest du retten? Wie würdest du entscheiden, wenn man so etwas nicht miteinander vergleichen kann? Beide loslassen, weil es gerechter ist? Und wenn du dich für einen entscheidest, wie kannst du dir es anmaßen dieses Ranking zu erstellen?!


Zitat von Webster406:
ABER ein Ranking wirst du für dich getroffen haben (bewusst oder unbewusst), ob du es nun einsiehst oder nicht.


Ich muss dir widersprechen. Es ist nicht notwendig, ein Ranking zu erstellen. Du kannst diese Situation auch auf Eltern übertragen. Oder auf Eltern und Geschwister. Ich kann nicht pauschal beantworten, wen ich retten würde, Vater oder Mutter, Bruder oder Schwester. Ich würde versuchen dem zu helfen, der meine Hilfe am meisten benötigt. Ist meine Mutter in der Lage, sich mit einigen Schwimmstößen in deinem Beispiel irgendwo festzuhalten und nicht zu ertrinken, helfe ich meinem Vater. Ist die Situation umgedreht, helfe ich meiner Mutter. Es gibt kein Ranking. So wäre es für mich auch mit einem Kind. Nur dass dort die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass das Kind Hilfe benötigt und darum vermutlich in den allermeisten Fällen dort geholfen würde. Also schaue ich natürlich zuerst, ob das Kind in Sicherheit ist. Ich finde die Liebe zu einem Menschen nicht wichtiger oder weniger wichtig. Sie ist nur anders.

Zitat von Webster406:
Da kann ich auch generell alles immer so biegen, wie es für mich und meine Sichtweise gerade passt.


Stattdessen möchtest du einem Partner aber provisorisch und situationsunabhängig pauschal mitteilen, dass er in Extremsituationen an zweiter Stelle steht. Warum? Würdest du zu deinem Vater/deiner Mutter sagen, wenn es brennt, rette ich meine Mutter/meinen Vater. Du stehst für mich an zweiter Stelle. Völlig unnötige Verletzung, die in der Situation vielleicht völlig anders aussehen würde.

11.10.2019 12:55 • x 2 #39


R
Ich denke, es kommt immer auf den Einzelfall an. Niemand kann behaupten, dass er in der einen oder anderen Weise reagieren würde, wenn er nicht die ganze Situation des Sich-zu spitzens erlebt hat. Ein Patentrezept gibt es - wie in anderen Bereichen auch - hier leider nicht.

11.10.2019 13:06 • x 2 #40


A


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