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Kind will nicht in die Kita !?

HeikoA13
Der Sohn meiner neuen Partnerin (5 Jahre) macht seit 3 Wochen jeden Tag einen riesen
Aufriss, wenn er vor der Kita steht und rein gehen soll

Er krallt sich an allem fest, schmeisst sich auf den Boden und heult Herz-zerreißend .
Will überhaupt nicht dorhin.

Hintergund ist u.a. der Wechsel seiner Lieblings-Erzieherin, der hohen Krankenstand dort und die ständig wechselnden Bezugspersonen. Er hat große Angst, dort geschimpft zu werden.

Meine Partnerin kriegt sie Situation ganz schlecht gebacken, ist sehr besorgt und traurig. Fühlt sich dann auch als schlechte Mutter.


Habt ihr vielleicht Ideen oder Anstäze für eine Lösung ?

10.06.2025 11:02 • #1


A
Gibt es die Möglichkeit,dass die Mama für eine Zeit,also paar Tage,immer eine halbe Stunde mit reingeht? Wäre einen Versuch wert?
Meine Erfahrung nach spielt das Kind dann mit anderen und Mama verabschiedet sich- das allerdings dann kurz und knapp.

10.06.2025 11:07 • x 2 #2


A


Kind will nicht in die Kita !?

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S
Meine Frau ist langjährig gediente Erzieherin mit jeder Menge Erfahrung, steht auch immer öfter vor der Kita und will dort nicht mehr hin.

Ihre wiederkehrenden Begründungen:
Zitat von HeikoA13:
hohen Krankenstand dort und die ständig wechselnden Bezugspersonen.


Außerdem:
Zitat von HeikoA13:
große Angst, dort geschimpft zu werden.

... vor allem von den ganzen Eltern, die es fürs Verrecken nicht verstehen wollen, dass Erziehungspartnerschaft keine einseitige Sache ist, bei der eine Sache die ganze Dreckarbeit macht und die andere Seite nur diktiert und/oder kritisiert, was grad nicht gut läuft.

Auch diese Erfahrung kann ich ganz gut nachvollziehen:
Zitat von HeikoA13:
Meine Partnerin kriegt sie Situation ganz schlecht gebacken, ist sehr besorgt und traurig.


Zitat von HeikoA13:
Habt ihr vielleicht Ideen oder Anstäze für eine Lösung ?

Eine vernünftige Familien- und Sozialpolitik, in der monetäre und nicht-materielle Wertschätzung für die Schwerstarbeit, die in diesen Einrichtungen tagtäglich geleistet wird, wieder eine Rolle spielt.

10.06.2025 11:13 • x 7 #3


B
@HeikoA13 Was hat sie bisher unternommen, ist deine Partnerin für sich selbst klar, ob sie die Zustände in der KiTa mittragen kann?

Der erste Schritt ist das Gespräch mit der KiTa-Leitung und den für die Betreuung des Jungen zuständigen Erzieherinnen.
Zitat von HeikoA13:
Er hat große Angst, dort geschimpft zu werden.

Was steckt dahinter? Wenn der Junge berechtigte Angst hat, geschimpft zu werden -wofür?- ist es doch kein Wunder, wenn er da nicht mehr hin will. Ständig wechselnde Bezugspersonen (ein Widerspruch in sich!) tragen natürlich nicht zur Vertrauensbildung des kleinen Jungen bei.

Also zunächst mal herausfinden, was da los ist, dann schauen, ob die Zustände in der KiTa tragbar sind.

10.06.2025 11:13 • x 6 #4


M
Ich denke das ist eine Phase. Klar ist das jetzt blöd für alle Beteiligten und ich kann mir vorstellen dass es deiner Partnerin schwer fällt. Sie braucht sich deswegen nicht schlecht zu fühlen, aber klar das passiert automatisch.

Meine Nichte hatte mit 5 die selbe Phase. Sie hat sich komplett verweigert, geweint und wollte nicht mehr hin.
Letztendlich hielt das Ganze gute 2 oder 3 Wochen an. Dann wurde es besser.
Meine Schwester hat nur einfühlsam mit ihr darüber gesprochen und sie bestärkt. Sie gefragt warum sie nicht gehen möchte und versucht ihr es weiter schmackhaft zu machen.

Meistens finden die Kinder allein wieder die Lust hinzugehen. Jetzt sind ja auch bald Sommerferien. Vielleicht ist es danach auch von selbst erledigt und er hat wieder Spaß dran.

Ich denke viel machen kann man da nicht. Ihn jetzt zuhause lassen würde ich auf keinen Fall.
Außer positive Bestärkung fällt mir auch nicht viel ein. Und natürlich drüber reden, fragen was ihn bedrückt und hier ggfs Lösungen suchen. Vielleicht auch nochmal mit den Erziehern sprechen, ob zusätzlich etwas vorgefallen ist.

Und dran bleiben, sich nicht anmerken lassen vor dem Kind das man selbst drunter leidet sondern den Kindergarten als etwas positives darstellen, wo er Spaß mit seinen Freunden hat.
Wenn das Kind die Unsicherheit spürt schätze ich wird es eher extremer als besser.

Alles Gute euch !

10.06.2025 11:18 • x 4 #5


S
Zitat von Brightness2:
Ständig wechselnde Bezugspersonen (ein Widerspruch in sich!) tragen natürlich nicht zur Vertrauensbildung des kleinen Jungen bei.

Eingewöhnungskonzepte von anno dazumal, bei denen das Kind auf eine einzige Erzieherin fixiert wird, tragen gerade heute unter diesen Verhältnissen auch nicht zur Vertrauensbildung bei.

10.06.2025 11:18 • #6


B
@sean_maguire Es geht hier aber wohl nicht um die Kita Eingewöhnung sondern Veränderungen im laufenden Betrieb, die sich negativ auf das Vertrauen und die Situation des Jungen auswirken. Da hilft auch keine Systemkritik und auch kein Ausbreiten der Sorgen überforderter Erzieherinnen. Hier sollte der kleine Junge mit seinen Sorgen im Fokus stehen. Der wohl recht plötzlich, seit dem Weggang seiner vertrauten Erzieherin, in der KiTa nicht adäquat aufgefangen wird. Angst vor Strafe -schimpfen- hat. Dem gilt es nachzugehen.

10.06.2025 11:22 • x 8 #7


S
Zitat von Brightness2:
Veränderungen im laufenden Betrieb, die sich negativ auf das Vertrauen und die Situation des Jungen auswirken.

Die sind mittlerweile leider die Regel denn die Ausnahme - und das ist noch nicht das Ende.

10.06.2025 11:33 • #8


Timeconsumption
1. Mit dem Kind reden. Wirklich herausfinden, woran es liegt. Irgendwas wird ja vorgefallen sein - vielleicht war es ein harmloser Streit unter Kiga Kindern oder er selbst knabbert sehr an der Situation mit der Erzieherin. Wichtig ist trotzdem, mit dem Kind zu sprechen, sofern das Kind es kann.

2. Mit der Leitung sprechen. Situationen können nur verändert werden, wenn man darüber spricht.

3. Mit den Erziehern sprechen und darauf beharren, dass es nichts ist, was man aussitzt. Vielleicht kann man wieder ein Schritt Richtung Eingewöhnung gehen, ein festes Ritual, ein Kuscheltier o.ä. mitnehmen und viel mit dem Kind sprechen.

Ja, das klingt im Kiga Alltag und Personalmangel sehr romantisch. Dennoch hat die Kiga einen Betreuungsauftrag und keinen „Verwahrungsauftrag“.

10.06.2025 12:40 • x 3 #9


S
Zitat von Timeconsumption:
einen Betreuungsauftrag und keinen „Verwahrungsauftrag“.

Wenn man mit zu geringer Personaldecke dem Betreuungsauftrag noch gerecht werden will, müssen halt Öffnungszeiten gekürzt werden. Das bedeutet dann aber einen noch größeren Ansturm von hocherzürnten Eltern auf die Kita wie auf eine Apotheke ohne Fiebersaft und Zäpfchen.

10.06.2025 13:32 • #10


B
@sean_maguire Das mag ja alles so sein, wie du es schilderst. Die dystopischen Aussichten sind leider nur zu realistisch. Nur. Was ist die Konsequenz zur konkreten Fragestellung des TE beziehungsweise dessen Partnerin? Was ist dein Input zu den Sorgen des 5-Jährigen und seiner Mama? Muss er da durch, raus aus der KiTa, was sind deine Empfehlungen?

@HeikoA13 Wäre gut, wenn du schilderst, was bisher unternommen wurde, was die Zielsetzung ist und wie lange der Kleine -theoretisch- noch in der KiTa ist, bis er in die Schule kommt. Am besten wäre natürlich, wenn seine Mutter selbst sich hier meldet, um stille Post Info-Verluste zu vermeiden.

10.06.2025 13:39 • x 2 #11


P
Zitat von sean_maguire:
Meine Frau ist langjährig gediente Erzieherin mit jeder Menge Erfahrung, steht auch immer öfter vor der Kita und will dort nicht mehr hin. Ihre ...

Das hast du schön gesagt

10.06.2025 13:48 • x 2 #12


Blindfisch
Natürlich kann und sollte man den Personalschlüssel in KITAs kritisieren, es lenkt in meinen Augen aber vom Hauptthema ab:
Die richtige Erziehung der eigenen Kinder. Das können KITAs und anderweitige Einrichtungen nicht leisten.
Das ist immer noch die Verantwortung der Eltern, die leider oft an Andere abgegeben wird.
Zitat von HeikoA13:
Hintergund ist u.a. der Wechsel seiner Lieblings-Erzieherin, der hohen Krankenstand dort und die ständig wechselnden Bezugspersonen. Er hat große Angst, dort geschimpft zu werden.

Das könnte es erklären, zeigt aber auch, das der Kleine nicht in der Lage ist, auf veränderte Umstände gelassen und souverän zu reagieren. Natürlich kann man jetzt sagen: Aber er ist doch erst 5 Jahre alt. - dennoch könnte man sich die Frage stellen, wie ist er bisher erzogen worden? Wurde ihn bisher alles abgenommen? Darf er die Welt für sich endecken und durfte er bereits negative Erfahrungen machen? Wurde er auch mal ins kalte Wasser geworfen? Oder wird er überfürsorglich in Watte eingepackt und ist deshalb nicht in der Lage auf veränderte Situationen ruhiger zu reagieren?
Zitat von HeikoA13:
Meine Partnerin kriegt sie Situation ganz schlecht gebacken, ist sehr besorgt und traurig. Fühlt sich dann auch als schlechte Mutter.

Wie sieht es mit dem Vater aus? Ist er präsent und kann er seinen Teil der Erziehung leisten? Väter sind der (strengere) Part in der Erziehung, die die Kinder auf das Leben vorbereiten, die den Kindern nicht alles abnehmen sondern auch mehr von den Kindern fordern. So sollte es jedenfalls sein. Deine Partnerin ist keine schlechte Mutter! Sie kann halt den männlichen Teil der Erziehung nicht leisten. Und du als neuer Partner an ihrer Seite darfst den Part nicht übernehem (oder du möchtest nicht).
Das hiflt dir/euch kurzfristig nicht wirklich, aber es wäre ein Ansatz dort mal hin zu schauen. Nächstes Jahr gehts in die Schule - das wird dann eine noch größere Umstellung fürs Kind.

10.06.2025 14:00 • #13


HeikoA13
ich bin erstaunt, über einige Off-Topic-Beiträge

@amelie: danke für Deinen Tip, der klingt , werd ich heute gleich mal weiterleiten

hier meine Ergänzungen:
- der kleine ist noch 1,5 Jahre in der Kita, wird im Sep. 26 eingeschult
- sein Vater ist super präsent im Wechselmodell 50/50
- mit der Kita-Gruppe und der Leitung wurde schon gesprochen, bis jetzt ohne Erfolg
- natürlich spricht meine Parternin viel mit ihm, bis jetzt ohne Erfolg (er würde am liebsten sterben, wäre am liebsten krank, Mama, bitte nimm mich mit.... alles: nur um nicht in die Kita gehen zu müssen ).
- für meine Partnerin ist es eine riesen Belastung .

10.06.2025 14:32 • x 1 #14


P
Zitat von HeikoA13:
ich bin erstaunt, über einige Off-Topic-Beiträge

Da klicke ich gleich Mal beherzt auf die Thema ignorieren Funktion

10.06.2025 14:41 • x 1 #15


A


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