Könnte er Depressionen haben?

Hallo alle Zusammen,

ich bin ganz neu hier und wende mich an euch, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.

Kurz zu unserer Geschichte: mein Ex und ich waren 4 Jahre zusammen mit vielen auf und abs.
Ich habe ein Kind mit in die Beziehung gebracht, was seine Eltern und ein Teil seiner Freunde nie akzeptiert haben. Es gab schon 2 Trennungen deswegen, aber am Ende haben wir uns zusammengerauft und dadurch sehr stark geworden.

Seit 2 Jahren sind wir also ohne Trennung zusammen. Ich wollte ihm nicht im Wege stehen, als er zum zweiten Mal für mehrere Monate beruflich ins Ausland musste. Er hat mir versprochen, sich dort regelmäßig zu melden. Seit er dort ist (4Monate) gab es jede Woche deswegen Streit. Ich muss dazu sagen, dass es mir nicht gut ging. Ich bin seit Monaten immer wieder krank und die Ärzte finden ständig etwas neues, aber keine Ursache dafür. Meine Kleine hatte Probleme in der Schule, weswegen die letzte Zeit auch wahnsinnig anstrengend für sie und mich war. Aufgrund der Zeitverschiebung hatten wir kaum Zeit um miteinander zu sprechen, aber auch wenn, hat er dauernd was anderes gemacht. In dem Land in dem er gerade arbeitet gibt es keine Einschränkungen aufgrund der Pandemie. Er kann sich also gut ablenken.

Ich hab vor 2 Wochen zu ihm gesagt, dass ich ihn gerade so sehr brauche und für alles Verständnis habe, aber er sich doch bitte wenigstens ab und an melden soll. Ich hab ihm gesagt, dass ich so nicht mehr kann und über Trennung nachdenke. Er hat bitterlich geweint, gesagt, dass er uns liebt und uns nicht verlieren will. Am nächsten Tag sagt er plötzlich, dass er nichts mehr fühlt und er sich trennt. Ich war so perplex. Wir haben einen gemeinsamen Haushalt und gewisse Dinge zu klären, außerdem hängt meine Kleine so sehr an ihm. Er ist ihr Papa. Ihr einziger. Der leibliche Vater wollte sie von Anfang an nicht und ist damals spurlos verschwunden. Es bricht mir so das Herz. Er hat auch keinerlei Erklärung dafür. Er sagt er ist gerade kalt, fühlt nichts, sieht uns nicht mehr und er kann diese Mauer nicht einreißen gerade. Manchmal antwortet er meiner Kleinen, dann wieder nicht. Mir hat er vor 2 Tagen geschrieben - ganz normal. Auch dass er mich unterstützen will, dass es mir bald besser geht. Plötzlich war das Gespräch beendet und seither antwortet er wieder nicht. Nur meiner kleinen hat er ne Nachricht geschickt heute morgen.

Ich hab ihn gehenlassen, weil ich ihm zeigen wollte, dass mir sein Glück wichtig ist. Obwohl es mir schlecht ging, hab ich ihn ins Ausland gehen lassen. Ich war mir so sicher, dass wir das schaffen. Wir wollten heiraten und nächstes Jahr unsere Familie erweitern. Plötzlich ist alles vorbei und es gibt keine Erklärung dafür.

Er ist generell ein sehr verschlossener Mensch, spricht mit keinem. Seine Eltern hören ihm eh nicht zu, richtige Freunde hat er kaum. Mir tut das so weh, weil ich es einfach nicht verstehen kann.

Ja, ich habe das Thema Trennung angesprochen, aber ich war doch so hilflos und wollte, dass er merkt, dass er mich so verletzt. Er sagt er hasst sich dafür, wie er uns behandelt hat. Er sagt von sich, dass er so ein schlechter Mensch ist. Aber er sagt er kann es nicht ändern. Er weiß nicht wie und er fühlt sowieso nichts mehr. Ich mach mir solche Sorgen, solche Gedanken. Das ganze nimmt mich so sehr mit. Mein Immunsystem ist sowieso absolut im Keller und dazu dieser endlose Herzschmerz. Ich würde es so gerne verstehen

Hallo Brokenx,

wenn man nicht die Anerkennung bekommt die man sich wünscht, scheint es der einfachere Weg zu sein dem Partner irgendwelche Probleme anzudichten. Die Klassiker scheinen Depression, Narzissmus usw. zu sein.

Was ich im Grunde genommen bei dir raus lese ist mäßige Liebe seinerseits und ein falsch gelegter Fokus auch ihn, die wiederum dich Depression reinmanövriert und sogar dein Kind darunter leidet:

Zitat von Brokenx:

Ich muss dazu sagen, dass es mir nicht gut ging. Ich bin seit Monaten immer wieder krank und die Ärzte finden ständig etwas neues, aber keine Ursache dafür

Zitat von Brokenx:

Meine Kleine hatte Probleme in der Schule, weswegen die letzte Zeit auch wahnsinnig anstrengend für sie und mich war.

Zitat von Brokenx:

Mein Immunsystem ist sowieso absolut im Keller und dazu dieser endlose Herzschmerz.

Wenn es schon so weit kommt, dass der Körper Alarm schlägt wird es Zeit zu gehen! Wenn nicht musst du damit leben, denn eine Änderung wird bei ihm nicht eintreten. Warum auch, bei deiner Investition kann er sich entspannt zurücklehnen und sich auch dann melden, wenn ihm danach ist. Er wird schon wissen, dass das sein Verhalten nicht Ordnung ist, wer allerdings keine Konsequenzen zu tragen hat kann sich ganz gut damit arrangieren, während du stetig an Augenhöhe verlierst.

Alles eine Frage der Zeit also!

Corona ist aber als Pandemie weltweit aktiv. Sitzt er auf einer unbewohnten Insel im Pazifik? Allein schon das er dort Party macht anstatt sich um Dich zu kümmern, spricht Bände. Im guten Patchwork nimmt insb. die Familie ein Kind herzlich auf. Wäre für mich ein No-Go hier etwas zu entwickeln. Dein Körper sagt Dir übrigens, dass da etwas gewaltig schief läuft.

Danke für eure Antworten.

In diesem Land gelten andere Regeln. Die haben lange alles komplett dicht gemacht und nach 2wöchiger Quarantäne durften sie sich dort frei bewegen. Es gibt auch Straßenfeste etc.

Dass mein Kind schulische Probleme hatte, war glücklicherweise nicht auf unsere Probleme zurückzuführen. Sie hat eine Sehschwäche und kam mit den neuen Anforderungen nicht klar.
Aber ich weiß, was du meinst.

Sicherlich habt ihr recht, dass mein Körper gerade warnt. Es tut einfach so weh, das zu akzeptieren. Ich habe alles für ihn gemacht. Er konnte all seinen Hobbies nachgehen, ich habe nie hohe Anforderungen gestellt. Ja, wir haben das vereinbart und ich wollte auch nicht, dass er mir meine Sorgen abnimmt. Aber mir ab und zu zuhören, einfach nur mit mir sprechen, den Alltag miteinander teilen, das war doch wirklich keine hohe Anforderung. Ich hab auch verstanden, wenn er nach einem langen Arbeitstag noch mit Kollegen unterwegs war etc. aber ist es denn wirklich Zuviel verlangt, ab und an mit meinem Partner sprechen zu wollen?

Wenn es schon so weit kommt, dass der Körper Alarm schlägt wird es Zeit zu gehen! Wenn nicht musst du damit leben, denn eine Änderung wird bei ihm nicht eintreten. Warum auch, bei deiner Investition kann er sich entspannt zurücklehnen und sich auch dann melden, wenn ihm danach ist. Er wird schon wissen, dass das sein Verhalten nicht Ordnung ist, wer allerdings keine Konsequenzen zu tragen hat kann sich ganz gut damit arrangieren, während du stetig an Augenhöhe verlierst.

Danke insbesondere für diesen Absatz. Darüber denke ich gerade sehr intensiv nach.
Ich habe diesem Mann alles nachgetragen, alles getan, nie Anforderungen gestellt. Ich wollte mich so oft selbst mehr wertschätzen, aber das tat ich nie. Ich weiß das auch. Es ist einfach alles so viel gerade.

Ich bin normal auch ein sehr reflektierter Mensch, aber bei ihm fehlt mir das komplett. Meine Freunde sagen immer, dass man mir gar nicht so schnell die Hand reichen kann, wie ich wieder aufstehe. Wahrscheinlich war dieses Jahr einfach endgültig zu viel. Du hast recht. Ich muss an mich und mein Kind denken. Ich weiß das und ich schaff das auch wieder. Gerade ist es einfach so frisch, so viel und trotz all dem Wissen auch so schmerzhaft. Ich habe mich nicht auf meine Traumstelle beworben, dass er in Ruhe fliegen kann - das wäre nämlich sonst mit der Kleinen nicht gegangen. Er hat mir immer versprochen, dass nach dieser Reise Schluss ist und ich mich auch auf meinen Job konzentrieren kann mit seiner Unterstützung. Ich wollte das so gerne glauben. Wahrscheinlich war ich einfach nur blind...

Liebe Broken,

willkommen hier.

Ich nehme in deinem Eröffnungstext ziemlich viele Widersprüche wahr, die ich dir einfach nur spiegeln möchte. Vielleicht sind dahinter blinde Flecken, über die du mal für dich nachdenken kannst.

Zitat von Brokenx:

Ich habe ein Kind mit in die Beziehung gebracht, was seine Eltern und ein Teil seiner Freunde nie akzeptiert haben. Es gab schon 2 Trennungen deswegen, aber am Ende haben wir uns zusammengerauft und dadurch sehr stark geworden.

Hier liest es sich, als haben Familie und Freunde einen großen Einfluss auf ihn. Vielleicht magst du erzählen, warum das Kind ein Problem sein sollte? Und wie ihr das ausräumen konntet?

Zitat von Brokenx:

Er ist generell ein sehr verschlossener Mensch, spricht mit keinem. Seine Eltern hören ihm eh nicht zu, richtige Freunde hat er kaum.

Schau und hier sind Familie und Freunde eher instabil und unwichtig für ihn. Das passt nicht so zusammen.

Zitat von Brokenx:

Ich hab vor 2 Wochen zu ihm gesagt, dass ich ihn gerade so sehr brauche und für alles Verständnis habe, aber er sich doch bitte wenigstens ab und an melden soll. Ich hab ihm gesagt, dass ich so nicht mehr kann und über Trennung nachdenke.

Und auch das ist widersprüchlich. Entweder du hast wirklich für alles Verständnis oder du forderst ihn an deine Seite, weil du ihn brauchst.

Zitat von Brokenx:

Am nächsten Tag sagt er plötzlich, dass er nichts mehr fühlt und er sich trennt.

Ja, tut weh. alles klar und dann das:

Zitat von Brokenx:

Auch dass er mich unterstützen will, dass es mir bald besser geht.

Hm...klingt, als hättest du die Trennung nicht akzeptiert?!

Zitat von Brokenx:

Ich hab ihn gehenlassen, weil ich ihm zeigen wollte, dass mir sein Glück wichtig ist. Obwohl es mir schlecht ging, hab ich ihn ins Ausland gehen lassen.

Naja, da inszenierst du halt das gehen lassen als dein Opfer, für das du etwas verdienst. Entweder es ist okay, dass er geht mit all den Konsequenzen oder es ist nicht okay. Es klingt so, als w#rst du da nicht klar.

Zitat von Brokenx:

ch habe mich nicht auf meine Traumstelle beworben, dass er in Ruhe fliegen kann - das wäre nämlich sonst mit der Kleinen nicht gegangen.

Hä? Warum? Dann bewirb dich jetzt.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich möchte dich nicht angreifen, sondern ich hoffe, dir helfen zu können, indem ich dir zeige, worüber es sich eventuell lohnen könnte nochmal nachzudenken.

Zitat von Femira:

Liebe Broken,

willkommen hier.

Ich nehme in deinem Eröffnungstext ziemlich viele Widersprüche wahr, die ich dir einfach nur spiegeln möchte. Vielleicht sind dahinter blinde Flecken, über die du mal für dich nachdenken kannst.


Hier liest es sich, als haben Familie und Freunde einen großen Einfluss auf ihn. Vielleicht magst du erzählen, warum das Kind ein Problem sein sollte? Und wie ihr das ausräumen konntet?

er ist jünger als ich. Sie hielten das für ungesund und haben sehr festgefahrene Ansichten, wie eine alleinerziehende Mutter ist. Ich habe nie eine Chance bei ihnen bekommen.


Schau und hier sind Familie und Freunde eher instabil und unwichtig für ihn. Das passt nicht so zusammen.

Eben das verstehe ich ja an seinem
Verhalten auch nicht. Er rennt den Menschen, die ihn nicht akzeptieren IMMER hinterher, hört auf deren Meinung, hat mega Angst vor Ablehnung. Weiß aber, dass sie kein Interesse an seinen Problemen haben und verschließt sich deshalb komplett. Einmal wurde er nicht zu einer Party eingeladen und hat versucht sich selbst einzuladen. Nachdem er dort eine Abfuhr kassiert hat, hat er sogar nochmal nachgefragt, ob er nicht wenigstens für eine Stunde kommen könnte. Ich fand das sehr traurig, hab aber nichts gesagt, denn ich wollte am Ende nicht die Doofe sein, die sich in die Freundschaft einmischt. Generell lässt er gerne Dinge an mir aus. Wenn seine Kollegen zb was unternehmen, ohne ihn zu fragen. Er würde nie sagen, dass er das schade findet. Er schimpft dann aus irgendwelchen Gründen über sie und hat mich Zuhause dann auch angemotzt. Wenn ich gefragt habe, was ihn beschäftigt und wieso er mir gegenüber so reagiert meinte er: an wem soll ichs denn sonst auslassen.


Und auch das ist widersprüchlich. Entweder du hast wirklich für alles Verständnis oder du forderst ihn an deine Seite, weil du ihn brauchst.

naja, sehe ich anders. Wir waren ja dennoch eine Familie. Dass er auf die Entfernung nichts machen kann und gewissermaßen hilflos ist, ist mir klar. Aber der Kleinen versprechen, dass er sich meldet und dann auf eine Party gehen und sich nicht melden bzw. einfach nie richtig erreichbar sein, finde ich dann schon fies. Natürlich lebt er dort gerade ein anderes Leben und hängt nicht nur am Telefon. Aber dass ich überhaupt nichts erwarten soll von meinem Partner, das sehe ich nicht. War ja nicht zu viel verlangt...eigentlich.


Ja, tut weh. alles klar und dann das:


Hm...klingt, als hättest du die Trennung nicht akzeptiert?!


Naja, da inszenierst du halt das gehen lassen als dein Opfer, für das du etwas verdienst. Entweder es ist okay, dass er geht mit all den Konsequenzen oder es ist nicht okay. Es klingt so, als w#rst du da nicht klar.

Hä? Warum? Dann bewirb dich jetzt.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich möchte dich nicht angreifen, sondern ich hoffe, dir helfen zu können, indem ich dir zeige, worüber es sich eventuell lohnen könnte nochmal nachzudenken.

Hab den Text zu früh abgeschickt.

Er meinte letzte Woche, dass er keine Antworten hat, was passiert ist, dass er sich zumauert und weiß, wie sehr er uns damit wehtut, es aber nicht ändern kann und ich keine Antworten erwarten soll.

Dies habe ich so akzeptiert und den Kontakt auch vollständig abgebrochen.

Ich habe hier vieles nicht erzählt und bin sicher nicht frei von Fehlern. Ich weiß auch, dass ich ihn mit manchen Dingen vielleicht doch etwas in die Ecke gedrängt habe. Aber er hat mir schon wirklich schlimme Dinge angetan und das wird mir immer mehr bewusst.

Er hat in seinem Leben nie wirklich Liebe erfahren und kannte es auch nicht, dass man in einer Familie eine eigene Meinung haben darf oder auch mal streiten darf, ohne sofort als Mensch abgelehnt zu werden. Bei uns ging immer nur um ihn.
Vielleicht wäre er schon längst weg, wenn wir selbst auch etwas Raum für uns eingefordert hätten. Vielleicht war es nie Liebe. Ich habe die Trennung nun akzeptiert und werde ihn nicht aufhalten.