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Körperliche und emotionale Nähe um geliebt zu werden

S
Hallo, so wirklich weiß ich gar nicht, warum ich hier was schreibe. Vielleicht weil geteiltes Leid halbes Leid ist. Ich entschuldigte mich schon mal in voraus, falls mein Text etwas unstrukturiert ist. Das Schreiben kommt gerade aus einem tiefen Bedürfnis heraus. Also, meine Süße und ich sind seid 11 Jahren ein Paar, seid 6 Jahren verheiratet und ich empfinde tiefe Liebe für sie und sie liebt mich auch. Tja, super, wo ist eigentlich das Problem?

Wir beide leben auf verschiedenen Ebenen. Meine Frau, 15 Jahre jünger als ich, ist ein sehr rationaler Mensch, ihre Art mir ihre Liebe zu zeigen zeigt sich durch; Übernahme von Verantwortung, mir alltägliches fern zu halten, sich um finanzielles oder ähnliches zu kümmern. Sie ist ein ständig denkender Mensch und hat den Kopf sehr voll. Auch durch unsere derzeitige private/berufliche/gesundheitliche Situation. Kurzum sie ist ein Mensch, welche entspannt sein muss um körperliche Nähe, in jedweder Form zu genießen.

Ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Meine Süße sagt immer ich sei kein Mann für den Alltag, ich sei ein Mann fürs Herz. Ausgeglichen, Willensstark, problemorientiert, einfühlsam, das sind wohl so einige Attribute die mich beschreiben. Ich brauche körperliche und emotionale Nähe um mich geliebt zu fühlen. Ihr merkt, ist noch nicht so richtig kompatibel.
Ich brauche körperliche Nähe, in jedweder form UM zu entspannen.

Da liegt auch schon das große Problem offen. Denn für mich ist es ein großes Problem. Mir ist bewusst, verinnerlicht habe ich es noch nicht, dass Annäherungsversuche am besten von mir kommen sollten um eine Entspannung meiner Frau zu erreichen. Und das muss nicht jedes mal in S. enden. Aber ich muss gestehen, es fällt mir schwer. Es tut so weh immer und immer wieder abgewiesen zu werden.

Ansonsten ist eigentlich alles gut. Wir haben die gleichen Ziele für unsere gemeinsame Zukunft, wir gestalten gemeinsame Freizeit, wobei ich das oft übernehme weil ihr die Zeit und die Kopffreiheit dafür fehlt, aber das ist in Ordnung.

Nun muss ich noch erwähnen, dass ich an einer Depression und einer Angststörung leide. Die Angststörung spielt in unserem Privatleben keine Rolle, die Depression leider momentan eine größere. Ich bin mir bewusst, dass meine Depression auch einen Strich durch meine Emotionale Einschätzung einer Situation machen kann und versuche immer wieder meine Mitte zu finden. Aber es ist einfach so Schei. schwer.

Und ich fühle mich hilflos. Ich möchte meine Frau unterstützen, sie entlasten, kann es aber oftmals nicht und dann kommt diese fiese Frage in mir auf wieso soll ich das tun, sie tut es doch auch nicht. Dann fühle ich mich schlecht, weil mir so ein Mist im Kopf herum geht. Aber der Same ist dann oftmals halt gesät und geht so langsam auf.

Aah, sch. Danke fürs zuhören. Ein sich hilflos fühlender, verwirrter Ulli

21.09.2017 08:49 • x 3 #1


Waldfee47
Lieber Ulli,

deine Frau ist ein Glückspilz. Ich habe einen Mann für den Alltag, aber nicht fürs Herz.
Deine Eigenschaften, die Du schilderst passen doch sehr gut zu einem Alltags-Mann.
Ich verstehe Dich!
In diesem Fall würde ich Euch eine Eheberatung empfehlen.
Auf Dauer geht es so nicht. Die Dinge müssen angesprochen werden und es müssen Lösungen gefunden werden.
Bist Du wegen der Depressionen in Therapie?
Tut was!
Die Depressionen werden in dieser Situation auch nicht besser.

Alles Gute Euch und Dir viel Kraft.
Und: Du bist so wie du bist und Du bist GUT SO WIE DU BIST.

21.09.2017 09:37 • x 3 #2


A


Körperliche und emotionale Nähe um geliebt zu werden

x 3


S
Bei einer Paartherapie waren wir schon einmal. Die hat auch einen tollen Ansatz für uns gefunden. Eine Hausaufgabe die beide als sehr entspannend und angenehm empfanden.

Ich denke, dass muss ich mal wieder anstoßen. Danke, dass du mich darauf gebracht hast.

Eine Therapie mache ich derzeit, bin aber mit meiner Therapeutin eher unzufrieden.

Über kurz oder lang muss sich bei mir den Gedanke festigen, dass die Initiative halt von mir kommen muss und eben nicht auch von meiner Frau. Sie macht das ja nicht mit Absicht und genießt die körperliche Nähe ja auch sehr, wenn Sie sie denn zulässt.

21.09.2017 09:45 • #3


Waldfee47
Kannst Du mit Deiner Frau darüber reden?

21.09.2017 09:48 • #4


A
Zitat:
Ich brauche körperliche Nähe, in jedweder form UM zu entspannen.


Das stell ich mir jetzt schon belastend vor, wenn Deine Frau Dich jedesmal im Arm halten muss oder ähnliches, wenn Du unentspannt oder gestresst bist.

Vielleicht kannst Du hier ansetzen und andere Techniken zur Entspannung für Dich finden oder/und erlernen. Meditation, Sport, autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, SelbstMassa. . . . was auch immer. Einfach mal ausprobieren und jeweils ne Weile dranbleiben.

21.09.2017 09:51 • x 3 #5


S
Sagen wir mal, ich könnte mir ihr darüber reden. Aber damit verletze ich sie. Ihr ist das ja auch bewusst, aber sie kann halt ihren Kopf nicht ausschalten.

Entspannungsübungen wären auch eine Möglichkeit, eine schöne Atmosphäre schaffen, Entspannungsmusik, -düfte etc.

21.09.2017 09:53 • x 1 #6


S
@Simple

Lieber Ulli,

alles was du schreibst, kann ich selbst sehr gut nachvollziehen.

Ich leide auch seit meiner Kindheit unter Depressionen, die in einer harmonischen Partnerschaft wie weggeblasen sind. Wenn ich Glück in einer Partnerschaft empfinde, dann fühle ich mich frei und gut.
Ich benötige für mein Lebensglück diese Emotionalität, die körperliche und physische Nähe meines Partners, um überhaupt authentisch zu sein.

Durch meine, von mir viele Jahre besuchte SHG für Depressionen, habe ich viel über mich gelernt und auch mehrere Jahre an meinen Eigenanteilen gearbeitet.
Heute kann ich durchaus einschätzen, dass meine eigene Persönlichkeitsstruktur eher klammernd ist und dass das einen Partner schnell unter Druck setzt und überfordert.

Mein Mann, der jetzt leider durch einen schweren Schicksalsschlag nicht mehr an meiner Seite ist, der war auch rational veranlagt, ähnlich deiner Frau.
Er nahm alles in die Hand, übernahm Verantwortung usw. und zeigte mir dadurch seine Liebe.

Er schätzte meine empathische und liebebedürftige Persönlichkeitsstruktur sehr und lebte mit mir mein kindliches Bedürfnis der spontanen Glückseligkeit sozusagen, gerne aus , nur eben nicht immer und sofort.......
Es kam meistens auch alles, was in die emotinale Richtung ging, von meiner Seite.

Wenn du deine Depressionen schon lange in dir trägst, will sie dir eventuell durch ihre ständige Übermutterung helfen, nicht überfordert zu werden. Ist ja irgendwie auch ein Liebesbeweis, aber nicht gerade förderlich für ein erfülltes Leben.

Nur erreicht sie damit das Gegenteil, weil deine sehnsuchtsvolle Art nicht so akzeptiert und erwidert wird, wie du es möchtest..

Zitat von Simple:
Da liegt auch schon das große Problem offen. Denn für mich ist es ein großes Problem. Mir ist bewusst, verinnerlicht habe ich es noch nicht, dass Annäherungsversuche am besten von mir kommen sollten um eine Entspannung meiner Frau zu erreichen. Und das muss nicht jedes mal in S. enden. Aber ich muss gestehen, es fällt mir schwer. Es tut so weh immer und immer wieder abgewiesen zu werden.


Bei all deinen Gedanken, beißt sich die Katze in den *beep*.......ihr liebt euch, seid miteinander im Reinen und trotzdem fehlt das gegenseitige Verständnis für bestimmte Bedürfnisse.
Das kannst du nur durch ein tiefgehendes Gespräch ändern. Nicht nur du bist an irgendeiner Situation Schuld, sondern auch deine Frau muss an sich arbeiten und sich mal hinterfragen, warum das bei euch so und so ist.

Auch sie wird einen Grund haben, dass sie Nähe selbst nicht so selbstlos anbieten kann. Das gilt es alles mal zu erforschen und zu hinterfragen.

Dazu gehören aber unbedingt intensive Gespräche, eventuell mal in einer Paartherapie, um die Problematik überhaupt zu erkennen. Eine Veränderung bestimmter Verhaltensweisen stelle ich mir in eurem Fall gar nicht als so schwer vor.

Liebe ist schon mal die halbe Miete. Ihr schafft das, daran glaube ich ganz fest.

Plane du doch mal so ganz spontan einen Wochenend Entspannungstrip mit ihr. Überrasche sie damit. Lasst euch verwöhnen in einem schönen Hotel mit Massa.n und einem romantischen Abend.
Mal so ganz ohne Verpflichtungen.......ich denke, dabei wird sich deine Frau entspannen können und dankbar erkennen, was sie in dir für einen wertvollen und tiefgründigen Menschen an ihrer Seite hat.

Lieber Ulli, alles alles Gute für euch beide.

Liebe Grüße
Santosha

21.09.2017 10:04 • x 2 #7


M
Hmmm. Ulli,

Du solltest bei Dir bleiben, Dich um Dich kümmern.

Vielleicht spürt sie halt immer Deine Angst und auch dann die Nähe suchende Art von Dir.

Was ich mich noch frage, kam das Problem zum ersten Mal 11 Jahren?

Hat sich das nie vorher für Dich bemerkbar gemacht?

Oder spielen da auch andere Gedanken (sie ist ja jünger und Du in einem Alter wo Mann ruhiger wird) mit?
Verlustängste.

Du scheinst Dich da jetzt reinzusteigern.

Vielleicht echt mal gucken, dass Du Deine Probleme löst, aber gleichzeitig offen mit Ihr redest, dass Du nach Dir gucken musst.
So dass sie nicht meint, Du möchtest Dich von ihr entfernen. Also beziehungstechnisch.

Dir diese Entspannung selber gönnen und damit sie wieder etwas loszulassen und damit Anziehung zu erzeugen.
Eigentlich sehe ich nämlich eher, dass Du etwas brauchst, was nur Du Dir geben kannst.
Aufmerksamkeit und Zuwendung, gerade mit einer Depression und Ängsten.
Hinterfrage Dich mal, woher Deine Ängste rühren.

P.S. ich hatte mit meiner Ex das Problem, dass ich auch eher der emotional zugewandte Typ bin, sie sehr rational und eher emotional kühl. Das hat mir sehr zu schaffen gemacht, auf Dauer war ich damit unglücklich.
Ich stand unter Strom. Anspannung und das hat mir auch Ängste aufkommen lassen. Auf Dauer kann sowas auch depressiv machen, denke ich.

Sonnige Grüße

21.09.2017 10:10 • #8


S
Also es ist nicht so, dass sobald ich gestresst bin, sie mich im Arm halten soll. Wie soll ich das jetzt erklären.
Ich kann meinen Stresspegel grundsätzlich gut selbst regulieren und Ruhe eigentlich in mir selbst. Viele Faktoren sind aber nicht regulierbar und dann steigt die Belastung auch unkontrolliert.

Wenn ich mit meiner Frau zusammen bin, wir aneinander gekuschelt auf der Couch liegen, uns berühren, küssen, dabei über Gott und die Welt quatschen, dann komme ich zur Ruhe. Meine Frau auch. Sie geniest es in meinem Arm zu liegen.
Nur hat sie halt selten die Ruhe dafür und mir fehlt so unsagbar. Ich fühle mich einfach wohl, geliebt und geborgen wenn wir körperliche Nähe austauschen. Ich rede hier nicht von S., der gehört dazu, aber ist nicht das Endziel.

Ich kann das leider sehr schlecht beschreiben, vielleicht hört sich das auch alles sehr oberflächlich an.


Meine Depression habe ich jetzt seid September 2015. Ich weiß, dass es für einen Partner unendlich schwer ist mit einem depressiven Partner zu leben, umzugehen wenn gerade ein Tief da ist.
Meine Süße sagt auch ganz offen, das sie nicht weiß, wie sie dann mit mir umgehen soll und ich kann es ihr nicht sagen. Keine Ahnung wieso, es ist wie eine Blockade. Genauso wie ich nur mit viel Kraft über meine Krankheit sprechen kann.

Aaaaalso: Fazit, ich muss, nein ich werde diesbezüglich aktiver werden. Ich werde mit meiner Süßen darüber sprechen und dafür Sorge tragen, dass sie entspannter durch unser Leben geht. Völlig egoistisch weil ich dadurch dann die körperliche Nähe bekomme, die ich so sehr vermisse.


Oh, noch ne Antwort. Dazu kurz meine Geschichte. Meine Angststörung hat etwas mit meinem Beruf zu tun, nämlich im Dienst zu Tode zu kommen. Ich bin Polizist, bin jetzt zweimal im Dienst beinah erschossen worden und hatte 2014 eine Lungenembolie.

Angst sie zu verlieren? Nein, keine Sekunde. Sie liebt mich, so wie ich sie. Da habe ich überhaupt keinen Zweifel.
In den 11 Jahren gab es immer wieder mal Phasen dieser Art. Und es liegt dann an mir das anzusprechen und gemeinsame Lösungen zu finden, bzw wiederzubeleben. Und ich denke, so wird es auch dieses mal sein.

Es ist halt derzeit etwas schwieriger, weil die Krankheit mich ausbremst, mich verwirrt und mich in Phasen so festhält, dass ich nicht die Kraft habe.

21.09.2017 10:20 • x 1 #9


M
Okay, das gibt schon mal einigen Einblick.

Ich kann Dir nur wünschen, dass Du es für Dich schaffst, damit umzugehen.

Und ich kann Dir nur empfehlen, Deine Süße damit nicht zu sehr zu belasten, also die Erwartung von Ihr diese Ruhe zu bekommen. Diese emotionale Zuwendung und auch körperlich.
Das kann sehr belasten.

Vielleicht findest die Ruhe auch in etwas, was Du unabhängig von Ihr findest.

Mag jetzt komisch klingen, aber mach doch was Meditatives oder Yoga oder etwas in der Art.

Gibt es über den Dienst keine Programme?

Wir im öffentlichen Dienst haben so viele Gesundheits- und andere Programme

Evtl. bekommst auch was bezahlt, für die Erhaltung Deiner Dienstfähigkeit - also eben solche Maßnahmen

21.09.2017 10:29 • x 2 #10


S
Danke MannbeiFreiburg,

ich denke es ist eine gute Idee. Zufriedenheit und dadurch auch zur Ruhe kommen durch Hobbys. Sport, Musik. Ja ich denke das ist etwas, wo ich mich wiederfinde. Danke

21.09.2017 10:34 • x 1 #11


M
Zitat von Simple:
Danke MannbeiFreiburg,

ich denke es ist eine gute Idee. Zufriedenheit und dadurch auch zur Ruhe kommen durch Hobbys. Sport, Musik. Ja ich denke das ist etwas, wo ich mich wiederfinde. Danke


Wenn Du ihr das offen sagst, dass Du selber merkst, dass Du ihr da zu viel auflädst, wird sie es sehr schätzen.

Und erzähl dann einfach, was Du tun wirst bzw. gedenkst zu tun.
Austausch und Teilnahme schafft Verbindlichkeit und Nähe

Vielleicht erfährst Du auch etwas von ihr, wie sie es empfindet oder sieht.

Hundert Pro

21.09.2017 10:45 • x 2 #12


Killian
Die Angsterkrankung ist die Ursache, die Depression die Folge oder Begleiterscheinung. Bei Dir ziemlich eindeutig.

Klar wird Deine Angst nur auf der Arbeit getriggert, da musst Du aus wirtschaftlichen Gründen trotzdem funktionieren, würgst die Angst runter, kämpfst gegen die inneren Gefühle und das staut sich auf.

Du nimmst den Druck mit heim und wirst den Druck nicht los und benutzt da gerade Deine Frau als Ventil. Damit der Druck wieder weg ist und Du den nächsten Tag auf Arbeit wieder überstehen kannst.

Funktioniert es nicht so zb. den Dampf und Druck nicht abbauen kannst wie Deine Angst es braucht, dann überlastest Du, wirst depressiv usw.

Wie Du es drehst und wendest und Dir auch kleinredest. Deine Angst bestimmt Dein ganzes Leben, eben nicht nur auf der Arbeit, sondern immer wenn auch indirekt.

Es bestimmt Dich und auch Euer partnerschaftliches Verhältnis und kannst froh sein das sie so eine starke Frau ist und nicht daran zerbricht. Auch sie wird nur funktionieren noch und zu echten Gefühlsregungen nur noch selten fähig sein. Ein echter Partner kennt Dich, passt sich an, will Dich auch nicht verlieren und reduziert sich selber auf Funktion dann und wird auch unglücklich.

Die Angst zerstört Dich und sie. Und Du baust noch zusätzlich unendlichen Druck auf wenn Frau durch die Angst und Deinen Überlebenswillen dann missbraucht wird damit sie Dir diesen Druck nimmt. Das ist Benutzen und keine Liebe und Du forderst aus der Krankheit heraus zu viel von Deiner Frau und wirst auch unecht wie ein Dro.abhängiger.

Angst ist irrational und kannst Du nur mit Logik begegnen, mir ist eine rationale Partnerin zb. lieber als eine zutiefst unkontrollierte emotionale weil das ein Chaos wird und böse enden muss. Wer Angst nicht kontrollieren kann ist genauso destruktiv wie ein Mensch der seine andere Emo nicht im Griff hat und davon bestimmt wird. Immer negativ, gibt da absolut nichts Gutes auf Dauer und nur ne Frage der Zeit bis Jemand zerbricht.

Und Du solltest sie nicht manipulieren sondern sie entlasten, nicht durch nen 3 Tage Wellnessprogramm. Die 3 Tage retten nix und weiss und spürt sie auch das es hinterher eh wieder der selbe Mist wäre und auch ist. Und wenn Du meinst durch ein bisschen Zucker gewinnst dann wieder nen willigeres Ventil, also dann hast nicht nur ne Angststörung sondern noch was Anderes und ist viel schlimmer. Dann wirst zum echten Psycho und manifestiert sich dann.

Du musst an Deine Krankheit, musst sie bekämpfen mit Unterstützung. Es nimmt Dir persönlich die Angst, den Druck und den Druck und die Angst die Du Anderen damit machst und auch das *Brauchen* hört auf und man kann den Partner wieder als das sehen was er ist. Nicht Werkzeug sondern ein lieber Mensch.

Hatte auch eine Angststörung, soziale Phobie. Bin leider ähnlich wie Du. Bin hochsensibel, war auch nie wertend und wurde nie gewertet, den Menschen so gesehen und genommen habe wie er ist und treudoof und verletzlich deswegen (ohne Angst), sehr anpassungsfähig usw. egal. Aber hatte so einschneidende Erlebnisse zb. ausgelacht weil mal zu dünn war und tat so weh, hatte dann auch Angst rauszugehen, musste aber wegen der Arbeit und hab mich nur daheim wieder sichergefühlt. Fern der fremden wertenden Blicke usw. und ich sehe schon was Jemand denkt, muss nicht mal was sagen, sagen da gehts noch einfacher. Hatte im Rauchen dann meinen Druckabbau, soziale Kontakte erwünscht aber nur daheim in Sicherheit. Perfekte Frau wäre gewesen, eine die liebt, lacht, vertraut usw. ,,, aber eben nur daheim, ausserhalb bin ich der Teufel gewesen aus Angst. Und welche Frau will das ? Will ich das ? Hab mich fast selber zerstört und war auch depri weil das kein Leben und Zustand ist, unglücklich macht und auch weiss es ist nicht normal.

Aber man muss es erkennen, den dunklen oder hellen Weg nehmen. Ist die einzige Wahl die man selber hat. Mit der Angst leben, nur funktionieren wie sie will und sterben irgendwann oder wieder frei sein und werden und Mensch sein der seinen Partner wieder wahrnimmt ohne diesen Nebel und wieder wirklich geniessen kann, das Leben.

Wenn man Angst hatte und gelernt hat sie zu verstehen, woher sie kommt dann kann man sie kontrollieren und wird unabhängig davon. Angst ist gesund und schützt zb. nicht auf Berge zu klettern ohne Sinn wenn man weiss ist sinnlos und kann zu Tode stürzen und lässt es. Aber Angst ist ungesund wenn sie uns bestimmt, unser Verhalten egal wo und wir uns danach ausrichten. Zb. Frauen kotzen aus Angst zu dick zu werden und alleine zu sein. Alternatives Denken wäre das man sich bewusst ist das immer nen lieben Partner finden kann, ok ist egal ob dick und dünn, egal wie alt und wer liebt da nicht schaut. So viel steuert die Angst und die liest man so raus wenn man die kennt, da bekommt man Brechreiz leider und wenn man merkt wenn ein Mensch davon gesterut wird. Könnte Dich auch lieben (als Frau) weil ich verstehe, Deine Angst auch sehe, Dir genau da nicht wehtue aber Deine Angst die Messlatte immer höher legt und das mit Liebe nix mehr zu tun hat. Und dann brennt man aus weil unecht, nur noch wegen der Angst alles usw. und man auch nur Spielball wie der Angstgesteuerte.

Du kannst übrigens immer sterben, beim Fensterputzen, beim die Ampel überqueren, nen plötzlicher Herztod in der Kiste usw. und das passiert weit häufiger als in Deinem Beruf. Mir kann auch nen Stein auf dem Bau auf den Kopf fallen und ? Macht man jetzt garnichts mehr aus Angst ? Willst nen Leben in Angst und Dir alles verwehren was Dir Freude gibt am Leben nur weil die Angst sagt es könnte ja ? Sterben müssen wir alle, Niemand lebt ewig. Mach Dir das klar und hinterfrage die Angst und ob sie ok ist, ob Du so leben willst ! Ich glaube nicht das so ein Leben lebenswert ist, ein Leben in Angst ist furchtbar und die Angst ist leider irrational und kennt nur die Grenzen der Fantasie, deswegen eindämmen durch Logik und Hinterfragen sonst verlierst, Deine Partnerin auch. Ist einfach weil man nur denken muss, Hirn ist Ursache und Lösung.

Und deswegen finde ich solche Spielereien wie werde noch lieber, noch schöner und aufmerksamer um Deine Angst zu bedienen und den Partner zu verarschen und anzupassen für völlig kontraproduktiv. Ist aber wahrscheinlich leichter den Partner zu manipulieren als sich den eigenen Ängsten zu stellen und zu hinterfragen aber sei Dir gewiss. Da verwette ich mein Leben darauf, Du gewinnst und sie auch, wenn Du diese Angst besiegst und Dich ihr stellst und akzeptierst das zb. nichts für ewig ist und nicht die Länge des Lebens zählt sondern die Qualität.

Alles Gute Dir und such Dir Hilfe, Dir selbst, nicht ihr !

21.09.2017 15:22 • x 3 #13


A
Zitat:
Meine Depression habe ich jetzt seid September 2015. Ich weiß, dass es für einen Partner unendlich schwer ist mit einem depressiven Partner zu leben, umzugehen wenn gerade ein Tief da ist.
Meine Süße sagt auch ganz offen, das sie nicht weiß, wie sie dann mit mir umgehen soll und ich kann es ihr nicht sagen.


Ich habe mal ein Interview mit Tobi Katze gesehen. Der ist ein Comedien, der sehr offen über seine Krankheit Depression spricht. Er sagte in dem Interview, dass seine Partnerin und er sehr locker damit umgehen. Beispiel: Sie fragt: Du Schatz, gehen wir jetzt gleich auf die Party von Anja? Er antwortet: Ich kann nicht mitkommen, hab seit gerade eben wieder nen depressiven Schub. Sie darauf: Alles klar, dann bis später. Er möchte auf jeden Fall, dass sie ihr Leben ganz normal lebt. Und nicht an seiner Erkrankung ausrichtet. Und er fühlt sich besser damit, wenn sie trotzdem die Dinge tut, die ihr gut tun, als wenn sie zuhause bleiben würde, um ihn zu betüdeln.

Das finde ich einen guten Ansatz. Der Partner kann nie der Therapeut sein. Und wie Kilian geschrieben hat, ist der Partner ja auch nicht da, um die Bedürfnisse des anderen zu befriedigen.

In jedem Fall solltet ihr schon offen darüber sprechen, wie ihr das mit Deiner Erkrankung grundsätzlich handhaben wollt.

Zitat:
Fazit, ich muss, nein ich werde diesbezüglich aktiver werden. Ich werde mit meiner Süßen darüber sprechen und dafür Sorge tragen, dass sie entspannter durch unser Leben geht. Völlig egoistisch weil ich dadurch dann die körperliche Nähe bekomme, die ich so sehr vermisse.


Auch wenn Du hier den ironischen Zwinkersmiley setzt - finde ich das jetzt nicht so witzig. Es liest sich - verzeih - ein wenig kindisch. Wenn ich Mama so und so einwickle, dann bekomme ich den Lolli. Ich meinte in meinem Post vorhin nicht, dass Du für Entspannung bei Deiner Partnerin sorgen sollst, um sie so auf die Kuschelcouch zu bekommen. Sondern Du sollst selbst für Deine eigene Entspannung sorgen. Ob und wie Deine Partnerin entspannen will, ist alleine ihre Angelegenheit.

Woher Dein wie Du es schilderst extrem starkes Bedürfnis nach körperlicher Nähe kommt (und nein, ich habe es nicht s.uell interpretiert) kann man auch mal tiefenpsychologisch näher untersuchen. Eventuell gibt es Ursachen in der Kindheit.

21.09.2017 18:01 • x 3 #14


Killian
Kann mich Arjuni nur anschliessen und ist auch ne tolle Lösung ! Das ist aber auch ne starke und positive Art der Kommunikation. Klar und deutlich, kein Emo und nix was man da hinein interpretieren kann. Keine doofen Fragen, keine gefühlte Abwertung, keine gefühlte Ablehnung usw.

Daher klar und deutlich immer, das ist echt stark ! Bedarf aber Verständnis und Co.

Nen Anderer würde sein Leid klagen zb. und bei der coolen Reaktion ala ok bis später dann schon wieder Emo fahren ala mag mich nicht usw. und wäre nur neuer Stress, mehr Depri und Co.

Ist schon echt stark aber man muss hier auch schon unterscheiden wieder.

Gibt die Depression als alleinstehende Erkrankung bzw. Störung.

Und gibt Depressionen als Begleiterscheinungen für div. seelische Störungen siehe Angsterkrankung, Borderline und Co und da wird Reden leider oft schwierig weil zu viel Emo im Spiel und dann wird es kompliziert.

Er soll sich aber auch nicht in die depressiven Phasen fügen, er weiss woher die kommen und zwar durch diese Angststörungen und wenn er die besiegt dann ist auch die Depression weg. Nicht jetzt mit coolen Sprüchen an die Depression und Angst gewöhnen und besser funktionieren, sondern das Ding töten und vernichten. Dann wird nämlich auch das Gequatsche überflüssig und überhaupt der ganze Mist drumrum. Er kann es ändern, die mit chronischen Depressionen sind nicht psychisch gestört sondern gibt nen chemisches Ungleichgewicht im Hirn und nix weiter. Die können dann auch cool sein mit Medikamenten aber woanders ist das psychisch bedingt und Gedanken kannst nicht töten ausser bist völlig sediert dann.

21.09.2017 18:23 • #15


A


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