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Komme nicht von Ex Freund los - was hilft?

S
Hallo Alena,

genau an diesem Punkt bin ich. Die ersten 3 Jahre meines Lebens war meine Mutter alleine und musste arbeiten. Sie hatte keinerlei Unterstützung von der Familie, weil sie in einem anderen Land lebte. Mein leiblicher Vater wollte die Vaterschaft nicht anerkennen und sie musste um Unterhalt kämpfen. Ich selber war während sie arbeitete in einem von wohl katholisch geführten Kinderheim untergebracht.

Auch mir fällt das Loslassen so unheimlich schwer, obwohl meine Frau mich zweimal auf absolut miese Art abserviert hat. Nichts gesagt, nicht auf meine Wünsche eingegangen, sich was Neues gesucht und sich getrennt. 2 x innerhalb von 11 Jahren. Beim ersten Mal kam sie nach einem halben Jahr wieder und wir haben noch ein Kind zusammen bekommen. Der muss jetzt drunter leiden. Damals habe ich gehofft, dass wir es gemeinsam schaffen, aber sie ist und war gar nicht bereit, an einer Beziehung zu arbeiten und von meinem Wunsch nach Nähe und Partnerschaft war sie nur genervt und letztendlich bin ich sowieso Schuld, dass unsere Beziehung nicht funktioniert hat - sie kann halt meine Bedprfnisse nicht erfüllen.

Bedürfnisse, die in meinen Augen jeder in der Beziehung hat. Das Gefühl haben zu wollen, dass der Partner einen liebt und respektiert und ihm die Partnerschaft auch wichtig ist.

Sie ist und war nie in der Lage über ihre Gefühle zu sprechen, hat alles immer mit sich selber ausgemacht und einem dann die Quittung präsentiert. Trennung und gleich jemand Neues. Mein Selbstwertgefühl ist immer noch am Boden und ich gehe zur Therapeutin, weil ich endlich ihren Geist loswerden will. Theoretisch weiß ich, dass sie mich nicht glücklich machen kann, weil ihr emotional einfach etwas fehlt und im Grunde ist es so, dass sie viel schwächer ist als ich.

Und trotzdem schaffe ich es auch nach fast 6 Monaten noch nicht zu sagen: Rutsch mir den Buckel runter, Du hast mich weiß Gott nicht verdient. Meine Nachfolgerin kann mir eigentlich nur leid tun, denn auch ihr wird es irgendwann so gehen. Vielleicht auch nicht, wobei ich das schon irgendwie hoffe, ich weiß blöd.

Gruß

08.02.2012 16:21 • #46


L
Zitat:
jetzt geht es darum anders fühlen zu lernen und das können wir indem wir im gefühl bleiben - und durch alle schichten bis zur ursprungsangst hindurchgehen.
wenn wir am tiefsten punkt angekommen sind - löst sie sich auf - und damit unser problem.


aber an alles kann ich mich doch gar nicht erinnern. und besteht dabei nicht immer die gefahr, sich verzerrt an etwas zu erinnern (was vielleicht doch nicht so (schlimm) war)?

bzw. sollte man sowas wirklich allein (ohne erfahrenen therapeuten/tiefenpsychologen) versuchen?

08.02.2012 16:22 • #47


A


Komme nicht von Ex Freund los - was hilft?

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A
lischen müller

aber an alles kann ich mich doch gar nicht erinnern. und besteht dabei nicht immer die gefahr, sich verzerrt an etwas zu erinnern (was vielleicht doch nicht so (schlimm) war)?

bzw. sollte man sowas wirklich allein (ohne erfahrenen therapeuten/tiefenpsychologen) versuchen?


nein, du brauchst dich nicht erinnern - es geht um das gefühl - im gefühl zu bleiben - immer tiefer hineinzugehen - oft kommen dann automatisch gedanken, erinnerungen auf - falls nicht - ist das nicht schlimm! denn es gilt das gefühl voll hindurchzugehen, denn meistens haben wir es verdrängt.

du erinnerst dich nicht mehr an den ursprung, aber an den partner und deshalb musst du immer wieder an ihn denken - weil das alte gefühl immer noch da ist ...

auch wenn es in wirklichkeit gar nicht so schlimm war - darum geht es auch nicht ! - aber DU hast es als so schlimm empfunden ! darum geht es - um dein gefühl.

analyse hast du schon - und meistens wird ja in der therapie nicht auf den körper eingegangen - deshalb ist es wichtig, was im körper gespeichert blieb zu er-lösen.

also wo ihm körper fühle ich das, dich ganz ins gefühl hineinfallen lassen - immer tiefer - und plötzlich wandelt es sich dann - in freude ! dann bist du wieder bei dir selbst! und die angst ist weg.

lese mal hier mit, von waldfee, sie ist diesen weg auch gegangen, schriebt über ihre erfahrungen :

https://www.trennungsschmerzen.de/die-so ... 8-s45.html

08.02.2012 16:40 • #48


A
Zitat von stern14082011:
Hallo Alena,
Auch mir fällt das Loslassen so unheimlich schwer, obwohl meine Frau mich zweimal auf absolut miese Art abserviert hat. Nichts gesagt, nicht auf meine Wünsche eingegangen, sich was Neues gesucht und sich getrennt.

Damals habe ich gehofft, dass wir es gemeinsam schaffen, aber sie ist und war gar nicht bereit, an einer Beziehung zu arbeiten und von meinem Wunsch nach Nähe und Partnerschaft war sie nur genervt...

Sie ist und war nie in der Lage über ihre Gefühle zu sprechen, hat alles immer mit sich selber ausgemacht und einem dann die Quittung präsentiert. Trennung und gleich jemand Neues.

Theoretisch weiß ich, dass sie mich nicht glücklich machen kann,

Und trotzdem schaffe ich es auch nach fast 6 Monaten noch nicht zu sagen: Rutsch mir den Buckel runter,



hallo stern

ich vermute mal du hast in deiner frau deine innere mutter gefunden und hast genau wie als kind immer um ihre gunst gekämpft, die sie dir nicht geben konnte, weil sie selbst nicht die erfahrung gemacht hat sie das sich anfühtl und wie es geht. dahinter stecken IHRE ängste und auch DEINE - auch du läßt sie nicht los.

ich habt beide eure geschichte mit reingebracht in die beziehung und habt es nicht geschafft euch auf euch selbst zu beziehen sondern ihr seid beide verstrickt geblieben im alten.

sosehr du dich auch bemüht hast - sie ist trotzdem gegangen
dein kampf war umsonst.

sie ist auch nicht für deine bedürfnisse zuständig, das bist du selbst,
du kannst dafür sorgen, dass du das bekommst was du brauchst um dich gut zu fühlen - sie konnte es dir nicht geben - deshalb hättest du dich trennen können und die beziehung nicht wieder aufzunehmen brauchen.

unbewusst kämpft du noch weiter (um die liebe deiner mutter)
gebe diesen kampf auf - befreie dich davon.
sehe sie als das was sie ist.
als mensch, der dir in seiner angst ähnelt, aber nicht der richtige partner für dich war.
durch sie ist dir bewusster geworden was dir fehlt! Liebe - fange erstmal bei dir selbst an - dann brauchst du sie nicht mehr dafür und kannst sie loslassen.

08.02.2012 17:09 • #49


L
gefühle und gedanken- was, wo, wann, welche auslöser, wordurch verstärkt, vermindert, hineinfallen lassen. das ganze aufgeschrieben. wie gesagt, alles schon gemacht. und dadurch noch mehr verstrickt.

mir fehlt anscheinend ein stück zwischen analyse und auflösen.

sollte man nicht eher die gefühle kommen und gehen lassen und sie dabei möglichst nicht beurteilen?

08.02.2012 18:12 • #50


A
Zitat von lieschen müller:
sollte man nicht eher die gefühle kommen und gehen lassen und sie dabei möglichst nicht beurteilen?


ja genau ! darum geht es doch hier !

gefühle annehmen, bejahen und nicht verdrängen.
wenn du sie annimmst - durch sie hindurchgehst
kommst du wieder zum kern.

es geht nur darum das gefühl zu vertiefen - es zu leben und nicht zu verdrängen - wenn du es beurteilst - erlaubst du es dir nicht - dann funktioniert es nicht ...

du denkst an deinen ex - und an das was er gesagt und getan hat ?
warum tut das so weh ?
welches gefühl taucht da auf ?
wo sitzt es in deinem körper ?
fühle da tiefer hinein
du wirst erkennen
hinter dieser angst
sitzt oft wut
hinter der wut
sitzt trauer
und hinter der trauer
spürst du plötzlich wärme,
du kommst innerlich wieder ins fliessen
damit hast du deine blockade gelöst.

08.02.2012 18:21 • #51


L
danke für deine erklärung alena! ich denke, es jetzt größtenteils verstanden zu haben.

eine frage habe ich aber noch: was mache ich mit den positiven gefühlen, die ich ihm gegenüber noch habe? oder bedingen die negativen die positiven in einer weise? (ich hoffe, das wird jetzt nicht zu kompliziert.)

08.02.2012 18:52 • #52


A
Zitat von lieschen müller:
was mache ich mit den positiven gefühlen, die ich ihm gegenüber noch habe? oder bedingen die negativen die positiven in einer weise? (ich hoffe, das wird jetzt nicht zu kompliziert.)


auch die positiven gefühle wollen angenommen werden,
genauso wie die negativen
alles gehört mit zu den erfahrungen mit ihm.

die positiven gefühle lassen uns trauern, sehnsucht aufkommen
die negativen hinterlassen oft angst und wut

alles ist wie es ist! gehört zusammen!

jedes ding hat zwei seiten - niemand ist nur positiv oder nur negativ.

08.02.2012 19:17 • #53


L
aber wenn dann sehnsucht aufkommt, ist es doch kontraproduktiv, sie zu vertiefen?

08.02.2012 19:22 • #54


A
das gehört zur normalen verarbeitung dazu und ist für eine zeit auch ok.

anders ist es wenn etwas altes dahinter steht,
dann bleibt es lange bestehen,
darum geht es hier ja - das sollte aufgelöst werden,
dann entfallen all diese wünsche, sehnsüchte
weil man sich selbst genug ist.

zurück bleibt dann die zeit mit erinnerungen, gutes, weniger gutes
wir betrachten es als das was es ist, als vergangenheit die mal mehr oder wenigere schön war - aus einer gewissen distanz heraus.
es belastet und behindert unser jetztiges leben nicht mehr.
damit sind wir frei für neue erfahrungen.

08.02.2012 19:32 • #55


C
@lieschen: das was alena hier und sonst so schreibt bringt mich oft zum nachdenken-aber so wie du gefragt hast, ob man das wirklich ohne prof. hilfe durchziehen sollte.das frag ich mich. nachher hängt man da voll in der depri drin-dann hat sich alles nur vershclimmert.....und bestimmt wird es auch noch tiefere gründe bei mir geben-abe rich glaub einfach, dass mein ex auch ein ganz besonderer mensch für mich war und ich einfach meine zukunft immer mit ihm gesehen habe-
@alena: ich will die trauer, den schmerz und die sehnsucht auch gerne hinter mich lassen. aber nur damit ich nicht mehr leide. nicht für einen neuen partner. denn das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen und ehrlich gesagt will ich (momentan?) auch keinen partner mehr in meinem leben haben!? also dek ich mir manchmal könnte ich auch glatt so weiterleben-mit den ganzen gedanken und kopfkini in mir über ihn!?

09.02.2012 22:02 • #56


A
Zitat von charlie:

@alena: ich will die trauer, den schmerz und die sehnsucht auch gerne hinter mich lassen. aber nur damit ich nicht mehr leide. nicht für einen neuen partner. denn das kann ich mir gar nicht mehr vorstellen und ehrlich gesagt will ich (momentan?) auch keinen partner mehr in meinem leben haben!? also dek ich mir manchmal könnte ich auch glatt so weiterleben-mit den ganzen gedanken und kopfkini in mir über ihn!?


charlie

es geht auch nur um dich - damit du dich wieder besser fühlen kannst ! und gleichzeitig bist du auch für die nächste beziehung geschützter weil du diese ängste nicht mehr hast.

ja, jetzt, in diesem gefühlskarussel hat noch kein neuer partner platz in deinem leben - aber bald kommen andere zeiten ... und ein neuer partner - irgendwann ...

nene, lass mal lieber das kopfkino mit ihm - es gaukelt sowieso nur etwas vor - illusionen. das leben geht sonst an dir vorbei und du bemerkst es nicht wenn die sonne wieder aufgeht.

09.02.2012 23:02 • #57


S
Hallo Alena,

das mit den Bedürfnissen verstehe ich nicht so ganz. Ich habe ihre Bedürfnisse nach Nähe und Zärtlichkeiten erfüllt. Ich habe ihr den Rücken gestärkt im Alltag und mit allem drum und dran und habe mich eingebracht in die Beziehung - wahrscheinlich mehr als gut für mich war, das ist sicherlich richtig.

Aber Bedürfniss nach Nähe zu haben, auch einmal Streicheleinheiten zu erhalten, wenn man selber welche gibt - auch mal gesagt zu bekommen: Schön, dass Du an meiner Seite bist... Wie soll ich mir die selber erfüllen. Soll ich mich selber streicheln, soll ich mich vor den Spiegel stellen und sagen: ich liebe Dich? Wozu geht man dann eine Partnerschaft ein, wenn nicht aus Gründen der Liebe zum anderen? Sonst könnte man doch alleine bleiben.

Natürlich muss man sich selber lieben und sicherlich spielt das auch bei mir eine Rolle, aber das kann doch nicht der letztendliche Schluss sein.

Natürlich kann man sagen, wenn man sich dadurch verletzt fühlt, dass einen der Partner ausgetauscht hat wie ein Möbelstück und entsorgt hat wie Müll, dass man ein Problem mit dem Selbstbewusstsein hat.

Aber ich kenne niemanden, der so etwas mit einem Lächeln abhaken würde und sagen würde: das ist schon in Ordnung, so wie sie es gemacht hat, sie konnte halt nicht anders, sie hat sich verliebt und ich wünsche ihr, dass sie mit ihrer neuen Partnerin bis ans Ende ihrer Tage glücklich bleibt. Mein Selbstbewusstsein ist super und das ganze tangiert mich überhaupt nicht.

Ich kann nicht glauben, dass jemand so viel Selbstwusstsein hat, wenn er jemanden noch liebt, dass er das sagen und denken und fühlen würde.

Als wir die Beziehung wieder aufgenommen haben vor 6 Jahren war sie bereit mehr zu geben und hat dies auch getan. Vielleicht war es ein Fehler, dass ich damals nicht nein gesagt habe und meiner Wege gegangen bin und dass sich alles wiederholt hat, ist vielleicht meine Strafe dafür, aber: ich habe sie geliebt und wollte ein Leben mit ihr - und zwar in guten und schlechten Tagen!

Irgendwie ist alles so kompliziert. Warum die Respektlosigkeit mir gegenüber? Nach all den Jahren. Ist es zuviel verlangt?

Gruß
Stern

10.02.2012 11:14 • #58


L
hallo charlie,
ja, bei diesen möglichen „nebenwirkungen“ so einer selbsttherapie wird mir auch etwas bange, deswegen habe ich mich mit diesen büchern zum thema zwar beschäftigt, aber komplett (allein) darauf einlassen ging nicht.

ich überlege jetzt, wie ich noch anders zugang zu meinen gefühlen haben kann, außer, darüber nachzudenken, sich bewusst hinein fallen zu lassen oder sie aufzuschreiben.

seine innere mitte finden …
ich suche gerade nach vhs-kursen, die in richtung kunst gehen. als kind habe ich gern und viel zeit mit malen, zeichnen, plastischem gestalten usw. verbracht. vielleicht ist das ein weg?

wegen des kopfkinos, da hat alena recht
Zitat:
nene, lass mal lieber das kopfkino mit ihm - es gaukelt sowieso nur etwas vor - illusionen. das leben geht sonst an dir vorbei und du bemerkst es nicht wenn die sonne wieder aufgeht.


ich habe im letzten jahr viele schöne momente an mir vorbeisausen lassen, weil ich immer wieder in die vergangenheit, da v.a. in schöne erinnerungen mit ihm (die schlechten vergisst man irgendwie leichter – selbstschutz?) eingetaucht bin.

ich versuche da jetzt „stop“ zu sagen. denn er ist nicht da. das leben und der alltag gehen weiter – OHNE IHN. das sind sie schon die ganze zeit, nur ich wollte es nicht wahrhaben.

10.02.2012 12:03 • x 1 #59


C
@lieschen-denkste das is gefährlich? hast du dir solche bücher gekauft?
sicherlich reagiert da auch jeder anders drauf.....

10.02.2012 21:39 • #60


A


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