Kommt er zurück oder war es das? 12 Jahre Beziehung

S
Hallo ihr Lieben,

ich weiß nicht so richtig wie ich anfangen soll aber ich versuche es mal...

Ich bin 30 Jahre, mein Mann auch und unser Sohn ist 4 Jahre. Wir sind 12 Jahre zusammen und davon 3 Jahre verheiratet.

Alles hat im letzten Jahr angefangen. Mein Mann hat sich irgendwie verändert, hat sich zurückgezogen und er wusste selber nicht, was mit ihm los ist. Ich habe versucht mit ihm zu reden aber mein Mann ist leider überhaupt kein Redner.

Im Februar hatten wir einen schönen abend im Kino und abends lag ich in seinen Armen und er eröffnet mir, dass er Angst hat, dass er Gefühle für eine andrer entwickelt hat (Arbeitskollegin). Für mich ist natürlich eine Welt zusammengebrochen aber ich habe ihm gesagt er soll in sich gehen und überlegen, was das für Gefühle sind. Bis dato ist auch nichts gewesen außer SMS schreiben. Drei Tage späte sagt er mir dann, dass er festgestellt hat, dass es keine Liebe ist, sondern es ihm einfach nur Angst gemacht hat, dass er eine andere Frau attraktiv findet. Somit war das Thema gegessen. Er hat mir versprochen, den privaten Kontakt zu unterbinden.

10 Tage später war unser 10. Jahrestag und ich habe ihm ein Fotobuch mit Bildern unserer gemeinsamen 10 Jahre fertig gemacht. Er saß wie ein Häufchen Elend da, weil er meinte, er hätte das nicht verdient usw. Ende April habe ich dann durch Zufall herrausgefunden, dass der private Kontakte zwischen den beiden doch nicht abgebrochen ist aber ich war so blöd und habe ihm auch das wieder verziehen. Mein Mann meinte, dass es nichts körperliches ist, sondern die zwei sich nur so gut verstehen. Das ist ja auch an sich nichts schlimmes aber dieses heimliche und der daraus entstandene Vertrauensbruch war einfach zu viel für mich. Ich hatte auch lange Zeit damit zu kämpfen aber ich wollte diese Familie erhaltern.

Mein Mann ist seitdem nicht wieder der alte geworden. Er war immer liebevoll, hat einen mit seinen Umarmungen und Küsserein schon fast erdrückt. Das war alles nicht mehr so intensiv. Ich habe ihn immer wieder gefragt wieso er das Thema nicht abstellen kann. Er meinte, er macht sich Vorwürfe, was er da gemacht hat, er kann es sich selber nicht verzeihen, dass er mein Vertrauen so missbraucht hat, zumal er mich nach dem ersten mal schon rausgeworfen hätte.

Ich bekam halt einfach nicht die Bestätigung die ich nach der Geschichte gebraucht hätte. Ich habe mir viel überlegt und gemacht aber es kam nichts zurück. Dadurch war ich immer unsicher. Das Vertrauen ihm gegenüber kam einfach nicht zurück. Das Thema kam immer wieder auf den Tisch. Wir haben viel gestritten deswegen. Im Mai diesen Jahres erzählt er mir, dass er das Gefühl hat in die Depression geraten zu sein. Ich muss zugeben, dass ich schon länger das Gefühl hatte. Er wollte sich aber nicht behandeln lasse. Er meinte, er bekommt das schon alleine hin. Nachdem ich meinen Mann nicht mehr habe lachen sehen, er keine Freude mehr hatte (noch nicht mal mit unserem Sohne), habe ich ihn soweit bekommen zum Arzt zu gehen. Er hat Antidepressiva bekommen, die er nicht vertragen hat. Er hat nochmal welche ausprobiert aber auch die hat er nicht vertragen, somit hat er die Behandlung abgebrochen und ich hatte auch wieterhin einen Mann zuhause sitzen, dessen Mundwinkel im Keller hingen.

Vor drei Wochen ist er dann mit der Firma auf den Weihnachtsmarkt und kam nach 8 Stunden wieder. Ich fand es schön, dass er mal wieder Spaß hatte (wobei er sagte, dass er da auch nicht richtig Spaß hatte) aber was hatte ich den nächsten Tage zuhause sitzen? Ihr könnt es euch denken! Und da bin ich dann echt ausgeflippt. Er zerfällt immer wieder in Selbstmitleid, kann sich nicht verzeihen, was er mir angetan hat, mach sich Vorwürfe und er weiß auch nicht mehr, ob die Gefühle für eine Beziehung noch reichen.

Wir haben uns dann für eine Woche eine Auszeit genommen. Nach zwei Tagen wollte er am liebsten wieder zurück aber ich habe gesagt, wie ziehen das jetzt durch, damit sich jeder Gedanken machen kann.

Er kam dann Samstag wieder und ich wollte mich in Ruhe mit ihm zusammen setzten, was wir aus dieser Auszeit gelernt haben. Was ich dann zu hören bekomme war ein Schlag ins Gesicht. Was soll sich denn jetzt ändern, hat sich doch in den letzten Monaten auch nichts geändert, ich schaue, ob meine Gefühle wieder mehr werden, sonst bin ich halt wieder weg. Ich habe es dann noch bis letzten Donnerstag ausgehalten und dann hat es dann geknallt. Er ist dann wieder zu seinen Eltern.

Sonntag war er dann bei uns wegen unserem Sohn. Als wir dann gegangen sind, lagen wir uns alle heulend in den Armen.

Am Montag ist er dann beruflich nach Österreich geflogen. Ich habe dann auch eine Nachricht bekommen sind jetzt im Hotel, Flieger hatte verspätung, gestern dann wir sind wieder am Flughfafen, melde mich wenn wir (er ist mit einem Kollegen dort), gelandet sind. Abends kam dann sind gelandet, melde mich morgen nach der Arbeit.

Ich weiß nicht, wie ich das alles deuten soll?!? Er sagt, er ist selber mit sich unzufrieden, nicht mit sich im Reinen. Er muss erstmal zu sich selbst finden und dann muss man schauen, wie sich das alles entwickelt.

Jeder sagt mir, dass er irgendwann wieder ankommt aber ich weiß nicht, was ich denken soll. Klar fehlt er mir aber den Menschen, der er zuletzt war, möchte ich natürlich auch nicht wieder zurrück.

Man, das ist alles schei....

19.12.2013 12:58 • #1


H
Guten Morgen Sunny,

Ja, das ist alles schei.. Und du bist in der Situation jetzt Entscheidungen treffen zu müssen wo doch dein Mann eigentlich derjenige ist, der das tun müsste.

Du bist klar: Du liebst ihn, du willst einen Neuanfang. Entscheiden musst du dich jetzt aber für was ganz anderes. Und das tut weh und ist eine schreckliche Situation.

Ich versuch mal, als meiner Sicht nachzuvollziehen was in deinem Mann vorgeht.

Ihr habt euch mit 18 kennengelernt. Ich gehe mal davon aus, du warst seine erste richtige Beziehung? Wie war die körperliche Attraktivität die ihr noch füreinander hattet in den letzten Jahren?

Ich könnte mir vorstellen dass er einfach gedacht hat: Das kanns doch nicht gewesen sein. Und dann kam die Arbeitskollegin. Plötzlich wieder Schmetterlinge, plötzlich kribbelt es wieder und der Verstand setzt aus.

Bis hierhin finde ich das alles sogar verständlich. Unverständlich ist allerdings dass er nicht nach ein paar Tagen oder Wochen zu dir kommt und mit dir redet. Einer Paartherapie zustimmt und mit dir zusammen an eurer Ehe arbeitet.

- Er verträgt keine Antidepressiva? Er weiss aber schon dass Depressionen eh nur langfristig mit einer Therapie behandelt werden können? Antidepressiva bekämpfen nie die Ursache.

- Er zeigt dir mit seinem Verhalten doch ganz klar was er will: Dich momentan weg. Seine Liebelei bei sich und sich ausleben. Er hat aber nicht den Mut dir dass zu sagen und druckst rum. Wälzt die Entscheidung auf dir ab und bettelt förmlich darum dass du die Entscheidung gegen ihn triffst. Das ist keine Verantwortung. Nicht dir gegenüber und auch nicht seinem Sohn gegenüber.

Was du jetzt tun kannst ist nur, dich auf ein Leben ohne in vorzubereiten. Ob und wann er wiederkommt steht in den Sternen und ob du ihn dann noch willst auch. Aber DU kannst jetzt was für DICH tun. Nämlich nicht in Selbstzweifel versinken, nicht über IHN nachdenken sondern was für dich tun.

Dafür sorgen dass du und dein Sohn weiterhin ein möglichst schönes Leben habt. Seine SMS lesen und nicht darüber nachdenken und IHM das Gefühl geben dass er ein Mann sein muss. Entscheidungen treffen muss und dazu dann stehen soll. Dass Blabla bei dir nicht mehr ankommt.

Ich drück dir die Daumen dass du es schaffst. Alles Gute

19.12.2013 13:16 • #2


A


Kommt er zurück oder war es das? 12 Jahre Beziehung

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V
Hallo
mein erster Gedanken war das er liebeskummer hat,wegen seiner Kollegin.
Und es vielleicht gar keine depris sind.
Vielleicht ist sie vergeben und will deinen Mann nicht?

19.12.2013 14:21 • #3


S
So, nun komme ich endlich mal dazu zu antworten...

Also zu der Frage, wie es im Bett lief: Seit über drei Jahren besser als jemals zuvor, war auch seine eigene Aussage. Nach der Geburt unseres Sohnes ist es etwas eingeschlafen aber danach haben wir Sachen an uns entdeckt, die wir vorher gar nicht kannten.

Ich bin mir mitlerweile ziemlich sicher, dass die andere nicht im Spiel ist und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er mitlerweile ziemliche schwere Depressionen hat. Dies schließe ich erstens daraus, was mir seine Eltern so erzählen, wo er jun im Moment schläft, was Freunde mir erzählen und ich konnte mich gestern noch selbst davon überzeugen, als wir uns getroffen haben...

Zur Begrüßung har er mir einen Kuss auf den Mund gegeben, obwohl ich ihm einen auf die Wange geben wollte. Als ich ihn gesehen habe, war ich mehr als erschrocken. Er hat in der Woche, wo wir uns nicht gesehen haben, noch mehr abgebaut. Der Mensch hat keine Mimik mehr, keine Ausstrahlung, wirkt völlig emotionslos. Auch wenn er mit unserem Sohne lacht wirkt es, als würde ihm das unheimlich viel Krafttter rauben. Seine Eltern erkennen ihn auch nicht wieder. Seine Mutter meinte zu mir, sie erkennt ihren Sohn nicht wieder, dass ist nicht ihr Sohn! Sie ist völlig verzweifelt und auch viel am weinen. Sie macht sich ziemliche sorgen um ihn. Sie wollen im vorschlagen, dass er sich erstmal auf dem ausgebauten Dachboden ausbreitet, bis er zur Ruhe gekommen ist und weiß was er will. Ich glaube er liebt mich schon noch aber durch die Depressionen, weiß er überhaupt nicht was los ist. Er kommt mit sich selber nicht klar. Er weiß nicht was gerade mit ihm passiert. Seine Laune ändert sich stündlich. Er wird immer dünner, sagt er schläft seit Wochen nicht mehr richtig. Zu seinen Eltern hat er gesagt, er möchte eine Trennung auf Zeit. Vor drei Wochen hatten wir noch tolle Momente voller Zärtlichkeit. Er hat mich in Arm genommen usw. Er sagt, durch die Antidepressiva hat er sich noch schlimmer gefühlt und jetzt wo er sie gar nicht mehr nimmt, wird´s nochmal schlimmer... Ich weiß nicht weiter... Ich mache mir solche Sorgen

Ich verstehe ja, dass durch die letzten Monate viel zwischen uns kaputt gegangen ist aber er sagt ja selber, er vermisst mich und seine Gefühle sind auch noch ganz stark da aber dann kämpfe ich doch, oder? Bei uns ist ja auch nicht einfach aus und fertig, bei uns steht ja nun auch noch die Krankheit im Raum, die er zwar anerkennt aber nicht die nötigen Schritte geht, um diese zu bekämpfen. Dazu kommt im Moment auch noch der Streß auf der Arbeit. Das zieht sich auch schon seit Monaten.

Ich erkenne meinen Mann nicht wieder. Wenn ich euch ein Bild von vor drei Jahren reinstellen würde und ein aktuelles, ihr würdet mir niemals glauben, dass das ein und derselbe Mensch ist. Ich weiß echt nicht was ich machen soll. Ich lasse ihn in Ruhe, schreibe nicht und rufe auch nicht an. Auch gestern bin ich im total Selbstbewusst gegenüber getreten, habe gelächelt usw. Natürlich nicht übertrieben aber ich wollte zeigen schau her, es geht mir nicht perfekt aber ich komme klar. Aber da die Krankheit im Raume steht, weiß ich nicht, ob das dann auch wieder so richtig ist.

Er hat auch seinen Eltern, mir, seinem Bruder und auch anderen, den er unsere Geschichte erzählt hat versichert, dass er nichts mehr für diese Frau empfindet, dass waren kurze Schmetterlinge und nicht mehr er kommt aber einfach nicht damit klar, dass er so dermaßen mein vertrauen mißbraucht hat und das zweimal, wo er mir beim ersten mal schon versprochen hat, er lässt es bei dem beruflichen Kontakt. Er kann es sich nicht verzeihen, dass er mir so weh getan hat und das ich wegen dieser Geschichte jetzt selber schon in Behandlung bin. Ich nehme keine Tabletten oder so aber der Arzt möchte mich einfach etwas unter Kontrolle behalten und mich regelmäßig sehen, damit es mir nicht so wie meinem Mann ergeht (haben den gleichen Arzt). Er schämt sich allen gegenüber, was er gemacht hat, obwohl er ja nichts gemacht hat aber das bekommt er in seinen Kopf nicht rein. Ich habe da natürlich meinen Teil dazu beigetrageten. Nach der Geschichte letztes Jahr, habe ICH viel gemacht und hätte mir natürlich auch etwas mehr bestätigung gewünscht aber die kam nie so richtig. Dadurch konnte ich nicht vergessen und genau dadurch kam es immer wieder zu Streiterein, weil ich mich einfach nicht mehr geliebt gefühlt habe... Alles so schei.... Wir haben beide so viele Fehler gemacht...

21.12.2013 13:48 • #4


S
Was ich noch vergessen habe zu erzählen: Mein Mann ist jemand, der noch nie jemanden zum Reden hatte, weder in der Jugend, noch jetzt. Er hat alles mit sich selbst ausgemacht. Ich denke immer, wenn mein Mann sich einfach seinem besten Kumpel anvertraut hätte, als bei ihm im letzten Jahr diese für ihn seltsamen Gefühle aufkamen, wäre vieles anders gelaufen. Dann hätte man ihm gleich den Wind aus den Segel nehmen können nach dem Motto du bist auch nur ein Mann und darfst auch ohne schlechtes Gewissen andere Frauen attaktiv finden, Appetit darf man sich holen, gegessen wird zuhause.

Mein redet auch nicht über das Thema Depression mit mir. Ich habe ihm auch angeboten, dass wir mal zusammen zum Arzt gehen aber dann bekomme ich zu hören: Das geht nur mich und den Arzt was an. Das ist wirklich verletzend zu hören, wenn man so lange in einer Partnerschaft lebt.

Sorry, dass ich so viel geschrieben habe aber es ist schön, mal gegenüber völlig neutralen Menschen seinen Kummer niederzuschreiben.

Mir geht es im Moment auf jeden Fall gut. Es stört mich nicht, wenn ich abends alleine auf dem Sofa sitzte, wenn mein Kleiner im Bett ist. Ich habe seit Dienstag nicht mehr geheult und habe gestern richtig Spaß mit den Kollegen auf der Arbeit gehabt. Trotzdem wünsche ich mir meinen Mann zurück (der, der er mal war) aber im Moment habe ich das Gefühl, dass mir eine ganze Menge Druck und Anspannung abgefallen ist.

21.12.2013 14:13 • #5




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