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Kontaktsperre - nach Trennung, Partner depressiv

Rebirth
Hallo zusammen, ich habe jetzt ne Woche lang mitgelesen ...jetzt schildere ich Euch meinen Kummer! Mein Freund hat sich vor 10 Tagen von mir getrennt. Wir waren nicht lang zusammen , man kann sagen er hat mich in der Kennenlernphase abserviert. Wäre da nur nicht eine Sache. Mein Ex leidet an Panickattacken, Angstzuständen und Depressionnen. Bis vor zwei Wochen war alles gut, es lief harmonisch, wir teilen die gleichen Hobbys, Interessen , hatten kaum Streit. Doch dann fiel er von einem Tag ins andere in ein Loch. Arbeitsbedingt, ist er im Moment überfordert, er fühlt sich mit allem überfordert. Verschanzt sich allein zu Hause, geht nicht mehr raus und will niemanden sehen. - Ich hatte Angst um ihm, doch anscheint löse ich noch zusätzliche Ängste in ihm aus. Er hat sich getrennt...ich habe über ne Woche die Kontaktsperre eingehalten, irgendwelche Ratgeber Strategien gelesen, wie man den Ex zurückbekommt. Und heute Morgen empfand ich das alles als Schwachsinn. Ich liebe diesen Mann, wenn man jemanden liebt dann will man das beste für die Person. Er zerstört im Moment sein Leben und damit sich. Das darf ich nicht zulassen. Wenigstens probieren muss ich, es geht jetzt nicht um eine Ex-Strategie, sondern um den Menschen. - Ich habe meine Kontaktsperre heute Morgen gebrochen, egal was jetzt auch passiert...nur so kann ich für mich abschließen und wissen ich habe alles getan um ihm zu helfen. Wenn er nicht reagiert. Weiß ich wo ich dran bin...und das er mich nicht braucht. So brauche ich nicht Wochenlang Strategienspiele zu entwickeln und zu hoffen. -

Heute Morgen fiel mir spontan ein Zitat von Paulo Coelho ein. Wenn Du liebst, dann lass es los , kommt es zu Dir zurück dann gehört es für immer Dir. - ich möchte dass er wieder lebt und glücklich ist und nicht kaputt geht weil er eine schlimme Kindheit hatte. Seine Vergangenheit soll seine Zukunft nicht zerstören.

20.09.2015 12:03 • #1


T
Hallo Rebirth, als ich das was du geschrieben hast gelesen habe, habe ich mich wieder erkannt. Nur bin ich diejenige mit der schlechten Kindheit, mit den Depressionen, mit den Psychopharmaka und den Therapeutensitzungen, die gerade kaum Freunde hören will.
Mein Freund hat mich vor ein paar Tagen verlassen. Und sagt er liebt mich über alles und kann sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen.
Das was du sagst, hat zwei Seiten.
Um es aus Sicht einer betroffenen zu schildern:

Dein Treat ist genau das, was ich mir von meinem Ex gewünscht hätte (zusammen zu stehen, zusammen zu kämpfen) denn Liebe kann helfen sowas zu überwinden.
Ich finde das was du schreibst unendlich toll. Es spricht mir aus der Seele was ich mir an Stelle deines Exes gewünscht hätte.

Nun kommt aber das ABER:
Als jemand der jahrelang unter Depressionen leidet, vielleicht auch schon lange in Therapie ist und es wird nicht besser, fragt man sich, wer man außerhalb der Erkrankung überhaupt noch ist.
Was man einem Partner überhaupt zu geben hat.
Man ist sich selbst nichts wert und hat Angst für den anderen eine Belastung zu sein. Vielleicht hat er genau davor Angst und sich deshalb so früh getrennt?

Setze ihn nicht unter Druck.
Sanfte Zeichen über Wochen/Monate helfen eher als die Hauruck Methode.
Sonst fühlt er sich unverstanden.
Vielleicht kannst du ihm mal zwei Wochen Zeit lassen. Dann mal eine Postkarte schreiben, was du alles an ihm magst (dass er auch mal sieht, was er alles zu geben hat). Dann wieder dich für einige Zeit nicht melden und warten.

Wenn er dich in seinem Leben haben will, wenn er bereit ist, sich dir zu öffnen, dann wird er (wenn er das Gefühl hast, du verstehst ihn) auf dich zukommen. Nur in seinem Tempo.

Ich hoffe, dass dir das hilft. Und dass das nun nicht ungefragte Ratschläge waren...LG

20.09.2015 12:21 • x 2 #2


A


Kontaktsperre - nach Trennung, Partner depressiv

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Rebirth
Ich danke Dir so sehr für Deine Worte. Es wärmt mein Herz. - Genauso ist es, er hasst sich! Fühlt sich nichts Wert. Er sagt mir das immer wieder, er kann mit meinen Komplimenten nicht umgehen, mit meiner liebevollen Art und Zuneigung. Sowas hätte er nie gehabt... ! Ich habe die Trennung akzeptiert, habe ihm keine Vorwürfe gemacht. Mich die Woche komplett zurück gezogen und sich ihn in Ruhe gelassen. Habe in der Woche viel gelesen, über Ängste, Depressionen. Mir ist jetzt bewusst geworden, wie schlimm das alles ist, um annähernd zu verstehen wie er sich fühlt. Er interessiert sich im Moment einfach nur für sich selbst, er kann einfach nicht mehr....Alk., lange schlafen, sind Dinge um der Realität zu entfliehen und sich vor dem Schmerz und dem seelischen Stress zu schützen. Die Dinge die er sich und mir antut sind kein Resultat von Egoismus, sondern weil er seelisch und psychische Schmerzen hat und leidet. Destotrotz habe ich ihm heute geschrieben, dass ich nach wie vor da bin und auch bereit bin einen Therapeuten zu suchen. Es ist lang her, als Kind und Jugendlicher war er in Behandlung. - Egal wie er jetzt reagiert, es war wichtig für mich ein Signal zu setzen. Er ist mir nicht egal, auch sein Leben ist mir nicht egal. Er ist kurz drum und tran sich seine berufliche Karriere zu ruinieren und sich selbst. Mehr als warten und ihm Zeit geben kann ich nicht. Natürlich werde ich ihn nicht bedrängen. - Ich wünsche Dir alles gute, und hoffe dass sich alles zum Guten wendet. Es ist soo schwer. Aber es gibt nichts was man gemeinsam nicht schaffen kann. Habe die Woche auch gelesen dass es Therapiehilfe für Angehörige gibt. Sollte mein Ex uns jeh wieder eine Chance geben und gemeinsam kämpfen wollen, werde ich diese besuchen.

20.09.2015 12:48 • #3


T
Hallo Rebirth, ich wollte mich nochmal bei dir melden. Da ich selbst so leide, dachte ich ich frag mal wie es dir geht und ob er reagiert hat, dass du mit ihm zum Therapeuten gehen würdest? Weil du so voller Hoffnung schreibst es gibt nichts, was man gemeinsam nicht schaffen kann, wollte ich mal fragen, wie lange ihr denn eigentlich zusammen ward? Ich habe ähnliches gemacht wie dein Ex. Direkt in der Kennenlernphase ihn abgeschossen - leider ging das nicht so leicht, er hat ja unter mir gewohnt. Er hat gekämpft bis ich ihm alles auf den Tisch geknallt habe, dass ich 2 Selbstmordversuche hinter mir hatte, Therapie, Kliniken, Medikamente und alles andere als Beziehungsfähig bin.
Ich war da auch noch gar nicht in ihn verliebt und dachte so werde ich ihn am schnellsten los. All das hat ihn nicht abgehalten. 1,5 Jahre später trennt er sich u.a. wegen dieser Depressionen. Obwohl ich nicht wie dein Ex selbstzerstörerisch herum gehangen habe, sondern weiterhin Hilfe in Anspruche nehme. Es ist wirklich sau schwer los zu lassen. Aber bevor du nun kämpfst und kämpfst, mache dir folgendes bewusst: Was genau lässt dich kämpfen? Bist du bereit mit ihm durch die Hölle zu gehen. Hast du die Stärke dafür? Die Nerven?
Denn wenn du ihn dann verlässt, nachdem du ihm deine Hand hin gestreckt hast - so wie mein Ex es 1,5 Jahre gemacht hat- dann wird er daran zerbrechen und kaum wieder vertrauen können.
Ich finde s soooo toll, dass du zu einer Angehörigen Gruppe gehen möchtest und wie konstruktiv du damit umgehst! Liebe Grüße

21.09.2015 14:11 • #4




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