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Kontaktsperre - Noch ein Tagebuch

P
Hallo Henk,


Danke für deine Worte, sie geben mir Verständnis für meinen Ex-Verlobten.
Bin etwas gelassener.
Ganz sicher gibt es einen Weg, mit solchen Situationen gelassener umzugehen.
Und ich meine damit nicht seine Gefühle zu ignorieren oder wegzupacken : )

Lieber Henk, quäle Dich nicht mit innerem Kopfkino, dass Sie eventuell einen Neuen hat.
Schiebe diese Gedanken weg!
Du warst und bist ein Teil ihres Lebens! Daran wird sich nichts ändern!

Lieben Gruß,
Peach

18.08.2015 21:27 • #31


H
Tag 6 der Kontaktsperre
Habe gestern Abend gelernt, ein bisschen hier im Forum gestöbert und telefoniert. Ziemlich ereignislos. Ich muss mich immer noch an das Alleinsein gewöhnen und merke auch, dass ich meine Freizeit nicht nur mit Lernen und Sport verbringen kann. Sie hinterlässt eine Lücke, die ich nun langsam wieder ausfüllen muss. Die fünf Sommermonate mit ihr kommen mir nur noch wie ein schöner surrealer Traum vor, ein verschwommenes Sommermärchen. An der Arbeit checke ich noch immer ab und zu ihren Online-Status, nur wie um mich zu vergewissern, dass es sie noch gibt. Beim Eintippen ihres Namens fühle ich keine großen Emotionen mehr. Einerseits bedaure ich das, andererseits bin ich erleichtert.

Heute ist mir bewusst geworden, dass gestern zwei Wochen seit der Trennung vergangen sind. Im Nachhinein habe ich jedes Zeitgefühl verloren, empfinde die vergangenen Tage nur als einen wirren Strudel aus Depression und Euphorie, Verzweiflung und Hoffnung, Leere und purer Willensanstrengung. Fühle mich ausgelaugt. Aber der Schmerz ist nicht mehr so stark, sondern einem gelegentlich dumpfen Pochen gewichen, wie bei einer genähten Wunde. Es ist an der Zeit mich von der Intensiv- auf die Normalstation zu verlegen und wieder in ein geregeltes und glückliches Leben zurückzufinden... meine Ernährung von Zig. und Alk. wieder auf gesunde Kost umzustellen.

Habe mir heute bei Amazon ein Buch bestellt, koche mir gerade etwas Leckeres und werde mir heute einen DVD-Abend mit meinem Lieblingsfilm gönnen. Auch für die nächsten Tage habe ich Pläne und hoffe, dass ich das Gröbste überstanden habe.

19.08.2015 19:38 • #32


A


Kontaktsperre - Noch ein Tagebuch

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L
Hallo Henk,
das Abkühlen bzw. Runterfahren deiner heftigen Gefühlsachterbahn ist - glaub ich - ein gutes Zeichen. Mir geht es auch heute so, dass ich sogar beim Ausmisten nur ein klitzekleines Bisschen geweint hab und ich konnte sogar essen
Du bist sicher auf dem Weg der Besserung!
Vielen Dank für das passende Bild der Intensiv- und Normalstation! Das ist wirklich treffend!
LG und noch viel Spaß beim Lieblingsfilm

19.08.2015 23:10 • #33


H
Tag 11 der Kontaktsperre
Einige Tage sind vergangen, ich hatte nicht das Bedürfnis ihr zu schreiben oder von ihr zu hören. Was sollte ich auch sagen? Es wurde alles gesagt. Mir kommt es mittlerweile so unendlich weit weg vor. Wundere mich selber, dass ich nach so kurzer Zeit so emotionslos bin. Es fühlt sich ein wenig wie Verrat an meinen Gefühlen für sie an. Aber ich selber weiß am besten, dass es nicht so war. Sie liebt mich nicht und tiefere Gefühle an sie wären einfach verschwendet. Ich mag sie trotzdem noch, aber zu mehr reicht es nicht mehr.

Wir werden uns noch öfter gelegentlich an der Arbeit begegnen. Diese Situationen sind immer noch irgendwie betreten. Ich hatte um Kontaktabbruch gebeten und weiß nicht, ob es meine Aufgabe ist ihn wieder aufzuheben. Hatte überlegt ihr eine Email zu schreiben, ihr zu erklären dass ich darüber hinweg bin, nichts bereue und alles wieder so tun würde. Habe den Gedanken verworfen, ich möchte nicht dass sie es als hinterherrennen auffasst. Es ist noch nicht die Zeit dazu. Entweder wir kommen so ins Gespräch oder die Peinlichkeit verschwindet mit der Zeit. Im Moment weiß ich auch immer noch nicht, ob ich einmal zu einer Freundschaft bereit bin. Eigentlich traurig bei einem Menschen, für den man einmal durchs Feuer gegangen wäre.

Meine Ehe-Scheidung geht derweil nach 2 Jahren in die Endphase, ich muss Unterlagen zum Versorgungsausgleich einreichen. Beim Durchsuchen meiner Loseblatt-Sammlung sortiere ich auch gleich die Unterlagen für meine fällige Steuererklärung raus. Es ist irgendwie beruhigend und erinnert mich daran, dass ich mein eigenes Leben managen muss. Beim Durchstöbern stoße ich auch auf eine kleine Karte von ihr, die sie mir im April geschrieben hatte. An den Mann, der mich verzaubert hat. Sie fühle sich wohl und geborgen bei mir. Es wühlt mich etwas auf, ich habe mir also doch nicht alles durch die rosarote Brille eingebildet. Aber es bleiben Worte aus einer vergangenen Zeit, Gefühle können sich ändern. Es bedeutet nichts für die Gegenwart oder die Zukunft.

24.08.2015 20:34 • #34


L
Hallo Henk,
deine Worte klingen wirklich emotionslos-aber auch ruhig und vernünftig und vielleicht danach, dass du in der Verarbeitung einen Schritt weiter gekommen bist?
Wie geht's dir mittlerweile?
LG Löwin

27.08.2015 20:10 • #35


I
Hallo Henk,

ich leide mit Dir mit,
hier zu lesen und zu schreiben war sehr hilfreich für mich.

Ich habe meinen Exfreund sehr geliebt und bin neun Monate nach der Trennung noch nicht ganz übern
Berg.

Seit ich die Kontaktsperre über längere Zeiträume und die letzte Zeit ganz schaffe, geht es mir viel besser.

Seit der Trennung bin ich ihm aus dem Weg gegangen,
wenn alles Wichtige gesagt bzw. geschrieben ist,
braucht es Leben und Lebenlassen.

Ich habe ihm schon noch deutlich gemacht, dass ich ihn sehr liebe,
und die Kontaktsperre sorgt für eugene Lebensfreude und Respekt zwischen den Getrennten.

Ich bin so weit, dass ich keinen Wein mehr zum Einschlafen trinke,
und nur Wasser, weil ich ein bisschen abnehmen möchte.

Ich wünsch Dir einen schnelleren 'Entzug',
als bei mir ...

27.08.2015 22:20 • #36


E
Hallo Hank, ich erkenne mich in Dir wieder. Ähnliche Geschichte. 5 Monate glücklich, arbeiten zusammen nur nicht in der gleichen Abteilung! Ich habe ein Kind aus erster Ehe. Und mein Freund hat von heut auf morgen mit mir Schluss gemacht weil er mir angeblich nicht das geben kann was ich brauche und er im umkehrschluss sorgen hat wegen meinem Sohn. Er kann kein Vater sein, er ist zu jung dafür. Das waren seine Worte. Es ist jetzt eine Woche her, nachdem er mich fallen lassen hat. Die Tage schlendern nur so hin, die Arbeit ist eine gute Ablenkung. Aber die Abende der Horror, wie bei Dir finde ich im Moment nur Sinn in irgendwelchen Foren oder Internetseiten über meine gescheiterte Beziehung nachzulesen. Meine Gefühle sind ein immer wieder wechselnder Gefühlschaos...an manchen Tagen selbstbewusst, ich brauche ihn nicht - an anderen Tagen mit Wut, Wut warum er uns keine Chance gegeben hat und wir nicht daran gearbeitet haben ihm seine Ängste zu nehmen, an anderen Tagen heule ich! Aber sonst draußen bin ich immer gefasst! Seit der Trennung hatten wir 0 Kontakt, hatte mein Facebook Account deaktiviert und seine Nr am 6 Tag gelöscht. - Die Hoffnung stirbt von einen Tag zu anderen mehr... Ich hoffe dass Du loslassen konntest und jetzt auf dem besten Weg bist, wieder glücklich zu werden.

18.09.2015 21:29 • #37




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