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Korrekte Sprache - heutige Zeit

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Hallo zusammen.
Ich bin gerade dabei einen Hmmm. Artikel zu veröffentlichen, muss dabei aber auf die korrekte Bezeichnung von Gruppierungen achten.

Ich habe im Internet gegoogelt und werde da nicht wirklich schlau draus, da es gefühlt 10 verschiedene Meinungen bei 9 befragten Personen gibt.

Es geht um Menschen, die (alleine jetzt schon muss ich überlegen, wie ich es ausdrücke) mit Beeinträchtigungen. Früher sagte man Behinderung heute ist das Wort mal mehr mal weniger gerne gesehen. Wenn ich (habe ich gemacht) einen Blinden frage, wie ich seine Beeinträchtigung nennen soll, hat er mich gefragt, ob ich leicht bescheuert bin (im witzigen Ton) und dazu: nenn das Kind beim Namen, ich bin blind.
Andererseits habe ich jemanden gefragt, der nur noch 10 Prozent Sehleistung hatte und der sagte: ich bin nicht blind, sag das nicht. Sehbehindert find ich aber genauso doof wie Mensch mit Handicap.

Was ist heutzutage politisch korrekt?

30.01.2023 12:57 • x 1 #1


T
Wir haben damals (Sonderpädagogik, Uni München) gelernt, dass es Menschen mit besonderen/speziellen Bedürfnissen heißt.
Das war damals offiziell.
Ob das 15 Jahre später aber immer noch gilt, ist eine sehr gute Frage.
Damals wurde sehr darauf herumgeritten. (Habe damals im Rahmen meines Studiums einige Lehrveranstaltungen zum Thema Inklusion belegt und es dort von den Professoren für Sonderpädagogik aus erster Hand so vermittelt bekommen.)
Ich vermute dass du damit nicht so extrem viel falsch machen kannst.
Aber vielleicht hat jemand aktuellere Infos von offizieller Stelle.

30.01.2023 13:00 • x 3 #2


A


Korrekte Sprache - heutige Zeit

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Zitat von thegirlnextdoor:
Menschen mit besonderen/speziellen Bedürfnissen

War auch mein erster Gedanke. Allerdings habe ich im Netz geschaut - dieser Terminus ist wohl auch eher nicht mehr nett. Es geht darum, dass diese Menschen nicht herausgestellt werden wollen aber es ja doch eine Bezeichnung geben muss, wenn ich eine gewisse Gruppierunge ansprechen möchte.

Aber danke für den Input.

30.01.2023 13:05 • x 2 #3


J
Zitat von Tin_:
Hallo zusammen. Ich bin gerade dabei einen Hmmm. Artikel zu veröffentlichen, muss dabei aber auf die korrekte Bezeichnung von Gruppierungen achten. Ich habe im Internet gegoogelt und werde da nicht wirklich schlau draus, da es gefühlt 10 verschiedene Meinungen bei 9 befragten Personen gibt. Es geht um Menschen, die ...

Schreib offen und neutral (also möglichst nicht abwerten, ja ist schwer) und wirklich frei von der Leber. Das kommt immer am besten an. Schauspieler, Anpasser, Selbstdarsteller usw. mag Niemand. Der Inhalt muss stimmen und das Anliegen klar definiert. Die Verpackung da siehe politischer Korrektheit usw. da weniger gefragt ist. Wie soll man zb. Mut machen wenn man gleichzeitig unterschwellig zu feige ist die Wahrheit zu sagen ? Wer soll das ernst nehmen ?

30.01.2023 13:06 • x 3 #4


T
Es ist ein öffentlicher Artikel und der kann zerrissen werden, wenn da gewisse Dinge falsch ausgedrückt werden. Ich kann da nicht frei von der Leber schreiben, denn ich würde sehbehindert oder hörbehindert schreiben. Das ist eben das Problem.

30.01.2023 13:08 • #5


DieSeherin
bei uns gibt es die vorgabe menschen mit behinderungen zu schreiben.

musst du denn die unterschiedlichen behinderungen ab und zu benennen, oder geht es um die heterogene gruppe?

30.01.2023 13:12 • x 3 #6


unbel-Leberwurst
Zitat von Tin_:
Was ist heutzutage politisch korrekt?


Der neueste Hit ist wohl, dass man nicht mehr Mumie sagen soll sondern mumifizierte Person, weil sich diese Leute dann beleidigt fühlen könnten.
Ich weiss nicht, wo das noch hinführen soll...

30.01.2023 13:14 • x 4 #7


T
Es geht um die Heterogenität der verschiedenen Menschen mit verschiedenen Beeinträchtigungen. Also visuelles, akustisches, haptisches Erfassen und auch Mobilitätseinschränkungen (Gehbehinderungen).
Ich merke gerade, wie sehr mich das nervt hier wegen den Bezeichnungen schlecht weiterzukommen. Ich möchte definitiv alles richtig machen und komme da auf keine gültige allgemeine Bezeichnung, die keiner als Diskriminierung empfindet.

30.01.2023 13:15 • x 2 #8


M
Zitat von Tin_:
Ich möchte definitiv alles richtig machen und komme da auf keine gültige allgemeine Bezeichnung, die keiner als Diskriminierung empfindet.


Das ist leider aktuell schwer möglich, weil es da kein einheitliches Richtig/Falsch gibt und sich zudem der eine vom Begriff behindert diskriminiert fühlt und der andere vom Begriff beeinträchtigt. (Die beiden sind aber wohl in etwa gleich akzeptiert im Moment.)
Grad einen Bericht auf NDR Info exakt dazu gehört.

30.01.2023 13:21 • x 5 #9


B
@Tin_ Wenn du den Artikel als Mitarbeiter deines Arbeitgebers schreibst, kannst du dich an die entsprechenden Stellen eures Unternehmens wenden. Falls es Inklusionsbeauftragte gibt, können die deine Ansprechpartner sein, ansonsten werden dir BR oder HR Auskunft geben, welches wording für euch gilt. Behindert sollte eher nicht genutzt werden, da es die Menschen auf ihre Behinderungen reduziert, oft wird deswegen Menschen mit Behinderungen oder körperlichen oder mentalen Einschränkungen genutzt.

Falls du freihändig, in deinem Namen oder für einen Verein schreibst, kannst du dich im Vorfeld auch mit der Redaktion beraten. Die geben nach meiner Erfahrung gerne freundlich Empfehlungen weiter. Richtig oder falsch gibt es auch hier nicht, da kannst du nur verlieren ...

30.01.2023 13:29 • x 5 #10


T
Zitat von Brightness2:
Falls du freihändig, in deinem Namen oder einen Verein schreibst, kannst du dich im Vorfeld auch mit der Redaktion beraten.

Mit denen habe ich gerade geredet... Ich habe das Gefühl, die sind da auch überfragt. Aber danke für dein Post... Sehr aufschlussreich.
Und ja, ich habe gerade das Gefühl mit jeder Formulierung nur verlieren zu können.

30.01.2023 13:34 • x 1 #11


B
Zitat von Tin_:
Mit denen habe ich gerade geredet... Ich habe das Gefühl, die sind da auch überfragt. Aber danke für dein Post... Sehr aufschlussreich.

Dann gilt, Mut zur Lücke. Wenn du zunächst mal deine Artikel inhaltlich auf die Füße stellst und erst ganz zum Schluss entscheidest, welchen Terminus du wählst? So gehe ich vor, wenn ich Hänger dieser/ähnlicher Art habe...

In Hamburg gibt es doch sicher auch Inklusionsbeauftrage der Stadt, eventuell auch für die Stadtteile. Ruf die vielleicht mal an, die sind meist sehr dankbar, wenn sich jemand für ihr Thema interessiert.

30.01.2023 13:36 • x 3 #12


T
Ich überlege gerade ganz pauschal von Barrierefreiheit zu schreiben, wie das bei Bahnhöfen getan wird.

30.01.2023 13:42 • #13


B
Zitat von Tin_:
Ich überlege gerade ganz pauschal von Barrierefreiheit zu schreiben, wie das bei Bahnhöfen getan wird.

Ist aber keine Gruppierung.
Zitat von Tin_:
Artikel zu veröffentlichen, muss dabei aber auf die korrekte Bezeichnung von Gruppierungen achten.

30.01.2023 13:47 • #14


Wurstmopped
Zitat von Tin_:
Ich habe im Internet gegoogelt und werde da nicht wirklich schlau draus, da es gefühlt 10 verschiedene Meinungen bei 9 befragten Personen gibt.

Einfach das sagen und schreiben was man für richtig hält.
Handicap finde ich persönlich vollkommen ok, null Diskriminierung

30.01.2023 13:48 • x 2 #15


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