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Kummer - Trennung bei der Arbeit nicht möglich

Cappuccetto
Zitat von irgendwie:
Gar nicht gut.
Ich glaub, dass mir meditieren jetzt gut täte. So, wie ich jetzt grad drauf bin, finde ich aber den Einstieg nicht.


Zugang ist überbewertet
Einfach hinsetzen und für die Zeit nicht mehr aufstehen. Ich hab manchmal das Gefühl, auch wenn ichs nicht richtig hinkriege, meine Gedanken abschweifen oder ich zu aufgekratzt bin, hilft es mir, einfach zu sitzen und es zu versuchen.
Ich fühle mich nach dem meditieren dann immer ein Stück besser, auch wenn ich mich zwingen musste sitzen zu bleiben.

Aber vielleicht hilft ja auch schon mal das Frühstück!

25.02.2018 11:53 • x 1 #16


I
Ich werde jetzt aktiv meditieren.
CD rein, die mit Musik über Bewegung ins Sitzen bringt und dann in die Stille.

Aber ja - das Frühstück hat schonmal ruhiger gemacht. Also inkl. Porridge kochen und so. Jetzt bin ich bereit.

25.02.2018 12:02 • x 1 #17


A


Kummer - Trennung bei der Arbeit nicht möglich

x 3


I
Ich habe vorhin mit meinem anfangs erwähnten Freund telefoniert.
Es war spannend, was er zu der Sache mit dem Kollegen gesagt hat.

Ich habe meinem Freund erzählt, dass ich ihn manches Mal vermisse, wenn es bei der Arbeit hoch hergeht und schwierige Entscheidungen anstehen. (Heute wieder..) Ich habe ja mit dem Freund früher einige Jahre zusammengearbeitet. Teils in ähnlich herausfordernden Arbeitsfeldern. Und mit ihm ging das meist Hand in Hand. Blind im Verständnis. Wir konnten uns einfach aufeinander verlassen und wussten, dass der jeweils andere mit einer getroffenen Entscheidung einverstanden sein würde. Und wir konnten uns meistens gegenseitig (positiv) kritisieren und so weiterhelfen. Oder auch mal heftig zoffen. Bis dahin, dass andere den Raum verlassen haben *tüdelü* Danach sind wir uns meist wieder um den Hals gefallen und die Sache war gut, weil geklärt.

Später haben wir noch über die momentane Situation mit meinem Kollegen gesprochen.

Jetzt kommts:
Mein Freund vermutet, dass ich mit dem Kollegen versucht habe, eine ähnliche Beziehung herzustellen, wie zu ihm selber (Freund). (Man beachte: Gleiches Alter, einziger Mann unter den Kollegen, ähnliches Arbeitsfeld, ähnliches Klientel, ähnliche Vorkommnisse..) Und mit der Zeit sei wohl einfach klar geworden, dass es das nicht ist.

Als er das sagte, hat es bei mir klick gemacht. Man - hab ich heulen müssen. Und jetzt kullern schon wieder die Tränen. Ich glaube, er hat damit den Nagel voll auf den Kopf getroffen. Das war die Aussage, die mir gefehlt hat, damit sich der Knoten in mir endlich lösen kann.
Ich hatte bislang die ganze Zeit das Gefühl, dass mir ein entscheidendes Puzzleteil fehlt, um die Situation zu verstehen und somit lösen zu können. Und das Gefühl, nicht loslassen zu können. Weil immer noch so eine Bindung da war, die ich nicht benennen konnte. Die sich aber irre wichtig angefühlt hat. Zu wichtig zum Loslassen.
Da hab ich sie.

Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann, wie erleichtert ich gerade bin.

Klar tut diese Erkenntnis auch weh. Desillusionierung ist nicht einfach.
Ich habe auch noch keine Ahnung, was das in den kommenden Tagen oder Wochen noch mit mir machen wird.
Damit ist die Beziehung zum Kollegen auch nicht geklärt. Da gehören immer zwei dazu.
Ich muss auch noch sortiert bekommen, was ich an ihm mag - getrennt von der Illusion. Ich kann/mag mir nicht vorstellen, dass alles nur Illusion war. So sehr kann ich doch gar nicht projiziert haben..
Vll. ist das auch noch nicht die endgültige Lösung.
Miteinander umgehen müssen wir auch noch - momentan ist ja kein Kontakt.
Vor dem nächsten Kontakt habe ich durchaus immer noch Sch*ss.
Aber erstmal fühlt es sich leichter an. Und das fühlt sich gut an.

Und was mein Freund noch gesagt hat:
Dass er es immer bewundert hat, wie tief und aufrichtig ich Menschen mögen und lieben kann. Einfach so.
Und dass er sich sicher ist, dass mein Kollege damit schlichtweg nicht umgehen konnte. Dass ich ihn wohl regelrecht damit überfahren habe.
Er (Freund) habe selber anfangs nicht so ganz verstanden, was ich von ihm wollte und sich öfter mal gefragt, ob ich nicht anderes im Sinn gehabt hätte. Aber er habe es im Umgang mit anderen Menschen (v.a. mit Männern) sehen können, dass ich einfach so bin. Und als ich meinen Mann kennengelernt habe (der Freund war da nicht ganz unbeteiligt dran), habe er festgestellt, dass diese Liebe sich bei mir ganz anders ausdrückt. Nicht unbedingt in der Intensität. Aber von der Art her.

Vielleicht muss ich damit mal einen anderen Umgang finden . ! : ?
Mal schauen..

Na, ich geh jetzt mal drüber schlafen. Und morgen seh ich weiter.
Jetzt grinse ich grad wie ein Honigkuchenpferd. Man, ist das alles irre hier..

26.02.2018 23:28 • x 1 #18


I
Beobachtung von heute:
Der Kollege hat heute vormittag etwas in der WA-Gruppe geschrieben.
War seltsam das zu lesen. Irgendwie fühlte sich das Geschriebene für mich so fremd an. Als ob ich den Schreiber gar nicht kenne. Auch seinen Namen zu lesen hatte da nichts Vertrautes.
Ich stelle mir sonst immer lebhaft vor, wie der andere gerade am Wischtelefon sitzt und schreibt. Grad fehlt mir da jegliche Verbindung.

Ich bin wirklich gespannt, wie das sein wird, wenn er in 1,5 Wochen zur Klausur auftaucht.

28.02.2018 23:09 • #19


I
Habs nicht lassen können
Gestern nach der Arbeit hab ich mit einigen Kolleginnen in der WA-Gruppe rumgefrotzelt.
Der Kollege hat sich eingeklinkt. Wir beide haben immer haarscharf aneinenander vorbeigeschrieben und so keinen Bezug aufeinander genommen.
Ich habe ihm später direkt geschrieben, dass mir das nicht egal ist und ich derzeit einfach nicht weiß, wie ich mit ihm umgehen soll.
Natürlich kam bislang nichts zurück. Ich habe auch nicht damit gerechnet.
Wahrscheinlich war es ein Fehler, das zu schreiben.
Jetzt fühlt es sich einfach nur leer an.

Einerseits kam es mir derzeit echt gelegen, dass kein Kontakt da war. Weil es mit ihm bei der Arbeit zuletzt wahnsinnig anstrengend war.
Jetzt habe ich aber das Gefühl, dass es nur noch seltsamer werden wird, wenn wir bei der Arbeit wieder aufeinandertreffen. Dazu noch das kommende Mal bei der Klausur und das Mal darauf direkt beim Audit. Gleich zwei enge Termine.
Ich will doch gar keinen Stress mit ihm haben. So fühlt es sich für mich ja auch nicht an. Ich habe keinen Groll.
Momentan will ich auch wirklich nicht mehr diese Verbundenheit/ Nähe, die wir mal miteinander hatten. Dass das vorbei ist - das fühle ich deutlich.
Aber mich stört diese Ungewissheit, wie der Umgang sein wird, weil ich nicht weiß, wie er mir mittlerweile gegenüber steht und ich befürchte irgendwo tief in mir drin, dass es im unpassendsten Augenblick Ärger geben wird - durch irgendein blödes Missverständnis, weil nichts geklärt wurde

03.03.2018 23:35 • #20


Dutchman1
Deine worte................................

Trotz der Tatsache, dass es sich für mich nach wie vor rein freundschaftlich anfühlt, habe ich manchmal das Gefühl, dass sich in uns zwei richtige Menschen zum falschen Zeitpunkt getroffen haben.

Und wie gerne ich letzten Do dabei gewesen wäre. Wie gerne ich den Kollegen gesehen hätte.

Dann plötzlich, er kommt vorbei - ich kann nicht dabei sein - aber alle reden drüber. Auch tags drauf noch. Dann wird er auch bei der Klausur in 2 Wochen dabei sein

Ich habe das Gefühl, dass ich nur noch zum Reagieren komme. Was mich nur noch unruhiger macht. Dann habe ich keinen Zugriff mehr auf meine Intuition und ich verfalle in blinden Aktionismus. Was das Mühlenrad weiter antreib

Ich hätte nicht gedacht, dass der Kollege dem Zwerg so wichtig ist/war.

Ach, ich hab grad Weltschmerz.

Damit ist die Beziehung zum Kollegen auch nicht geklärt. Da gehören immer zwei dazu.
Ich muss auch noch sortiert bekommen, was ich an ihm mag - getrennt von der Illusion. Ich kann/mag mir nicht vorstellen, dass alles nur Illusion war. So sehr kann ich doch gar nicht projiziert haben..
Vll. ist das auch noch nicht die endgültige Lösung.

Vor dem nächsten Kontakt habe ich durchaus immer noch Sch*ss.
Aber erstmal fühlt es sich leichter an. Und das fühlt sich gut an.

Ich habe ihm später direkt geschrieben, dass mir das nicht egal ist und ich derzeit einfach nicht weiß, wie ich mit ihm umgehen soll.
Natürlich kam bislang nichts zurück. Ich habe auch nicht damit gerechnet.
Wahrscheinlich war es ein Fehler, das zu schreiben.
Jetzt fühlt es sich einfach nur leer an.

Jetzt habe ich aber das Gefühl, dass es nur noch seltsamer werden wird, wenn wir bei der Arbeit wieder aufeinandertreffen. Dazu noch das kommende Mal bei der Klausur und das Mal darauf direkt beim Audit. Gleich zwei enge Termine....................................

Bitte Sei vorsichtig.
Ich denke du bist verliebt. Dein Kollegen spielt heiß und kalt, und bald schreibst du: meine Welt ist in Scherben, ich bin in einer Affäre, ich weiß nicht wie weiter, mein Mann hat es herausgefunden und will gehen. Meine Familie ist kaputt

04.03.2018 00:57 • x 1 #21


I
@Dutchman1 - danke für deine Worte und deine Mühe, die ganzen Zitate rausgesucht zu haben.

Ja - ich bin vorsichtig.
Mir fehlt nur nach wie vor die Vorstellung dazu. Weil es sich nach wie vor anders anfühlt.
Und weil ich seit dem Gespräch mit meinem Freund das Gefühl habe, auf der richtigen Spur zu sein.
Wie schonmal geschrieben - ich kenne diese Art von Gefühlen von früher. Und es fühlt sich eben genau so an wie früher. Und da war es eben keine Verliebtheit.
Mir fällt auf, dass ich in den letzten Tagen bei der Arbeit einiges kritisch hinterfragt habe, was den Arbeitsbereich des Kollegen betrifft. Etwas, was ich vor 1-2 Monaten nie getan hätte, weil ich das Gefühl gehabt hätte, ihm in den Rücken zu fallen. Aber es läuft da de facto einiges nicht gut. Auch da war einiges dieser Illusion im Spiel, wie ich sie jetzt mit dem Freund aufgedeckt habe. Es ist kein einfacher Arbeitsbereich und früher hat es schlichtweg gut getan, da jemanden zu haben, mit dem ich mich gegenseitig auffangen kann, wenn es zu heftig wird. Das habe ich jetzt wohl wieder herzustellen versucht. Und es hat nicht funktioniert. Konnte es nicht. Weil es nicht der gleiche Mensch ist.

Und - das mag jetzt abgedroschen klingen und konkret jetzt wie eine Ausrede: Der Platz für eine Liebesbeziehung ist besetzt. Das Bedürfnis ist befriedigt.
Ich glaube, dass der Kollege einen anderen wichtigen Teil für mich abdeckt, den mein Mann derzeit nicht abdecken kann.
Mein Mann hat einen Beruf, bei dem er in der Öffentlichkeit steht - und ich als Ehefrau damit auch. Ich grenze mich zwar ab, wo es geht und mein Mann nimmt Rücksicht auf mich und die Familie, wo es möglich ist. Aber einiges ist einfach so, wie es ist und alles kann ich nicht mit ihm ausmachen.
Der Kollege ist bei sich zu Hause anderweitig in diesem Bereich tätig. Er kann dadurch einiges nachvollziehen, was andere, die da nicht drin sind so nicht können. Hier vor Ort kann ich das mit denen, die es nachvollziehen können kaum besprechen, weil die eben mit meinem Mann beruflich verquickt sind. Da hat der Kollege den örtlichen Abstand.
Auch da sollte ich mir eine andere Möglichkeit suchen, das mit mir oder jemandem auszumachen..

Dass der Kollege heiß/kalt spielen könnte - auf den Gedanken bin ich bislang noch gar nicht gekommen.
Ich hatte eher den Eindruck, dass er sich zurückzieht, weil er nicht weiterkommen kann.
Interessanter Blickwinkel. Ich nehme das auf alle Fälle mal mit.

So langsam kommt das auch in meinem Kopf an, dass die Gesamtheit den Schluss der Verliebtheit wirklich nahe legt.
Und nur, weil es sich für mich nicht so anfühlt, heißt das nicht, dass ich da nicht drüber nachdenke.

Aber vor Freitag werde ich darauf keine Antwort finden, wie es denn jetzt wirklich ist. Momentan bin ich nicht im Kontakt zum Kollegen und ich kann nur aus dem mutmaßen, was derletzt gewesen ist. Also abwarten.

05.03.2018 22:44 • #22


Cappuccetto
Liebe und Freundschaft sind meiner Meinung nach ohnehin gar nicht weit voneinander entfernt und das ist (finde ich) auch völlig ok so.
Und die TE (die man im übrigen nicht mit @ markieren kann, weil aus dem Namen immer irgendwie wird) hat das ja auch sehr schön beschrieben.

Man sollte nicht erwarten, dass ein*e Partner*in alle Bedürfnisse jederzeit abdecken kann. Und das sollte er/sie auch nicht müssen.

06.03.2018 07:17 • x 1 #23


I
Ich hab trotzdem ne Nachricht bekommen, dass ich mit @ markiert wurde

06.03.2018 08:09 • x 1 #24


I
Vor Mi kommender Woche gibt es wohl keine Antwort zu finden. Er kommt nicht zur Klausur.

06.03.2018 19:31 • #25


I
Die Klausur am Freitag war heftig. Bei der Arbeit brodelt es grad an so vielen Ecken und Enden. Und die Chefin ist grad schwach. Ob sie bei der Arbeit grad überlastet ist oder ob das andere Hintergründe hat, weiß ich nicht. Aber sie macht nicht so klare Ansagen, wie sie teils nötig wären.

Mir fiel aber etwas auf. Ganz oft ging es darum, dass wenn der Kollege wieder da sei, dass dann alles anders laufen würde. Besser. Im Endeffekt - dass wenn er wieder da sein wird, dass sich dann das meiste auch wieder regeln würde. Weil er hätte das alles im Griff.
An anderen Stellen kam von einigen aber, dass sie ihm stillschweigend dieses und jenes zuarbeiten würden oder ihm nie wirklich abgesprochen Dinge abnehmen würden. (Meine gedankliche Ergänzung: und dadurch kann er das tun, was er vermeintlich so gut im Griff hat - inklusive allem drumrum - was ihm ja aber - wie jetzt gehört - von anderen abgenommen wird.)
Sicher - einiges, was in letzter Zeit schief lief, kam mit daher, dass eine 100%-Kraft fehlt und nur sporadisch ersetzt wird. Aber letztes Jahr, als die letzte Küchenausbilderin gekündigt hatte und wir 2 Monate Vakanz hatten, ging es ebenso drunter und drüber. Es liegt nicht an einer Person. Es liegt am Fehlen einer Fachkraft.
Und sicher kommt manches auch daher, dass wir keinen dauerhaft anwesenden männlichen Kollegen da hatten. Wir haben es halt u.a. auch mit vielen delinquenten jungen Männern zu tun, denen eine männliche Führungskraft gut tut. Und auf alle Fälle hat der Kollege auch eine ganz spezielle Art an sich, die manches wirklich beschwichtigen kann.
Das stelle ich nicht in Frage.

Ich fand das aber spannend zu hören, wie viel im Haus an ihm persönlich aufgehängt wird und dass fast ausschließlich alle Kolleginnen ihn eigentlich als unersetzlich wahrnehmen und ihn dadurch unersetzlich machen.
Wobei gleichzeitig am Freitag klar wurde, dass er in den letzten Wochen und Monaten einige seiner Planungsaufgaben bis dato nicht einmal angefangen hat. Von der einen Kollegin kam dann gleich: Ja - aber wirklich Zeit dazu hat er ja nie. Ja - haben andere im Haus eigentlich auch nie und tuns trotzdem.
Einen Schritt weitergedacht: der Kollege scheint den meisten von uns eine große Projektionsfläche zu bieten. Ich bin da wohl nicht die einzige, die sich bei der Arbeit bei ihm abstützt und sich auf ihn mehr verlässt als es die eigentliche Arbeit hergibt.

Was auch immer diese Erkenntnisse weiterhin bringen mögen. Ich fands erstmal spannend.

Ob das Audit am Mittwoch stattfinden wird, steht weiterhin - bzw. wieder in den Sternen, weil jetzt die Auditorin krank ist und man nicht weiß, ob Ersatz gefunden wird.
Ganz doofe Sache - v.a., weil ich Prüfungssituationen hasse und mich vorher heftig unter Druck setze. Auch wenn mir von unserer Koordinatorin immer wieder versichert wird, dass das eben nur intern ist und es eigentlich nur darum geht, um zu sehen, ob wir gut aufgestellt sind und in wie fern wir unsere Arbeit noch optimieren und erleichtern können. Aber das hilft mir nicht wirklich weiter. Ich muss etwas präsentieren, was nicht das ist, wofür ich wirklich brenne (das Meldewesen). Und das verunsichert mich.
Andererseits dachte ich mir mittlerweile, dass es vielleicht gar nicht schlecht sei, dass das das erste Zusammentreffen mit dem Kollegen nach diesem Monat sein würde. Zwar ist das Audit ne enge Sache, weil wir da gemeinsam was präsentieren müssen (Was bis heute in keinster Weise abgesprochen ist. Ich vermute auch nicht, dass er sich diesbezüglich noch melden wird. Ich werde es nicht tun.). Andererseits ist das nur eine kurze Zeit mit einem klaren Arbeitsauftrag. Ohne die üblichen Kollegen und das übliche Sozialverhalten drumrum. Eine überschaubare Möglichkeit, um abzuchecken, wo ich selber gerade stehe und wie er derzeit auf mich reagiert. Und hinterher erstmal wieder getrennte Wege gehen.
Ich weiß auch noch nicht, wie kurzfristig das abgesagt werden wird.
Nochmal was, was ich abwarten muss

Gestern habe ich in meinem Zimmer bei uns zu Hause ein wenig aufgeräumt. Und dabei einen Karton mit alten Briefen und Textnachrichtenzetteln (vor der Handyzeit - bin ich alt ) und Fotos gefunden. Ich habe einiges quergelesen und mich an die guten alten Zeiten erinnert.
Und mir kommt in Erinnerung, dass ich mich glaub schon immer verbundener in Freundschaften oder in Beziehungen fühlte als mein Gegenüber. Es kam auch schon öfter vor, dass einige dieser zwischenmenschlichen Beziehungen vom jeweils anderen beendet wurden und ich wie der Ochs vorm Berg stand und gar nicht wusste, wie mir geschieht. Und ich hinterher Liebeskummer hatte - auch bei zu Ende gegangenen Freunschaften. Auch mit Mädels.
Oft gingen diese Beziehungen nach einer Krise meines Gegenübers auseinander. Nachdem ich geholfen hatte, wieder etwas ins Lot zu bringen. Etwas zu klären. Danach wurde ich anscheinend nicht mehr gebraucht.
Das hat mir eine Mentorin in einem Praktikum, das ich vor vielen Jahren mal in der Psychosomatik gemacht habe mal gesagt als wir einen Patienten durchgesprochen haben. Dass es Menschen gibt, die diesen Hang haben, sich tief emotional und sehr loyal anderen verbunden zu fühlen. Es ist nicht einfach, diese Menschen emotional zu erreichen und sie zu knacken. Aber wenn sie sich dann dafür entscheiden, dann mit ganzem Herzen. Und deswegen fällt es ihnen dann so schwer, loszulassen. Weil sie mit Haut und Haaren drinstecken.
Ich habe mich damals so sehr darin erkannt. Und es hat mir manchen Abschied von damals bereits zu Ende gegangenen Freundschaften vereinfacht. Es hat mir etwas den Druck genommen, etwas wieder gut machen zu müssen, weil ich immer das Gefühl hatte, etwas falsch gemacht zu haben.

Heute Nacht lag ich dann länger wach. Und mir ist klar geworden, dass ich nur einige ganz wenige Beziehungen in meinem Leben habe, bei denen das so ist. Dass ich nicht deutlich mehr liebe als mein Gegenüber und dass ich dadurch nicht viel mehr investiere und dadurch nicht abhängig werde. Bei denen habe ich immer das Gefühl, dass ich weiß, wie schön mein Leben ist und ich mit mir selber gut klar komme. Aber dass es mit dem anderen einfach noch etwas schöner ist. Und ich habe das Gefühl, dass es dem anderen auch so geht. Deswegen muss ich mich auch nicht noch mehr mit demjenigen verbinden. Weil es einfach so da ist.
Bei ein paar wenigen Freundschften ist das so. Und bei meinem Mann
Bei dem Kollegen nicht. Das fühlt sich ungleich an. Ich bin mir aber nicht so ganz sicher, in welcher Richtung.

Boah.
Was die Sache mit dem Kollegen so alles an Gedankengängen ausgelöst hat.
Eigentlich kann ich ihm dafür ja fast dankbar sein

11.03.2018 12:28 • #26


I
Das Audit wird verschoben.

12.03.2018 21:29 • #27


I
Der Kollege kommt Montag wohl wieder.
In der Frühstückspause hat unsere Teamkoordinatorin bei ihm angerufen und auf laut gestellt.
War seltsam. Die Stimme da hatte gefühlt wenig mit der Person zu tun, die mir mal so wichtig war.
Ich bin ehrlich gespannt auf Montag, weil ich wirklich nicht sagen kann, wie das sein wird.

16.03.2018 20:48 • x 1 #28


I
Die zwei Tage waren seltsam.

Über alles, was mit der Arbeit zu tun hatte, konnten wir ganz normal miteinander reden. Sonst hatten wir uns nichts zu sagen.

Er hat mehrmals versucht, ein Gespräch in Gang zu bringen. Ich habe versucht, mich drauf einzulassen. Aber immer nach ein paar wenigen Sätzen war wieder Ende.
Ich habe den Eindruck, dass er wartet, dass ich etwas zur jetzigen Situation sage oder frage. Derletzt, wenn ich etwas Privates gefragt oder gesagt habe, war er genervt oder hat nicht geantwortet. Also mag ich nicht schon wieder anfangen.
Meine letzte Nachricht an ihn war, dass er mir nicht egal ist, ich aber nicht weiß, wie ich mit ihm umgehen soll.
Was sollte oder könnte ich dazu noch sagen?
Also lasse ich es.

Zumal wir bei der Arbeit früher auch nicht wirklich private Sachen geredet haben. Schon gar nicht, wie wir grad zueinander stehen. Das finde ich da echt fehl am Platz.

Heute habe ich ihn mehrmals ertappt, wie er mich beobachtet hat.

Er wird's wohl auch nicht wissen.

20.03.2018 22:46 • #29


I
Ich bin ehrlich gesagt sauer darauf, wie er sich grad verhält.

Schleicht die ganze Woche vor meinem Büro rum.
Beobachtet mich.
Stürzt sich regelrecht auf mich, wenn das Gespräch zwischen anderen und mir läuft und er sich anhängen kann.
Wenn ich grinsend an ihm vorbeilaufe, weil ich grad mit jemand anderem rumgefrotzelt habe, fragt er mich direkt, was los ist.
Heute hat in der Mittagspause eine Kollegin gefragt, was wir so am WE machen. Da hat er erzählt, dass er eine Freundin besuchen wird, die letzten Montag eine schlimme Diagnose bekommen hat und wohl bald sterben wird. Und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Ihm brach die Stimme als er ihren Namen nannte und es kam ein Seitenblick zu mir - ich habe sie mal kurz kennengelernt. Das wissen die anderen (bis auf die eine Kollegin) aber nicht, dass ich ein paar Leute aus seinem Umfeld kenne. Und ich fand das einen wirklich unpassenden Moment, das loszutreten.
Mir ist fast der Löffel aus der Hand gefallen. Ich wusste echt nicht, was ich vor den anderen dazu sagen sollte. Wenn er mir das direkt erzählt hätte, hätte ich wohl auch mit ihm drüber geredet. Aber so?

Was erwartet er da von mir?
Er hatte mir mehrmals deutlich signalisiert, dass er das nicht will, dass ich in seinem Leben irgendwie mitmische - vor unserem Urlaub sogar dass ich überhaupt mit ihm rede.
Jetzt halte ich mich aus seinem Leben raus und kontaktiere ihn bei der Arbeit nur noch, wenn es sein muss. Und das scheint auch wieder nicht richtig zu sein.

Mir geht es gut. Ich habe in den letzten Wochen für mich einiges geklärt und festgestellt, dass ich ihn für mein Seelenheil nicht brauche. Auch bei der Arbeit nicht.
Ich freue mich nach wie vor (oder besser gesagt wieder), ihn zu sehen. Ich habe auch kein Problem mit ihm zu reden. Es sticht nicht mehr.
Es muss aber mal was von ihm kommen. Vor allem inhaltlich.
Ich mag das nicht mehr nach seinen Spielregeln. Deswegen muss er jetzt selber in die Puschen kommen.
Das mag Prinzipienreiterei sein. Aber so wie es ist, komme ich mir verschaukelt vor.

23.03.2018 23:15 • #30


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