So wenigstens das richtige Forum diesmal...nicht mehr ganz so verzweifelt, oder vielleicht anders verzweifelt.
Gestern war ich der festen Überzeugung die Beichte hätte alles erleichtert, heute Abend sieht es natürlich wieder anders aus. Mein Herz ist unglaublich stetig und eisern *ironie off*
Die letzten zwei Tage waren geprägt von Gegenwart und Zukunft, heute bin ich in der Vergangenheit gelandet. Es war ja nicht immer so, es war mal so wundervoll. Jeden Sonntag hat er mich mit einer Massa. geweckt, der Kaffee kochte bereits, die Brötchen waren im Ofen....Einfach nur so, wie ich unter der Woche zuerst aufsteh... Die langen Spaziergänge im Wald, am Fluss, durch die Straßen...die Gespräche die wir geführt haben, hunderte Flaschen Wein haben wir sicherlich getrunken. Wie oft haben wir schon gemeinsam in den Sternenhimmel geschaut. Die Partys die wir gegeben haben, zig neue Rezepte ausprobiert. Alle dachten wir wären das perfekte Paar, wir hatten uns nicht gestritten, bevor es dazu kam haben wir uns angelacht und uns über verwirrende Signale lustig gemacht. Einer von uns hat den anderen immer mit Küssen und einer zärtlichen Umarmung zum Schweigen gebracht.
Wir waren beide gebrannte Kinder, haben zusammen bei null angefangen...gebrauchte Möbel, eine ein Zimmer Wohnung, ein Auto das mehr aus Rost als aus allem anderen bestand. Die geteilten Träume, die verarbeiteten Gefühle, jeder hat den anderen gehalten. Stück für Stück haben wir uns rehabilitiert und aus uns wieder Menschen gemacht. Wir haben uns Hoffnung geschenkt, wir haben uns ein Leben gemalt und sind dem immer näher gekommen.
Irgendwann kam ein Bruch aber ich kann ihn nicht fassen, irgendwann waren es nicht mehr WIR sondern die Träume, es müsste immer mehr sein, immer größer und dann die Krankheit und ich dachte ich müsste die Träume alleine erfüllen. Ich glaube ich hatte Angst Luft und Liebe wie anfangs reicht nicht mehr, ich müsste all das allein erfüllen. Er hat es nie verlangt, ich habe sein Verlangen vorausgesetzt. Ich wollte alles erreichen und alles schaffen, am Anfang schwacher Widerstand und dann....dann hat er es akzeptiert und hat sich treiben lassen...Ich hatte das falsche Spiel gespielt...Ich bin jeden Tag fröhlich aus dem Haus gegangen, hab ihn gebeten sich zu entspannen und einfach nur gesund zu werden, kaum draußen bin ich meistens zu Fuß gegangen um ein wenig weinen zu können, auf der Arbeit war ich verbissen, auf dem Heimweg hab ich versucht wieder das falsche Lächeln heraufzubeschwören. Ich habe alles so falsch gemacht. Er hat sich bestimmt allein gefühlt.
Als es ihm wieder gut/besser ging hatte ich ihm erst einen Urlaub geschenkt und kurze Zeit darauf ging der Wagen kaputt und ich hab gleich zum großen unnötigen Auto zugestimmt, schwups waren die Ersparnisse all die harte Arbeit, die Wochenendschichten, die vielen Überstunden weg, ich habe mich gefühlt wie eine Mutter die versucht hat mit einem neuen Spielzeug zu entschuldigen dass sie ständig arbeiten ist, aber es gab kein strahlen, ein kurzer Blitz und das wars. Ich glaub damit ging es los, ich wollte sein Gesicht so sehen wie es früher war. Ich wollte diese Leichtigkeit sehen und habe mich darin verbissen, ich spürte dass ich ihn nicht mehr glücklich machen kann...Egal was ich tat er war nie mehr glücklich mit mir, ich habe nicht gereicht...Ich war nicht mehr genug und konnte es nicht akzeptieren, ich habe versucht etwas zu erzwingen was nicht mehr ist....
So mehr schaff ich nicht, ich hoffe ihr seid nicht böse über den Missbrauch, nachdem ihr mir schon soviel geholfen habt, aber bisher hat mich alles hier soviel weiter gebracht und geschriebene Worte kann ich besser als gesprochene
17.10.2015 22:57 •
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