11

Leere nach Trennung aus dem Nichts

T
Zitat von Don_Ben:

Hey. Freut mich, von dir zu lesen!

Schau mal.. du solltest an den Punkt kommen, an dem du ganz genau weiß, dass eine Beziehung kein must-have ist sondern er ein Add-On. Du musst und solltest lernen, dass du auch alleine leben kannst und auch dieses alleine leben genauso lebenswert ist. Das ist sehr wichtig. Wenn du dich selbst nicht aufrichtig lieben kannst, mit allen Macken, warum sollte es dann ein anderer tun? Gib dir Zeit, verzichte am besten auch auf Dates und setze dich als oberste Priorität!


Hi Don_Ben

Besten Dank für dein Statement. Du meinst also, ich soll erstmal versuchen mit dem allein sein zurecht zu kommen und nicht versuchen, den noch immer starken Kummer durch den Umgang mit einer anderen Frau endlich ein wenig abzuschwächen?
Aktuell sieht es so aus, als hättest du Recht. Die ersten 3 Wochen kennenlernen mit der neuen waren super, alles unkompliziert, viel Zuneigung etc. - ich hatte teilweise Tage dabei, wo die Trennung wirklich total in den Hintergrund gerückt ist. Aber jetzt, wo (von ihrer Seite) mehr Gefühle aufkommen merke ich, dass ich total überfordert bin. Sie möchte täglich telefonieren, Herzchen geschickt bekommen usw. und ich tu mir schwer dabei, dass zu erfüllen, weil ich nicht so fühle. Mittlerweile möchte ich den Kontakt fast wieder abbrechen, zurück in die Trauerphase und allein damit zurechtkommen. Ist das normal?

Ich dachte der Umgang mit einem neuen lieben Mädchen, ein neuer 6ualpartner etc. würden gut tun aber wie es scheint bin ich ein klassischer Fall von bin noch nicht soweit, denn kaum gehts in Richtung Gefühle reinstecken gehts vom Kopf her nicht, da ich dass noch zu sehr mit einer Ex verbinde.

04.12.2019 16:27 • #31


D
Hi,

wie ich bereits sagte... es ist wichtig, dass du dir Zeit für dich nimmst und vor allem auch durch diese Trauer gehst. Das mag für viele sicherlich komisch klingen, aber Verdrängen / Ablenkung bringt auf Dauer nur bedingt was. Für dein Inneres ist es ratsamer durch den Schmerz zu gehen und vor allem auch deine eigenen Anteile an der Geschichte zu erkennen und zu verarbeiten.

04.12.2019 16:42 • #32


A


Leere nach Trennung aus dem Nichts

x 3


T
Hallo Leute
Nach einigen Monaten möchte ich meinen Thread wieder einmal updaten, da

a) Es mir selbst gut tut
b) Andere vielleicht mitlesen oder ähnliche Verläufe haben und interessiert sind

Die Trennung, wie im Ausgangsposting detailliert geschildert, ist nun ziemlich genau 1 Jahr her. Zusammenfassend kann ich sagen: Geht es mir gut? Ja. Bin ich gesund (Lust auf Sport, Appetit, Party, Schlafqualität etc.)? Ja. Bin ich zufrieden und glücklich? Nein.

Ich hatte ja zwischenzeitlich mal ein Update geschrieben und möchte daran anknüpfen. Die Phase in der es mir schlecht ging hat in etwa 6 bis 7 Monate gedauert, irgendwann ist dann irgendwie Gleichgültigkeit daraus geworden. Ich meine nicht hinsichtlich ihr (leider), sondern hinsichtlich mir selbst und der allgemeinen Situation und dem nicht glücklich sein - man akzeptiert es, man kann es nicht ändern, es ist so wie es ist.

Um mit dem Positiven anzufangen und vielleicht anderen in einer ähnlichen Situation einen Vergleich zu geben, muss ich sagen, ich bin stolz auf mich, dass ich in diesen 12 Monaten seit der Trennung trotzdem einiges zustande gebracht habe und mich trotz des ständigen schlecht drauf seins immer und immer wieder motiviert habe. Beispiele:
- Ich hab mich beruflich weiterhin reingehängt so gut es ginge und bin aufgrund der Leistungen der letzten Jahre vor Kurzem befördert worden
- Ich war eine Woche mit einem Freund in einer Hütte im Lappland, Kopf freikriegen
- Ich hab mir einen Audi A5 gekauft
- Ich hab die 125CC Motorradausbildung gemacht und mir ein Citybike für die Stadt als Zweitfahrzeug gekauft
- Ich mache wieder erheblich mehr mit meinen 3, 4 wichtigen Freunden
- Ich habs endlich geschafft, in Sachen Fitnessstudio die Jetzt machts mir Spass Schwelle zu überschreiten und seh seit Jahren das erste mal wirklich Fortschritte, auch optisch

Auch wenn hier viel Klischee dabei ist, bin ich stolz darauf, dass alles geschafft zu haben - trotz innerem Schweinehund, trotz lieber im Bett bleiben wollen und traurig sein, trotz alles allein organisieren, entscheiden, schaffen, bezahlen müssen.

Nun ja, wie siehts also aktuell aus und woher resultiert das nicht glücklich sein. Eigentlich geht´s mir ja super und es passt - eben bis auf das eine - alles. Mir gefällt meine Wohnung, ich bin in einer Führungsposition im Job, ich bin gesund, so fit wie wahrscheinlich noch nie, finanziell top aufgestellt, zwar nicht reich aber es fehlt materiell an absolut nichts. Und trotzdem scheint dieses eine aktuell noch all die positiven Dinge zu überstrahlen. Egal was ich mache, egal in welcher Situation - alles passiert mit einem begrenzten Maß an Freude, da ich immer denke Mit ihr wäre das schöner. Dabei red ich vor allem vom Alltag, oder fast nur vom Alltag. Mich störts nach wie vor extrem alleine zu leben. Früher hab ichs im Büro gar nicht erwarten können, auf die Sekunde genau auszuchecken und heimzufahren, um die Maximalzeit an gemeinsamen Abendstunden miteinander zu haben. Heute ist es mir völlig gleichgültig, komm ich um 6 heim oder um 9, es macht keinen Unterschied, es ist ohnehin niemand zuhause. Ich freu mich auch nicht aufs Wochenende oder Urlaube, es ist mir egal geworden. Das für sich alleine einkaufen gehen, alleine entscheiden was gekocht wird, keiner der lobt oder kritisiert, keine Emotionen beim Netflixen mit jemandem teilen, keine Wochenend- oder Urlaubspläne machen. Mir fehlt das S., das gemeinsame Einschlafen und Aufwachen, die gemeinsamen Feiertage (Ostern, Weihnachten etc.), der weibliche Touch in der Wohnung .. ich könnte noch 100 Sachen aufzählen aber ich denke ihr wisst, wie es gemeint ist. Wie gesagt, es ist keine Sache von Ich liebe sie noch unsterblich oder so .. das gar nicht. Es ist einfach so, dass von A bis Z alles, aber wirklich alles weniger gut ist als zuvor. Ich könnte keine einzige Sache nennen, die jetzt besser ist. Und in Summe verursacht das denke ich das nicht glücklich sein. Ich weis, Mund abputzen, es geht tausenden so, 4 Jahre sind nichts im Vergleich zu 20, 30 Jahren mit Kindern etc., weis ich alles aber ich schaffs bisher dennoch nicht alleine wieder zufrieden zu sein

Und auch in Sachen Zeit für etwas Neues bin ich etwas beunruhigt. Seit es mir selber wieder gut geht, hab ich wieder angefangen zu daten. Ich hab in den letzten 3 Monaten 4 oder 5 Frauen kennengelernt, mal mehr mal weniger intensiv aber stets mit ehrlicher Intention. Bei absolut keiner hab ich auch nur den Hauch von Gefühlen entwickeln können, obwohl eigentlich mehr möglich gewesen wäre vor allem bei einer. Sie hat vom Stil her sehr gut zu mir gepasst und sich sehr rasch verliebt, war stets lieb und zuvorkommend zu mir, einige Nächte und Dinge gemeinsam erlebt .. aber 0,0 Gefühle entwickelt. Ich zwinge mich in jedem Punkt nicht zu vergleichen und doch tu ich es so extrem, furchtbar. Mittlerweile habe ich das daten wieder aufgehört, weil es mich unglücklich macht hier wären wir also wieder beim Punkt sich mit der Situation abfinden.

Ich bin jetzt irgendwie an einem Punkt, an dem ich nicht mehr wirklich weis, wie ich weitermachen soll. Denn an mir persönlich (Job, Sport, Freunde etc.) kann und will ich aktuell nichts mehr ändern, für ein neues Mädchen scheinen mein Kopf und Herz nicht bereit zu sein und als Single bin ich auch nicht wirklich glücklich. Mir fehlt vor allem die Challenge, ich bin jetzt 31, rundherum wird Haus gebaut, für Nachwuchs gesorgt, für große Investitionen gespart etc. genau so, wie es eben bei mir vorher auch war. Und nun? Nun geh ich arbeiten und abseits davon hab ich das ruhigste und einfachste Leben, ich muss auf nichts und niemanden achten, geb 100% meines Geldes nur für mich aus, ess was ich will, schlaf wann ich will, besauf mich wann ich will ich hab soviel Zeit und null Verpflichtungen .. aber ich möchte es nicht so. Ich bin 31, ich möchte eine gemeinsame Zukunft planen, ich möchte auf jemand anderes schauen müssen, Rücksicht nehmen, Freude machen, Liebe geben, ich möchte nach einem harten Bürotag noch in der Küche helfen müssen, mir anhören wie der Tag war, von wo abholen oder wohin bringen, Geschenke machen, Verpflichtungen hinsichtlich Schwiegereltern oder sonst was haben. So bin ich und das hat mich ausgemacht, ein Beziehungsmensch durch und durch quasi, ich habe mich immer hinten angestellt und ich war glücklich, wenn sie es war. Nun ist alles eigentlich viel leichter und trotzdem bin ich innerlich einfach nur unzufrieden und unglücklich damit.

Was meint ihr? Brauch ich einfach noch länger? Mach ich was falsch? Muss ich noch mehr in Richtung Sei alleine glücklich tun? Ihr könnt gerne auch gezielt Rückfragen stellen, ich beschäftige mich gern mit dem Thema, vor allem aus der Sicht anderer und Dingen, die von außen betrachtet vielleicht eine Rolle spielen.

PS: Ich beschreibe erstmal nicht wie unser aktuelles Kontaktverhältnis ist, da es einfach verrückt und nicht normal ist (=keine Hoffnung mehr, dennoch regelmäßiger Kontakt und viel Sympathie füreinander) und von außen mit Sicherheit als der Grund für mein Problem gesehen werden würde, was aber einfach nicht so ist. Gerne geh ich aber im nächsten Post darauf ein, falls es für euch relevant ist!

23.09.2020 21:26 • #33


Gorch_Fock
Hey Twist, toll geschrieben. Erkenn ich mich z.B. wieder drin. Man sitzt in der frisch rennovierten Wohnung, kann alles machen, aber es fehlen genau die Punkte, die Du gennant hast. Aus meiner Sicht zeigt es Dir aber, dass Du dann im Bereich Dating mehr Ausdauer haben solltest. Und das Du wieder Mut haben solltest, Dich auf neue Frauen einzulassen. Und nein, dass wird nicht wie bei Deiner Ex sein. Es kann aber viel besser werden, weil Du dich selber auch weiter entwickelt hast. Dir stehen mit 31 übrigens die Bereiche von Anfang 20 bis Ü30 als Dating-Bereich zur Verfügung. Also, löse Dich mal von den alten Gedanken und auf in die Dating-Welt. Was Du willst weißt Du ja schon mal.

23.09.2020 21:43 • x 2 #34


Jane_1
Du liest dich wie ein Mensch, der gerne für andere da ist. Das ist durchweg sympathisch und ich kann verstehen, dass dir etwas fehlt. Hätte ich mein Kind und meine Katzen nicht, wäre ich vermutlich mit meinem (Single)-Leben auch unzufriedener.

Vor einiger Zeit noch hätte ich dir auch zum Dating geraten, einfach weil es effizient ist. Mittlerweile denke ich, dass die Künstlichkeit schwerer wiegt als die Effizienz und würde dir raten, dich in deiner Freizeit gesellschaftlich zu engagieren.
Es gibt da zig Möglichkeiten, eine Freundin von mir hat ehrenamtlich auf einer Palliativstation gearbeitet, einfach nur den Sterbenden und deren Angehörigen Gesellschaft geleistet, Kaffee gekocht, geredet usw. Das hat ihr extrem viel gegeben. Eine andere kümmert sich um eine Flüchtlingsfamilie mit kleinen Kindern. Hunde spazieren führen etc.

Es tut gut, sich um andere zu kümmern. Dazu gibt es zig Untersuchungen und wir wissen es ja auch einfach selber.

Wäre das was für dich?

Ich glaube, wenn du dich in deinem Leben zufrieden fühlst und zur Ruhe kommst (und vielleicht doch den Kontakt zur Ex zumindest mal ruhen lässt), wirst du eher jemanden kennenlernen.

24.09.2020 08:21 • #35




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag