Liebe ihn noch immer und kann nicht loslassen

V
Guten Morgen zusammen,

die Trennung von meinem Ex-Freund liegt nun schon 7 Monate zurück, doch ich schaffe es einfach nicht loszulassen. Kontakt haben wir keinen mehr, die Trennung ist nicht wirklich gut verlaufen, da ich sehr geklammert habe und quasi auf Knien vor ihm gerutscht bin.
Er hat sich von mir getrennt, weil er meinte die Gefühle wären auf einmal weg, er würde nichts mehr für mich empfinden. Kurze Zeit zuvor hat er mir noch erzählt er könne sich vorstellen mit mir zusammenzuziehen und alt zu werden, und dass er mich über alles liebe.
Wann lässt dieses Ohnmachtsgefühl endlich nach? Es gibt Tage, an denen ich es schaffe meine Gedanken ein wenig zu kontrollieren, dafür überrennen mich meine Gefühle am nächsten gleich wieder. Ich habe das Gefühl auf der Stelle zu treten, diese innere Verzweiflung, Panik, der unbeschreibliche Schmerz des nicht wahrhaben wollens lässt nicht wirklich nach.
Ich versuche mich so gut es geht, um mich zu kümmern. Dinge zu tun, die ich gerne mache. Aber die Erinnerungen holen mich immer wieder ein..
Er war halt leider mein Traummann, und ich habe ihn damals mit meinem Geklammere und Gejammere nur noch weiter von mir weggedrängt.

Ich bin mir bewusst, dass er sich gedanklich wohl schon vorher gelöst haben muss, und es ihm somit leichter gefallen ist, als mir, die es total überrascht hat, als er mir am Telefon offenbarte dass er mich nicht mehr liebt. Wir waren nur 7 Monate zusammen, doch es war eine sehr intensive Zeit, und wir waren beide der Meinung noch nie so sehr geliebt zu haben.
Gerade weil ich weiss, dass er damals auch so empfunden hat, verstehe ich sein Verhalten umso weniger..
Da steht plötzlich, von einem Moment zum anderen, ein Mensch vor dir, den du so nicht kennst, der dir vertraut und doch so fremd erscheint, in dem Moment wo er die Worte ausspricht, dass er nichts mehr für dich empfindet. Mein Verstand will es bis heute nicht begreifen..

Es tut mir gut dass alles rauszulassen, vielleicht treffe ich hier ja auf Leidensgenossen,denen es ähnlich ergangen ist.

Ein Teil in mir würde gerne mit allem abschließen, weil ich weiss dass es sinnlos ist der Vergangenheit nachzutrauern, ein anderer würde am liebsten sofort zu ihm fahren und wünscht sich.. es wäre wieder alles wie früher. Ich schaffe es nicht mal ( vll auch gut so) den Hörer in die Hand zu nehmen und ihn anzurufen.. es geht nach allem einfach nicht. Die Scham auf Grund meines Verhaltens ist einfach zu groß.

Ich danke euch fürs zuhören

04.04.2012 09:32 • #1


O
Huhu,

hier hast du eine Leidensgenossin.....seitdem 2.3.12 bin ich auch wieder alleine...es ging bei uns auch 7 monate...von anfang an war es schwierig,da er grundsätzlich Aufhänger suchte um sich rar zu machen.Erst war es mein Hund und die Katzen,dann meine Mutter mit der er nie was zu tun hatte !und ich dumme Nuss habe es Ihm so leicht gemacht,alles von Ihm fern gehalten ,mich selbst aufgegeben und er hat es bequem gehabt...und zum Schluss waren es dann die Schlafgewohnheiten ich gehe zu früh ins Bett,einfach lächerlich.Ich habe nach außen nicht geklammert,habe alles akzeptiert,bloßdas ich Ihn nicht verliereund es bringt nichts,wie man sieht!
Habe ihm am 3.3 einen Brief geschrieben mit allein meinen Gefühlen und Gedanken,habe den persönlich überreichtnjetzt nach fast 4Wochen kam eine Sms er wolle sich mit mir unterhalten,am besten beim Spaziergang.Ich habe aber nein gesagt,weilich nicht soweit bin und ich habe Angst vor weiteren Verletzungen,da wäre ich vor Ihm zusammengebrochen...ich bekam dann Keine Antwort mehr...bin so entäuscht ,weil ich so anders eingeschätzt habe Erist schon 50 und sollte doch wissen was er will....

Mir geht es wie Dir-ein geht es aber der nächste wir doppelt schlimm...dann gehe ich viel spazieren mit meinem Hund..manchalkommt auch schon Wut,weilman muß sich das nicht antun,irgendwann ist genug aber ich muß auch immer darüber reden

04.04.2012 10:13 • #2


A


Liebe ihn noch immer und kann nicht loslassen

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V
Hallo Verlassene26,

erstmal Willkommen hier!

Ich kann dieses lähmende Ohnmachtsgefühl sehr gut nachempfinden. Allerdings scheint mir das nach 7 Monaten schon recht lange, wenn du noch keine Änderung verspürst. Man durchläuft ja normalerweise verschiedene Trennungsphasen. Bist du denn auch manchmal wütend auf ihn? Hast du bisher versucht, deine Gefühle zu verdrängen?

Tröstet dich zwar jetzt nicht, aber ich kann nur von mir sagen, dass es viel schneller ging. Wir waren fast 5 Monate zusammen. Zuerst ging es mir richtig - sorry- dreckig. Tatsächlich aber war es so, dass es nach und nach besser wurde, was ich mir die ersten 2,3 Tage nie im Traum hätte ausmalen können.

Ein Grund, weshalb es mir nun relativ schnell besser geht, ist sicher auch darin zu finden, dass ich meine Gefühle zugelassen habe. Wenn diese Ohmacht kam, habe ich versucht, diese so tief wie nur möglich zu fühlen. Ich habe die Trauer so intensiv wie es geht versucht zu spüren. Ganz bewusst. Habe alles rausgelassen! Anfängliche Selbstzweifel habe ich aber verdrängt und durch rationale Gedanken versucht auszutauschen. Die letzten Tage bei mir waren ein Auf und Ab, Gefühlsschwankungen sind sicher normal...aber sie gingen in eine gute Richtung! Das wünsche ich dir auch!

Jetzt ist es so, dass ich hauptsächlich Wut und Unverständnis verspüre- Unverständnis, weil er gar keinen Kontakt mehr zu mir will und bestehende Kontakte (zB. Skype) gelöscht hat.

Es war bei uns auch so, dass er mir die erste Zeit sagte, wie sehr er mich doch liebt und dass er sich mit mir eine Zukunft vorstellen könnte.

Hey, such die Schuld nicht bei dir! Ist er es denn wirklich wert, dass du so leidest? Oder bist du dir das wert? Ihn würde es nicht interessieren, er lebt sein Leben weiter. Denke du nun an dich und dein Leben, er war nicht der Mann, der bleiben wollte, also lass ihn frei. Ich glaube dir, dass es schwer ist. Schicke dir mal viel Kraft!

04.04.2012 10:38 • #3


V
Ich danke euch beiden für eure Antworten.

Ich versuche, mir selbst klarzumachen, dass er damals vielleicht einfach nicht anders konnte, auch wenn sein Verhalten sicher alles andere als richtig war.

Liebe Vertrauenswunsch, danke, die Kraft kann ich gut brauchen. Und mit der Wut ist das bei mir so ne Sache, da tu ich mich schwer mit, das war irgendwie schon immer so. Zeitweise klappt es, wenn ich mir vor Augen halte wie er mich von sich gestoßen hat, mir unschöne Dinge gesagt hat bei der letzten Auseinandersetzung, aber es hält nicht lange an, dann schleichen sich die schönen Momente wieder in mein Gedächnis.. und dann überwiegt der Schmerz des Verlustes.

Habe heute damit angefangen ihm Briefe zu schreiben, die ich natürlich nicht abschicken werde, wo ich aber all meinen Gefühlen freien Lauf lasse, und muss sagen, es hilft ein wenig.

Mit Skype, facebook und co lief es bei uns ähnlich, nachdem ich ihn ja bedrängt und gestalkt habe, wie er es damals nannte, nur weil ich ihn zu einer Aussprache gedrängt habe, wozu er jedoch nicht in der Lage war, hat er mich überall geblockt und rausgeschmissen, seit jenem Tag habe ich rein garnichts mehr von ihm gehört, er hat mich komplett aus seinem Leben radiert. Von einem gemeinsamen Bekannten weiss ich, dass er wohl schon nach sehr kurzer Zeit neue Bett-Bekanntschaften hatte..

Liebe Ophelia, deine Geschichte berührt mich auch sehr.. und ich glaube, es hat nicht wirklich was mit dem Alter zu tun, Menschen machen eben Fehler, und verhalten sich manchmal vollkommen daneben. Was jedoch sein Verhalten dir gegenüber noch lange nicht rechtfertigt. Vielleicht ist es unpassend soetwas in meiner jetzigen Lage zu sagen, aber du solltest dir versuchen bewusst zu machen, dass du dir mehr wert bist, und sowas nicht verdient hast. Entweder liebt man einen Menschen so wie er ist, mit all seinen Eigenheiten, oder man lässt es. Liebe sollte frei von Erwartungen und bedingungslos sein... nun gut ich selbst schaffe das wie man sieht auch noch nicht wirklich. Wenn er bei dir soviele Fehler findet, muss er doch mit sich selbst ganz schön unzufrieden sein. So kommt es mir fast ein wenig vor.

Ich wünsche uns allen jedenfalls,dass wir bald wieder zurück ins Leben und zur Lebensfreude finden, ich mag langsam nicht mehr im Tal der Tränen verweilen...

05.04.2012 01:43 • #4


A
Zitat von Verlassene26:
Er hat sich von mir getrennt, weil er meinte die Gefühle wären auf einmal weg, er würde nichts mehr für mich empfinden.

Wann lässt dieses Ohnmachtsgefühl endlich nach?


willkommen Verlassene

das ohnmachtsgefühl hört auf - wenn du dich nicht mehr ohnmächtig fühlen kannst. das ist wenn ich die realität begreife und akzeptiere.

er liebt dich nicht mehr ist deshalb - mit guten recht gegangen.
damit hat er sich und dir eine reale chance gegeben irgendwann jemanden zu finden - mit dem liebe wieder lebbar ist.
das ist fakt.

dein klammern hat ihm noch bestätigt : es ist gut SIE verlassen zu haben - das was sie macht gefällt mir gar nicht - damit möchte ich nichts zu tun haben. sie akzeptiert mich nicht und sie hat keinen respekt vor mir!

es ist dein ego! keine liebe ... sondern deine angst steckt dahinter.
die gilt es zu überwinden. unsere angst entsteht im kopf - nur da kannst du sie umwandeln - in dem du lernst die realität zu erkennen : nämlich auch ohne ihn wirst du weiterleben können - dir kann nichts passieren.

glaubst du denn wirklich, du könntest glücklich bis an dein lebensende sein, mit dem bewusstsein - der mann an deiner seite liebt dich nicht mehr - er ist nur aus mitleid bei dir - behandelt dich auch entsprechend kühl ?

lasse ihn frei - er hat ein recht auf glück - und DU AUCH !

05.04.2012 02:24 • #5


V
Liebe Alena,

ich danke dir für deine Antwort.

An manchen Tagen ist es, wie du schreibst, man begreift und fühlt die Realität und es geht ein wenig besser...

Aber gleich am nächsten haut es mich dann wieder voll zurück, wenn ich Erinnerungen und Gedanken zulasse, ist sofort wieder dieses Gefühl wie am ersten Tag nach der Trennung voll da..

Ich verurteile ihn nicht, weil er mich nicht mehr liebt, es ist nur das fehlende Verständnis bzw begreifen der Situation, wie sich bei einem Menschen so schnell ein Schalter umlegen kann. Vermutlich habe ich einfach nicht mitbekommen (wollen), dass er sich bereits vorher zurückgezogen bzw innerlich getrennt hat.

Als ich das letzte Mal bei ihm übernachtet habe, hielt er mich morgens noch in den Armen, ich kann mich noch sehr gut an dieses intensive Gefühl von Vertrautheit und totalem Wohlfühlen erinnern. Da meinte er eine Woche später, dass er in diesem Moment dachte, und sich für den Gedanken gehasst habe, es hätte jede andere sein können, die da neben ihm gelegen habe.

Ich wünsche ihm aus ganzem Herzen dass er glücklich wird und findet, was ich ihm scheinbar nicht geben konnte.
Es ist einfach nur schwer zu begreifen, und zu akzeptieren, dass Menschen sich manchmal so schnell in eine andere Richtung entwickeln... ich weiss auch bis heute nicht, ob er schon eine Neue hatte zum Zeitpunkt der Trennung.

Liebe Alena, woran erkenne ich, dass es mein Ego ist, was dagegen ankämpft, und wie kann ich dem entgegenwirken bzw mit meinem Ego arbeiten?

Es ist definitiv noch sehr viel Liebe für ihn in meinem Herzen. Und ich wünschte, es würde mir leichter fallen endlich loszulassen.

Herzliche Grüße

05.04.2012 09:01 • #6


M
Ich habe auch solche erfahrungen gemacht, zwar getrennt, aber ich fühlte mich immer noch so verbunden. Ich habe noch sehr an ihm gehangen. Hatte dann mal meine Sportzeit, in der ich aggressiv und oft meine Wut aus mir getrieben habe, aber das hat mir nicht beim Loslassen geholfen. Trotzdem hat es mir gutgetan. Nebenbei probier ich jetzt bei einem normalen Maß an sport die Hypnose von d.eisfeld, die cd höre ich einfach wenn ich an ihn denken muss oder ich einfach das verlangen dazu habe. Ich kann dir sagen, dass ich viel ausgeglichener bin und viel mehr auf meine innere Stimme höre statt ihm nachzutrauern und nur zu denken warum.

22.11.2012 23:19 • #7