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Liebe suchen wo offenbar keine ist

A
Hallo in die Runde.

Damit mein Beitrag nicht unendlich lang wird,
lasse ich vorerst alle Baustellen weg,
die dazu führen, dass das Beziehungsende
besonders schlimm für mich ist und auch,
warum übliche Strategien wie Freunde treffen
etc bei mir nicht möglich sind.
Ich gehe bei Interesse später darauf ein,
möchte nur nicht einen Endlos-Roman schreiben,
der dann garnicht gelesen werden kann.

Die beiden Hauptknackpunkte, die mir jetzt
den Rest geben:

In den letzten Jahren hatte ich hauptsächlich Kontakt
zu meinem jetzt-Ex und meiner Mutter.

Meine Mutter starb im letzten August.
Ich fand sie unerwartet tot.

Anfangs half mir mein Freund
obwohl wir zu dem Zeitpunkt getrennt waren
(weiß nicht zum wievielten Mal),
es erschien diesmal anders als sonst,
tragfähiger.
Er war mir eine echte Stütze.
Wir wurden wieder ein Paar.
Frühere Zukunftspläne kamen mit der Zeit auf.
Zum ersten Mal verbrachten wir Weihnachten und Silvester
zusammen.
Als es ernst werden sollte mit seinem Herzug in meine Stadt,
begann es ähnlich wie früher.
Diesmal aber mit dem mir-Schuld-geben
(denn ich bin ja immer schuld, dass es nicht funktioniert),
dass er mit meiner Trauer überfordert ist.

Ich fühlte mich im Stich gelassen.
Doch sowas muss man ja akzeptieren, man kann niemand
zwingen, einen weiter auszuhalten,
und Unterstützung ist freiwillig und ich hab keinen Anspruch darauf.
Es tat irre weh, doch ich akzeptierte.
Es folgte eine Eiszeit mit sehr sporadischen Kontakt,
der eiskalt war seinerseits. Sogar in Wortwahl.
Auch im Tonfall.
Kontakt wurde mehr, doch kein Gefühl von ihm.
Soweit so schlecht.

Ostern ging es mir sehr schlecht, da ich da allein war,
ich hoffte auf irgendwas, auf einen Besuch, oder zumindest
eine Karte.
Nichts kam.
Ok, ich fraß den Frust in mich rein,
kann ja keinen Vorwurf machen, dass ein Ex sich an Feiertagen
dann nicht rührt,
doch es tat mir innerlich weh, dass es ihm egal ist, wies mir geht,
bzw. er weiß, wie es mir geht und er mich mit allem allein lässt.
Es verging Karfreitag, Karsamstag-ohne dass was im Briefkasten war,
es wurde Ostersonntag, ohne Besuch.
Doch dann am Ostermontag überlebte ich meine Überraschung:
Er verkündete im Internet, ich hätte mich umgebracht!
Ohne dass es derlei Ankündigung von mir gab und auch kein Besuch von ihm, wie gesagt nichtmal ne Karte.
Zudem spionierte er mir in nem Forum hinterher,
wo er dann dieselbe Masche abzog.
Ich konnte dann die Leute dort beruhigen, dass ich nicht selbstmordgefährdet bin!
Er machte das unter dem Deckmantel Sorge,
aber bitte, wenn ich mich wirklich um jemand sorg,
dann schau ich vorbei, oder schick jemand, oder schreib nen Brief,
all dies erfolgte nicht!
Und über mein Befinden sagte ich ihm nichts, da mir seine Gefühlskälte so wehtat, dass ich ihm auch sagte, dass ich für derlei eiskalte Telefonate keine Kraft habe, weil ich mich dann noch schlechter fühl, wenn er so eiskalt ist.

In der Vergangenheit erlaubte er sich bei Trennungen schon die dreisesten Sachen.
Dies ist ein neues Zuckerl, mit dem ich nicht rechnete.
Was mir aber als Show-inszenieren vorkommt, da er alle anderen Mittel vorher ja übersprang.
Zudem: nachdem ich ihn zur Rede stellen wollte, mit ihm reden,
was das mit mir macht, und welche Folgen das für mich hat, wenn er so nen Mist öffentlich rumerzählt,
da schrie er mich nur sowas von an am Telefon.
Und ich wär mir selber schuld, denn ich hätte Kontakt zu ihm halten müssen!
Interessanterweise, als wir zusammen waren und ich ein Sicherheitsnetz für mich haben wollte (für meine Tiere), wenn er mich nicht erreicht, denn es kann einen ja was passieren (nicht auf Selbstmord bezogen sondern krankheitsbedingt)wen er verständigen solle, da rastete er total aus, es kam dabei beinahe zum Bruch!
Und dann hätte ich laut seinem Schreien am Telefon Kontakt halten müssen, wenn er nur noch kalt wie Hundeschnauze ist, sich von mir trennte, weil er mich nicht mehr aushält, sagte mit mir gibt es keine Zukunft etc etc.
Es war keine Erleichterung da. Auch nicht so ne Wut, die aus Sorge entspringt und Anspannung, nein er nutzte dann den Kontakt den er über den abstrusen Weg schaffte, und mir jede Menge Ärger einbrachte,
dafür mir wieder (wie halt immer) Schuld zu geben!

Seitdem ist momentan Funkstille.
Es kommt auch keine Entschuldigung von ihm.
Was mir wehtut.
Wie immer ist er wohl über jeden Zweifel erhaben.

Es tut mir so weh,
dass er absichtlich obwohl er um meine Lage weiß,
mir vermeidbaren Ärger macht, mich an den Rand bringt,
und dann wenn er dies geschafft hat,
dann ist er wieder weg.
Es hat ihn wohl wieder den Kick gebracht, den er
brauchte, mich zur Verzweiflung zu bringen, in Wut,
und dann ist er wieder weg.
Ohne Reflektieren, was er tat.
Und ohne Gedanken, wie es mir damit geht.

Natürlich kann man ja auch keine Entschuldigung einfordern.
Täte ich dies, ging der Affenzirkus wieder los.
Und so sitz ich mit all meinen verletzten Gefühlen da.
Er fehlt mir trotzdem.
Und da ich vollkoimmen allein bin, ist die Lücke noch größer.
Und die Enttäuschung.
Dabei weiß ich, dass das so ja ohnehin nicht mit ihm geht.
Bereits in der Vergangenheit,
sah er nie seine Fehler ein,
denn ich bin ja an allem schuld.
Wenn er mein Vertrauen erschütterte,
sagte er nachdem Ruhe eingekehrt war,
also er auch Zeit zum Überlegen hatte,
dass er garantiert nichts wieder gutmachen wird.
Mein Angebot eine Paartherapie zu machen,
lehnt er kategorisch ab.
Denn er macht ja alles richtig!
Er verdreht alle Worte,
hat überall dazu eine Meinung ,die dann bindend zu sein hat,
man darf ihn ja nicht in Zweifel ziehen oder Kritik üben,
sonst ist der Teufel los.
Wenn es gut läuft, ist er der liebevollste Partner den man
sich vorstellen kann.
Doch wenn es schlecht läuft, ist es die Hölle.

Ein sei froh, dass du ihn los bist hilft wenig,
denn auch, wenn ich weiß, dass ein Zusammenleben
mit so einem Mensch mehr Kraft erfordert als ich
haben kann unter meinen Umständen,
so fehlt doch ein wichtiger Teil in meinem Leben,
ohne ihn.

Es tut mir so weh, wie er -gerade in einer sehr,sehr schweren
Zeit in meinem Leben- dazu noch absichtlich ist,
und es ihm wohl nichtmal im nachhinein leid zu tun scheint!

Dies bestätigt neben seinen Aktionen nur meinen Verdacht,
dass seinerseits keine echte Liebe für mich dasein kann,
denn wenn es dem Partner so schon schlecht geht,
macht man doch nicht unnötigen Zinnober, und treibt den
anderen damit noch mehr an den Rand.
Man kann sicherlich nicht immer den anderen helfen,
doch man muss es dem anderen doch nicht noch schwerer machen!?
Doch diese Erkenntnis zu der ich komme, dass derlei liebloses
Verhalten zwar darauf hindeutet, dass er die große Show braucht,
und anscheinend auch, wenn es richtig hoch her geht, und er mich
fuchsteufelswild macht, obwohl das garnicht meiner Persönlichkeitsstruktur entspricht, ihm das irgendwas zu bringen scheint.
Ob er daraus Energie zieht, wenn es mir noch schlechter geht?
Jedenfalls erscheint mir derlei Verhalten nicht aus Liebesbeweggründen zu geschehen,
und das tut mir dann nochmal weh.

Wie komm ich da raus,
dass er Dauer-Harmonie wohl aus irgendeinem Grund nicht mag,
und er es zerstören muss und mir dann wehtut
-und nein ICH brauch das nicht, mir gibt derlei Kick überhaupt nix, sondern ich lass nur Federn dabei, ich fühl mich nicht gut, wenn es drunter und drüber geht und die Wellen hochschlagen-
also Kontakt mit ihm nur Schmerz bedeutet.
Kein Kontakt mit ihm aber auch Schmerz für mich ist.

Und ich betone nochmals: ich steh NICHT auf Schmerz!
Mir gibt Trennung, Versöhnung, Trennung auch nix,
ich hab zwar Depressionen, aber KEIN Borderline,
kann Nähe zulassen, muss gutes nicht kaputtmachen,
sondern kann es genießen.
Mein Leben ist anstrengend genug, da brauch ich keine Kicks
durch böse Überraschungen,
das verbrauchte Adrenalin macht mich nur fertig und beflügelt mich keinesfalls.
Ich such in ihm garantiert nicht die böse Seite!
Auch hab ich keinen Bestraf-Impuls mir gegenüber,
denn das Leben macht es mir schwer genug,
ich such auch nicht jemand, der mich mich nicht liebt,
damit ich keine wirkliche Nähe hab.
Ich kann Nähe zulassen.
Mir wird es in einer Beziehung nicht langweilig,
wenn sie jahrelang hält OHNE on/off,
im Gegenteil ich brauche Beständigkeit, Vertrauen,
ein emotionales Zuhause.

Dummerweise hat er aber andere Bereiche bedient
mit Zärtlichkeit, liebevollem Verhalten, zeitweise Unterstützung,
dass ich annahm, in ihm das gefunden zu haben,
was ich suche.
Jemand der einen liebt, und den man lieben kann

Hätte ich gewusst, was mir mit ihm blüht,
ich wär fern geblieben.
Doch jetzt komm ich auch nicht wirklich gefühlsmäßiig von ihm los.
Aber wie gesagt, NICHT weil ich den Schmerz suche,
die Seite an ihm, die mich verletzt MAG ICH GANZ UND GARNICHT!

Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob nun wirklich Ruhe ist,
oder er den nächsten Hass-Schlag gegen mich ausbrütet,
auch wenns das jetzt war,
wie krieg ich das verdammte Vermissen weg.
Das Sehnen nach der Seite, die er auch hat.
Die Enttäuschung, dass er sich nicht entschuldigt.
Die Erwartungen, die ich an ihn habe, weil er immer von Liebe sprach.

Wie stell ich meine Liebe zu ihm ab,
da es ja zwecklos ist, von Liebe für mich bei seinem Verhalten auszugehen.

Viele Grüße
amboden

15.04.2012 00:15 • #1


M
Hallo amboden
Wie stellt man die Liebe zu einer Person ab?
Das ist einer der Fragen um die sich hier vieles dreht.
Meiner Meinung geht das nur mit Hilfe von viel Zeit und einer totalen Kontaktsperre.
Du solltest dir auf alle Fälle neue Hobbys zulegen, im Idealfall etwas, dass nichts mit ihm zu tun hat.
Leicht wird das alles leider nicht, aber was auch sehr hilfreich ist über alles zu reden(schreiben).
Oft wird einem die Sicht wesentlich klarer und man kann seine Ziele erkennen, wenn man drüber geschrieben hat.

Ob Medikamente oder ein Therapeut helfen?
Medikamente sind wohl nur was für den Notfall und ein Therapeut kann dir auf deinem Weg vom los-lösen helfen, in dem er dich begleitet.



lg
Mike

Nachtrag : Ich bin bewusst nicht auf ihn eingegangen, da ich es im Augenblick, als wenig hilfreich ansehe mich mit ihm zu befassen

15.04.2012 00:52 • #2


A


Liebe suchen wo offenbar keine ist

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A
Zitat von amboden:
Es tut mir so weh,
dass er absichtlich obwohl er um meine Lage weiß,
mir vermeidbaren Ärger macht, mich an den Rand bringt,
und dann wenn er dies geschafft hat,
dann ist er wieder weg.

Es hat ihn wohl wieder den Kick gebracht, den er
brauchte, mich zur Verzweiflung zu bringen, in Wut,
und dann ist er wieder weg.
Ohne Reflektieren, was er tat.
Und ohne Gedanken, wie es mir damit geht.

Und die Enttäuschung.
Dabei weiß ich, dass das so ja ohnehin nicht mit ihm geht.
Bereits in der Vergangenheit,
sah er nie seine Fehler ein,
denn ich bin ja an allem schuld.

Ein sei froh, dass du ihn los bist hilft wenig,
denn auch, wenn ich weiß, dass ein Zusammenleben
mit so einem Mensch mehr Kraft erfordert als ich
haben kann unter meinen Umständen,
so fehlt doch ein wichtiger Teil in meinem Leben,
ohne ihn.

Es tut mir so weh, wie er -gerade in einer sehr,sehr schweren
Zeit in meinem Leben- dazu noch absichtlich ist,
und es ihm wohl nichtmal im nachhinein leid zu tun scheint!

Wie stell ich meine Liebe zu ihm ab,
da es ja zwecklos ist, von Liebe für mich bei seinem Verhalten auszugehen.


willkommen amboden

von welcher liebe schreibst du denn hier? ist auf beiden seiten nicht erkennbar für mich - hier geht es um selbstzerstörerischen ruin und abhängigkeitsstrukturen - ihr braucht euch um euch leid zuzufügen.

und das fehlt dir ?
brauchst du das wirklich ?
hast du das nötig - dich so behandeln zu lassen ?
brauchst du das leid ?
hast du das nötig absichtlich von ihm getreten zu werden ?

holfe dir hilfe und therapeutische unterstützung. du bist, meiner ansicht nach, schon zu abhängig von ihm um allein von ihm abstand zu nehmen - da ist es, was du dringend machen solltest. gehe raus - mach was für dich - mache sport, suche dir neue hobbys, baue dein leben neu !

und nochmal - hole dir dringend hilfe solange du dazu noch in der lage bist - sehr bald wirst du so am boden sein - das nichts mehr geht - lasse es nicht soweit kommen !

viel kraft und alles gute für dich!
du schaffst das !

15.04.2012 01:31 • #3


A
danke Mike und Alena für Eure Antworten!

Ich bin bereits in therapeutischer Behandlung.

Das mit Hobbys etc wird schwer werden...

Nein, wie ich bereits schrieb, suche ich NICHT das Leid, das ist nicht der Teil von ihm, den ich suche!Im Gegenteil.

Das mit entstandener Abhängigkeit, da mag was dran sein,
was aber auch daran lag, dass mir gerade nach dem Tod meiner Mutter keinerlei Hilfe zuteil wurde.
Meine Stiefbrüder waren genauso eiskalt wie sie es Jahre zuvor schon zu unserer Mutter und mir waren,
von öffentlicher Seite gibt es keine Unterstützung.
Und ich renne mir die Hacken ab von Beratungsstelle zu Beratungsstelle,
man ist aufgeschmissen wenn man keine Angehörigen und Freunde hat!
Mit ihm schaffte ich die Zeit durchzustehen.
Und er half mir anfangs. Z.b. als der Vermieter meiner Mutter Terror machte, vor meiner Tür stand.
Er half mir einen Termin des Pfarrers auszumachen, denn wenn es nach meinen Brüdern gegangen wär, wär nichtmal ein Pfarrer bei der Beisetzung gewesen!
Ohne ihn wär ich Weihnachten und Silvester allein dagessesen.
So wie jetzt Ostern!

Ohne ihn habe ich weder irgendeine praktische Hilfe (die bekommt man nämlich als Alleinstehende nirgends. Wenn man nicht Alleinerziehend ist, nicht Straffällig, nicht Dro., dann ist nämlich keiner zuständig!),
noch kann ich mit jemanden reden.
Außer in der Trauergruppe wo ich bin.
Doch die ist alle 3 Wochen!
Und außerhalb dieser Zeit bin ich allein.
Arbeite lediglich Termine ab,
renn von Pontius bis Pilatus Beratungsstellen ab,
wo man noch blöd angeredet wird.
Eigener Gemeindepfarrer hat keine Zeit,
anderer Gemeinden verweisen auf eigene Gemeinde,
Diakonie hat Personalknappheit, eine Stelle geht nichtmal auf mein Anliegen das ich noch hatte (bzgl. Tiere) ein, da sie dafür kein Geld bekommen,
Caritas mehrfach angeschrieben, da bekomm ich nichtmal Antwort.
jemand bei der KASA raunte mich an, ich rede zu viel.

Von meinem Ex hab ich gutes und schlechtes erfahren.
Andernorten erfährt man nur Abweisen.
Von meinem Ex bekam ich emotionale und praktische Hilfe.
Andernorten bekommt man nichtmal wenn man kein Geld hat keinerlei praktische Hilfe. Man ist aufgeschmissen, wenn man allein dasteht, ohne Freunde und Angehörige und sich selbst mangels Fähigkeiten und/oder Kraft helfen kann.
Dies erklärt womöglich, warum ich in eine gewisse,
neben den Liebesgefühlen die ich für ihn habe,
Abhängigkeit zusätzlich zu ihm geraten bin.

Dass ich das Leid NICHT suche,
schlechtes Verhalten von ihm NICHT suche,
zeigt sich wohl darin, dass ich hier schreibe,
wie ich von meinen Gefühlen loskomm
und im NICHT hinterherrenn, damit er mich weiter schlecht behandelt.
Würde ich das Leid suchen, würd ich ihm hinterherrennen,
damit er mich weiter schlecht behandeln kann.

Es ist jedoch leider Fakt,
dass es mir ohne ihn noch schlechter geht,
nicht weil das LEID weg ist,
sondern weil das Positive weg ist,
ich nun keinerlei Ansprache und Unterstützung mehr hab,
neben der Trauer um meine Mutter,
Trauer um eines meiner Tiere, das ich vor 3 Wochen verlor,
den Trennungsschmerz hab,
ich an Feiertagen, Wochenenden allein dasitz,
über Negativ Erlebtes mit niemanden reden kann,
ich keinem einzigen irgendwie wichtig bin.
Mein Ex konnte mich emotional nicht auffangen.
Doch nun ist emotional ein vollkommenes Vakuum.

Und ein Leben kann ich mir erst dann aufbauen,
wenn die ganzen Baustellen, die täglich auf mich
hereinprasseln und an den Rand bringen, soweit eingedämmt
werden, dass ein klein wenig Luft bleibt.
Könnte ich diese Bautellen selber eindämmen, hätte ich
dies bereits getan, bzw. tat bereits alles, was in meiner Macht stand
und darüber hinaus, ohne Erfolg.
Wäre was vorwärtsgegangen, hätte ich nicht meinen Stolz abgelegt
und mir Hilfe gesucht.
Doch selbst diese Niederlage, mir Hilfe zu suchen,
und alle Beratungsstellen abzuklappern
führte zu keinem Ergebnis.
Lediglich zu noch mehr Enttäuschung und mehr menschliche Negativ-Erfahrungen.

Sagen wir so in Punkten:
mit meinem Ex erfuhr ich 50 Positiv-Punkte und 50 Negativ-Punkte.
Und da ich die 50 Negativ-Punkte NICHT will, diese NICHT suche, weil ich NICHT das Leid suche,
entfallen die 50-Positiv-Punkte.
Andernorten ist die Punktvergabe:
50 Punkte Nicht-Reagieren,Gleichgültigkeit, im besten Fall nicht-weiter-wissen, 50 Punkte schroffes Verhalten.
Somit steht auf der Positiv-Seite ÜBERHAUPT kein positiver Punkt.
Keiner emotional und keiner praktisch.

Und das macht es neben der Trennung und den verbundenen Gefühlen für mich als Nebenfolge noch schwieriger,
weil mein Leben ohne ihn noch deutlich schlechter aussieht.
Ich jetzt überhaupt keinen mehr hab, dem ich wenigstens ein bisschen wichtig bin.

Viele Grüße
amboden

15.04.2012 14:52 • #4


A
Und bevor es zum Eindruck kommt,
von meiner Seite liegt keine Liebe zu ihm vor,
dies war ein Eingehen
auf den Aspekt Abhängigkeit!

Hätte ich ihn nicht geliebt, wäre ich keine Beziehung mit
ihm eingegangen!
Würde ich ihn nicht lieben,
würde es mir nicht so wehtun, dass er mir absichtlich
Schaden zufügt.
Wäre es mir lediglich um Hilfestellung gegangen,
dann würde ich einen anderen Mann suchen,der
diese erfüllt und keine Beratungsstellen.
Wäre keine Liebe im Spiel,
wäre keine Absicht da gewesen, mit ihm alt zu werden,
ihn zu heiraten.
Wäre keine Liebe da, würd ich nicht die guten Seiten vermissen,
sondern NUR auf die negativen sehen und das Ergebnis wär klar.
Wäre keine Liebe da, würd ich mich nicht nach Gegenliebe sehnen.
Denn bei Leuten, die ich nicht liebe, such ich wohl Austausch, Freundschaft, Verständnis etc aber keine Liebe.
Es gibt dutzende Gründe, die mir zeigen, dass ich ihn liebe.
Und das macht es schwer, loszulassen.
Und deshalb ist die Verletzung doppelt und dreifach so groß.

Und es geht ja nicht darum, ob ich liebe oder nicht.
Denn ich liebe ihn.
Doch das nützt ja nichts, wenn ich in der Beziehung fertig gemacht werde.
Deshalb habe ich nicht die Frage in den Raum gestellt, bzw. ausgeführt, wie ich rein gefühlsmäßig zu ihm steh, denn das ist klar.
Aber es nützt nichts, jemanden zu lieben, der einen wehtut.
Deshalb bin ich hier, um zu lernen ihn trotz meiner Liebe
loszulassen, weil er mir nicht guttut.

Und die nachrangigen Beziehungsvorteile habe ich aufgeführt,
um auf den Aspekt Abhängigkeit einzugehen,
die sich sicherlich in meinem Fall
NEBEN meiner Liebe
ZUSÄTZLICH eingestellt hat.

viele Grüße
amboden

15.04.2012 15:09 • #5


A
was ich meine ist : wo ist die liebe zu dir selbst ? weil du das alles mitmachst - er behandelt dich ja ganz BEWUSST so - will dich also treffen mit seinem verhalten !

ok : 50:50 - also unterm strich kommt nichts dabei raus.
wenn du das mit-leid nicht weiter suchst - dann beende es!
hilfe bekommt man wenn man will - es gibt für alles lösungen.
hier gibt es kostenlose notruf- und beratungsstellen, die gute sozialarbeiter haben und die einem weiterhelfen können.

wenn nichts passendes in deiner nähe ist : mache selbst eine gruppe auf - möglicherweise auch für freizeitaktivitäten oder für das, was dich interessiert.

wer will - sucht nach lösungen, wer nicht will - sucht ausreden.

klar, alles wird nicht sofort klappen - aber es wird - wenn man will!

du bist keine 18 jahre mehr - keine freunde ?
was hast du gemacht in der ganzen zeit ?

ich kenne das auch, was du schreibst - habe noch viel mehr an den hacken gehabt als nur einen todesfall und ich habe einen mund, zwei beine, die mich überall hintragen und zwei hände, die anpacken können. ok - war alles nicht leicht - aber ich habe mich nicht auf anderen ausgeruht - sondern mein ding durchgezogen und hab mich nebenher auch noch selbstständig gemacht - anfangs mit depressionen bis über beide ohren.

du machst therapie, hast eine trauergruppe -ihn- und willst sonstnochwas ?

nehme dein leben selbst in die hand - alles ist möglich wenn man/frau will - man muss es nur wollen und etwas geduld aufbringen!

begebe dich aus deiner abhängigkeit - sonst wirst du nie ein eigenständiger, freier mensch !

15.04.2012 15:12 • #6


A
würde es mir nur um den Nutzen gehen,
hätte ich es einfach:
ich müsste ihm nur zu Kreuze kriechen,
und all meine Probleme wären gelöst!

Da ich aber dummerweise liebe
und eine Beziehung möchte,
die auf Liebe, Wohlwollen, Respekt, Wertschätzung,
Rücksicht gegründet ist,
kann ich nicht sein mich-verletzendes Verhalten
einfach hinnehmen, um nicht die Nachteile zu haben.
Das müsste ich, denn er ist, wie ich beschrieben
hab, über jeden Zweifel erhaben.

Und so habe ich, da es mir NICHT um den Nutzen
geht, den ich mit zu-kreuze-kriechen wieder bekommen könnte,
sondern Liebesgefühle stehen
und der Wunsch auf eine wirkliche Beziehung die auf o.g. Werten
basiert,
die doppelte A.-karte gezogen:
ich hab den Liebespartner verloren.
Und zusätzlich hab ich noch weitere Nachteile durchzustehen

amboden

15.04.2012 15:17 • #7


A
liebe Alena,
es geht nicht nur ums WOLLEN sondern auch ums KÖNNEN!

Nie habe ich Ausreden gesucht sondern stets nach Lösungen.
Ich habe nicht im vorhinein gesagt wird nix und keine Beratungsstelle aufgesucht. Sondern das ist das Ergebnis meiner LÖSUNGSSUCHE!

Wahrscheinlich hast Du mehr Kraft als ich, worum ich Dich beneide.
Ich tat mit meiner (wenigeren) Kraft, das was mir möglich war.

Aufgrund Depression, PTBS, Arbeitslosigkeit und damit verbundenen Minderwertigkeitsgefühlen, und einigem mehr verlor ich meine Freunde bzw bin nicht mehr fähig neue zu finden.

MIr nützen meine 2 Beine wenig, die mich überall hintragen,
wenn ich abfälliges Verhalten gegen mich gefühlsmäßig nicht mehr verkraften kann.
Wenn ich nicht das dicke Fell hab, das es braucht, trotzt blöder Anreden bei vielen (ich meine das jetzt nicht hier, sondern im RL) seelisch stabil zu bleiben.

Es liegt NICHT am WOLLEN,
es stimmt nicht, dass wo ein Wille da ein Weg,
wenn die KRAFT fehlt,
die SEELISCHE ROBUSTHEIT!
Daran mangelt es mir.
Und die wird mit jeder negativen Erfahrung nicht mehr,
sondern WENIGER!
Und das ist KEINE Ausrede sondern FAKT.
Vom Therapeuten übrigens bestätigt,
dass man mit PTBS nicht so belastbar ist.
Das ist jetzt keine Ausrede,
sondern die Antwort, weil ich den Thera fragte, warum andere trotz negativem belastbar sind und ich immer weniger.

15.04.2012 15:27 • #8


A
Ihn habe ich ja nicht mehr.

Ja ich habe Trauergruppe und Thera,Du fragst was will ich mehr.

Trauergruppe 1 Stunde, alle 3 Wochen.
Thera alle 1-2 Wochen 50 Minuten.
Dies ist die einzige Zeit, wo ich einen Ort habe,

Würde das reichen, hätten andere ja keine weiteren Kontakte,
an Wochenenden, Feiertagen etc.

Und aufgrund meinen inneren und äußeren Belastungen ist
es für mich sehr schwer, ein neues soziales Netz aus dem Boden
zu stampfen.
Doch dies erwähnte ich schon ganz zu anfang.

Es war schwierig genug, wieder normale Sachen zu machen,
nachdem ich Opfer einer Brandstiftung
(dies ist keine Vermutung sondern gesichert von der Kripo!)
wurde.
Jedes Sirenengeräusch ruft Panik in mir hervor.
Jede Nacht träume ich mehrfach wie ich meine Mutter tot auffinde,
sodass ich jeden Tag erschöpft bin, da Schlaf keinerlei Erholung spendet.
Ich kämpfe überall auf einsamer Front.
Und deshalb fehlt mir die KRAFT locker-flockig neue Leute kennenzulernen. Und nicht das WOLLEN.
Es ist auch schwierig eine gemeinsame Basis zu finden.
Die anderen sind mit meinen Lebensumständen überfordert bzw. abgeschreckt.
Und ich kann auch wenig Verständnis aufbringen, wenn jemand verzweifelt ist, wenn der Nagellack abbröckelt, wenn ich nächtlich vom Tod meiner Mutter träum etc.

15.04.2012 15:37 • #9


A
ich kenne das alles - auch die
Zitat:
vorstellung
keine kraft zu haben - und ich verstehe dich nur zu gut. aber ich hatte die kraft in mir - weil ich den glauben an mich nicht verloren hatte - klar - es war ein langer weg - es ging nicht von heute auf morgen - aber ein teilchen fügte sich zum anderen. ich habe mich selbst niemals aufgegeben - das war und ist - meine eigene kraft - weil ich mich lieben gelernt habe! das ist die höchste kraft, die mir zur verfügung steht!
damit ist alles überwindbar - auch für dich!

und dafür brauche ich meinen willen - auch wenn er nicht immer sofort umgesetzt werden kann!

15.04.2012 15:46 • #10


A
liebe Alena.

Ich bewunder jeden, der diese Kraft hat
und sich nach allem, selber lieben kann!
Der nicht den Glauben an sich verliert
-das ist ein Grund, warum ich hier bin.
Wie ich ihn
bzw meine Gefühle zu ihm loslassen kann
und
wie ich es alleine schaffen kann.

Liebe Grüße
amboden

15.04.2012 15:54 • #11


A
ich wurde mit 3 jahren S... missbraucht, bin mit depressionen aufgewachsen und habe mir beziehungen gesucht ähnlich wie deine - weil ich das gefühl hatte ich bin nichts besseres wert. allerdings war es mir nicht bewusst - weil es mehr emotionaler missbrauch war, der hier stattfand - ich kannte es nicht anders. aufgewacht bin ich durch den tod meines einzigen kindes ... bis dahin hatte ich den missbrauch verdrängt - da habe ich mir dann mein leben angeschaut. ich habe mich langsam von allem getrennt was nicht gut war für mich - also von fast allem - das was mir lieb war und nur kurz noch blieb - wurde mir kurz hintereinander vom tod genommen.

jetzt war ich ganz allein und das war gut! ich wurde auf mich selbst zurückgewofen - konnte es anfangs kaum aushalten - aber es hat mir gezeigt : ich habe mit 3 jahren überlebt - hatte soviel kraft in mir - warum soll mir das jetzt als erwachsene nicht möglich sein ein bessere leben zu führen? das hat mich auf meinen weg gebracht.

es braucht mut seine ängste zu überwinden, aber es lohnt sich ihn aufzubringen.

15.04.2012 16:14 • x 2 #12


A
Du hast meinen vollen Respekt liebe Alena!

Viele Grüße
amboden

15.04.2012 16:19 • #13


A
danke. deine überschrift lautet : Liebe suchen wo offenbar keine ist ...

ja - das habe ich erkannt und diesen spruch hier :

wer den himmel nicht in sich selber findet - sucht ihn vergebens im ganzen weltall ...

also bei sich anfangen - nur bei sich - es ist schon alles in uns - ich bin auf der suche nach mir bei mir selbst angekommen - in der eigenliebe !
nur das hat bisher (fast) alles in mir geheilt.

15.04.2012 16:25 • x 1 #14


A
Ich danke Dir sehr für Deine Erfahrung und Deinen Impuls liebe Alena!

Viele Grüße
amboden

15.04.2012 16:31 • #15


A


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