danke Mike und Alena für Eure Antworten!
Ich bin bereits in therapeutischer Behandlung.
Das mit Hobbys etc wird schwer werden...
Nein, wie ich bereits schrieb, suche ich NICHT das Leid, das ist nicht der Teil von ihm, den ich suche!Im Gegenteil.
Das mit entstandener Abhängigkeit, da mag was dran sein,
was aber auch daran lag, dass mir gerade nach dem Tod meiner Mutter keinerlei Hilfe zuteil wurde.
Meine Stiefbrüder waren genauso eiskalt wie sie es Jahre zuvor schon zu unserer Mutter und mir waren,
von öffentlicher Seite gibt es keine Unterstützung.
Und ich renne mir die Hacken ab von Beratungsstelle zu Beratungsstelle,
man ist aufgeschmissen wenn man keine Angehörigen und Freunde hat!
Mit ihm schaffte ich die Zeit durchzustehen.
Und er half mir anfangs. Z.b. als der Vermieter meiner Mutter Terror machte, vor meiner Tür stand.
Er half mir einen Termin des Pfarrers auszumachen, denn wenn es nach meinen Brüdern gegangen wär, wär nichtmal ein Pfarrer bei der Beisetzung gewesen!
Ohne ihn wär ich Weihnachten und Silvester allein dagessesen.
So wie jetzt Ostern!
Ohne ihn habe ich weder irgendeine praktische Hilfe (die bekommt man nämlich als Alleinstehende nirgends. Wenn man nicht Alleinerziehend ist, nicht Straffällig, nicht Dro., dann ist nämlich keiner zuständig!),
noch kann ich mit jemanden reden.
Außer in der Trauergruppe wo ich bin.
Doch die ist alle 3 Wochen!
Und außerhalb dieser Zeit bin ich allein.
Arbeite lediglich Termine ab,
renn von Pontius bis Pilatus Beratungsstellen ab,
wo man noch blöd angeredet wird.
Eigener Gemeindepfarrer hat keine Zeit,
anderer Gemeinden verweisen auf eigene Gemeinde,
Diakonie hat Personalknappheit, eine Stelle geht nichtmal auf mein Anliegen das ich noch hatte (bzgl. Tiere) ein, da sie dafür kein Geld bekommen,
Caritas mehrfach angeschrieben, da bekomm ich nichtmal Antwort.
jemand bei der KASA raunte mich an, ich rede zu viel.
Von meinem Ex hab ich gutes und schlechtes erfahren.
Andernorten erfährt man nur Abweisen.
Von meinem Ex bekam ich emotionale und praktische Hilfe.
Andernorten bekommt man nichtmal wenn man kein Geld hat keinerlei praktische Hilfe. Man ist aufgeschmissen, wenn man allein dasteht, ohne Freunde und Angehörige und sich selbst mangels Fähigkeiten und/oder Kraft helfen kann.
Dies erklärt womöglich, warum ich in eine gewisse,
neben den Liebesgefühlen die ich für ihn habe,
Abhängigkeit zusätzlich zu ihm geraten bin.
Dass ich das Leid NICHT suche,
schlechtes Verhalten von ihm NICHT suche,
zeigt sich wohl darin, dass ich hier schreibe,
wie ich von meinen Gefühlen loskomm
und im NICHT hinterherrenn, damit er mich weiter schlecht behandelt.
Würde ich das Leid suchen, würd ich ihm hinterherrennen,
damit er mich weiter schlecht behandeln kann.
Es ist jedoch leider Fakt,
dass es mir ohne ihn noch schlechter geht,
nicht weil das LEID weg ist,
sondern weil das Positive weg ist,
ich nun keinerlei Ansprache und Unterstützung mehr hab,
neben der Trauer um meine Mutter,
Trauer um eines meiner Tiere, das ich vor 3 Wochen verlor,
den Trennungsschmerz hab,
ich an Feiertagen, Wochenenden allein dasitz,
über Negativ Erlebtes mit niemanden reden kann,
ich keinem einzigen irgendwie wichtig bin.
Mein Ex konnte mich emotional nicht auffangen.
Doch nun ist emotional ein vollkommenes Vakuum.
Und ein Leben kann ich mir erst dann aufbauen,
wenn die ganzen Baustellen, die täglich auf mich
hereinprasseln und an den Rand bringen, soweit eingedämmt
werden, dass ein klein wenig Luft bleibt.
Könnte ich diese Bautellen selber eindämmen, hätte ich
dies bereits getan, bzw. tat bereits alles, was in meiner Macht stand
und darüber hinaus, ohne Erfolg.
Wäre was vorwärtsgegangen, hätte ich nicht meinen Stolz abgelegt
und mir Hilfe gesucht.
Doch selbst diese Niederlage, mir Hilfe zu suchen,
und alle Beratungsstellen abzuklappern
führte zu keinem Ergebnis.
Lediglich zu noch mehr Enttäuschung und mehr menschliche Negativ-Erfahrungen.
Sagen wir so in Punkten:
mit meinem Ex erfuhr ich 50 Positiv-Punkte und 50 Negativ-Punkte.
Und da ich die 50 Negativ-Punkte NICHT will, diese NICHT suche, weil ich NICHT das Leid suche,
entfallen die 50-Positiv-Punkte.
Andernorten ist die Punktvergabe:
50 Punkte Nicht-Reagieren,Gleichgültigkeit, im besten Fall nicht-weiter-wissen, 50 Punkte schroffes Verhalten.
Somit steht auf der Positiv-Seite ÜBERHAUPT kein positiver Punkt.
Keiner emotional und keiner praktisch.
Und das macht es neben der Trennung und den verbundenen Gefühlen für mich als Nebenfolge noch schwieriger,
weil mein Leben ohne ihn noch deutlich schlechter aussieht.
Ich jetzt überhaupt keinen mehr hab, dem ich wenigstens ein bisschen wichtig bin.
Viele Grüße
amboden