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Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

Aline_8
Hallo,

Heute ist wieder so ein Tag, an dem ich viel über mein Leben, mich und meine Verhaltensweisen nachdenke.
Letzte sind häufig sehr ambivalent.
Ich möchte eine Bindung eingehen, zb im Datingkontext (merke aber, dass es auch andere Bereiche in meinem Leben gibt, wo dieses Verhalten zum Teil auch auftritt) aber oft kommt es mir vor, als suche ich irgendwie nach Gründen, warum das alles doch nicht passt. Wunsch und Verhalten sind häufig total gegensätzlich. Und ich möchte gern verstehen, warum das so ist.
Es stößt meinen Gegenüber vor den Kopf und ich enttäusche mich ja auch selbst.

Mir wird schnell alles zu viel, zu eng, zu übertrieben oder ich suche nach dem sog. Haar in der Suppe/Fehlern/Unterschieden, damit ich mir selbst bestätigen kann, dass es keinen Sinn hat.
Das belastet mich enorm.

Gibt es hier Leute, die das nachvollziehen können und sich ggf ähnlich verhalten?

28.04.2024 15:56 • x 20 #1


HerrZ
Moin,

zu Bindungsstilen, deren Ursachen und wie man sie bearbeitet, daraus einen sicheren entwickeln kann, mag ich Dir Thais Gibson und Heidi Priebe empfehlen. Dazu noch Jimmy on Relationships. Alle auf YT, alle auf Englisch.

Doch vorab, immer langsam und vorsichtig mit den Selbstdiagnosen. Ein Haar in der Suppe ist eklig und wer eines findet, dem schmeckt die Suppe zu Recht nicht. Die Frage neben wieso suchst Du wäre also auch wieso magst Du Haare in Suppen gerne ignorieren? Ich mein, was nicht passt? Muss nicht zwingend passend gemacht werden, oder? Was belastet Dich an Deinem kritischen, prüfenden Blick? Suchst Du Perfektion und wirst/bist frustriert, weil es die nicht gibt? Oder frustriert es Dich, dass Du durch Deinen kritischen Blick zu keinen Resultaten außer Nö, das/der nicht kommst?

28.04.2024 17:16 • x 1 #2


A


Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

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Aline_8
Mit dem Begriff bindungsvermeidend/bindungsängstlich versuche ich für mich selbst dieses Verhalten zu erklären.

Was es genau ist, da bin ich gerade selbst dabei, zu forschen.
Wenn etwas sehr offensichtlich nicht für mich passt (persönliche Werte) dann ist es für mich vollkommen ok und ich hinterfrage es nicht. Die basics sollten passen.
Aber vielleicht bin ich in manchen Punkten zu ängstlich, kritisch, idealistisch, nicht Kompromissbereit oder es triggern mich Aussagen oder Verhaltensweisen des anderen, so dass ich recht schnell dicht mache, Zweifel hochkommen und ich mich distanziere.

28.04.2024 17:42 • x 1 #3


H
Haar in der Suppe ist durch Kappe vermeidbar, ebenso wie die Schnecke im Salat durch Einzelblattsäuberung.
Ähnlich sollte es auch im Kopf zugehen, Mut zusammen mit Entschlusskraft und einer guten Resilenz,... läuft mit den Männern.

28.04.2024 18:44 • x 2 #4


Aline_8
Wenns laufen würde mit den Männern, dann wäre ich ja nicht hier

28.04.2024 18:51 • x 5 #5


Cary
Vermutlich gehört mehr Hintergrundwissen dazu - im Datingbereich nach dem perfekten Partner zu suchen wenn recht zeitnah eine Beziehung zu Ende gegangen ist ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt

Solange man nicht abgeschlossen hat, und das geht in der Regel nicht in ein paar Wochen, solange sucht man Haare in der Suppe und wird sie auch finden. Das ist nichts ungewöhnliches, vielleicht ein Schutzmechanismus - ich kann es nicht sagen, habe es aber selbst auch erlebt.

Es braucht ordentlich Zeit bis man bereit ist keine Meßlatte mehr an einen möglichen Partner anzulegen sondern ihn in seiner Gesamtheit als Mensch zu sehen und dann zu entscheiden.

28.04.2024 19:56 • x 7 #6


Aline_8
Zitat:
Datingbereich nach dem perfekten Partner zu suchen wenn recht zeitnah eine Beziehung zu Ende gegangen ist ist von Anfang an zum Scheitern verurteilt


Das verstehe ich. Ich war nicht in einer Beziehung vor kurzem und das Thema beobachte ich, bis auf wenige Ausnahmen, seit Jahren bei mir

28.04.2024 20:01 • x 2 #7


O
Es hilft, sich auf die guten Seiten zu konzentrieren.

28.04.2024 20:05 • x 2 #8


Aline_8
Zitat von Ozean_:
Es hilft, sich auf die guten Seiten zu konzentrieren.


Wie meinst du das?

28.04.2024 20:06 • #9


O
Nicht das Haar in der Suppe anschauen sondern sich nur die guten Seiten des Mannes ansehen.

28.04.2024 20:20 • x 4 #10


Wasabix
Zitat von Aline_8:
das Thema beobachte ich, bis auf wenige Ausnahmen, seit Jahren bei mir



Bis auf wenigen Ausnahmen?
Was war da anders?

28.04.2024 20:47 • x 1 #11


paul258
Zitat von Aline_8:
Mir wird schnell alles zu viel, zu eng, zu übertrieben oder ich suche nach dem sog. Haar in der Suppe/Fehlern/Unterschieden, damit ich mir selbst bestätigen kann, dass es keinen Sinn hat.


Hier schreiben ja keine Psychologen weshalb alles nur so ein wenig fischen in drüben ist, aber ich musste bei dem Zitat sofort an eine sehr gute Freundin von mir denken die ich schon Jahre kenne.

Könnte es sein, dass der wichtige Punkt davor stattfindet? Sprich: wer ständig nach Fehlern sucht, findet sie auch - um sich nicht binden zu müssen. Um Kontrolle nicht abgeben zu müssen. Unsicherheit.

Wie ist es sonst so? Kannst du auch Mal gut sein lassen? Denkst du oft ich muss es machen, sonst wird es nichts.? Wenn du mit Menschen in der Gruppe arbeiten sollst, welche Rolle nimmst du dann ein?

Wer ständig den Grund für den Weg raus sucht könnte auch Angst haben sich fallen zu lassen und einfach abzuwarten. Hattest du da vielleicht negative Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht? Wurdest radikal enttäuscht als du dich hast fallen lassen?

28.04.2024 20:58 • x 4 #12


Aline_8
Zitat von Ozean_:
Nicht das Haar in der Suppe anschauen sondern sich nur die guten Seiten des Mannes ansehen.


Ich weiß, dass ich das sollte. Aber irgendwas verselbstständigt sich da in mir. Ein kleines Härchen in der Suppe und in meiner Wahrnehmung ist es Rapunzels 2m-Zopf.

Oder es gibt kein Haar und ich suche dann unbewusst nach Gründen, warum das alles nicht passen könnte.
Der Mann muss gar nichts wirklich falsch machen
Innerlich boykottiere und sabotiere ich wohl

28.04.2024 20:59 • x 3 #13


Aline_8
Zitat von Wasabix:
Bis auf wenigen Ausnahmen? Was war da anders?


Menschen, die nicht wirklich erreichbar sein können oder wollen - aus den unterschiedlichsten Gründen - da kam es ein, zweimal vor, dass ich mich eher klammernd und verlustängstlich gefühlt und verhalten habe.

28.04.2024 21:03 • x 6 #14


Aline_8
Zitat:
Sprich: wer ständig nach Fehlern sucht, findet sie auch - um sich nicht binden zu müssen


Selbsterfüllende Prophezeiung, ja absolut.
Das ist ja mein Problem. Das was ich mir wünsche, mache ich mir oft durch mein eigenes Verhalten kaputt.
Ich weiß das. Ich weiß aber nicht, warum ich mir diese Bestätigung zum scheitern immer wieder abhole.

Zitat:
Wie ist es sonst so? Kannst du auch Mal gut sein lassen? Denkst du oft ich muss es machen, sonst wird es nichts.? Wenn du mit Menschen in der Gruppe arbeiten sollst, welche Rolle nimmst du dann ein?


Früher war das mal so. Mittlerweile kann ich in Gruppenarbeiten gut abgeben, ich muss da nicht die erste Geige spielen

28.04.2024 21:43 • x 2 #15


A


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