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Liebe verschüttet oder Trennung?

C
Hallo zusammen, da ich schon viel mitgelesenen habe und ihr hier sehr nett miteinander umgeht und ich auch echt nicht mehr weiter weiß, nehme ich mal meinen Mut zusammen und schreibe.
Meine Situation: Zusammen seit 14, Verheiratet seit 6 Jahren, 2 Kinder 4 und ½ Jahr alt, Haus gekauft. Wir beide machen eigentlich nichts mehr gemeinsam, viel war es auch früher nicht. Da war ein Hobby, was wir an einigen Wochenenden gemeinsam machten und jedes Jahr Urlaub. Abends oder an den Wochenenden essen wir alle zusammen und dann macht jeder sein Ding, Vorschläge von mir zu gemeinsamen Dingen wurden regelmäßig abgelehnt. Er zeigt an den Kindern kaum Interesse und kümmert sich kaum. Den ganzen Alltag mit Haushalt und den Kids mache ich, auch als ich noch Vollzeit arbeiten ging vor Kind 2. Er war noch nie sehr fröhlich, aber es wurde echt nur noch gemeckert. Es waren eigentlich immer seine Wünsche wichtig, z.B. seine Sonntage sollten Ruhetage sein (- für mich natürlich nicht), was gegessen wird, ... .
So, nun zum eigentlichen: Vor etwa 2 Jahren fing es an, daß er immer öfter seine schlechte Laune vor allem Sonntags „kultivierte“, man konnte ihm nichts recht machen. Ich habe versucht es anzusprechen, auch daß Kind 1 schon Angst zeigte, weil er plötzlich anfing, loszupoltern (nein, keine Gewalt) und zu schimpfen. Es änderte nichts, ich zog mich dann auch immer mehr zurück. Daher sprach er es vor etwa 5 Monaten an und ich sagte, daß ich so nicht weiter leben will. Er hat schon verstanden, daß es jetzt bitterernst ist und hat mich noch um eine Chance gebeten, zu zeigen, daß er auch anders kann.
Es ging auch eine Zeitlang gut, aber es ist immer noch so, daß seine Wünsche im Vordergrund stehen, das Interesse an den Kids auch nicht wirklich da ist. Und vor allen Dingen: Ich kann nicht sagen, ob da noch Liebe verschüttet liegt, oder ob da keine mehr überlebt hat. Ich weiß auch nicht, ob diese Änderungen aus ihm kommen, oder nur, um mich zu halten, weil er liebt mich wohl schon. Jetzt weiß ich nicht, wie ich mir darüber klar werden soll, hat jemand das so schon erlebt und hat Tipps? Versteht mich überhaupt jemand?

01.02.2013 01:07 • #1


C
Willkommen im Forum!

Verstehen, klar. Aber es ist schwierig dir eine Rat zu geben. Zu sagen - geh, hat keinen Sinn, hat enorme Konsequenzen für alle.

Wichtig ist, dass du für dich in der Lage bist zu entscheiden. Es ist nicht wichtige darüber nachzudenken ob da noch Liebe irgendwo ist, das ist meist eine Frage, die die Angst stellt um Entscheidungen zu verschieben.
Die entscheidende Frage lautet - willst du so weiterleben? Kannst du so glücklich sein?
Willst du dem ganzen noch eine Chance geben, wenn ja- welche?

Wenn du diese Fragen beantwortet hast, dann wirst du wissen, was du zu tun hast.

Liebe Grüße
Carlson

01.02.2013 08:46 • x 1 #2


A


Liebe verschüttet oder Trennung?

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S
Guten Morgen!

Ich möchte mal ins Blaue hinein interpretieren ...... .

Meine Empfindungen sagen mir meist, dass Menschen sich nicht grundlegend ändern werden - sie immer eine Grundbasis beibehalten werden.
Du beschreibst deinen Mann, dass er lieber Sachen im Alleingang macht und sich so wie anno Schnee von der Frau, die ja nichts anderes als den Haushalt zu schupfen hat, bedienen lässt. Auch schreibst du, dass er auf dich nicht besonders glücklich wirkt.

Gründe dafür gäbe es wohl genügend, doch werden es wohl Gründe sein, die sich wahrscheinlich nicht einfach mit einem Fingersnip vom Tisch fegen lassen ...... .

Lediglich eine Annahme deiner Situation gepaart mit dem Willen, Veränderungen zu akzeptieren würden m.M.n. die Beziehung noch retten können.

So viel vielleicht zu ihm.

Allerdings finde ich, dass DU jetzt wichtiger bist. Unterm Strich wird es immer so sein, dass du die volle Verantwortung für deine Kinder zu tragen hast und da gilt es m.M.n. den Hebel anzusetzen.

Deine Kinder sind noch klein und trotzdem hat dein Großer schon Angst vor seinem Vater?! Eine Angst, die du als verantwortliche Bezugsperson nicht zu unterbinden weißt.

Wie Carlson m.M.n. schon richtig geschrieben hat, gilt es für dich herauszufinden, ob du dem Ganzen noch eine Chance geben willst und wenn ja, ob dies dann dazu führt, dass du für den Rest deines Lebens - immer mit Bedacht auf deine Kids - damit leben kannst.

Jetzt beschreibst du 6 Ehejahre in deinem jungen Alter und bereits jetzt zweifelst du.

Reflektiere, beantworte dir wichtige Fragen (Beruf, Kindererziehung, Freizeitgestaltung etc. - was ist dir wichtig, wird dir immer wichtig sein) und überlege, ob es dann noch Wert hat zu kämpfen.

Vergiss nicht, du entscheidest über drei Personen und hast es in der Hand, ob und wie ihr drei glücklich werden könntet ....... .

01.02.2013 09:37 • x 1 #3


C
Danke für eure Antworten.
@Carlson: stimmt, einen Rat, was ich tun will kann mir keiner geben, das muß ich schon selber ausknobeln. Aber mit deiner Aussage, daß die Angst vor einer Entscheidung die Frage nach der evtl. noch vorhandenen Liebe stellt- das könnte bei mir tatsächlich so sein. Und die Frage, ob ich so weiter leben möchte: Nein! Eine Chance hatte ich ja auch schon eingeräumt, wir haben auch über vieles geredet, es hat sich auch das eine oder andere geändert. Zufrieden bin ich damit aber nicht, weil ich die ganze Zeit das Gefühl habe: er tut das, um mich zu halten, und nicht wirklich, weil er etwas ändern möchte. So ist das Interesse an mir und den Kindern eher oberflächlich, obwohl er von Liebe in dem Zusammenhang spricht. Und das kann keiner auf Dauer durch halten, ist auch nicht der Sinn. Ich bin immer in Hab-Acht, ob es wieder los geht, er ist nach wie vor launisch, hält sich nur mehr unter Kontrolle.
@Sorele:mit dem jung habe ich wohl etwas mißverständlich geschrieben, wir sind seit 14 Jahren zusammen, davon 6 verheiratet. bin 39 Jahre alt
Ja, wenn ich den Willen zur Veränderung als von seinem Herzrn kommend glauben könnte- aber genau das kann ich nicht. Er versucht, seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, z.B. nach kuscheln, ohne zu bedenken, ob es mir gerade paßt, hat aber nicht mitbekommen, daß mir ein Schneidezahn abgebrochen ist. 3 Tage lang! Er läßt den kleinen schreien, obwohl er weiß, daß ich, z.b. wegen Kochen- ihn nicht gut trösten kann. Da hatte ich zum Pfannkuchen backen noch ein Baby auf dem Arm! Spielt nicht mit dem großen, beschwert sich aber,wenn der mal vergißt ihn beim heim kommen zu begrüßen. Alles solche Sachen.
Nunja, aber die anderen Fragen, die du in den Raum stellst: da entscheide ich eigentlich eh schon alleine für mich und die Kids, insofern... .

01.02.2013 11:37 • #4


S
Zitat von Chiara2000:
@Carlson: stimmt, einen Rat, was ich tun will kann mir keiner geben, das muß ich schon selber ausknobeln. (......) So ist das Interesse an mir und den Kindern eher oberflächlich, obwohl er von Liebe in dem Zusammenhang spricht. Und das kann keiner auf Dauer durch halten,(.....)

Du empfindest sein Interesse an euch oberflächlich und du meinst, dass so etwas auf die Dauer nicht durchhalten kann.

Zitat von Chiara2000:
@Sorele:mit dem jung habe ich wohl etwas mißverständlich geschrieben, (.....) bin 39 Jahre alt

...... Jahrgang 1973 scheint ein spezieller Jahrgang zu sein, denn auch ich scheine mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt zu haben.

Zitat von Chiara2000:
(.....) Er versucht, seine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt zu bekommen, z.B. nach kuscheln, ohne zu bedenken, ob es mir gerade paßt, hat aber nicht mitbekommen, daß mir ein Schneidezahn abgebrochen ist. 3 Tage lang! Er läßt den kleinen schreien, obwohl er weiß, daß ich, z.b. wegen Kochen- ihn nicht gut trösten kann. Da hatte ich zum Pfannkuchen backen noch ein Baby auf dem Arm! Spielt nicht mit dem großen, beschwert sich aber,wenn der mal vergißt ihn beim heim kommen zu begrüßen. Alles solche Sachen.

Ich trage hier nur mal Fakten zusammen: Wenn ich es richtig verstanden habe, stellt er seine Bedürfnisse über die euren und wundert sich dann, warum er bei seinem Heimkommen nicht liebevoll und freudig empfangen wird ....... oder?

Zitat von Chiara2000:
Nunja, aber die anderen Fragen, die du in den Raum stellst: da entscheide ich eigentlich eh schon alleine für mich und die Kids, insofern... .

Mit der Entscheidungsfindung meinte ich eher die zukunftsorientierte und nicht die alltägliche. Entscheidungen zu treffen sind eines der Pflichten einer Mutter, und zwar darüber, wie die Kinder bestmöglichst und so harmonisch wie möglich aufwachsen können.
Mein Grundsatz lautet da immer: Nur, wenn sich die Mutter wohl fühlt, kann sie es den Kindern so vermitteln und wenn ich mal mich her nehme: Merke ich, dass sich eines meiner Kinder nicht wohl fühlt, fühle automatisch auch ich mich nicht wohl und somit verstärke ich die Symptomatik. Ich bin dann nicht mehr gefestigt und stark, so wie ich es sein sollte.

So etwas greift auf die Psyche und zwar nicht nur auf die deine (was eine ganz andere Sache ist, da du ja selbst für dein Leben verantworlich bist), sondern auch auf die deiner Kinder (die von dir abhängig sind) und dies ganz entscheidend.

Ich dachte eher daran, dass eine Reflektion bezüglich deiner Zukunft notwendig wäre.
Du kennst ihn jetzt schon seit 14 Jahren und ich glaube, dass du tief in deinem Inneren WEIßT, wie dein Mann gestrickt ist.
Nimmst du nur dies mal her und vergleichst es damit, was dir nicht gefällt, kommt unterm Strich ein Plus oder ein Minus heraus und rein dies sollte vorerst einmal ausschlaggebend sein.

Dein Unwohlsein ist ja bereits vorhanden und nur du kannst wissen, ob sich dies deiner Meinung nach ändern wird (bedenke, 14 Jahre sind lang).
Handlungsbedarf ist dann notwendig, wenn sich dein Unwohlsein auf die Dauer nicht bessert, denn dann wird es das nämlich m.M.n. nie ......

01.02.2013 13:29 • x 1 #5


C
So, ich habe jetzt einen weiteren Hinweis erhalten: Seit 3 Tagen hat er wieder mal schlechte Laune und meckert wieder mal nur herum. Normale Kommunikation ist kaum möglich, sein Tonfall ist... naja. Ich habe dann mit ihm - in normalem Ton- über die Sachen geredet, die nötig waren und mich ansonsten zurück gehalten, einfach weil ich weiß, daß ich es mit ansprechen schlimmer machen würde. Der Große hat es ebenfalls so gehalten.
Gstern abend fragte er mich dann, warum er totgeschwiegen würde?!? Das heißt doch für mich, er merkt es nicht mal, wenn er mal wieder alles an uns ausläßt und ich habe keine Lust, mein Leben lang in Hab-acht zu sein.
Es geht mit eigentlich immer mehr auf den Keks, daß er den Alltag so bestimmt- sei es durch seine Taten oder durch seine Laune, auf die wir dann ja auch irgendwie reagieren und nicht so sind, wie wir sonst wären.
Ach aj, heute morgen erklärte mir mein großer, daß er wieder zu seinen Großeltern (meinen Eltern) möcht- die aber erst gestern hier waren. Und nein, sie sollen nicht herkommen, er will dort hin - mit dem Kleinen und mir?!? Das passier schon recht oft, obwohl dort die Kinder auch nicht mehr dürfen oder verwöhnt werden. Finde ich auch schon etwas bedenklich, oder wie sehr ihr das?

02.02.2013 11:44 • #6


P
Hallo Chiara,
traurige Geschichte.

Dein Mann hat keinen Zugang zu seinem Herz,
folgedessen, kann er sich nicht selbst lieben, geschweige denn euch.
Hat keinerlei Mitgefühl.
Wenn es nicht so läuft, ihr euch nicht so verhaltet wie er es gerne hätte,
wird rumgebrüllt, oder wird Selbstmitleid an den Tag gelegt.

Kind 1 und du fühlt euch, wie wenn ihr auf einem Pulverfass sitzt,
und wartet wann es wieder los geht.

Einsicht mit reden wirst du nicht erwarten dürfen.

Lege einen Schutzmantel um dich und deine Kinder,
und ich wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung triffst,
dass es dir und deinen Kinder gut geht. Ihr wieder lachen und Freude am Leben habt.

Alles gute
Peppi

02.02.2013 12:17 • x 1 #7


C
Liebe Peppilotta, du hast es auf den Punkt gebracht, auch deine Einschätzung mit dem Pulverfaß. Danke dir dafür.

02.02.2013 14:04 • #8


P
Zitat von Chiara2000:
Ach aj, heute morgen erklärte mir mein großer, daß er wieder zu seinen Großeltern (meinen Eltern) möcht- die aber erst gestern hier waren. Und nein, sie sollen nicht herkommen, er will dort hin - mit dem Kleinen und mir?!? Das passier schon recht oft,oder wie sehr ihr das?



Liebe Chiara,
dein Kind 1 will flüchten, und will dich und sein Geschwisterchen nicht alleine zurück lassen.

Kannst du irgendwo hin, wenn er wieder so einen Anfall bekommt.

Wie wäre es, wenn du ein Notfallkoffer packst.
Wenn er austickt, Kinder und Koffer nehmen und weg.
Mit Selbstbewußtsein ihm ein paar Abschiedsworte da läßt:

Ich werde es ab sofort nicht mehr zulassen, dass du mit uns so achtungslos, lieblos, respektlos umgehst.

vielleicht wacht er auf

Chiara, meines Erachtens ist hier Handlungsbedarf nötig.
Du kannst ihn nicht ändern, aber dich.

Eine kleine kuschelige Wohnung ist schöner,
wie ein großer Löwenkäfig, in dem ein wilder unberechenbarer Löwe drin haust.

Ich weiß, das ist alles ein Mist, und weiß von was ich rede,
habe so eine Aktion mit meinen damals kleinen Kindern auch durchziehen müssen.

Viel Kraft

02.02.2013 15:13 • x 1 #9


C
@ Peppilotta:
Zitat:
Eine kleine kuschelige Wohnung ist schöner,
wie ein großer Löwenkäfig, in dem ein wilder unberechenbarer Löwe drin haust.

Sehr schön beschrieben, gibt mir Mut.
Ach ja, Notfallkoffer für uns 3 ist bei meinen Eltern seit dem 1. Knall und ich halte ihn auch aktuell (kinder wachsen ja, und die Jahreszeiten auch...)

03.02.2013 01:18 • #10


A


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