Guten Morgen,
es tut mir leid, dass es Dir schlecht geht.
Vielleicht darf ich auch ein paar Gedanken dazu legen.
Ich verstehe Dich und kann ziemlich genau erahnen, was in Dir vorgeht.
Gedankenchaos, Unsicherheit, Selbstwert, Zukunftsangst, Bedürftigkeit
Das ganze ist so weil Dein Herz und Dein Verstand gerade massiv in Dissens zueinander sind. Der Kopf sagt so einiges durchaus Vernünftiges Dein Herz ist in Aufruhr.
Woran liegt das? Naja, es ist insofern nichts besonderes, dass durch die Rehe Bla.se Du nicht die erste bist, der es so ergeht. Natürlich nützt dir diese Erkenntnis im Augenblick nicht, aber es macht natürlich anderen möglich, Dir Wege zu zeigen, dass es Dir wieder besser geht. Nicht nachher, aber demnächst. Schritt für Schritt.
Zunächst einmal glaube ich in erster Linie ist die Nationalität und der kulturelle Background unwichtig. Der Mann hat in Dir Knöpfe gedrückt. DIch fasziniert. Du bist über beide Ohren verknallt. Hinzu kommt noch, dass in Deinem Alltag Du eigentlich unzufrieden mit Deiner Beziehung bist. Der Mann hat in kurzer Frist geschafft, Bedürfnisse zu bedienen, die bislang trocken lagen. Sie lagen trocken, weil in deiner Beziehung es langsam bergab ging. Und wie ein Frosch es im Kochtopf nicht merkt, dass das Wasser immer wärmer wird, so hast Du es nicht bemerkt. Diese Erkenntnis gilt für viele, aber das Wissen nützt Dir auch nichts.
So und nun, was machen wir mit dieser Erkenntnis für Dich?
Du sagst, Du erwartest eine Nachricht von ihm, und weil sie nicht kommt, geht es Dir schlecht. Verstanden und akzeptiert. Dann fragst Du Dich, ob es sinnvoll ist, ihm zu schreiben. Nunja. Er meldet sich oder meldet sich nicht ganz unabhängig von einer Nachricht von Dir.
Das heißt für mich, es ist nicht entscheidend, ob Du ihm schreibst oder nicht- Du willst es für Dich, es ist Dein Bedürfnis. Nagut, schreibe- aber als Variante, sende es nicht.
Dann finde ich, dass Viktoria Siempre ein paar sehr gute Vorschläge gemacht hat. Natürlich kannst Du weiterhin Taschentücher verbrauchen und traurig sein. Aber wie wäre es wirklich, das Ganze mal ein wenig, nur ein kleines bisschen zu verändern?
Ich sehe da folgende Punkte:
Zum einen Schlaf und Gedankenkarussell. Schlaf ist eminent wichtig. Ohne ausreichend Schlaf fehlt einem Kraft und viel schlimm, dauerhaft führt es massiv zu Gesundheitsschäden. Eine Option wäre, zum Arzt zu gehen und ein leichtes Antidepressivum verschrieben zu bekommen, es gibt welche, die machen einen müde und weil das Karussell verlangsamt wird, kann man schlafen. Das wäre eine erste Hilfe, da braucht man auch meiner Erfahrung nach nicht soooo lange. Diese Medikamente machen nicht abhängig und sobald es einem besser geht, kann man sie absetzen. Wichtig allerdings: Nur in Absprache mit einem Arzt. Aber das würde ich mal angehen. Und: Dass es Dir gerade schlecht geht ist keine Schande!
Essen und trinken. Hier bin ich der Meinung: Trinken- und zwar Wasser und auf gar keinen Fall Al.kohol - ist wichtig. Da würde ich Dir raten, eine Flasche zu füllen und sie systematisch zu leeren. Von mir aus stelle Timer, die Dich erinnern. Warum? Weil der Körper in so einer Ausnahmesituation mit anderen Dingen beschäftigt ist, als darauf zu achten.
Zum Thema Essen: Ein paar Tage schadet es nicht, nichts zu essen, aber fasten kostet Kraft und belastet, daher ist es gut, wenn Du wenigstens etwas zu Dir nimmst. Smoothies und Obst wurden bereits benannt, halte ich auch für gut. Wenn Du diesen Teufelskreis durchbrichst, kannst Du auch wieder vielseitiger werden.
Gedankenkarussel:
Hier hilft es wirklich, den Tag durchzustrukturieren. Klingt komisch, aber ich stimme vollkommen mit Viktoria überein: Es ist möglich Timeslots zu definieren, in denen Du weinst, an ihn denkst und andere, in denen Du Körperpflege betreibst, eine Dusche nimmst, eine Lotion benutzt, die Haare pflegts. Oder wo Du in der Wohnung etwas machst. Staubsaugen, oder einkaufen.
Diese Zeitslots in denen Du nicht an IHN denkst, kannst Du am Anfang durchaus klein wählen. Aber konsequent: Nein, jetzt nicht, der nächste Timeslot zu weinen ist um 15:30.
Ganz wichtig für das Wohlbefinden ist Licht und Luft. Morgens früh, solange es noch nicht so heiß ist, setze Dich auf den Balkon mit Deinem Kaffee. Oder spät abends lausche den *beep*. Gehe mal in den Wald und umarme eine Baum.
Für den Anfang ist es viel, aber- Du schaffst das. Der Punkt ist: Erst einmal kümmere Dich um Dich. Danach, nicht jetzt kannst Du angehen, Dein Leben zu sortieren.
Und noch etwas: Wir Menschen leben auch in der Ernnerung. Unsere Vergangenheit ist wie der Rückspiegel. Und natürlich gehört diese Rehazeit zu Dir und Dein erlebtes Glück darf bleiben.
Last. Nach der Lektüre wäre Zeit für 100 ml Wasser.
Und naja, es gibt Menschen, die verstehen Dich, zum Beispiel auch bei der Telefonselsorge. Oder ein Pfarrer oder vielleicht auch jemand aus dem Forum. So. Und nach
29.06.2025 07:00 •
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