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Loslassen und vergessen - nur wann und wie?

V
Hallo zusammen,
seit einiger Zeit bin ich stille Mitleserin und habe heute mal eine Frage an all diejenigen, die es geschafft haben, loszulassen und ihren Ex, so gut es geht, zu vergessen.
Sicherlich gibt es keine Zeitangabe und bei jedem dauert es unterschiedlich lange. Wie sind da die Erfahrungen? Waren es nur Wochen, Monate oder sogar Jahre? Ich bin fast 3 Jahre getrennt und es vergeht immer noch kein Tag, wo ich nicht an ihn denke. Manchmal frage ich mich, wie lange soll das noch so weitergehen?
Kann eine Liebe so tief sein, dass es nie aufhört?
Ist der Kontaktabbruch wirklich das Beste, um jemanden vergessen zu können?
Vielleicht mag der Eine oder Andere seine Erfahrungen hier mitteilen!

28.01.2018 14:47 • x 1 #1


L
Hey!
3 Jahre? Ach du meine Güte!
Also bei mir ging es immer relativ schnell. Komme aber auch aus einer sehr toxischen Ehe und meine Letzte Beziehung war auch sehr schwer. Habe mich im Vorfeld schon durch Selbstreflektion mit dem Thema Trennung auseinander setzen können.
3 Jahre finde ich schon sehr krass. Warum kam es denn zur Trennung wenn ich fragen darf?

28.01.2018 14:55 • #2


A


Loslassen und vergessen - nur wann und wie?

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V
@lila33
Es war keine normale Beziehung.
Wir hatten eine 3jährige Affaire und ich war noch nicht so weit, meine Kinder mit dem Ehe-Aus zu konfrontieren. Ich hätte noch 2-3 Jahre gebraucht, er wollte aber nicht mehr warten und hat auch nicht daran geglaubt, dass ich mich irgendwann trennen werde.
Mittlerweile hat er eine neue Freundin, sagt aber, er ist nicht glücklicher als vorher. Gerade das ist es wohl, was mich immer noch nicht loslässt. Wenn er jetzt in einer intakten Beziehung wäre, könnte ich alles verstehen. Ich habe den Kontakt komplett eingestellt, er meldet sich aber zu besonderen Tagen noch. Geburtstag, Jahrestag usw. Es wirft mich jedes Mal wieder zurück. Ich habe alles gelöscht, schaffe es nur nicht, ihn zu blockieren.
Nächste Woche hat er Geburtstag. Und wieder kreisen seit Tagen die Gedanken: gratulieren ja oder nein?
Ich würde so gerne abschließen aber es gelingt mir nicht wirklich.

28.01.2018 15:12 • #3


L
Hhm... Kann es sein das dass so im Allgemeinen was mit dem Ende der Ehe und damit zu tun hat das du ein Sprungbrett gesucht hast.
Ich will dich null angreifen oder dir was unterstellen, war nur der erste Gedanke den ich hatte.
Bist du denn mittlerweile von deinem Mann getrennt?

28.01.2018 15:21 • #4


VictoriaSiempre
Hast Du denn Deine Ehe mittlerweile beendet? Die 2 - 3 Jahre, die Du angeblich noch gebraucht hast, sind ja inzwischen vorbei.

28.01.2018 15:23 • #5


Killian
Hey Du, verstehe Dich total ! Man vergisst leider nie, ist wie Schwimmen und mit dem Rad fahren, kann man ewig nicht machen aber verlernt man nie wenn 1x geprägt und gelernt. So ist das leider auch mit Beziehungen, die sind ähnlich prägend.

Das ist auch ok, ist eben Erfahrung !

Denke das einzig Schlimme ist, emotional nicht zu verarbeiten und nicht zu akzeptieren innerlich das es vorbei ist und er oder sie nicht so gut war wie man vielleicht in der Idealisierungsphase gedacht hat.

Besser wäre die Erkenntnis das Niemand perfekt ist, Dinge die man liebt auch nen Verfallsdatum haben oder ihren Wert verlieren zb. durch unschöne Taten. Ist schwer die Erkenntnis das es in der Liebe nicht geklappt hat, er oder sie doch nicht so toll ist wie gedacht und eingebildet oder gespiegelt/gespielt.

Ist ne ganz schwere Nuss weil man oft mit dem Partner och tiefe Bedürfnisse, Aufmerksamkeit und Aufwertung verbindet. Um abzuschliessen muss man diese eigene Bedürftigkeit, Abhängigkeit usw. erkennen und bekämpfen und auch versuchen den Partner realistischer zu sehen bzw. sich selber.

Weigert sich Dein Verstand aber, weil zu schmerzhaft, gewisse Realitäten zu erkennen dann wird verdrängt und man bleibt in dieser Warteschleife hängen, dreht sich ewig im Kreis und kann nie abschliessen oder sich Neuem öffnen. Das Hirn bekommt keine Chance dazu echt abzuschliessen und zu verarbeiten.

Manchmal muss man den Mut haben sich eigenen Dämonen zu stellen, auch wenn es erstmal schmerzt zb. Selbsterkenntnis auch nicht perfekt zu sein, dem Anderen auch nachsieht das er nicht perfekt sein kann. Kein Mensch ist perfekt ausser denkt ist Gott und dann wirds krank sorry.

Wärst Du ne Freundin von mir, würde Dich stellen. Würde fragen was war so toll an ihm zb. und warum ist es gescheitert ? Was waren Deine negativen Anteile oder seine das es nicht geklappt hat ? Und was hätte man besser machen können ohne sich selber zu verraten ?

Würde Dich fragen warum Du leidest, hast nen Leben vor ihm oder ihr gehabt und warst glücklich und weisst brauchst keine anderen Menschen dafür. Warum jetzt nicht mehr möglich ? Dann weisst Du doch das Du nur hängst und Dich fokusierst auf Dinge die Du Dir selber nicht geben kannst aber Dich auch total abhängig machst davon. Und genau diese Schwäche gilt es zu erkennen und zu verstehen oder zu verarbeiten und dann hört das auch mit dem ewigen Herzeleid auf.

Man wird sich immer erinnern an das was mal sehr nahe war im Herzen aber man muss auch loslassen können und das musst lernen. Durch Selbsterkenntnis und ist kein Hokuspokus ! Ist reine Psychologie leider, hart und unbequem aber verdammt wichtig.

28.01.2018 15:54 • #6


Killian
Weisst ich war auch mal so, hatte viel Druck von Aussen um perfekt zu sein, Achtung, Selbstwertgefühl und Glück davon abhängig gemacht habe von dem was Fremde über mich sagen oder denken könnten. Ging bis zur sozialen Phobie weil ich derart angepasst und selbstkritisch war aber nie ich selbst, ich konnte nicht Nein sagen und Grenzen ziehen und hab auch nur an mir gezweifelt aber nie an der Partnerin. Wurde dadurch auch sehr abhängig und unecht und war am Ende auch am Boden weil nicht mehr wusste wie ich mich noch verbiegen soll. Konnte auch schwer abschliessen weil ich nicht sehen wollte das ich Fehler habe oder genau wegen meiner Schwäche Opfer war, auch zu tief vertraut und mich abhängig gemacht habe. Dachte bin perfekt oder muss es sein und der Andere auch weil er mich direkt oder indirekt durch seine Reaktionen in meinem Perfektionswahn bestätigt hat. Ganz böse wenn er/sie mir das entzogen hat obwohl ich mich verbogen und gelitten habe. Bin auch ewig nachgerannt und in dem Kreislauf geblieben weil konnte das Ende nicht ertragen weil war verschmolzen quasi mit der Dame innerlich

Habe heute gelernt, wenn auch schmerzhaft, das ich nen Mensch bin, nicht perfekt sein muss und der Andere auch nicht und auch mal Nein und Tschüss sagen muss ! Denke diesen Weg musst Du auch noch gehen, gehen lernen und dann hört das auch auf mit dem Aua !

28.01.2018 16:08 • #7


V
@Killian
Vielen Dank für deine Worte.
Ja, das Glück vom anderen abhängig machen. Das habe ich auch wohl. Aber eben, weil ich glücklich war mit ihm.
Für mich was das Schlimmste, dass diese Beziehung von meinem Handeln abhängig gemacht wurde. Entweder ich trenne mich jetzt, oder es ist eben aus. Ich habe nicht verstanden, dass wenn man über alles liebt, jemanden verlassen kann, weil die Rahmenbedingungen nicht stimmten. Ich hätte eben noch Zeit gebraucht.
Ja, Dinge, die man liebt haben auch ein Verfallsdatum. Das habe ich lange nicht so gesehen und wahr haben wollen.
Liebe alleine reicht eben doch nicht immer. Leider.
Ich warte auf den Tag, wo er morgens nicht mehr der erste Gedanke ist. Wo die Gedanken an ihn endlich der Vergangenheit angehören!

28.01.2018 16:47 • #8




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