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Loslassen - wie geht das?

missi54
Wie geht das - loslassen?
Du musst ihn loslassen. Du musst die Gedanken an ihn loslassen. Wie oft habe ich das in diesem Forum gelesen? Doch wie geht das 'loslassen'? Wenn die grosse Liebe einen gefangenhaelt, der erste Gedanke morgens und der letzte abends an ihn, den geliebten Menschen geht. Wenn einen alles erinnert, vom Einkaufen angefangen bis zu den Verkehrsnachrichten. Schaffe ich das, jede einzelne Erinnerung loszulassen? Oder laesst man alles als Gesamtpaket los? Geht das Loslassen Schritt fuer Schritt oder auf einen Schlag? Wie kann ich meine Sehnsucht loslassen? Muss ich sie ersetzen durch etwas anderes? Ersetzt mir ein Kuscheltier de Naehe und Waerme, die mir fehlt? Loslassen - all das wuerde ich ja gerne loslassen. Meine Gedanken und Gefuehle aber haften an mir wie Kletten, weigern sich, von mir abgestreift zu werden. Seit nunmehr fast 3 Monaten konnte ich noch nicht auch nur ein bisschen 'loslassen'. Die Zeit hat mir hier nicht geholfen. Heisst 'loslassen' vergessen, keine Gedanken mehr an die grosse Liebe des Lebens haengen? Aber wie geht das? Heisst 'loslassen kompensieren? Wie bettet man seine grosse Liebe so in seine Seele ein, dass der staendige Gedankenstrom um diese Liebe unterbrochen ist? Ich habe auch gelesen, dass der Gedankengang weg vom Ich hin zum Du hilfreich ist. Was, wenn das Du deine grosse Liebe ist, der sich alle Gedanken und Gefuehle zuwenden? Das alles laesst mich nicht los, haelt mich gefangen, foltert mich jeden Tag. Ich bin beruflich ausgelastet, treibe viel Sport, habe Freunde und dennoch - meine grosse Liebe kann ich nicht loslassen, ihr nicht einmal eine lange Leine verpassen. Wie schafft ihr das mit dem 'Loslassen'? Ich danke euch.

12.09.2016 19:31 • x 8 #1


A
Hallo Missi54,

willkommen im Forum. Es tut mir Leid, was du durchmachst und das es wohl die große Liebe ist oder war. Leider habe ich keine Patentlösung für dich. Aber mein Tipp: mir hat damals der Forum-Ratgeber geholfen (oben links Ratgeber, dort Loslassen lernen).

Leider verlaufen die Dinge nicht immer so schnell, wie man es gerne hätte. Sieh es als Prozess, als eine Entwicklung. Momentan scheint es noch deine Biochemie zu sein, vielleicht auch aus Sehnsucht dich immer an die Vergangenheit erinnern zu wollen, so dass du nicht loslassen kannst oder willst.

Ich habe hier aus Gesprächen erfahren, dass du z.B. Erinnerungen durch neue Erinnerungen überschreiben kannst. Und Loslassen bedeutet nicht , dass du vergisst: es ist ja ein Teil deines Lebens (gewesen). Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Also, falls du noch nicht gelesen hast, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, sich mit Infos zu versorgen.

Aber jeder geht damit anders um...



LG Andi

12.09.2016 19:57 • x 1 #2


A


Loslassen - wie geht das?

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lalelu26
Loslassen kannst du dir nicht vornehmen, es passiert Schritt für Schritt von selber. Inklusive Rückschritte.

Du musst es aber wollen.

Das ist meiner Erfahrung nach der Knackpunkt. Man hat noch nichts, was den Menschen und die schöne Zeit ersetzt.
Alles Schöne hat sich in der Vergangenheit mit dieser Person abgespielt. Jetzt ist erstmal alles grau.
Deshalb will man nicht loslassen.
Und deshalb dauert es manchmal so lange.

12.09.2016 20:43 • x 4 #3


S
Zitat von missi54:
Wie geht das - loslassen?
Du musst ihn loslassen. Du musst die Gedanken an ihn loslassen. Wie oft habe ich das in diesem Forum gelesen? Doch wie geht das 'loslassen'? Wenn die grosse Liebe einen gefangenhaelt, der erste Gedanke morgens und der letzte abends an ihn, den geliebten Menschen geht. Wenn einen alles erinnert, vom Einkaufen angefangen bis zu den Verkehrsnachrichten. Schaffe ich das, jede einzelne Erinnerung loszulassen? Oder laesst man alles als Gesamtpaket los? Geht das Loslassen Schritt fuer Schritt oder auf einen Schlag? Wie kann ich meine Sehnsucht loslassen? Muss ich sie ersetzen durch etwas anderes? Ersetzt mir ein Kuscheltier de Naehe und Waerme, die mir fehlt? Loslassen - all das wuerde ich ja gerne loslassen. Meine Gedanken und Gefuehle aber haften an mir wie Kletten, weigern sich, von mir abgestreift zu werden. Seit nunmehr fast 3 Monaten konnte ich noch nicht auch nur ein bisschen 'loslassen'. Die Zeit hat mir hier nicht geholfen. Heisst 'loslassen' vergessen, keine Gedanken mehr an die grosse Liebe des Lebens haengen? Aber wie geht das? Heisst 'loslassen kompensieren? Wie bettet man seine grosse Liebe so in seine Seele ein, dass der staendige Gedankenstrom um diese Liebe unterbrochen ist? Ich habe auch gelesen, dass der Gedankengang weg vom Ich hin zum Du hilfreich ist. Was, wenn das Du deine grosse Liebe ist, der sich alle Gedanken und Gefuehle zuwenden? Das alles laesst mich nicht los, haelt mich gefangen, foltert mich jeden Tag. Ich bin beruflich ausgelastet, treibe viel Sport, habe Freunde und dennoch - meine grosse Liebe kann ich nicht loslassen, ihr nicht einmal eine lange Leine verpassen. Wie schafft ihr das mit dem 'Loslassen'? Ich danke euch.



Oh Gott

Ich sitze hier mit meinen Handy in der Hand und heule wenn ich diese Zeilen lese.
Du sprichst mir aus der Seele.

12.09.2016 20:47 • x 2 #4


missi54
Ach liebe @Serenitymoon Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen. Aber es troestet mich gerade ein wenig, dass du anscheinend diese Gedanken nachempfinden kannst. Es tut mir sehr leid, dass auch du das durchmachen musst. Ich wuenschen dir viel Kraft auch auf deinem Weg.

12.09.2016 21:10 • #5


Eswirdbesser
Hallo,

ich habe immer, wenn die Gedanken zu meinem Ex wanderten...

mir vorgesagt, ich lasse jetzt - hier setzt du seinen Namen ein - los...

Ich bin froh und dankbar das ich die Gadanken an - Name- loslasse...

Fühlt sich am Anfang ein wenig komisch an, aber mit ein wenig Űbung hat das bei mir sehr gut geholfen...

Wenn du anfängst zu akzeptieren, das es ist so wie es ist...

passiert das loslassen...

Vielleicht fragst du dich, was es ist was er dir gegeben hat...

Und versuchst, dir genau das selbst zu geben...

gehe liebevoll mit dir um, du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben...

Alles Liebe
Eswirdbesser

12.09.2016 21:14 • x 4 #6


P
3 monate sind auch noch nicht so die lange zeit, du kannst dir ruhig alle zeit der welt zum verarbeiten nehmen. du brauchst dich weder unter druck setzen, noch stressen. schliesslich geht es hier um dich. gehe geduldig mit dir um, sorge dich liebevoll um dich selbst. liebeskummer ist wie eine tiefe wunde, sie braucht viel zeit und fürsorge, um wieder zu heilen. hinterlassen wird sie eine narbe, die dich, dein lebenlang, an die positiven und negativen zeiten, erinnern lassen wird. das loslassen kommt irgendwann von ganz allein. irgendwann wirst du dich wundern, wie lange du schon nicht mehr an deinen ex gedacht bzw. emotional gelitten hast. die rückschläge und emotionalen einschläge lassen nach und lindern ab. aber jetzt heißt es erstmal.. gaaanz lieb zu dir selbst sein.

12.09.2016 21:24 • x 3 #7


S
Ich brauchte 6 Monate zum Akzeptieren. Nach 8 Monaten beginnt bei mir erst das Loslassen.

12.09.2016 21:28 • #8


G
ich kann nur von mir sprechen. bin aber der meinung, dass jeder mensch ein individum ist und nicht unbedingt sich an allermanns rezepten bedienen kann.
wenn ich hier so im forum lese, muss ich feststellen, dass mir das loslassen recht leicht fiel.
natürlich hatte ich auch meinen liebeskumer oder wie man das auch nennen darf.
jedoch das loslassen an sich, fiel mir recht leicht.
vielleicht weil ich nicht mit aller gewalt alles auslöschen wollte. warum auch und wie auch! ich kann ja keine amnesie mir bestellen.
gedanken an ihn, an unsere gemeinsame jahre, gute und schlechte zeiten. die bleiben bei mir, weil auch meine geschichte. ich knabbere da nicht dran, ich lasse es wie es ist.
und ansonsten, der mensch ist weg, aus freien willen. was bleibt mir denn übrig? betteln, heulen, hoffen?
erzwingen kann ich nichts und will auch nicht. die liebe war mal, nun ist sie weg. und wenn die liebe weg ist, brauche ich den menschen so wie er ist, ohne liebe, nicht mehr bei mir haben.
er ist und bleibt der vater meiner kinder und der mann, mit dem ich 22 jahre alles geteilt habe. aber heute ist er weg, heute kann er mir das alles nicht mehr geben.
man braucht eigentlich keinen losulassen, der auch ohnehin weg ist.
alles andere ist selbstgemachter schmerz, voller emotionen, aber realitätsfremd. vor allem - keiner kann uns so viel schaden anrichten wie wir selbst. in dem wir uns bemitleiden, aber nicht lieben.
vielleicht hilft es dir meine sichtsweise.
sei lieb gegrüßt!

12.09.2016 21:51 • x 12 #9


A
Zitat von lalelu26:
Loslassen kannst du dir nicht vornehmen, es passiert Schritt für Schritt von selber. Inklusive Rückschritte.

Du musst es aber wollen.

Das ist meiner Erfahrung nach der Knackpunkt. Man hat noch nichts, was den Menschen und die schöne Zeit ersetzt.
Alles Schöne hat sich in der Vergangenheit mit dieser Person abgespielt. Jetzt ist erstmal alles grau.
Deshalb will man nicht loslassen.
Und deshalb dauert es manchmal so lange.


danke, das hast du sehr schön geschrieben!

12.09.2016 23:17 • x 1 #10


L
Liebe missi54,

mit dem Verstand lässt Du zuerst los, dann schiebt Dein Herz die Liebe zu ihm immer mehr nach hinten.

Letzteres dauerte bei mir über ein Jahr.

Mir half sehr, a l l e s von ihm wegzutun und z.B. n i c h t den Wein zu trinken, den wir gemeinsam getrunken haben.

Mir half, seine Plätze zu meiden.

Und mir half sehr, für mich das Gute
und Schöne zu tun, das ich sonst für ihn oder uns getan hätte !

Ersetze seine verschwundene Liebe durch viel Selbstliebe.
Dann geht es Dir trotz des Trennungsschmerzes immer besser und Du ziehst positive Menschen an !

VLG

12.09.2016 23:50 • x 4 #11


missi54
Vielen lieben Dank fuer eure Antworten. Es waren schon sehr viele wertvolle Tipps dabei. Ich hoffe, ich kann sie fuer mich umsetzen. Ihr habt es ja auch geschafft.

13.09.2016 13:36 • x 1 #12


Eswirdbesser
Versuch den Druck rauszunehmen. ..

Lass dich auf deine Gefűhle ein auch die, die du unangenehm findest, atme dabei und sage dir es ist alles gut wie es gerade ist...

Wenn du die Gefűhle fűhlst und nicht irgendwie wegmachen willst, gehen sie von alleine...

Vertrau auf dich

13.09.2016 14:29 • x 1 #13


D
Ich wurde Anfang Januar verlassen und habe fast sieben Monate gebraucht, um überhaupt zu akzeptieren, dass es vorbei ist. Das braucht alles Zeit. Im Moment lese ich Das kleine Übungsheft Loslassen, ist zwar schmerzhaft (weil ich eigentlich nicht loslassen will sondern muss) aber ich habe das Gefühl es hilft.

13.09.2016 14:55 • x 3 #14


missi54
Liebe @Drea75
Es tut mir leid, dass dein Trennungsprozess schon so lange geht. Vielen Dank fuer den Buchtipp. Ja, ich empfinde dieses Loslassenmuessen auch so extrem schmerzhaft, weil auch mir die Trennung aufgezwungen wurde. Das ist sehr schwer, aber irgendwie und - wann muss ich zurueckkehren ins Leben.

13.09.2016 19:43 • x 2 #15


A


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